PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Katecholamine mit Glucose mischen?



Subduralhämatom
18.09.2003, 14:16
Hallo,

hab neulich von einer Intensivschwester gehört, dass man Katecholamine unter Reanimation i.v-Gabe am besten mit G40 aufmischt (Verhältnis 1:10 bzw. 3:10 tracheal).
Hab davon noch nie was gehört und stelle mir G40 im Bronchialbaum auch ziemlich fies vor. Gibt es irgendeinen vernünftigen Gründ, wenigstens bei i.v.-Gabe seine Katecholamine mit Glucose statt NaCl zu mischen?!

Freu mich über Antwort,
Gruss, Subduralhämatom

Froschkönig
23.09.2003, 20:50
??? Wäre mir neu ???

...

Das muß allerdings nix heißen:D

DerBlinde
23.09.2003, 21:14
Also in einer G40 finde ich das auch heftig. Allein schon wegen der Osmolalität der Lösung.
Was mich aber zusätzlich erstaunt: Adrenalin wirkt ja auf beide Rezeptoren. Zwar unterschiedlich, aber immerhin. Für den Blutzuckerspiegel bedeutet das, die Insulinsekretion wird gehemmt und die Glykogenolyse gesteigert. Somit wird dem Körper mehr Blutglucose zur Verfügung gestellt. Warum sollte ich jetzt den BZ noch mehr steigern mit einer G40? Und die Konzentration ist nicht ohne.
Im Bronchialbaum kann ich mir das leider auch nicht besonders gut erklären. Denn Glucoselösungen bedeuten idR freies Wasser, da die Glucose rasch in die Zellen aufgenommen wird und dann nur das Wasser übrig bleibt. In dem Fall auch nicht so wünschenswert. Aber vielleicht kann ja jemand der Gasmänner das Rätsel auflösen?! ;)

OK, extra für Katja auch "GasmännerInnen" :D :D :D

RS-USER-Katja
24.09.2003, 13:58
... tut mir leid, hier kann ich auch nicht weiterhelfen. Glucose im Bronchialbaum ist sicher *bäh*, außer man möchte eine Kultur anlegen :-p
Und was die G40 unverdünnt (was, wie der Blinde schon sagt, auch nicht venenschonend ist und von der Konzentration her auch schon grenzwertig ist) nun an der Katecholaminwirkung verbessern soll, ist mir schleierhaft. :confused:

PS: Grüße an unseren Blinden Gleichstellungsbeauftragten :D

Back to life machine
24.09.2003, 14:42
Also von kardiologischer Seite: Gibt keine Saten, macht keinen Sinn (Supra mit G40 endobronchial verzögert eher die Resorptoion - ich erinnere an die Diskussion vor ein paar Jahren ob Supra in H2O nicht sogar schneller resorbiert wird als in isotoner Lösung).

Ich denke, in diesem Fall sollte man ausnahmsweise mal nicht auf die "erfahrenen Intensivschwester" hören.

PS: Ein Kolleg meinte zu meinen Intensivanfangszeiten, die Kunst des Intensivmediziners besteht nicht darin. in den 80% der Fälle, in denen die "erfahrenen Intensivschwestern" Recht haben, das dann zu tun, sondern darin, in den restlichen 20% nicht der Empfehlung zu folgen...
;)

RS-USER-Hypnos
25.09.2003, 20:21
Also, rein theoretisch würde ich ja eher behaupten, daß es bei einer so hyperosmolaren Lösung, wie es G40 ist, nicht zu freiem Wasser kommt, sondern eher noch eine Verschiebung des Flüssigkeitshaushaltes zugunsten der G40 stattfindet...quasi eine Verschiebung von Flüssigkeit ins Bronchiallumen zur osmotischen Verdünnung...und da will man ja nun gerade bei der Rea nicht unbedingt viel Flüssigkeit haben, gell?

DerBlinde
25.09.2003, 20:40
Original geschrieben von Hypnos
Also, rein theoretisch würde ich ja eher behaupten, daß es bei einer so hyperosmolaren Lösung, wie es G40 ist, nicht zu freiem Wasser kommt, sondern eher noch eine Verschiebung des Flüssigkeitshaushaltes zugunsten der G40 stattfindet...quasi eine Verschiebung von Flüssigkeit ins Bronchiallumen zur osmotischen Verdünnung...und da will man ja nun gerade bei der Rea nicht unbedingt viel Flüssigkeit haben, gell?

Siehe Sig.! :-p :D
Es ist bereits erklärt...
Die Infusion von Glucoselösungen ist mit einer Infusion von freiem Wasser gleich zu setzen. Denn die Glucose der Lösung wird sehr rasch zellulär aufgenommen und es bleibt nur das freie Wasser übrig. Das hat nichts mit der hohen Osmolalität (was bei der Lösung angebrachter ist als Osmolarität; es läßt sich nämlich leichter rechnen ;)) der G40 zu tun.

Back to life machine
26.09.2003, 06:40
Einspruch Euer Ehren, das mag für niedrigere Glucosekonzentrationen gelten (G5%), bei G40% dauert das schon ne Weile. Wie schon gesagt, gab es ja sogar mal die Diskussion, ob man Supra endobronchial nicht sogar in aqua verdünnen soll, da dann das freie Wasser schneller resorbiert wird als NaCl, und damit die Supraresorption ebnen auch schneller ist. Ich würde daher endobronchial für Supra in G40% eine deutlich längere Anschlagszeit unterstellen als für Supra/NaCL.

edit: habs nochmal nachgelesen, für die e.b. Apllikation wird tatsächlich weiterhin die Verdünnung mit Wasser empfohlen