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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Andere Länder, andere Sitten?!



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RS-USER-Rippenspreizer
30.10.2003, 16:18
--> Ausgeglieder aus dem Thema: Anschlag auf das IRC in Bagdad (http://www.rippenspreizer.com/forum/showthread.php?s=&threadid=1183)


Prinzipiell bin ich da auch eurer Meinung. Es ist immer gefährlich, Stereotypen als Ursachen für bestimmte Begebenheiten heranzuziehen.
Eine traurige Wahrheit ist natürliche die Tatsache, dass ehemals grossartige Kulturen auch übel in ihre dunklen Vorstadien zurückfallen können. Wenn ich da an die alten Griechen und das römische Reich denke und mir dann das finstere Mittelalter mit Inquisition etc. betrachte *schauder*
Insofern hat Vindu schon Recht, wenn er sagt, dass eine Kultur auch immer eine gewisse "kollektive Reife" besitzt. Und natürlich mag im Koran alles gut & schön verankert sein und nur fälschlich ausgelegt werden - Tatsache ist doch, dass im aktuellen Nahen Osten bis nach Afganistan (aber natürlich auch in weiten Teilen Russlands, Afrikas oder Südamerika) ein Menschenleben deutlich weniger Wert hat, als in der sog. "westlichen" Welt.
Das ist ein ganz heisses Eisen, aber ich denke, es existieren tatsächlich verschiedene Moral- und Lebenseinstellungen. Und man kann es nicht wegdiskutieren: Selbstmord-Attentäter und strafrechtliche Verstümmelungen gehören immer noch zum Alltag in den momentanen Krisengebieten - allein die Tatsache, dass wir vor knapp 400 Jahren noch Hexen verbrannt haben und gerade wir Deutschen vor nicht mal 70 Jahren noch Massenvernichtung im Fabrik-Stil durchgeführt haben, sollte uns darin bestärken, gegen diese Art von Gesellschaftsform bzw. fälschliche Umsetzung des Korans vorzugehen.

Dies natürlich nur unter den Bestimmungen der Internationalen im Rahmen eines UN-Mandates und nicht locker aus der Hüfte wie George W. Wayne!

Gruss, Daniel

:peace:

PS: Die Inquisition der röm.kath. Kirche war unsere Art des Fanatismus - allerdings liegt dieser inzwischen 400 zurück

RS-USER-schmoelzi
30.10.2003, 16:38
Schon richtig, nur muss man aufpassen wie man sie in der Richtigen Umsetztung des Koran bestärkt.
Außerdem, die einen die wirklich danach leben, haben es schon verstanden und die Fanatiker kann man wohl nie überzeugen.

Mit einer Einstellung, wie: "Ich bin der große weiße Mann und nur so ist es richtig", wird es wohl nie funktionieren, aber so hast du es ja auch nicht gemeint.

In Vorstadien fallen diese Kulturen nicht zurück, sie werden wohl eher durch den Westen zurückgedrängt. Mit aussagen wie dort leben nur Terroristen, die haben kein Kultur, usw.

Ich denke eine Änderung einer Situation kann nur herbeigeführt werden, wenn die dort lebenden Menschen als gleichwertig akzeptiert werden.

:peace:

RS-USER-fruehgriller
30.10.2003, 16:49
Wie wäre es denn, wenn die Weltbevölkerung es endlich einmal lernen würde, das anderssein von Menschen und Kulturen, und auch von Rechtssystemen und Moralischen Werten und Vorstellungen zu akzeptieren???

Manchmal kommt es mir vor, als wenn die Westliche Welt ihre Inquisitorenrolle der Spanier und die der Kolonialherren in späteren Zeiten nie abgelegt hat.

Andere Länder ander Sitten, das sollte mann eben mal einfach akzeptieren.
Auch wenn in unseren Westlichen Augen viele Angelegenheiten der sog. 3. Welt "unmenschlich" sind, die Bevölkerung dort akzeptiert diese Rechtssysteme.Wenn Sie es nicht mehr tut, wird Sie sich dagegen wehren.
Wer sagt denn, das für die 3. Welt unsere Westlichen Wertvorstellungen nicht genauso unmenschlich" sind??

Natürlich dürfen Diktatoren & Fanatiker egal welcher Couleur keine Weltmacht bekommen, oder einen Anspruch darauf erheben.

Eine friedliche Koexistenz der Völkergemeinschaften und Religionen kann nur geschehen, wenn mann die Eigenarten der anderen akzeptiert.

Von Ausländern bei uns erwartet mann Anpassung an unsere Lebensweise, aber wenn Westler in die Welt gehen, meinen sie, nur IHRE weise ist die richtige.

Das geht im Urlaub schon los (Schnitzel und Bohnenkaffee in Mallorca & Afrika / Asien :rolleyes: ) und endet in der Weltpolitik

Fazit:

Leben und Leben lassen andere Kulturen akzeptieren und niemanden seine Lebensweise bzw Kultur aufzwingen.

:peace: That we all can live in harmony *blümchenwerf*

RS-USER-fruehgriller
30.10.2003, 16:50
richtig schmoelzi

RS-USER-schmoelzi
30.10.2003, 16:52
Vollkommen deiner Meinung!

:peace:

RS-USER-DerDings
30.10.2003, 16:52
ich würde vorsichtig mit des diskussion um den koran umgehen... bemerkungen wie "terroristen haben ihn nicht verstanden" sind einfach falsch. da es sich um eine religiöse schrift handelt kann niemand sagen was richtig und was falsch ist. erinnert euch an die kreuzzüge !
tatsache ist das die westliche welt, also europa + "abkömmlinge" eine rasante gesellschaftliche entwcklung hinter sich hat die von der religion weg führte (humanismus !) während in den islamischen ländern immer die religion im vordergrund stand. zu sagen das in den islamischen ländern keine moral existiert ist natürlich falsch, doch unterscheidet sie sich doch von unseren, wie di schon genannten beispiele wie öffentliche hinrichtungen, verstümmelungen und diediskriminierung von frauen belegen. insofern kann ich dem blinden nicht zustimmen wenn er meint das die (wenigstens offizielle) westliche und islamische moral gleichzusetzten sind. für einen beträchlichten anteil der westlichen welt sind die moral/rechtsvorstellungen in islamischen ländern ungeheuerlich, wir dürfen aber auch nicht vergessen das z.B. in teilen der USA die todessrtafe immer noch aktuell ist (oberhenker bush !!!).
der übergang dürfte wohl fließend sein, doch für uns mitteleuropäer erscheint die dortige realität brutal...

RS-USER-Rippenspreizer
30.10.2003, 16:56
Original geschrieben von fruehgriller

Andere Länder ander Sitten, das sollte mann eben mal einfach akzeptieren.
Auch wenn in unseren Westlichen Augen viele Angelegenheiten der sog. 3. Welt "unmenschlich" sind, die Bevölkerung dort akzeptiert diese Rechtssysteme.

Sorry, aber da hab ich eine andere Meinung.
Ich denke, Gewalt gegen Minderheiten oder Schwächere (Stichwort "Frauenverstümmelung" in einigen afrikanischen Ländern) oder aber beispielsweise das Steinigen von Frauen etc. kann nicht toleriert werden. (Um nur eines von unendlich vielen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu nennen). Wfür gibt es denn die Menschenrechte? Das gilt übrigens auch für Guantanamo Bay! :(
Hier muss es aber Aufgabe der UN sein, Gegenmassnahmen zu ergreifen (die nicht zwangsläufig militärisch aussehen müssen!) Manchmal ist eine gute Aufklärung und konsequente Diskussion zwar langwieriger, aber deutlich effektiver.

Gruss, Daniel

RS-USER-schmoelzi
30.10.2003, 16:58
Original geschrieben von DerDings
ich würde vorsichtig mit des diskussion um den koran umgehen... bemerkungen wie "terroristen haben ihn nicht verstanden" sind einfach falsch.

Das sie ihn nicht verstanden hätten stammt nicht direkt vom mir, sondern von einem Moslem selbst. Der in der HTL eine Vortrag gehalten hat.

Natürlich kann man bei der Auslegung einer heiligen Schrift nicht über richtig und falsch diskutieren. Nur denke ich nicht das auch nur irgende eine Religon auf die Zerstörung andersglaubiger aufbaut. Obwohl es leider oft genug praktiziert worden ist und tw. immer noch wird.

RS-USER-DerDings
30.10.2003, 17:00
@Daniel
stichwort frauenverstümmelung: das ist ein ganz schwieriges thema... ich könnte auch nicht tatenlos zusehen, finde es aber fraglich in eine fremde kultur derart massiv einzugreifen, das hat man, gerade in afrika schon zur genüge versucht, mit einem fatalen ergebnis, wie man heute (v.a. in den ehem. britischen kolonien...) sieht !

RS-USER-schmoelzi
30.10.2003, 17:01
Original geschrieben von Rippenspreizer

Hier muss es aber Aufgabe der UN sein, Gegenmassnahmen zu ergreifen (die nicht zwangsläufig militärisch aussehen müssen!)

Nur sollte dann auch der ständige UN Rat etwas anders formiert sein. Mit lauter Mitglieder der G8 Staaten wird man den Leute in den sogenannten 3. Welt Ländern doch nur glauben machen sie bekommen die Meinung der sogenannten westlichen zivilisierten Welt aufgezwungen.

RS-USER-Hoffi
30.10.2003, 17:02
passt vielleicht nicht ganz zum thema, aber ich bin letztens auf ein deutschsprachiges muslimisches internetportal (http://www.muslim-markt.de) gestossen, und fand es ziemlich krass wie extrem einige meinungen sein können...

RS-USER-DerDings
30.10.2003, 17:04
Original geschrieben von schmoelzi
Das sie ihn nicht verstanden hätten stammt nicht direkt vom mir, sondern von einem Moslem selbst. Der in der HTL eine Vortrag gehalten hat.

Natürlich kann man bei der Auslegung einer heiligen Schrift nicht über richtig und falsch diskutieren. Nur denke ich nicht das auch nur irgende eine Religon auf die Zerstörung andersglaubiger aufbaut. Obwohl es leider oft genug praktiziert worden ist und tw. immer noch wird.


tja, da könnte ich als röm - katholik auch sagen das die evangelische kirche die bibel auch nicht kapiert hat... und das haben die katholike auch mal gesagt !!!

aus der natur der sache geht hervor das jede religion behaupten muß der einzig ware weg zur erlösung zu sein... wenn man das weiterführt ist jeder andersgläubige ein heide der bekehrt werden will und wenn so eine heiden-horde in die heimat einfällt kanns leicht einen heiligen krieg geben.

RS-USER-Rippenspreizer
30.10.2003, 17:09
Natürlich geht das nicht mit vorgehaltener Waffe oder versnobten Missionaren -
Ich dachte bei Massnahmen eher an Kampagnen, die zunächst mal hier bei uns das Bewusstsein der Probelmatik wecken. An eine kritische Hinterfragung dieser kulturellen Riten vor Ort, in denen auch in Zusammenarbeit mit Islamisten & Islam-Experten viele Fehlinterpretationen des Korans aus der Welt geräumt werden können und versucht wird, die Mechanismen zu verstehen, warum es offenbar immer noch vielfach praktiziert wird. (Hebammen verdienen mit den Verstümmelungen nämlich ein gutes Zubrot) Hier muss einfach direkt bei den beteiligten Menschen mit viel Empathie angesetzt werden!
Es verhält sich offenbar ähnlich wie die Selbstgeißelungen im Mittelalter: Mit Aufklärung (oder Humanismus) lässt sich langfristig vieles ändern.

RS-USER-DerDings
30.10.2003, 17:13
Original geschrieben von Rippenspreizer
Mit Aufklärung (oder Humanismus) lässt sich langfristig vieles ändern.


du sagst es: LANGFRISTIG

wir reden hier über entwicklungszeiträume von mehreren hundert jahren, und die entwicklung kann man nicht von aussen her erzwingen, das wird gaaaaanz langsam von innen her erfolgen... "unsere" missionare waren schon mal da und haben genug schaden auf der ganzen welt angerichtet, niemand braucht die nochmals !

DerBlinde
30.10.2003, 18:10
Original geschrieben von DerDings
... doch unterscheidet sie sich doch von unseren, wie di schon genannten beispiele wie öffentliche hinrichtungen, verstümmelungen und diediskriminierung von frauen belegen. insofern kann ich dem blinden nicht zustimmen wenn er meint das die (wenigstens offizielle) westliche und islamische moral gleichzusetzten sind. ...

Der Koran kann genauso eine friedliche Religionsgrundlage sein wie die Bibel. Oder auch genauso grausam. Das ist eine Frage der Auslegung und der Interpretation. Deswegen bin ich sehr wohl der Ansicht, daß man die Moralvorstellungen gleichsetzen kann. Ich finde es falsch, einfach eine bestimmte Religionsgruppierung als Beispiel für die Lehren des Koran herzunehmen. Das wäre genauso, als wenn man sagen würde, die Zeugen Jehovas wären repräsentativ für die gesamte Christenheit.

Reanimator
30.10.2003, 18:28
Folgendes ist auf der muslimischen Seite im Netz zu lesen:

Der Muslim-Markt weist darauf hin, dass die Web-Seiten "Boykott" mehrere Monate, teilweise Jahre vor dem Terroranschlag in den USA erstellt wurden und damit nicht im Zusammenhang stehen. Der Muslim-Markt distanziert sich von jeder Art von Terrorismus, insbesondere wenn er sich gegen unschuldige Zivilisten richtet. Der Boykottaufruf im folgenden steht in keinem Zusammenhang mit dem in jeder Hinsicht zu verurteilenden Terroranschlag an unschuldigen Menschen (darunter auch über 350 Muslime) im WTC.

Weil ich das noch nicht hervorgehoben habe, möchte ich dringend davor warnen, Muslime, den Koran und alles was damit zusammenhängt mit Terror(isten) gleichzusetzen!
Man kann mit Muslimen auch ganz normal umgehen, und alle die ich bisher im Rettungsdienst erlebt habe, sind dankbar wenn man offen und ehrlich auf sie zugeht.
Wenn du eine Frau behandeln musst, schmeiß alle anderen aus dem Zimmer (bis auf eine Dolmetscherin vielleicht) - Privatsphäre ist da noch wichtiger als bei uns. Und man kann jedem sagen, daß er Produkte, insbes. Medizin einnehmen kann, auch wenn sie Bestandteile aus Schwein gewonnen enthalten - Allah hat es so bestimmt.
Und wir haben auch viele Menschen hier, die keinen Alkohol trinken, tierische Lebensmittel ablehnen usw.

Wenn wir schon gegen andere Religionen, Moralvorstellungen und Gebräuche wettern wollen, müssen wir erstmal eines ganz sicher selbst sein: TOLERANT!!!
:peace: :knuddel:

Reanimator
30.10.2003, 18:45
Bin Laden mit Irak?

Nun, ich kann mich da nur an die Berichterstattung aus Radio und Fernsehen halten - und da spricht jeder von Al Kaida...:confused: :(
Wenn das eine Fehlinformation ist, klär mich bitte auf...

RS-USER-DerDings
30.10.2003, 18:55
das koran und bibel grundlage für eine friedliche aber auch grausame "politik" sein können ist klar. das man nicht verallgemeinern kann habe ich auch gesagt, ABER: während in islamischen ländern der glaube die grundlage für die moral ist (eben auch auslegungssache) sind unsere moralbegriffe mehr weltlicher natur. liberte egalite fraternite sind in mitteleuropa wichtiger als z.B. die zehn gebote.

die moralvorstellungen unserer und derer welt kann eben aus diesem grund schon nicht miteinander vergleichen, weil sie komplett anderen ursprungs sind.

und um wieder einmal das selbe beispiel vorzubringen: eine öffentlich hinrichtung ist in mitteleuropa nicht vorstellbar, das töten verstößt klar gegen unsere moralvorstellungen, in arabischen gegenden ist es fast schon alltäglich das ein verbrecher auf dem marktplatz hingerichtet wird !

gibt es noch einen eindeutigeren beweis für die unterschiedlichen moralvorstellungen ???

DerBlinde
30.10.2003, 19:49
Hinrichtungen gib es auch in den USA - und die sind auch ein Medienspektakel... ;)

RS-USER-nordlicht
30.10.2003, 20:11
Hmm, ich frage mich gerade, welche der 10 Gebote unseren westlichen Moralvorstellungen" wiedersprechen oder im Umkehrschluß: Ich denke die Christliche Religion hat sehr wohl einen Einfluß auf die Moralvorstellungen in der westlichen welt.

Dieser Einfluß wird geringer, wenn sich die Gesellschaftsformen durch politischen Einfluß verändern, dann verändern sich auch die Moralbegriffe oder weitere kommen hinzu, aber das gleiche kann man auch in islamischen Ländern beobachten.
Ich denke Länder wie die Türkei oder Ägypten sind gute Beispiele für einen solchen gesellschaftlichen Wandel.
Die gefahr besteht mehr darin, daß die Religionen wieder große Teile ihrer alten Macht zurückgewinnen.