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Pünktchen
15.04.2003, 18:03
Original geschrieben von Alles wird gut

Trotzdem hat diese Befreiung für mich nach ganz schlechtem Hollywood geklungen, auch wenn sie echt gewesen sein sollte.

...genauso kam sie mir auch vor...ein wenig Aktion und den Amerikanern zeigen, daß solche Heldenstories nicht nur im Film passieren...

Die Echtheit bezweifel ich trotzdem...... :-))

Kackbratze
15.04.2003, 21:58
Die "Befreiung" von Jessica Lynch mag vielleicht wie Hollywood geklungen haben, was allerdings meiner Meinung nach nicht stimmt.

Sie war Teil einer Crew, die falsch abgebogen ist und dann in einen HInterhalt geraten ist (scheint FAKT zu sein, weil ein Teil ihrer Gruppe wurde tot neben den zerschossenen Fahrzeugen gefunden)

Sie soll "heldnehaft" gekämpft haben.
Naja, Heldne werden nicht geboren, Helden werden gemacht, aber gewehrt haben wird sie sich schon, sonst hätte sie nicht mehrere Schussverletzungen haben können... (wurde gesagt, passt zum HInterhalt)

Die Befreiung aus dem Krankenhaus...
okay, jetzt wirds schwierig...

ANGEBLICH soll der Tip, dass sie in DEM Krankenhaus ist, von dem Ehemann einer Krankenschwester kommen, der sie dort gesehen haben will.
Er soll den Amis Pläne des Krankenhauses und die Positionen der Wachen gesagt haben.
=> klingt recht schwammig aber plausibel, weil das im Krankenhaus war eine KommandoAktion die ratzfatz zuende war und kein langer Kampf von Raum zu Raum. (laut CNN)

Was aber korrekt ist, ist dass weitere Mitglieder ihrer Gruppe, die auch verschleppt wurden, tot im Krankenhaus gefunden wurden.
Also war sie nicht alleine dort.

Was meiner Meinung nach das wichtigste Indiz dafür ist, dass das ganze mehr der Wahrheit entspricht ist, dass das Krankenhaus von den Irakischen Soldaten illegalerweise als Stellung gedient hat.
Es waren also bewaffnete SOldaten im GEbäude, die von dort aus geschossen haben.

:-meinung

Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irgendwo irre oder es noch andere Infos gibt.

hobbes
16.04.2003, 16:25
Tja an der Echtheit der Story gibt's also nichts auszusetzen. Netter Versuch AWG - es ist eben doch nicht soweit her mit den Verschwörungen.
Wie auch immer. Die Story ist ja in Bezug auf die Politik nicht massgebend.

Rugger
16.04.2003, 22:19
Original geschrieben von Pünktchen
...ein wenig Aktion und den Amerikanern zeigen, daß solche Heldenstories nicht nur im Film passieren...Tja, es ist interessant, die ganze Geschichte mal aus anderer, nämlich irakischer Sicht zu hören (Hier (http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,245230,00.html), mal wieder bei Spiegel Online (http://www.spiegel.de)). Kommt irgendwie ein wenig anders rüber...

Wo wir gerade bei (Fehl-) Meldungen des Krieges sind:
die englische Zeitung "The Guardian" hat eine interessante Liste verfasst, die so einige Meldungen und ihre Entwicklungen (bzw. Dementis) genauer beleuchtet... Ihr findet sie hier (http://media.guardian.co.uk/iraqandthemedia/story/0,12823,921649,00.html).

Rugger

Kackbratze
17.04.2003, 06:38
@Rugger

Respekt! Super Quelle!

Das einzige was mich dabei stört, ist, dass die "embedded" Journalisten (bei CNN und NBC) zu dem zeitpunkt immernoch von Kämpfen in den Städten berichtet haben.

Gleichzeitig ist bei dem Guardian Artikel den Du auch verlinkt hast, davon auchnichts zu hören.

Ausserdem glaube ich war es nötig, dass die Soldaten das KH so stürmen, es hätten sich ja immernoch irgendwelche Kämpfer drin verschanzen können (das sieht man ja einem Gebäude von aussen nicht an).

Und das (leider) Ärzte in Handschellen abgeführt werden...
Die Irakischen Soldaten hatten sich doch mit zivilen Sachen getarnt, da ist es auch (leider) verständlich, dass die Ärzte erstmal potentiell als feindlich eingestuft werden.

Alles wird gut
17.04.2003, 16:12
Original geschrieben von hobbes
Tja an der Echtheit der Story gibt's also nichts auszusetzen. Netter Versuch AWG - es ist eben doch nicht soweit her mit den Verschwörungen.
Wie auch immer. Die Story ist ja in Bezug auf die Politik nicht massgebend.

Und noch einer, der offene Türen einrennen muss...


Das mit der "Echtheit" oder "Unechtheit" ist aber hier von keiner Seite stringent bewiesen worden- können wir auch gar nicht, da wir uns alle nur auf (manipulierbare) Nachrichtenquellen berufen können!
Und WÄRE sie unecht, wäre das für mich schon eine maßgebliche Brandmarkung eines politischen Regiemes als Propagandahetzer und Massenmanipulatoren, denen ich dann gar nichts mehr glauben mag!!!

hobbes
20.04.2003, 13:48
die Betonung liegt auf WÄRE und auch dann WÄRE noch die Frage von welcher Seite (Presse, welche Amtsstelle) denn die Information gekommen WÄRE. :-))

1234556
20.04.2003, 20:25
Original geschrieben von Kackbratze

Die Befreiung aus dem Krankenhaus...
okay, jetzt wirds schwierig...

ANGEBLICH soll der Tip, dass sie in DEM Krankenhaus ist, von dem Ehemann einer Krankenschwester kommen, der sie dort gesehen haben will.
Er soll den Amis Pläne des Krankenhauses und die Positionen der Wachen gesagt haben.
=> klingt recht schwammig aber plausibel, weil das im Krankenhaus war eine KommandoAktion die ratzfatz zuende war und kein langer Kampf von Raum zu Raum. (laut CNN)

Was aber korrekt ist, ist dass weitere Mitglieder ihrer Gruppe, die auch verschleppt wurden, tot im Krankenhaus gefunden wurden.
Also war sie nicht alleine dort.

Was meiner Meinung nach das wichtigste Indiz dafür ist, dass das ganze mehr der Wahrheit entspricht ist, dass das Krankenhaus von den Irakischen Soldaten illegalerweise als Stellung gedient hat.
Es waren also bewaffnete SOldaten im GEbäude, die von dort aus geschossen haben.

:-meinung

Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irgendwo irre oder es noch andere Infos gibt.
Ich will nicht sagen, dass ich das Sadam-Regime für den Hort der Menschenrechte, und die US-Regierung für eine Militärdiktatur aber als Advocatus Diabolie, also des Teufels Anwalt kann man ausgerechnet hier den US-Truppen ein Kriegsverbrechen, vorwerfen und aus den gemachten Angaben kann ich hier in diesem konkreten Fall (!!!) kein eindeutiges Fehverhalten der Irakis ausmachen:

Nach den Genfer Konvention, darf sich ziviles und militärisches medizinisches Personal (Rotes Kreuz/Roter Halbmond) und Feuerwehr (Zivilschutz) von den Streitkräften einer Konfliktpartei beschützen lassen, damit Sicherheit und Ordnug bei der Durchführung ihrer humanitärer Aufgaben (med. Versorgung, Brandschutz, Bergung von Personen, Vermisstensuche etc.) gewährleistet sind. Auch dürfen sie selbst Waffen benutzen zum Eigenschutz, Schutz der Verwundeten und der med./feuerwehrtechnischen Einrichtungen und zur Sicherheit und Ordnug bei der Durchführung ihrer humanitärer Aufgaben benutzen. Der Arzt, der mit der Kalaschnikov seinen Patienten beschüzt ist ausdrücklichst erlaubt in Pkt.22 des Ersten Genfer Abkommen von 1949! Auch kann man in der Präsenz irakiascher Truppen und der gefangenen ein zeichen besonderer Menschlikeit ansehen, die Kriegsgefangene ist unter Bewachung in die nächtsgeeignete medizinische Einrichtung geschafft worden, und es sind die USA die ein Kriegsverbrechen begingen, dadurch dass sie eine militärische Operation gegen ein ziviles Krankenhaus führten, nach den Regeln der Haager Landkriegsordnug hätten die US-truppen mit ihrer Aktion solage warten müssen, bis die Kriegsgefangene wenigstens in ein militärisches Krakenhaus, wenn nicht gar in ein Kriegsgefangenen Lager gebracht worden ist, was die Sache dann schweirieger gamacht hätte. Die USA haben unter dem Bruch des Völlkerrechts die mangelden Sicherheitsvorkierungen in einem Krankenhaus und damit die Humanität der Iraker ausgenuzt. Auch hat sich die krankenschwester die den USA die Informationben zuspielte eines Kriegverbrechen Schuldig gemacht, da sie ihre humanitär geschütze Funktion für den bewaffneten Kampf (=mittels Informationsgabe=Aufklärung/Spionage) zugunsten einer der Kriegsparteien missbraucht hat.

Froschkönig
20.04.2003, 21:00
:-meinung :-meinung :-meinung

1234556
20.04.2003, 21:24
Original geschrieben von Froschkönig
:-meinung :-meinung :-meinung
Soll ich dies als Zustimmung zu meinem beitrag werten?

Ach ja...noch



Original geschrieben von Kackbratze

Die "Befreiung" von Jessica Lynch mag vielleicht wie Hollywood geklungen haben, was allerdings meiner Meinung nach nicht stimmt.

Die Befreiung aus dem Krankenhaus...
okay, jetzt wirds schwierig...

Was aber korrekt ist, ist dass weitere Mitglieder ihrer Gruppe, die auch verschleppt wurden, tot im Krankenhaus gefunden wurden.
Also war sie nicht alleine dort.




Auch dies kann man als Zeichen der wirklich peinlichtsten Einhaltung der Genfer Konventionen von Irakischer Seite betrachten, da zum Thema Gefallene: (erste Konvention pkt. 15,16,17; zweite 18,19,20):
Aufsuchen Verhinderung der Ausplünderung, Klärung der Identität, ehrenvolle Bestattung, und:
!eine sorgfältige und wenn möglich ärtzliche Leichenschau!

Hmm und da schon auf den Verletzungen des int.Rechts durch die USA herumhacke fällt mir nur noch die Stellungsnahme eines Genralls ein zum Thema Chaos und Plünderungen im Museum un Krankenhäusern : "Wir sind keine Polizei"...hmm das einzige in Bagdad von den Amis geschütze Gebäude soll anfangs das Erdölministerium gewesen sein...Nach den "Gesetzen und Gebräuchen des Krieges" (Haager LandkreigsOrdung Genfer Konvention rot Kreuz-zusatzprotkolle etc.) obligt die aufrechterhaltung von Sicherheit der Zivilbevölkerung und Ordnug in den besetzen Gebieten eindeutigst und alleinigst der Besatungsmacht (Koalitionstruppen) und zwar ab dem Moment der Übernahme der militärichen Hochheitsgewalt, sogar für die Versorgung mit Nahrungsmitteln (Konvention VI,pkt.55) und die Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens (Konvention IV,pkt.56). Während die USA sich bei den letzten Punkten sicherlich auf praktische Schwierigkeiten berufen dürfwen, so hätten doch die Plünderungen von Krankenhäusern und Museen durch den wütenden Mob und Pöbel durch eine Handvoll Soldaten oder Militärpolizisten und einzelne Militärfahrzeuge effektiv unterbunden können also sehe ich in Bagdad auch keinen Entschuldigungsgrund für die USA, im Gegensatz z.B. zu Basra, die ja lange umkämpft war...
Ach ja und die erste und zweite (pkt 12,13) Genfer Konvention die exakt vorschreibt, dass sogar Zivilisten die im Konflikt zu den Waffen greifen, und erst dann recht Milizen, Partisanen, Guerilias etc. als Kriegsgefangene zu betrachten sind, wird noch immer von den USA in Guantanamo Bay durch das völlkerrechtswiedriege Festhalten der Taliban mit den Füssen getreten.

Froschkönig
20.04.2003, 21:27
@1234556 :

So kannst Du das auffassen :-)

hobbes
21.04.2003, 15:08
Diejenigen, welche Regeln für die Kriegsführung aufstellten um damit angeblich human und ethisch einen Gegner nach den Regeln der Kunst zu vernichten - das waren mir immer die irrwitzigsten Zeitgenossen.
Und diejenigen welche sich einseitig an die selbst gebastelten Kriterien richten und sich selbst in masochistischer Art Asche über das Haupt streuen - so dass sie gar keinen klar Blick mehr auf die Weltlage haben - die halte ich für die Dümmsten.
Und diejenigen welche das ganze genüsslich aus sicherer Warte kommentieren - das sind die Besserwisser.

hobbes
21.04.2003, 22:10
Original geschrieben von 1234556
Ich will nicht sagen, dass ich das Sadam-Regime für den Hort der Menschenrechte, und die US-Regierung für eine Militärdiktatur aber als Advocatus Diabolie, also des Teufels Anwalt kann man ausgerechnet hier den US-Truppen ein Kriegsverbrechen, vorwerfen und aus den gemachten Angaben kann ich hier in diesem konkreten Fall (!!!) kein eindeutiges Fehverhalten der Irakis ausmachen:

Nach den Genfer Konvention, darf sich ziviles und militärisches medizinisches Personal (Rotes Kreuz/Roter Halbmond) und Feuerwehr (Zivilschutz) von den Streitkräften einer Konfliktpartei beschützen lassen, damit Sicherheit und Ordnug bei der Durchführung ihrer humanitärer Aufgaben (med. Versorgung, Brandschutz, Bergung von Personen, Vermisstensuche etc.) gewährleistet sind. Auch dürfen sie selbst Waffen benutzen zum Eigenschutz, Schutz der Verwundeten und der med./feuerwehrtechnischen Einrichtungen und zur Sicherheit und Ordnug bei der Durchführung ihrer humanitärer Aufgaben benutzen. Der Arzt, der mit der Kalaschnikov seinen Patienten beschüzt ist ausdrücklichst erlaubt in Pkt.22 des Ersten Genfer Abkommen von 1949! Auch kann man in der Präsenz irakiascher Truppen und der gefangenen ein zeichen besonderer Menschlikeit ansehen, die Kriegsgefangene ist unter Bewachung in die nächtsgeeignete medizinische Einrichtung geschafft worden, und es sind die USA die ein Kriegsverbrechen begingen, dadurch dass sie eine militärische Operation gegen ein ziviles Krankenhaus führten, nach den Regeln der Haager Landkriegsordnug hätten die US-truppen mit ihrer Aktion solage warten müssen, bis die Kriegsgefangene wenigstens in ein militärisches Krakenhaus, wenn nicht gar in ein Kriegsgefangenen Lager gebracht worden ist, was die Sache dann schweirieger gamacht hätte. Die USA haben unter dem Bruch des Völlkerrechts die mangelden Sicherheitsvorkierungen in einem Krankenhaus und damit die Humanität der Iraker ausgenuzt. Auch hat sich die krankenschwester die den USA die Informationben zuspielte eines Kriegverbrechen Schuldig gemacht, da sie ihre humanitär geschütze Funktion für den bewaffneten Kampf (=mittels Informationsgabe=Aufklärung/Spionage) zugunsten einer der Kriegsparteien missbraucht hat.


Aus dem Krankenhaus haben bewaffnete Soldaten GESCHOSSEN! Das hat doch nichts mit dem Schutz der Kranken zu tun! Auch dir dürfte hinlänglich bekannt sein, dass irakische Soldaten, republikanische Garden und bewaffnete Milizen in Zivilkleidung sich unter die Bevölkerung gemischt haben und so Krieg geführt haben. Sie haben Zivilisten als Schutzschilder genommen, bzw. den Tod der Zivilisten provoziert um damit in Europa und Amerika zu punkten - bzw. die Allierten als Schlächter von Zivilisten zu brandmarken. Auf diesem Hintergrund sind alle Bewaffneten in zivilen Einrichtungen erst mal feindliche Kämpfer. Der Irak hat also die Genfer Konvention nicht peinlichst genau eingehalten, sondern er hat ein schmutziges widerliches und zynisches Spiel damit getrieben. Das ist die korrekte Logik!

In dem Krankenhaus wurde die benannte US-Soldatin verletzt aufgefunden und mehrere weitere US-Soldaten tot. Unter welchen Umständen diese zu Tode gekommen sind und inwiefern man sich dort um die Pflege der Verletzten gekümmert hat ist wohl weitgehend unklar. Es kann hier nicht die Rede von "humanem Umgang" mit Kriegsgefangenen sein. Zumal hinlänglich bekannt ist, dass der Irak Kriegsgefangene öffentlich misshandelt und namentlich und bildlich der Öffentlichkeit vorgeführt hat. Indem diese Bilder auch durch deutsche Kanäle veröffentlicht wurden haben sich auch diese der Verletzung der Genfer Konventionen schuldig gemacht. Und dies fahrlässig und völlig unnötigerweise.

Es ist mir ein Rätsel weshalb bei den USA peinlichst genau auf die Einhaltung solcher Konventionen geachtet wird - zugleich man sie aber selbst verletzt und dem Irak und Saddam Regime eigentlich erstaunlicherweise ein grosses Wohlwollen entgegen gebracht wurde. Offenbar sind hier aus der politischen Querelle zwischen Europa und Amerika die Dimensionen völlig vergessen worden.

Es bleibt zu hoffen, dass Europa seine Minderwertigkeits-komplexe bald in den Griff bekommt. Ansonsten sehe ich nicht nur für die wirtschaftliche Prosperität des alten Kontinentes, sondern auch für die weltweite Stabilität keine gute Zukunft. Die Losung für einen Umgang mit den USA kann nur Partnerschaft heissen. Wenn diese einigermassen ausgewogen sein soll, muss man dringendst aufhören den USA nur wie ein störrischer Hund ans Bein zu pissen - und den Weg zum konstruktiven Dialog wieder finden.

Kackbratze
22.04.2003, 00:56
Wir können uns jetzt den Mund stundenlang weiter fusselig reden, aber es werden weiterhin (und bis ans Ende aller Tage ) folgende Regeln gelten:

1. Der Sieger schreibt immer die Geschichtsbücher
2. Irgendwer sucht immer eine Verschwörung
3. Irgendwer ist immer dagegen
4. Irgendwer ist immer dafür

Am Ende geht jeder mit seiner eigenen Meinung bestärkt aus der Diskussion raus und nix ist passiert.

WEN interessiert denn das Gestern, wenn man gerade JETZT handeln muss, damit es im Nach-Kriegs_Iraq vernünftig weitergeht?

Diese Diskussion, wer wann die Menschenrechte oder das Frauenwahlrecht missbraucht hat ist doch zur Zeit vollkommen an den Nöten in dem Land vorbei.

Die Politiker in Amerika versuchen den Iraq so zu formen wie sie es für Richtig halten.
Aber anstatt dass sich Europa oder der zahnlose Tiger UN sich KONSTRUKTIV einmischt und versucht im KONSENS etwas zu erreichen, wird stumpf blockiert und einfach gesagt,"wenn Amerika nicht auf uns hört, ist es doof".

Und wer will dann noch mit so einem reden? Garantiert nicht die Amerikaner.

1234556
22.04.2003, 17:20
Original geschrieben von hobbes



1)
Aus dem Krankenhaus haben bewaffnete Soldaten GESCHOSSEN! Das hat doch nichts mit dem Schutz der Kranken zu tun!
2)
Der Irak hat also die Genfer Konvention nicht peinlichst genau eingehalten, sondern er hat ein schmutziges widerliches und zynisches Spiel damit getrieben. Das ist die korrekte Logik!
3)
Zumal hinlänglich bekannt ist, dass der Irak Kriegsgefangene öffentlich misshandelt und namentlich und bildlich der Öffentlichkeit vorgeführt hat. Indem diese Bilder auch durch deutsche Kanäle veröffentlicht wurden haben sich auch diese der Verletzung der Genfer Konventionen schuldig gemacht. Und dies fahrlässig und völlig unnötigerweise.
4)
Es ist mir ein Rätsel weshalb bei den USA peinlichst genau auf die Einhaltung solcher Konventionen geachtet wird -
5)
zugleich man sie aber selbst verletzt
6)
und dem Irak und Saddam Regime eigentlich erstaunlicherweise ein grosses Wohlwollen entgegen gebracht wurde.
7)
Offenbar sind hier aus der politischen Querelle zwischen Europa und Amerika die Dimensionen völlig vergessen worden.
8)
muss man dringendst aufhören den USA nur wie ein störrischer Hund ans Bein zu pissen -
9)
und den Weg zum konstruktiven Dialog wieder finden.


Eins vorweg, ich habe mich nur auf diesen einen konkreten vorfall bezogen, und ausdrücklich vermerkt dass ich Saddam nicht für den Freidensfürsten und verteidiger der Menschenrechte halte.

1)
Die irakischen Schutztruppen des KH hatten das Recht, das KH gegen den rechswidriegen Angriff der Koaltionstruppen zu verteidgen.
2)
Du hast Recht, aber dies wiederlegt nicht meine Ausführung.
3)
Der Verstoss gegen die Genfer Konvention ist in diesem Falle nicht so eindeutig wie ihn die USA gerne hätten...und auch US-Truppen führten ihre Gefangenen den Medien vor...
4)
Ich erwarte auch von der Polizei die peinlichtste einhaltung aller Gesetze, da die USA ja doch die Guten sind/sein sollen, müssen sie sich ja vorbildlich verhalten, und das was die USA zur Heldentat hochstilisieren ist hart an der Grenze zum kreigsverbrechen oder soger darüber.
5)
Ich bitte dieses zu präzisieren
6)
Wohlwohlen? Kaum, nur ist das fehlverhalten Saddams so offensichtlich dass ich es nicht mehr anzuprangern brauchte.
7)
Ich bitte auch dieses zu präzisieren
8)
Ich pesönlich pisse jedem ausnahmlos ans Bein, von dessen menschenrechtsverstösse ich erfahre...nur brauche ich dies z.B. bei Saddam nicht mehr zu tun, da es in seinem Fall wie Du ausgeführt hast offensichtlich ist. Aber das Verbrechen gibt der Polizei nicht noch lange das Recht selbst die Gesetze mit Füssen zu treten.
9)
Ich find es sind die USA die durch diesen Krieg den Weg des konstruktien Dialogs verlassen haben, von Bemerkungen a la Altes Europa und unsicheres München, D=Lybien und Cuba etc ganz zu schweigen.

Rico
22.04.2003, 20:16
Original geschrieben von 1234556
1)
Die irakischen Schutztruppen des KH hatten das Recht, das KH gegen den rechswidriegen Angriff der Koaltionstruppen zu verteidgen. Also hier beißt sich die Ratte in den Schwanz: Allein aus der Tatsache, daß es sich um ein ursprünglich ziviles KH handelt kann man doch nicht folgern, daß ein Angriff darauf rechtswidrig ist. Wenn die Irakis Soldaten und Kriegsgefangene in ein ziviles Krankenhaus verlegen, dann wird daraus nolens volens eine militärisch genutze Einrichtung welche die andere Kriegspartei angreifen darf.
Wäre ja noch schöner wenn eine Kriegspartei einige wichtige Gefangene hat und sie bloß in eine zivile Einrichtung stecken muß, um sie vor Befreiungsversuchen aller Art zu schützen - das entspricht nicht dem Geist der Genfer Konevntion.


Original geschrieben von 1234556
9)
Ich find es sind die USA die durch diesen Krieg den Weg des konstruktien Dialogs verlassen haben, von Bemerkungen a la Altes Europa und unsicheres München, D=Lybien und Cuba etc ganz zu schweigen. Kontruktivität setzt ja immer die Möglichkeit eines Kompromisses vorraus. Diese Option hat zuerst die Koalition der Unwilligen, allen voran Gerhard-"auf jeden Fall NEIN"-Schröder, verspielt.

1234556
22.04.2003, 21:21
Original geschrieben von Rico

Allein aus der Tatsache, daß es sich um ein
1)
ursprünglich ziviles KH handelt
2)
kann man doch nicht folgern, daß ein Angriff darauf rechtswidrig ist.
Wenn die Irakis
3)
Soldaten und
4)
Kriegsgefangene in ein ziviles Krankenhaus verlegen,
5)
dann wird daraus nolens volens eine militärisch genutze Einrichtung
6)
welche die andere Kriegspartei angreifen darf.
7)
Wäre ja noch schöner wenn eine Kriegspartei einige wichtige
8)
Gefangene hat und sie bloß in eine
9)
zivile Einrichtung stecken muß,
10)
um sie vor Befreiungsversuchen aller Art zu schützen -
11)
das entspricht nicht dem Geist der Genfer Konevntion.

1)
es ist nicht "ursprünglich ziviles Krankenhaus", sondern "ziviles Krankenhaus" trotz 3) und 4)
2)
dies kann man nicht nur dies muss man sogar: den ein "zivlies krankenhaus darf nicht angegriffen werden.
3)
Die Anwesenheit von Schutztruppen, die einer der Kriegsparteien angehören, hebt den Status "ziviles Krankenhaus" ausdrücklich (erstes Genfer Abkommen von 1949, glaub ich, ich werd jetzt aber nicht nachschlagen) nicht auf, da es sich dabei bildlich gesprochen um das "Sicherheitspersonal" (=Pförtner/Schranke/Tür) handelt, und dies ist Teil der "Krankenhauseinrichtung"
4)
Ein erletzter Kriegsgefangene ist in erster Linie ein Pat. des KH und dammit auch "Krankenhauseinrichtung", die bewacher sind das anhängesl des Pat. quasi die das EKG-Kabel zum EKG.
5)
Dazu wäre es notwendig, dass das KH die Koalitionskräfte schädigt, und dies ist nicht geschehen.
6)
Selbst wenn, dann sind die Koalitionstruppen verpflichet gewesen eine Warnung auszusprechen, und dem KH eine "angemessene Frist" zu setzten, die Handlungen, die die Koalitionsstreitkräfte schädigen, einzustellen. Erst wenn trotz des Ablaufes dieser Frist, das KH die Koalitionstruppen weitere schädigt, darf es angegriffen werden, (Kon.I,21;Kon.II,34), Damit hätten die Irakis, die ja jedes Wort der Genfer Konvention auf die Goldwaage legen, die gefangene aus dem KH in eine militäriche Einrichtung schaffen können, wo die Befreieungsaktion wäre legal gewesen.
7)
Wenn dies aus medizinischen gründen erfolgt so braucht sie nicht so sie dazu verpflichtet, vor allem wenn
8)
die gefangenen medizinischer betreuung bedürfen und
9)
die einrichtung eine medizinische ist
10)
doch da die Befreiungsaktion eine militäriche Operation ist und diese sich nicht gegen das KH (dann auch inculsive vor allem "EKG-Kabel" richten darf)
11)
doch tut es, vor allem wenn 7) zutrifft.

Kackbratze
22.04.2003, 22:40
Aus einem zivilen Krankenhaus dürfen keine Gefechte heraus geführt werden und laut den embedded wurde das Krankenhaus für einen Hinterhalt genutzt.

Ausserdem sind KH für ALLE Kreigsparteien offen, d.h. ein amerikanischer Soldat hätte dort ohne Probleme reinamrschieren können und Hilfe verlangen/bekommen können.
Und es hätte keine Schießerei geben dürfen.

hobbes
22.04.2003, 23:05
Es klingt in meinen Ohren lächerlich andauernd von einem rechtswidrigen Krieg zu sprechen. Krieg ist ein "timeout der Rechtsordnung und Zivilisation" und ein Prozess der Neuordnung, somit per definitionem rechtswidrig. Das jetzt mal nicht im juristischen Sinne verstehen, sondern bitte wo wie es gemeint ist. Krieg ist die Durchsetzung von Interessen mit Gewalt oder die Ausschaltung einer Bedrohung mit Gewalt. Und der Krieg auch voraus, dass sämtliche feindliche Truppen erledigt werden (sei es nun getötet, gefangengenommen oder entwaffnet). Dies gilt logischerweise auch für in einem Krankenhaus verschanzte Kämpfer. Besonders dann wenn sie Gefangene halten, die man auch als Geiseln bezeichnen könnte.

Die USA führten Gefangene nicht einzeln, namentlich oder demütigend der Presse vor, sondern nur im Verband, nicht einzeln identifizierbar und nicht im Kreuzverhör. Das ist ein wesentlicher Unterschied.

Der Vergleich US-Armee und Polizei ist nicht korrekt. Die Polizei interagiert mit Zivilisten im zivilen und friedlichen Raum. Die Armee bekämpft eine andere Armee. Die "Spielregeln" sind völlig unterschiedlich. So macht sich ein Armeeeangehöriger schon durch seine Uniform für die andere Seite zum "Schuldigen", d.h. es gilt z.B. keine Unschuldsvermutung, keine Prozessführung und die "Abschlachtung fremder Soldaten" ist ein allgemein akzeptiertes Faktum. Es ist heuchlerisch so zu tun, als wäre Krieg eine wohl definierte und saubere Angelegenheit.

zu 5) verletzt hat die Genfer Konvention z.B. die ZDF mit ihrer Vorführung von US-Kriegsgefangen und gleichzeitig prangert der gleiche Sender die USA für Nichteinhaltung derselben Konvention ein.

zu 7) Hier meine ich, dass die Kriegsgegner mit ihren Demonstrantionen und Politiker mit ihrer Populistik völlig verkannt haben, wer Saddam war und indem sie derart die USA verurteilten, haben sie Saddam durch konsequentes Verschweigen seiner Greueltaten Sympathie entgegengebracht. Letztlich war Saddams einzige Kriegsstrategie möglichst viele zivile Tote zu provozieren um dann durch die Kolportation dieser Ereignisse in den Westen die Bevölkerung gegen Bush und Blair aufzuwiegeln und somit einen Rückzug der Koalition zu bewirken. Somit spielten diese "Friedens"demonstranten ob freiwillig oder nicht grossartig in Saddams Plan mit.


Es geht jetzt nicht darum, wer die Diplomatie mehr verletzt hat. Es geht vielmehr auch darum dass Europa sich seiner wahren Dimension des europäischen Gewichtes klar wird und auch einsieht, dass die Welt nicht nur aus USA und Europa besteht. Es gibt noch sehr viele andere wichtige Gebilde in dieser Welt und die USA nicht zwingend auf den Segen aus Europa angewiesen. Dass die USA militärisch massiv überlegen sind und offenbar auch ökonomisch und politisch, macht Europa zum Juniorpartner.
Somit hat Europa nur ein Wort mitzureden, wenn es sich einer geschickten und diskreten Diplomatie bedient. Es wäre sehr zu hoffen, dass Europa seine Position als intellektuelle Hochburg und seinen Erfahrungsschatz mehr ausspielt und versuchen würde konstruktiv das Weltgeschehen zu beeinflussen.
Ein Muskelspiel mit den USA kennt nur einen Verlierer: Europa. Und das wäre sehr schade.
Ich bin überzeugt, dass Europa in der Lage ist mässigend auf die USA einzuwirken und deren Politik in geschicktere Bahnen zu lenken. Nur bedarf dies einem besonderen Taktgefühl und keiner demagogischen Rechthaberei wie wir sie neulich gesehen haben.

Bastian
23.04.2003, 12:00
So, nun erklärt uns Hobbes also die Welt.


Krieg ist ein "timeout der Rechtsordnung und Zivilisation" und ein Prozess der Neuordnung, somit per definitionem rechtswidrig

Die internationale Gemeinschaft hat durchaus Regeln für Kriege aufgestellt. so ist es zB nicht rechtswidrig sich gegen einen Feind zu wehren, wenn man angegriffen wurde. Ein Angriffskrieg ist, wenn nicht durch die UNO autorisiert, dagegen rechtswidrig. Um Kriege zu verhindern gibt es die UNO, und wie man gesehen hat, hat die Entwaffnung Iraks in den letzten Jahren unter den Maßnahmen der UNO (Embargo und Wafenkontrolleure) bestens funktioniert. Die Amerikaner haben in diesem Krieg de facto militärisch hoffnungslos unterlegene irakische Wehrpflichtige und Zivilisten mit ihren high tech Waffen agbeschlachtet. Das erinnert eher an die "Indianerkriege", in denen die amerikanischen Ureinwohner beinah ausgerottet wurden.


Krieg ist die Durchsetzung von Interessen mit Gewalt oder die Ausschaltung einer Bedrohung mit Gewalt. Und der Krieg auch voraus, dass sämtliche feindliche Truppen erledigt werden (sei es nun getötet, gefangengenommen oder entwaffnet).

Das klingt eher nach nationalsozialistischer Ideologie. Bei Clausewitz jedenfalls geht es im Krieg noch darum, dem Gegner seinen politischen Willen aufzuzwingen und dafür reicht unter umständen die Androhung von Gewalt und Verhandlungen mit dem Gegner, die auch noch mitten im Krieg geführt werden können. Von "Erledigung sämtlicher feindlicher Truppen" ist da nicht die Rede, solches "Gedankengut" kam erst mit den Nazis auf.


verletzt hat die Genfer Konvention z.B. die ZDF mit ihrer Vorführung von US-Kriegsgefangen und gleichzeitig prangert der gleiche Sender die USA für Nichteinhaltung derselben Konvention ein.

Habe noch gar nicht mitbekommen, dass ZDF-Redakteure US-Soldaten gefangen genommen und verhört haben. Vielmehr wurde von solchen Geschehnissen lediglich berichtet. Ist es ein Verbrechen die Bilder zB eines Banküberfalls auszustrahlen, die mit den Überwachungkameras gedreht wurden? Oder ist dann der Sender an diesem Überfall aus Deiner Sicht schuldig? Merkwürdige Logik.