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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Arbeitsunfall in Kläranlage



Josanni
04.11.2003, 14:16
Dann mal los,

Ihr werdet gegen 16:00 Uhr zu einem Arbeitsunfall in der ortsansässigen Kläranlage gerufen. Ein 54jähriger Mann ist in eine 7m tiefe Klärgrube mit Klärschlamm gefallen, als er den Grubenrand reinigen wollte. Auf Zurufe der Mitarbeiter reagiert der Mann nicht. Es wurde auch durch die Mitarbeiter vergeblich versucht den Mann zu befreien.
Was tut Ihr um das Leben des Patienten zu retten?D:-)

Knecht
04.11.2003, 14:21
Die Feuerwehr zwecks Druckbelüftung alarmieren. Mit dem großen Miefquirl kriegt man Luft rein- und die Faulgase rausgeblasen.

Reanimator
04.11.2003, 14:22
Erstmal ist zu klären, ob keine Eigengefährdung besteht, wenn ja warte ich auf die Feuerwehr mit Atemschutz.
Ansonsten normales Vorgehen bei Bewusstlosigkeit - CO? - Druckkammer...

Was noch?

Intensivling
04.11.2003, 14:30
Tja ... da kann der Rettungsdienst erstmal nix machen.
Alarmierung Atemschutzgeräteträger und Rettung des Patienten.
Danach kann der Rettungsdienst den Pat. versorgen.

Hat der Pat. Klärschlamm geschluckt ? womöglich aspiriert ???
Eine Intubation ist wohl nicht zu umgehen wie auch gescheite Sedierung.
Mehr kann man präklinisch eigentlich nicht machen....
Um auf die vielleicht bestehende Kohlenmonoxidvergiftung einzugehen ist die Intubation schon das Mittel der Wahl...

Vermutlich noch Wirbelsäulen oder Knochenbrüche, vielleicht SHT ... da kann viel bei raus kommen..


mehr wüsste ich jetzt auch nicht.

ToolKing
05.11.2003, 17:42
Ich gehe mal davon aus, daß der Arbeiter jetzt befreit ist... Sind äußere Verletzungen zu erkennen? 7m sind nicht ohne...

Danach erstmal die Basics: Bodycheck+Halskrause, SpO2+Abhören der Lunge, RR, EKG.

Entscheidend ist der SpO2-Wert, aber bei einer bewußtlosen Person ist die Intubation eh Mittel der Wahl, wahrscheinlich muß auch ordentlich abgesaugt werden...

Aber wie gesagt, erstmal die Basics, dann die erweiterten Maßnahmen...

Jetzt brauche ich erstmal ein paar Werte, bevor es weitergehen kann...

Gruß, TK. :cool:

Josanni
06.11.2003, 11:08
Patient ist von der Feuerwehr befreit worden und hat eine nicht geringe Menge Klärschlamm im Rachen. Sein Blutdruck berägt 95/60mmHg. Bewusstlosigkeit liegt vor.

ToolKing
06.11.2003, 13:22
OK... den Rachenraum freimachen, dann alles für die Intubation fertigmachen (Spontanatmung noch vorhanden? Narkose z.B. mit Hypno, Fenta, Succi und Dormicum), Monitoring inkl. SpO2 dran, einen großlumigen Zugang legen.

Nach Intubation endobronchial absaugen und zusehen, was der SpO2-Wert macht...

Josanni
06.11.2003, 14:47
Spontanatmung nur leicht vorhanden aber sehr flach.

nefgeländefahrer
06.11.2003, 15:00
eine hyperhaes zur drucksteigerung, was sagt as ekg?
und seine hautfarbe.....dann weiter mit peep beatmung...

nefgeländefahrer
06.11.2003, 15:01
und eine magensonde legen.......und ab mit dem heli in kkh...

Josanni
06.11.2003, 17:25
EKG zeigt ventrikuläre Extrasystolen und seine Hautfarbe ist sehr blass.

nefgeländefahrer
06.11.2003, 17:35
bringt eine hyperventilation was?, wieviele extrasystolen pro minute......

ToolKing
10.11.2003, 20:50
Wie hat sich der SpO2-Wert denn vor und nach der Intubation entwickelt??

Hubschrauberfanatiker
22.11.2003, 22:35
Genau erst mal intubieren und aggressiv beatmen. SpO2??
Haben wir eine Kapnometrie?
Pupillenreaktion?
Volumengabe und Lidocain gegen die Extrasystolen.
Fragen nach Vorerkrankungen bei den Kollegen vielleicht ist ja was bekannt.
Und dann nix wie ins Krankenhaus.
Da dann erst mal Astrup und Elektrolyte, Blutbild.

RS-USER-Defi Brillator
22.11.2003, 22:52
Was bitte ist "Astrup"? :confused:

Hubschrauberfanatiker
22.11.2003, 22:53
Eine arterielle Blutgasanalyse:D

RS-USER-Defi Brillator
22.11.2003, 22:56
Aha... wieso heißt eine BGA auf einmal "Astrup"?
Muß ich das verstehen? ;)

RS-USER-Rettungshund
22.11.2003, 22:58
Vieleicht gab es Kardiale Probleme Vor dem Sturz?
Was ergibt die Fremdanamnese?

Hubschrauberfanatiker
22.11.2003, 23:05
Original geschrieben von Defi Brillator
Aha... wieso heißt eine BGA auf einmal "Astrup"?
Muß ich das verstehen? ;)

RADIOMETER A/S wurde 1935 in
Kopenhagen gegründet und wie der Name heute noch besagt, hat sich die Firma damals mit der Entwicklung von Messgeräten für die Radio-Industrie beschäftigt. Der Grundstein für die Blutgasanalyse wurde 1954 von Dr. Poul Astrup in Zusammenarbeit mit RADIOMETER gelegt.
Durch die 1952/53 grassierende Polio-Epidemie starben viele der erkrankten Patienten trotz Beatmung mit der Eisernen Lunge. Dr. Poul Astrup erkannte, dass der Schlüssel zur optimalen Therapie in der Messung des Blut-pH-Wertes und der richtigen Beurteilung des Basenüberschusses lag. Diese Entdeckung, bekannt als die "Astrup-Methode", war Voraussetzung und bildete die Grundlage für RADIOMETER, Analysatoren zur Bestimmung des Säure-Basen-Status im Blut zu entwickeln.

Das habe ich natürlich abgeschrieben. Ehrlich ich habe es bis eben auch nicht gewusst
:D :D :D :D