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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : zinkmangel durch narkosen



narkosejunky
03.09.2003, 14:31
bei patient mit häufigen narkosen wurde ein zinkmangel (norm:0.60-1.30;ergebnis:0.67) festgestellt.

als risikofaktor für zinkmangel gilt u.a. nakose/n in jüngster zeit.

welchen zusammenhang gibt es zwischen zink und narkosen???

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näheres zum fall siehe auch unter forum "ageusie".


gruß:narkosejunky


__________________________________________________ __gentlemen this is no humbug!

DerBlinde
03.09.2003, 14:55
Also wenn der Normbereich 0,6-1,3 (wahrscheinlich picogramm, oder? Ich habe jetzt nicht nachgeschaut...) ist und der Wert 0,67 beträgt, kann ich keinen Zinkmangel sehen.
Von einem Zusammenhang zwischen vielen Narkosen und Zinkmangel weiß ich nichts, vielleicht können die Anästhesisten mehr dazu sagen...

narkosejunky
03.09.2003, 20:16
ok-zugegeben das liegt wohl
GERADE NOCH im normbereich.aber sogar grafisch dargestellt ist das ganz nah an der unteren grenze und dann ist der wert wohl doch nicht so ideal.oder sehe ich das falsch?


aber im falle eines geschmackverlustes ist der wert doch interessant wenn man bedenkt daß zinkmangel zu nachlassendem geschmacksempfinden führen kann..........

dann der hinweis daß häufige narkosen ein zinkmangelrisiko sein können......


sind zusammenhänge die mich interessieren und evt. hilfe sein könnten.

(ich hoffe auch auf die anästhesisten)

danke und gruß:narkosejunky

RS-USER-Katja
03.09.2003, 20:23
Mal ehrlich: Höre ich zum ersten Mal (Zinkmangel durch Narkose), aber ich werde mich mal schlau machen, ob es was Offizielles dazu gibt.
Okay?

narkosejunky
12.09.2003, 22:18
zitat aus holtmeier/krusse-jarres:zink-biochemie,physiologie,pathophysiologie und klinik des zinkstoffwechsels des menschen(wissenschaftliche verlagsgesellschaft stuttgart 1991,s.113-114):

"zinkverluste treten unter der narkose bei operationen auf,insbesondere nach verbrennungen.man rechnet bei frischoperierten mit einem durchschnittlichen zinkverlust von 30mg täglich,jedoch können die verluste wesentlich höher liegen und bis 660mg täglich erreichen........"

leider konnte ich bei einem tel-gespräch mit prof. holtmeier nicht klären wie es zu dieser aussage kam.

(hat evt. jemand das buch bzw. zugang dazu?)


auch interessant:
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es gab wohl schon 1958 untersuchungen mit lsd-testpersonen, in kanada, in denen festgestellt wurde daß diese personen erhöhte mengen von vitamin B6 und zink mit dem urin ausschieden was nur auf die wirkung von lsd zurückzuführen war(von dr. pfeiffer).

das könnte evt. auch für andere "drogen" zutreffen..............

gruß:narkosejunky

RS-USER-Claudi
13.09.2003, 07:48
Original geschrieben von narkosejunky

"zinkverluste treten unter der narkose bei operationen auf,insbesondere nach verbrennungen.man rechnet bei frischoperierten mit einem durchschnittlichen zinkverlust von 30mg täglich,jedoch können die verluste wesentlich höher liegen und bis 660mg täglich erreichen........"

Wobei 10-20 mg bereits die "ganz normal" benötigte Tagesdosis ohne besonderen Bedarf ist!
Ich bin zwar kein Fachmann auf dem Gebiet, aber vielleicht kann ich dir einige allgemeine Dinge zum Thema Zinkmangel sagen:
Es gibt sehr viele Ursachen für Zinkmangel, der gar nicht mal so selten, aber häufig unbemerkt ist. Meist ist der Grund mangelnde Zufuhr, bzw. einseitige Ernährung (fast food, vegetarische Kost, Diät) aber auch Resorptionsstörungen (z. B. durch Parasiten, Morbus crohn oder Colitis ulcerosa) oder eine veränderte Stoffwechsellage (alte Menschen, Diabetiker).
Weitere Ursachen sind Abführmittel, Infektionen, Nieren- und Lebererkrankungen, Anämien, starker Alkohol- bzw. Drogenkonsum! Zum Abbau von Alkohol/Drogen (Medikamenten bei Narkosen??) benötigt der Körper vermehrt Zink, da Zinkatome die Entgiftung in der Leber einleiten. Gleichzeitig wird die Ausscheidung von Zink über die Niere erhöht. Das weiß ich allerdings nur sicher im Zusammenhang mit Alkohol/Drogen! Ich denke mir, dass es sich mit Medikamenten bei Narkosen möglicherweise ähnlich verhält. ;)
Tabakkonsum erhöht übrigens ebenfalls den Zinkbedarf, da zur Neutralisierung der gebildeten freien Radikalen das zinkhaltige Enzym Superoxiodase benötigt wird. (*schlau tu :-p*)
Wunden und Verbrennungen (Gewebezerstörungen allgemein, also auch durch größere Operationen!) sind ein klassischer Fall für einen erhöhten Zinkbedarf. Über das Wundsekret verliert der Körper Zink, gleichzeitig wird zur Wundheilung und Neubildung von Gewebe sehr viel Zink benötigt! Bei Ops, die mit viel Gewebeverlust einhergehen, benötigt der Körper ebenfalls Zink zur Regeneration. Rekonvaleszenz, Schwangerschaft etc. führen übrigens auch oft zu Zinkmangel. Ebenso Krebserkrankungen und Chemos.
Grundsätzlich kann man sagen, dass in diesen Fällen der Zinkmangel einfach auf den erhöhten Bedarf und der nicht ausgeglichenen Zufuhr zurückzuführen ist. Wenn ein Mangel des Spurenelements jedoch bekannt ist, warum therapiert man es nicht ganz simpel??
Zinkzufuhr ist das Mittel der Wahl. :-p ;)

RS-USER-Claudi
13.09.2003, 08:04
Original geschrieben von narkosejunky


auch interessant:
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es gab wohl schon 1958 untersuchungen mit lsd-testpersonen, in kanada, in denen festgestellt wurde daß diese personen erhöhte mengen von vitamin B6 und zink mit dem urin ausschieden was nur auf die wirkung von lsd zurückzuführen war(von dr. pfeiffer).

das könnte evt. auch für andere "drogen" zutreffen..............


1958... Da war selbst ich noch nicht geboren. :D
Wie oben schon ausführlich beschrieben - dass Drogenkonsum zu erhöhtem Zinkbedarf führt ist schon lange bekannt. ;)
Kleine Anmerkung: Ob bei besagtem Patienten wirklich die "vielen" Narkosen zum Zinkmangel geführt haben oder einige der zahlreichen anderen möglichen Ursachen, wird sich wohl nicht klären lassen. ;)

Reanimator
13.09.2003, 20:13
Wenn du aber Organe bei der OP entnimmst (Hysterektomie z.b.) - dann muss der Körper doch weniger versorgen - ergo steht mehr Zink zur Verfügung... :confused:

Venensuchgerät
13.09.2003, 20:31
Welche Aufgabe soll Zink denn beispielsweise für eine Gebärmutter, die herausgenommen wird, haben?? :confused:
Ich gehe mal davon aus, dass keine Organe durch Zink "versorgt" werden. Lasse mich aber gerne eines besseren belehren, da ich nicht gerade ein helles Licht bei Stoffwechsel/Physiologie und Spurenelementen bin. ;)

RS-USER-Claudi
14.09.2003, 08:10
Zink übernimmt im Organismus unzählige Funktionen. Es aktiviert zahlreiche Enzyme/Fermente,es spielt eine Rolle im Vit.A-, Kohlenhydrat-, Lipidstoffwechsel. Es ist wichtig für die Reifung und Synthese von DNS, RNS und Proteinen, in der Pankreas ist es an Aufbau und Speicherung des Insulin beteiligt - ebenso am Stoffwechsel der Neurotransmitter, Wachstums-, Schilddrüsen- und Sexualhormonen. Zink erfüllt auch wichtige Aufgaben im Immunsystem, Beteiligung am antioxidativen Schutzsystem. Dabei fungiert es als Aktivator von Enzymen, die diese Prozesse steuern. Bisher wurden über 200 zinkabhängige Enzyme identifiziert! Weiter ist es beteiligt an der Blutbildung, den Sinnesfunktionen und Hirnstoffwechsel/-durchblutung. Zink ist am Zellwachstum und an der -differenzierung beteiligt. In den Zellen schützt es beispielsweise die Zellmembran und es spielt bei der Wundheilung/Zellteilung/Neubildung eine Rolle.
Ich bin - wie schon erwähnt - kein Fachmann! Vermutlich steht die Menge an Zink, welches z. B. ein zu entfernendes Organ (für Zellteilung?) benötigt, in keinem Verhältnis zu anderen zinkverbrauchenden Ereignissen. ;)

Reanimator
26.09.2003, 14:08
Natürlich steht das in keinem Verhältnis. *lach*

Wie kann man hier eine scherzhafte Aussage kenntlichmachen? :D

Ich denke, so müsste es gehen! :cool:

RS-USER-Claudi
26.09.2003, 15:08
Original geschrieben von Trekker
Natürlich steht das in keinem Verhältnis. *lach*

Wie kann man hier eine scherzhafte Aussage kenntlichmachen? :D

na genau so: :D

da das hier der "Fachthread" ist, läßt der Fragesmilie :confused: schon mal auf eine ernsthafte Frage schließen. ;)

der Irritator
27.09.2003, 11:41
Wobei ich es sehr gut finde, dass auf den ersten Blick "dumme" Fragen ernsthaft beantwortet werden, wenn nicht ersichtlich ist, ob es eine "Spaßfrage" war. ;)
Sonst würde sich bald kein medizinischer Laie mehr trauen, hier etwas zu fragen.

narkosejunky
27.09.2003, 18:04
Original geschrieben von der Irritator

Sonst würde sich bald kein medizinischer Laie mehr trauen, hier etwas zu fragen.

GENAU!!!

narkosejunky