V. a. Insult

[RS-USER-schmoelzi]

So, wieder mal was von mir.

Alarmierung erfolgt über Nachbarwache, da sie kein Auto zur Verfügung haben.
Kind, 10 Jahre Verdacht auf Schlaganfall in XYZ. NAW verständigt, RTW von uns soll hin.

Kurz vor eintreffen werden wir noch vom Vater angehalten der mit dem Auto Lotse spielte und meinte sein Kind sei schon ganz blau.

Beim Eintreffen stellt sich das 10 jährige Kind als 22 jährige Frau heraus, von Angehöhrigen in stabiler Seitenlage gelagert, ansprechbar, Bewusstsein wirkt etwas eingetrübt, Atmung normal, nicht zyanotisch.

So, jetzt dürft ihr übernehmen.

[RS-USER-DerDings]

Was ist genau passiert ?
weshalb liegt sie auf dem boden ?
ist sie gestürzt ?
hat sie schon länger irgendwelche beschwerden (schwindel usw.) ?
irgendwelche vorerkrankungen ?
antwortet sie orientiert ?

zur zyanose - war sie vorher blau oder nicht (frage an die anwesenden ob's jetzt besser ist.) ?
war sie bewußtlos ?

RR, SaP02, EKG, Pupillenreaktion, neurologischer basischeck...

[RS-USER-schmoelzi]

Wurde von Angehörigen auf den Boden gelegt. Lag vorher am Sofa und konnte sich plötzlich nicht mehr bewegen. Kein Sturz. Hat seit Jahren fast täglich Kopfschmerzen und mind. einmal pro Woche einen Migräneanfall. Antwortet orientiert, Pupillen gleich groß und reagieren auf Licht. Nach ihren angaben ist mittlerweile eine Besserung eingetregen, war nicht bewusstlos.

RR: 130/90
Puls: 100, senkt sich aber nach einer Weile auf 70
SpO2: 99

Kann Beine, Zehen, Hände, Arme ohne Probleme bewegen.

Hat gegen Kopfschmerzen Thomapyrin genommen, nimmt sonst nur die Pille. Starke Übelkeit und ihr ist kalt.

[RS-USER-DerDings]

gehen wir davon aus das wir ein BZ messgerät dabeihaben und messen den mal zur absicherung...
die patientin kann sich mal in eine bequemere position bringen, am liebsten mit erhöhtem oberkörper.

ist so etwas schon mal vorgekommen ?
ist sie wegen der migräne/kopfschmerzen in behandlung ?
-> evtl. medis für den doc vom NAW bereitstellen.

motorisch alles in ordnung - aber wie siehts sensorisch aus ?

EDIT - bitte noch auf meningismus prüfen

[RS-USER-schmoelzi]

BZ wird gemessen als NA eintrifft, du weißt ja invasive Maßnahme. BZ liegt bei 96. Würde mit Blut vom Zugang für 500ml NaCl festgestellt.

Pat. bleibt lieber liegen. Auch die Sensorik ist einwandfrei vorhanden. Hat wegen Kopfschmerzen ein Röntgen machen lassen, das Bild ist aber nicht im Haus. Sie ist sonst nicht in Behandlung, nimmt nur die Pille und ab und zu ein Thomapyrin (nicht mehrere täglich, max eines wenn überhaupt).
Keine früheren Vorfälle ähnlicher Art.

Meningisums nicht vorhanden, kann Kopf ohne Probleme zur Brust bewegen.

[RS-USER-DerDings]

was für einen eindruck macht die patientin auf mich - könnte es eine panikattacke gewesen sein ???

[RS-USER-DocMezzoMix]

Original geschrieben von schmoelzi
BZ wird gemessen als NA eintrifft, du weißt ja invasive Maßnahme. BZ liegt bei 96. Würde mit Blut vom Zugang für 500ml NaCl festgestellt.

BZ invasive Maßnahme? Autsch, wenn ich für jeden BZ nen Doc bräucht müsste ich einen im Koffer haben, gehört hier zu den ersten Basics.

Würde kurze Kontaktaufnahme mit Hausarzt vorschlagen, ansonsten würde ich bei dem leicht eingetrübten Bewußtsein ein Transport in Klinik mit CT möglichkeit und Innerer/Neurologischer Abteilung vorschlagen.

[RS-USER-DerDings]

[OT]

rechtlich gesehen ist das BZ Stixen auch in Österreich nicht verobten (hat der chefarzt des ÖRK Niederösterreich anscheinend vor kurem verlautbart) - nur dürfen Sanis den Wert nicht interpretieren, aus welchem grund auch immer :rolleyes: - deswegen werden auch weiterhin keine Glukometer auf den RTWs zu finden sein...


Allgemeine infos zum RD in österreich: www.sanitaetergesetz.at

[OT]

[RS-USER-DocMezzoMix]

Ähä, komische Sache, hielt das Stixen ja für eher harmlos, wenn man es ordentlich macht (desinfizieren) und den Patienten vorher aufklärt. Der wert ist eigentlich ja auch eher logisch, klar, der PAtient und nicht der Wert ist entscheident, aber es erspart ja auch so manchen NA Einsatz wenn man ne Cola verabreicht...

[RS-USER-schmoelzi]

NA hat dann nur mehr nach möglichem Suchtmittelkonsum gefragt, war nicht der Fall. NAW hat sie dann ohne Probleme eingepackt und mitgenommen. Was es wirklich war, kann ich nicht sagen, vielleicht find ich es noch heraus.

Ihr Zustand hat sich auch von Minute zu Minute gebessert. Transport ins KH war sicher sinnvoll. Vorallem um endlich ein CT machen zu lassen. Täglich Kopfschmerzen, kann ja nicht normal sein.

[RS-USER-DerDings]

Original geschrieben von DocMezzoMix
Ähä, komische Sache, hielt das Stixen ja für eher harmlos, wenn man es ordentlich macht (desinfizieren) und den Patienten vorher aufklärt. Der wert ist eigentlich ja auch eher logisch, klar, der PAtient und nicht der Wert ist entscheident, aber es erspart ja auch so manchen NA Einsatz wenn man ne Cola verabreicht...

wie gesagt - mittlerweile geben sie zu das das stixen im grunde ja erlaubt ist. die argumentation gegen das BZ messen liegt jetzt darin das sanis sowieso kein insulin verabreichen dürfen und im zweifelsfall einem patienten bei bewußtsein immer zucker zugeführt werden sollte, bei ner hyperglykämie macht die cola mehr oder weniger auch nichts mehr, bei ner hypoglykämie hilfts, wie du ja sagst, schon was.

[RS-USER-DocMezzoMix]

Aber ich kann doch nicht jedem Patienten mit Synkope oder Bewußtseinsstörungen nen Liter Cola oder besser MezzoMix:D verordnen?:confused:
Naja, dafür dürft ihr bestimmt andere Sachen die bei uns Tabu sind,,,

[RS-USER-schmoelzi]

Original geschrieben von DocMezzoMix
Naja, dafür dürft ihr bestimmt andere Sachen die bei uns Tabu sind,,,

Das glaub ich weniger!

Das mit dem BZ wäre aber schon eine gute Idee, auch wenn ich nicht eine Glucoselösung anhängen darf, aber ich kann mir zumind. ein Bild machen und dann weiter entscheiden.

[RS-USER-rettungshamster]

Wie lange nimmt sie schon die Pille? Rauchen ? Übergewicht ?

[RS-USER-schmoelzi]

Pille soll sie in letzter Zeit, paar Monate, nicht genommen haben. Weiß nicht ob sie raucht, aber Übergewicht hatte sie definitiv nicht.

Wenn deine Fragen in Richtung Thrombose oder Lungenembolie gehen, dass wage ich auszuschließen, auch wenn ich über den weitern Verlauf, also ab der Zeit im NAW, nichts mehr weiß.

[Xaxis1]

Hm, ich nehm an, die hatte ein Glioblastom oder was ähnlich "NEttes" im Kopf... :confused:

[RS-USER-schmoelzi]

Glioblastom??

Kannst du dazu mal eine kurze Erkläung oder zumind. die Übersetztung abgeben?

[Xaxis1]

Original geschrieben von schmoelzi
Glioblastom??

Kannst du dazu mal eine kurze Erkläung oder zumind. die Übersetztung abgeben?

Sorry, klar !

Ganz grob gesagt: Bösartiger Gehirntumor.

[RS-USER-Bärentöter]

am wahrscheinlichsten erscheinen mir Krampfanfall/ -äquivalent, evtl. auch symptomatisch bei Hirntumor etc. oder Migraine accompagnée

[Rettungstiger]

Also, tut mir leid, aber größere Sch.... als
rechtlich gesehen ist das BZ Stixen auch in Österreich nicht verobten (hat der chefarzt des ÖRK Niederösterreich anscheinend vor kurem verlautbart) - nur dürfen Sanis den Wert nicht interpretieren, aus welchem grund auch immer - deswegen werden auch weiterhin keine Glukometer auf den RTWs zu finden sein...
hab ich selten gehört!
ALso Schmoelzi, das geht jetzt nicht gegen dich sondern gegen die verantwortlichen (Ärzte?)

Beio uns stixen ja schon die Schulsanis!
Wir haben im RDH Lehrgang eingeprügelt gekriegt, das jeder Bewulo oder interne Notfallpatient nur inkl. BZ-Wert übergeben werden soll.


wie gesagt - mittlerweile geben sie zu das das stixen im grunde ja erlaubt ist. die argumentation gegen das BZ messen liegt jetzt darin das sanis sowieso kein insulin verabreichen dürfen und im zweifelsfall einem patienten bei bewußtsein immer zucker zugeführt werden sollte, bei ner hyperglykämie macht die cola mehr oder weniger auch nichts mehr, bei ner hypoglykämie hilfts, wie du ja sagst, schon was.

Das mit dem Insulin versteh ich auch nicht! Ich hab doch viel öfter ne Hypoglykämie als ne Hyper ( natürlich der Pat, nicht ich:cool: )
und Insulin wird, soweit ich weiß, in Deutschland sowieso nicht präklinisch gegeben. Und wenn der Sani eine Hypoglykämie diagnostiziert (was mit nem BZ-Gerät nicht wirklich schwierig sein sollte) dann verliert man wenigstens keine Zeit und man kann schon mal ne Infusion und Glucose vorbereiten. Der Doc kann dann gleich loslegen, ohne dass viel Zeit (Und Patientenhirn) verloren geht!
Und die Argumentation, der Sani darf sowieso nix dagegen geben, zieht auch nicht! Sonst könne wir das Blutdruckmessen auch gleich bleiben lassen, denn Zugänge sind ja auch tabu und RR-senkende Mittel sowieso!