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RS-USER-DerDings
01.10.2003, 09:59
heute fängt die Uni wieder an... die budgets wieder kleiner, die studierendenanzahl wieder höher... und dann muß man sich auch noch die frau ÖH-Bundessprecherin in der ZiB 3 anhören, das ein Numerus clausus in österreich schei55e ist... IMHO, da bin ich jetzt doch egoist und sage
- lieber für einen teil der in der schule "reif" (über dieses wort haben wir hier eh schon zur genüge diskutiert) genug war etwas zu tun eine gute ausbildung an einer guten uni, als für alle und jeden Vorlesungen an einer uni, die nicht mehr weiß wie sie die stromrechnung bezahlen soll !

wie seht ihr das in deutschland, betrachtet ihr den numerus clausus als gute lösung oder geht der schuß nach hinten los ???

RS-USER-schmoelzi
01.10.2003, 10:18
Wo bei dieser numerus clausus an der Vet. Uni für Pferdewissenschaften und noch wo eingeführt wurde, weil sonst kein Platz mehr wäre.

Bildung sowie Gesundheitswesen sollte jeden offen stehen und frei zugänglich sein. Nur wegen zu wenig Kohle geht das leider nicht. Das sehe ich ein, nur wird hier an den falschen Seiten gespart.
Von überfüllten Hörsälen hat man als Student allerdings auch nichts. Teile der WU sind ja z.B. in einem Kino untergebracht.

Es sollte eher etwas unternommen werden um die, die wirklich studieren wollen zu fördern und so Leute die einfach nur studieren weil sie nichts anderes wollen oder können zu entfernen. Also solche Leute die dann nach 20 Jahren Studium erst nur Taxifahrer werden.

RS-USER-DerDings
01.10.2003, 11:06
ich finde auch das bildung für jeden zugänglich sein sollte, also ohne mit großen kosten verbunden zu sein (ganz ohne geht wohl nicht ;)) aber nicht um jeden preis und ohne einen gewissen beweis dsa der/die studierende auch mit eifer bei der sache ist oder einen beweis für seine leistungsfähigkeit erbracht hat... die vielen studenten, von denen eh nur ein geringer prozentsatz das studium vollendet (wie die ÖH-Bundessprecherin gestern sagte: österreich hat einen akademikeranteil von 16% - aber weißgott-wieviele inskribieren sich jedes jahr) drücken das niveau von unis und irgendwann muß aussortiert werden. natürlich kann es passieren das jemand die matura(abi) nur mit ach und krach schafft und dann im jus/medizin/etc. studium zu den besten gehört... aber das spiel läßt sich auch weiter treiben - nur weil jemand in der theorie des studiums nicht gut ist, muß das heißen das er praktisch dann nicht trotzdem ein guter anwalt/arzt/lehrer etc.etc. wird ?? ist ide selbe argumentation wie sie die gegner des numerus clausus verwenden... und so wird einem klar das man irgendwann aussortieren muss und dann doch lieber zu einem zeitpunkt wo die ausbildung für die anderen so noch verbessert werden kann...

der numerus clausus würde sicher den einen oder anderen unschuldigen treffen, aber dafür gibt es ja studienberechtigungsprüfungen, die jedem offen stehen und die man, bei einführung eines numerus clausus, an das jeweilige studienfach anpassen sollte...

außerdem könnte sich dieser numerus clausus wieder als ansporn für die schüler auswirken, das niveau an den schulen sinkt ja immer weiter und die politiker tun ihr übriges in dem sie immer wieder von den armen schülern reden... ich habe 8 jahre katholische marines hinter mir und ich habe es überlebt, wieso kann man heute von einem 15 jährigen nicht dasselbe erwarten wie von mir vor 6 jahren ???

von geburt her muß jeder studieren können, da geb ich jedem sofort recht und dafür würde ich auch eintreten, aber mit der matura oder einem anderen abschlusszeugniss ändert sich die sache... denn wie kann ich von jemandem erwarten der sich in der schule schon nicht zusammenreißen kann, dass er auf der uni, tlw. nur wenige monate später, plötzlich vollgas gibt ???
natürlich gibt es problemfächer und nur weil jemand in mathe nicht gut abgeschnitten hat sollte er nicht z.b. von geisteswissenschaftlichen studien ausgeschlossen werden. aber niemand muß mir erzählen das die matura sooo unglaublich schwer ist. ich hab sie auch gemacht. ich habe auch gesehen das leute die mehr gelernt haben als ich (wenn denn ihre behauptungen stimmen) schlechter abgeschnitten haben... aber muß ich den wirklich jemanden der bei 3 terminen in fächern wie religion, geschichte oder englisch (das er seit 8 jahren lernt, bittesehr) zu matura antritt und durchfällt auf die uni laßen ??? meiner meinung nach nicht, ohne das er vorher mal beweist das er die nötige konsequenz aufbringen kann die für ein studium erforderlich ist.

RS-USER-schmoelzi
01.10.2003, 11:22
Diesen Numerus Clausus gibt es ja auch schon lange vor dem Eintritt in eine Höhere Schule (HAK, HTL, ... ).
Und von dem hast mich jetzt irgendwie auch überzeugt.

Aber nur weil dann weniger studieren, bzw. nicht mehr so viele aufgenommen werden, steigt ja noch lange nicht das Leistungsangebot für die Studenten, oder es ist plötzlich mehr Geld da.

RS-USER-Feuerblick
01.10.2003, 11:28
Hallo Ihr!

Das mit dem NC klingt am Anfang immer ganz gut. Ich sehe es ja auch so, daß diejenigen, die Medizin oder was auch immer stufieren wollen, sich gefälligst rechtzeitig auf den Hosenboden setzen und für einen guten Schulabschluss sorgen sollten.

Aaaaber:

1. Nicht jeder, der Abi macht,will direkt studieren. Viele machen eine Ausbildung oder erst ein anderes Studium ohne NC. Je nach Andrang in einem Studienfach können die es dann mit ihrem schlechteren Abi total vergessen, jemals einen Platz zu bekommen. Es sei denn, sie sammeln jahrelang Wartesemester und fangen an zu studieren, wenn sich die ersten grauen Haare zeigen.

2. Wer behauptet eigentlich, daß tolle Schüler auch gute Mediziner o.ä. werden? Ich kenne ne Menge 1er-Schüler, die sollten sich besser hinter einen Schreibtisch setzen, wo sie nicht allzuviel anrichten können...

Der NC ist also auch nicht der Weisheit letzter Schluß, wenn man sich überfüllte Hörsäle ersparen möchte....

LG
Blickchen

DerBlinde
01.10.2003, 17:28
Das ist immer das Problem, wenn man es allen gerecht machen will. Sicher gibt es viele 1er Schüler, die besser in Sicherheitsvewahrung genommen werden sollten und viele, die einfach schlecht in der Schule sind (aus multiplen Gründen), aber Top-Manager, Ärzte, Juristen, ... wären.
Es sind meiner Ansicht nach zwei Dinge, die man angehen sollte. Ganz wichtig ist es, endlich wieder zu erkennen, daß ein Studium nicht der Weisheit letzter Schluß ist. Man sollte das Image von anderen Berufsgruppen stärken. Nicht jeder ist an der Uni gut aufgehoben. Auch nicht jeder 1er Schüler. Das würde schon mal drastisch den Ansturm an die Unis bremsen.
Und dann sollte das Abitur endlich wieder den Stellenwert erhalten, den es früher einmal hatte! Ganz ehrlich, das Abi ist doch ein schlechter Witz! Wenn ich bedenke, wie meine Abi-Vorbereitung aussah (und mein Schnitt war ganz passabel), sträuben sich mir die Haare.
Wenn sich durchsetzen würde, daß nicht jeder Abitur machen muß und dieses wieder anspruchsvoll wird, könnte man sich das gesamte "NC-Gerödel" sparen.

RS-USER-DerDings
01.10.2003, 18:19
Original geschrieben von DerBlinde
Wenn ich bedenke, wie meine Abi-Vorbereitung aussah (und mein Schnitt war ganz passabel), sträuben sich mir die Haare.

meine rede... das abi/matura ist nicht schwierig und man kann erwarten das jeder schüler sich dort mit mehr oder weniger anstrengung einen guten schnitt erarbeiten kann um sich die berechtigung auf einen platz an der uni zu verdienen... wenn ein schüler in der volksschule nicht gut ist, kommt er nicht aufs gymnasium, wieso sollte dann jemand auf die uni kommen wenn er im abi nicht gut ist ???

zum thema nicht-gleich-auf-die-uni-nach-matura/abi... so ziemlich jeder abiturient/maturant macht sich zum ziel zu studieren, wer eine lehre/sonstiges einschlagen möchte, tut dies zumeist schon vorher !

wenn jemand sich in der 8. denkt, "eigentlich schei55 ich auf die matura" und dann später doch noch studieren will - dumm gelaufen, aber dafür gibt es ja studienberechtigungsprüfungen.


unterm strich bleibt zu sagen - jeder ist für sich selbst verantwortlich, man kann nicht jedem das denken abnehmen !

RS-USER-DerDings
01.10.2003, 18:30
Original geschrieben von schmoelzi
Aber nur weil dann weniger studieren, bzw. nicht mehr so viele aufgenommen werden, steigt ja noch lange nicht das Leistungsangebot für die Studenten, oder es ist plötzlich mehr Geld da.

doch.
wenn nicht mehr abertausende studenten auf die unis-stürmen kann die verwaltung einiges an geld einsparen, wenn nicht mehr soviele vorlesungen/seminare/übungen gehalten werden müßen, wird wieder geld eingespart.

vor allem aber wird die qualität des lehrens und lernens verbessert. heute befanden sich ca. 600-700 studenten in einem vorlesungssaal der für ~350 ausgelegt ist, wenn man einen sitzplatz hatte (so wie ich :D :D ) ist das nicht so schlimm, nur eng auf einer treppe eingepfercht zu sitzen fördert die aufnahmefähigkeit nicht wirklich...

was noch ein problem ist, ist der rückstau der sich durch das "aussortieren" entwickelt. letztes jahr haben ~500 studenten mit dem medizinstudium in graz begonnen, ca. 100 davon haben es in den 2. abschnitt geschafft (nach dem neuen curriculum dauert der 1. abschnitt in Ö nur noch 2 semester). nun sind dieses jahr mind 700 studenten im ersten semester an der vorklinik angetreten, angenommen das 100 vom letzten "schwung" das handtuch geworfen haben (und das ist sicherlich übertrieben, nach nur einem jahr), so versuchen nun 1000 studenten im nächsten herbstsemester im 2. abschnitt zu stehen. 150 können das maximal schaffen. da die studenten die schon länger dabei sind, die eine oder andere prüfung schon abgelegt haben, sind die uns "erstis" im vorteil und für die erstsemestrigen wird es JEDES JAHR ungleich schwerer in den 2. abschnitt zu kommen, weil immer mehr studenten angeschwemmt werden und weil es eben nicht nur auf die noten ankommt, sondern auch noch darauf wer früher die prüfung absolviert hat...

viel spaß an diejenigen, die in ein paar jahren das medizinstudium antreten, wenn sich nicht bald etwas ändert...:rolleyes:

RS-USER-schmoelzi
01.10.2003, 18:33
Ist ja echt arg. Gut das ich mich dann doch gegen ein Medizinstudium entschlossen hab. Als HTL Absolvent wäres für mich ja noch bisschen schwieriger gewesen.

DerBlinde
01.10.2003, 19:14
Original geschrieben von DerDings
...zum thema nicht-gleich-auf-die-uni-nach-matura/abi... so ziemlich jeder abiturient/maturant macht sich zum ziel zu studieren, wer eine lehre/sonstiges einschlagen möchte, tut dies zumeist schon vorher !...

Sehe ich anders. In Deutschland gibt es viele, die Abi machen und anschließend in die Lehre gehen. Nicht unbedingt studieren. Meist, weil die Eltern das Abi wollen (in der Hoffnung auf ein tolles Studium). Da muß sich etwas am Berufsverständnis ändern. Hinzu kommt, daß das Leben an der Schule sehr, sehr locker ist. Im Gegensatz zu einer Lehre und deswegen gerne 13 Jahre "rumgelümmelt" wird. Und dann müssen Abiturienten meist nur 2 Jahre Lehre machen, im Gegensatz zu 3 Jahren.

RS-USER-DerDings
01.10.2003, 19:34
gut das mag sein... ich gebe zu das ich keine zahlen kenne, aber aus meinem bekanntenkreis haben nur 2 nach der matura nicht studiert... bzw. 1 hat nach der matura sein studium an der akademie für sozial-berufe begonnen und das nach 2 jahren abgebrochen, er macht jetzt eine maschinen-bau lehre. der 2. besucht die krankenpflege schule...

ob man mit matura um 1 jahr lehre vorbeikommt weiß ich nicht, ich glaube aber eher nicht das dass auf mechaniker lehre o.ä. zutrifft, es sei denn man hat einen HTL anschluss...

RS-USER-Rippenspreizer
02.10.2003, 01:03
Kinders - ich bin erschüttert!!

Schon 11 Beiträge und immer noch beim Thema "NC"?!
Darüber hinaus sogar eine ernsthafte Diskussion, Meinungsaustausch mit sinnvollen Argumenten... Keine dummen Witze, keine "Ein-Zeilen-Postings"

:rolleyes:
Respekt meine Damen & Herren! Da keimt in mir ja doch noch Hoffnung, www. medi-foren.deeske Zustände zu sehen!

:-p
Gruss zu später Stunde,
Dem Chef.

RS-USER-DerDings
02.10.2003, 17:10
He ! Kein sarkasmus bitte in diesem forum !
wir sind hier doch nicht bei rippenspreizer.com ...

was ?
Sind wir doch ??

hmm... ok. weitermachen ?? ;) :D :D

DerBlinde
02.10.2003, 17:27
Original geschrieben von Rippenspreizer
Kinders - ich bin erschüttert!!

Schon 11 Beiträge und immer noch beim Thema "NC"?!
Darüber hinaus sogar eine ernsthafte Diskussion, Meinungsaustausch mit sinnvollen Argumenten... Keine dummen Witze, keine "Ein-Zeilen-Postings"

:rolleyes:
Respekt meine Damen & Herren! Da keimt in mir ja doch noch Hoffnung, www. medi-foren.deeske Zustände zu sehen!

:-p
Gruss zu später Stunde,
Dem Chef.

Es ist doch unglaublich!
Kaum unterhält man sich ernsthaft über den NC, schon kommt der Betreiber hier vorbei und muß das Thema wechseln! :mad:
:-p :D :D :D

Aber zurück zum Thema:

Aus meinem Abiturjahrgang haben sehr viele nicht die Uni besucht. Da sind Kindergärtnerinnen dabei, Hotelfachangestellt, "Versicherungsheinis", Marketing-Angestellte, etc... Ohne jetzt jemandem besonders stark auf die Füße treten zu wollen, aber wofür bitte braucht eine Kindergärtnerin oder ein Concierge Abitur? Sicher nicht für die Ausbildung...
Doch hat das eigentlich wenig mit dem NC zu tun. Der NC selber ist ein politisches Intrument.
Früher gab es noch den Mediziner-Test. Warum wurde der eingeführt? Weil der NC nicht mehr ausreichte, den Ansturm auf as Medizinstudium abzubremsen. Als dann die Bewerberzahlen rückläufig waren, hat man den Test wieder abgeschafft. Das würde dem NC genauso gehen. Wenn die Bewerber für das Studium weiter abenehmen würden, was sie abe rnicht mehr tun - es gibt ein neues Rekordhoch!, würde auch der NC sinken.
Des Wurzels Übel liegt in dem Verständnis für Ausbildung und Profession. Dies ist ein politisches und gesellschaftliches Problem. Zudem ganz besonders eine finanzpolitische Angelegenheit. Aber den Themenbereich hatte ich oben schon angeschnitten...