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RS-USER-rettungshamster
28.11.2003, 20:32
Erkrankungen der Kopfhaut und der Haare sind in der heutigen Zeit sogar bei eigentlich gesunden Menschen ein häufih anzutreffendes Phänomen. Eine Eigelb-Öl-Emulsion kann Linderung schaffen. Eigelb und Öl führen dem Haar Nährstoffe zu. Rosmarinöl sorgt für eine bessere Durchblutung der Kopfhaut und hilft bei Haarausfall. Eucalyptusöl wirkt desinfizierend und hilft bei Schuppen und Juckreiz der Kopfhaut.

Indikation:
- strapaziertes Haar durch Dauerwelle, Färben, starke mechanische Beanspruchung
- Haarausfall durch Stress
- Schuppen, seborrhoisches Ekzem auf der Kopfhaut
- bei LZ-Patienten die durch Stress, Fieberschübe und häufige Antibiotikagabe Haarausfall haben

Kontraindikation:
- Allergie auf die Inhaltsstoffe der äth. Öle
- Pat. mag den Duft nicht

Materialien:
- 1 Eigelb für kurzes Haar / 2 Eigelb für langes Haar
- 3 Eßl. Olivenöl für kurzes Haar / 6 Eßl. für langes Haar
- 5 Tropfen äther. Rosmarinöl 100%ig
- 5 Tropfen äther. Eucalyptusöl 100%ig

Zubereitung:
- Aus Eigelb und Öl mit dem Rührmixer eine Mayonaise herstellen
- Eigelb und Öl sollten Raumtemperatur haben, da es sonst gerrint
- in die fertige Mayonaise die äther. Öle einrühren und auf die trockenen Haare auftragen und einmassieren
- die Haare mit einer Plastiktüte umhüllen und darüber ein angewärmtes Froteetuch wickeln

Einwirkzeit:
- 30-60 Minuten
- nach der Einwirkzeit die Haare mit lauwarmen Wasser und mildem Haarshampoo mehrfach ausspülen, da Eigelb und Öl stark kleben
- das Haar lässt sich danach gut ausbürsten und hat einen wunderschönen Glanz

Häufigkeit der Anwendung:
- bei starkem juckreiz der Kopfhaut: drei Tage täglich
- danach jeden zweiten bzw. dritten Tag bis 1x wöchentlich

Alternativen:
- Rosmarinhaarkur von der Fa. Weleda
- Seifenrindenshampoo

RS-USER-rettungshamster
28.11.2003, 20:56
Lavendel beruhigt, wirkt auf vielfache Weise heilsam. Lavendula officinalis wird im Sommer gesammelt. Verwendet werden die Blüten, die äther. Öl, Gerbstoff, Glykosid und Saponin enthalten. Der Name des äther. Öls: Lavendel extra oder Lavendel fein.

Indikation:
- Nervosität und Unruhe
- Stress
- Einschlaf -und Durchschlafstörungen
- Husten, Bronchitis
- Unterstützung der Entspannung bei Schmerzen

Kontraindikation:
- Allergie
- Pat. mag den Duft nicht
- Bei Thrombozytopenie Kompresse auf der Wärmflasche anwärmen, körperwarm auflegen. Keine Wärmflasche auflegen -kann Blutungen auslösen

Wirkung:
- Beruhigend
- ausgleichend
- krampflösend
- antiseptisch

Dosierung:
- Kinder 1 bis 3 Jahre: 1-2 Tropfen auf 10 ml Basisöl
- Kinder 3 bis 7 Jahre: 2-3 Tropfen auf 10 ml Basisöl
- Kinder 7 bis 12 Jahre: 3-4 Tropfen auf 10 ml Basisöl
- Kinder ab 12 Jahren und Erwachsene: 4-5 Tropfen auf 10 ml Basisöl

Materialien:
- 1 Eßl. Olivenöl (10ml) oder kaltgepresstes Pflanzenöl
- 100%iges Lavendelöl extra oder Lavendel fein in entsprechender Dosierung
- Baumwolltuch oder Mullkompresse
- eine kleine Plastiktüte oder Alufolie
- eine Wärmflasche
- ein Waschlappen
- Wolltuch
- ein Moltonaußentuch

Vorbereitung:
- Plastiktüte öffnen, Baumwolltuch oder Kompresse in die Plastiktüte legen, 1 Eßl. Olivenöl und äthe. Öl in entsprechender Altersdosierung darauf geben
- Tüte verschließen und Stoff darin gut zusammendrücken (der Stoff soll mit Öl getränkt sein aber beim herausnehmen nicht austropfen)
- Wärmflasche mit 60 Grad heißem Wasser füllen
- Ölkompresse in der verschlossenen Tüte auf der Wärmflasche anwärmen, ebenso Waschlappen und Wolltuch

Durchführung am Patienten:
Erwärmte Kompresse auf die Brust im oberen Sternumbereich auflegen, mit aufgewärmten Waschlappen oder Wolltuch in dünnes Baumwolltuch eingehüllt zudecken. Nachthemd oder Schlafanzugjacke darüberziehen und verschließen. Evtl. noch in Moltonaußentuch einwickeln. Wache Kinder auffordern, eine Hand auf die Kompresse zu legen, um so die milde Wärme noch bewusster wahrzunehmen. Bei wahrnehmungsgestörten Kindern legt die Pflegeperson die Hand des Kindes auf die Kompresse. bei kalten Füßen Wärmflasche an die Füße legen oder auf den Bauch.
Diese Wärmflache bitte nicht bei 60 Grad belassen. Schultern warmhalten.

Dauer der Auflage:
- 30 Minuten, darf danach entfernt werden
- kann aber, wenn die Kompresse abends aufgelegt wird und der Pat. darüber einschläft, über Nacht liegen bleiben

Kontrolletti
28.11.2003, 20:58
eine Bekannte hat ein ähnliches Rezept von ihrem Arzt gegen ihre Schuppenflechte auf der Kopfhaut bekommen.
Das Problem ist, das das Zeug wirklich sehr hartnäckig klebt und es nur sehr mühsam auszuwaschen ist. Sie rauft sich jedesmal die Haare dabei und ist danach mächtig gestreßt :D
aber es lindert tatsächlich ein wenig. ;)

EDIT: Ich meine natürlich das Haar-Rezept.

RS-USER-Frollein
28.11.2003, 21:22
Scheint, als ob da jemand "Wickel und Auflagen" in der Schule durchgenommen hat. :)
Zum Lavendel möchte ich noch folgendes ergänzen:
Niemals die Ölkompresse in der Mikrowelle anwärmen, da sonst Wirkstoffe verloren gehen. Und man kann am besten 5 % Lavendelöl nehmen (weniger "Patscherei", da man mit dem besagten Olivenöl erst eine "Mischung" herstellen sollte, bevor man es auf die Kompresse tut) - den Leinenlappen (also wir haben immer Leinen genommen, aber BW tut es sicher auch ;)) mit ca. 40-50 Tropfen (5 % Lavendelöl) gleichmäßig betreufeln.

Der Öllappen sollte nur Körperwarm sein.

Lavendelöl sollte nur 1 x tgl. angewendet werden - nach 5 Tagen sollte man 1-2 Tage pausieren. ;)

RS-USER-rettungshamster
28.11.2003, 21:41
Wäre schön wenn wir das mal gehabt hätten....leider nein. Das Ganze wurde selbst zusammengetragen ;)

RS-USER-Frollein
28.11.2003, 21:44
dann solltet ihr euch mit Leuten zusammensetzen, die diese Anwendungen in der Praxis regelmäßig anwenden. ;)
Denn wie du sicher selbst weißt: Theorie und Praxis...

RS-USER-rettungshamster
28.11.2003, 21:49
Wir wenden in meiner Einrichtung verhältnismäßig viele alternative Heilmethoden an....wurde alles schon getestet ;)
Und das jetzt noch in unserem Kurs durchzubringen hätte wenig Erfolg. Wir sind a) die Experimentierklasse und b) verzeichnen wir schon dermaßen viel an Unterrichtsausfall, dass wir froh sind das wir nötigste noch mit ach und krach durchbringen.
Wenn an diversen Themen näheres Interesse besteht, so ist man dazu angehalten sich das selbst zu erarbeiten

RS-USER-Frollein
28.11.2003, 21:55
Original geschrieben von rettungshamster

Wenn an diversen Themen näheres Interesse besteht, so ist man dazu angehalten sich das selbst zu erarbeiten
wie überall. ;)
Sollte auch nur eine Anregung sein. :)

RS-USER-rettungshamster
28.11.2003, 22:04
Gerne angenommen ;) :)

RS-USER-rettungshamster
29.11.2003, 10:31
Es gibt zwei verschiedene Senfarten: Schwarzen und weißen Senf. Der schwarze Senf stammt aus dem Mittelmeer, der weiße Senf ist in Mitteleuropa heimisch. Bereits in der Bibel wird der Senf mehrmals erwähnt, Griechen und Römer streuten den gemahlenen Senf über die Speisen. Die Römer wussten aber auch um andere Wirkungen des Senfes. Sie verwendeten nach Plinius Senf in rund 40 verschiedenen Arzneien. Senfsamen enthält 30% fettes Öl, 30% Eiweiß, Schleimstoffe, Ca, Mg, 4-6% mineralische Bestandteile.

Indikationen:
- bei beginnender Erkältung
- bei Stirn -, NNH -und kiefernhöhlenentzündung
- bei akuten Halsschmerzen
- zum erwärmen dauerkalter Füße
- bei Schweißfüßen
- bei chronischer Mandelentzündung
- bei Migräne und Kopfschmerzen
- bei Schlafstörungen, Depressionen

Kontraindikationen:
- Allergie auf die Inhaltsstoffe
- nur bei intakter Haut verwenden
- bei Krampfadern und Ulcus cruris Fußbad nur bis Knöchelhöhe

Dosierung:
- 4 Eßl. für hohe Fußbadewanne, Wasserfüllung bis Wade
- 2 Eßl. für niedrige Fußbadewanne, Wasserfüllung bis Knöchel
---------Dosierung für Erwachsene-------------------------------------
- 1 Eßl. Für Schulkinder
- 1 Teel. für Kindergartenkinder

Materialien:
- schwarzes Senfmehl
- Schüssel, hohe oder niedrige Fußbadewanne
- Badethermometer
- 1 Messbecher
- Handtuch
- Hautpflegeöl
- Wollsocken

Durchführung:
- Fußbadewanne bis zu 2/3 mit 37 Grad warmen Wasser füllen (mit Thermometer kontrollieren, Wasser darf nicht heißer wie 40 Grad sein, da sonst die Wirkung des Senfmehles zerstört wird)
- 2 Eßl. Senfmehl hinzugeben, Wasser und Senfmehl vermischen
- Füße eintauchen und genießen
- Nach 5 Min. Badezeit heißes Wasser nachgießen damit über 10 Minuten eine konstante Wassertemperatur besteht
- Nach 10 Min. Füße mit klarem lauwarmen Wasser abspülen, besonders Zehenzwischenräume und Knöchel gut abtrocknen
- Füße mit Johanniskrautöl oder einem anderen guten Pflanzenöl einreiben und Wollsocken anziehen
Die Dauer kann von 10 bis auf 20 Minuten gesteigert werden. Maßgebend ist die individuelle Verträglichkeit und Rötung der Haut.

Nachruhe:
- 30 Minuten bzw. abends vor dem ins-Bett-gehen durchführen

Achtung!
Das Bad ruft eine Hautröte vor ("rote Strümpfe"), manchmal tritt diese Rötung erst nach mehreren Bädern auf. Sollte die Rötung am nächsten Tag noch vorhanden sein, einen Tag mit dem Bad aussetzen.

Wirkung:
- Mit äußerlichen Senfbehandlungen können gestaute Stoffwechselprodukte abgeleitet werden. Der Senf regt die Haut an und ruft damit einen kräftigen Blutzustrom hervor.

Häufigkeit der Anwendung:
- bei akuten Erkrankungen täglich ein Fußbad bis zur Besserung der Beschwerden
- bei chronischen Erkrankungen kurmäßig anwenden, d.h. zwei bis drei Fußbäder pro Woche über drei bis vier Wochen
- es darf auch bei Fieber durchgeführt werden, weil es dem Körper hilft, Wärme abzugeben

RS-USER-Frollein
29.11.2003, 12:47
da möchte ich auch meinen Senf dazugeben... :o :D

VORSICHT bei allen Anwendungen mit hautreizenden Substanzen wie Senf, Ingwer, Meerrettich! Sie bedürfen einer erfahrenen sachkundigen Begleitung durch die Pflegeperson. (die ich natürlich voraussetze ;) ), da es einiges Hintergrundwissen fordert.
Die Erfahrung zeigt, dass auf Senfmehlfußbäder "sensible" bzw. "empfindsame" Menschen (sensibel nicht nur im Bezug auf die Haut ;) ) gelegentlich mit Kreislaufproblemen, Hitzewallungen und Herzklopfen reagieren. Also die Patienten dafür sorgfältig auswählen, damit man nach dem Fußbad nicht noch einen Herzsalbenlappen herstellen muss :D
Ein Brennen der Füße ist durchaus normal. Das sollte dem Patienten mitgeteilt werden, wenn er so etwas zum ersten Mal macht.

Noch ein ergänzender Hinweis: Beginnen die Füße zu brennen, sollen diese noch 5-10 Minuten im Bad bleiben. Über diesen Zeitraum hinaus besteht Verbrennungsgefahr!! Setzt ein unangenehmer Schmerz ein oder wird die Rötung zu stark, natürlich das ganze abbrechen.
Nach dem Bad sollen die Füße nur einen Hauch Öl bekommen, da der Patient sie sonst als unangenehm feucht und kalt empfindet. ;)

aber eigentlich heißt das Thema "ätherische Öle"

Darum
Öldispersionsbad

Hier wird meist eine Kombination von fetten und ätherischen Ölen verwendet. Olivenöl ist beispielsweise ein ungesättigtes fettes Öl und eignet sich besonders als Trägersubstanz des ätherischen Öls.
Durch ein Öldispersionsgerät (eine Anschaffung lohnt!! Auch wenn jetzt vermutliche einige "ja, aber.." knurren ;) ) werden kleinste Tröpfchen Öl von Wasser umschlossen. So entsteht eine sehr feine Verteilung des Öls im Badewasser, ohne dass ein Emulgator zugefügt werden muss.

Indikation:
- Anregung des Wärmeorganismus (alte, frierende Menschen oder Krebskranke)
- arthrotische Zustände
- wenn man einfach einem geplagten Menschen etwas Gutes tun möchte

Material:
- 5 ml Lavendel- oder Rosenölmischung (1 Teil ätherisch / 9 Teil fettiges Öl)
- Thermometer
- Öldispersionsapparat

und so geht es:
- durch den Öldispersionsapparat 20 l warmes Wasser in die Wanne lassen
- Einfüllen des Öls in den Apparat bis zur Graduierung
- Dann wieder Wasser marsch! Wenn die Wanne gefüllt ist, auf keinen Fall
kaltes Wasser nachlaufen lassen!! Das macht die Dispersion zunichte
- Wassertemperatur: 1 Grad über Körpertemperatur (vorher messen)
= den Patienten während des Bades befragen: Er darf nicht frieren!
- während des Bades soll der Patient ruhig liegen, damit sich der feine
Ölfilm optimal verteilen kann. Und natürlich keine Seife verwenden :-p
- Dauer: 10-15 Minuten. Dann den Patienten mit Bett "abholen". Das Bett muss mit Badetüchern ausgelegt werden. Der nasse Patient schlüpft von der Wanne direkt ins Bett und wird dort in die Tücher gehüllt. Wenn er Hilfe dabei braucht: Vorsicht: Glitschig. :D
- der Zivi macht die Wanne sauber. Viel Spaß

der Irritator
29.11.2003, 18:47
Original geschrieben von Kontrolletti
...
Das Problem ist, das das Zeug wirklich sehr hartnäckig klebt und es nur sehr mühsam auszuwaschen ist. Sie rauft sich jedesmal die Haare dabei und ist danach mächtig gestreßt :D
aber es lindert tatsächlich ein wenig. ;)

EDIT: Ich meine natürlich das Haar-Rezept.
Dann sollte sie statt Olivenöl einfach mal Jojobaöl verwenden. Das ist zwar kein Öl, sondern ein flüssiges Wachs - aber als Träger für die ätherischen Öle genauso gut geeignet ohne jedoch die Klebrigkeit von Olivenöl zu besitzen. ;)

Hier noch ein kleines Rezept für eine Massageölmischung gegen üble Muskelverspannungen:
(das ist allerdings nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern stammt von meiner Herzallerliebsten, die häufig selbst Öle und dergleichen mischt)
Natürlich kann man es auch zur Massage wirklich kranker verspannter Menschen verwenden. ;)

7 Tropfen Muskattellersalbeiöl
3 Tropfen Wacholderöl
2 Tropfen Ingweröl
7 Tropfen Cajeputöl
als Trägersubstanz: 100 ml Mandelöl

Öle natürlich nur in dunklen Flaschen aufbewahren.

Kontrolletti
29.11.2003, 19:27
Das kommt sicher auch sehr darauf an, wer massiert, oder? :o :D ;)

Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen Lavendel extra und Lavendel fein?

der Irritator
29.11.2003, 19:42
Original geschrieben von Kontrolletti
Das kommt sicher auch sehr darauf an, wer massiert, oder? :o :D ;)


aber sicher das :D ;)


Original geschrieben von Kontrolletti

Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen Lavendel extra und Lavendel fein?

Lavendel extra ist der wilde Berglavendel, der zwischen 800 m und 1.800 m Meereshöhe wächst. Die Ernte ist zwar mühsam, dafür wird man aber immer mit besonderen Qualitäten belohnt.
Lavendel fein ist der "normale" kultivierte Lavendel. ;)

Pflegeliesl
02.12.2003, 15:40
Bauchkompresse mit Kümmelöl

Indikation:
- Blähungen
- auch für Säuglinge geeinget

Material:
- Bourettseidetuch
- Wolltuch
- Watte
- Wärmflaschen
- Alufolie
- Kümmelöl

Durchführung:
- Bourettseidetuch mit Kümmelöl beträufeln (Öl natürlich - wie schon von Frollein beschrieben - vorher mischen: 1 Teil äth. Öl und 9 Teile fettes Trägeröl; oder direkt 10 % Kümmelöl ;) )
- Tuch in Alufolie einschlagen und mit 1 Lage Watte zwischen 2 Wärmflaschen anwärmen (10 Min.)
- Kompresse auf den Bauch legen, Wattelage darüber, mit Wolltuch rund um den Körper befestigen. Das Tuch soll die Kompresse weit überragen, damit am Rand keine Kältezonen entstehen. Dauer: 1-2 Stunden, ggf. auch über Nacht.

RS-USER-Frollein
08.12.2003, 17:25
Kurz noch etwas allgemeines:
ätherische Öle sind flüchtige, stark riechende aromatische Stoffgemische. Die relative Dichte entspricht den fetten Ölen, ihre Viskosität ist aber geringer. Sie sind in Wasser kaum löslich, aber mit Alkohol und organischen Lösungsmitteln mischbar.

Rosmarinöl
wird durch Wasserdampfdestillation aus den Zweigspitzen von Rosmarinus officinalis gewonnen. Das Öl ist fast farblos und hat einen angenehmen frischen Geruch. Rosmarin wird in verschiedenen Zubereitungen für Bäder, Linimenten, Gelen und Salben verwendet. Das 10 % Rosmarinöl für Öldispersionsbäder wird entsprechend der Herstellervorschrift 12 Stunden
vor Anwendung hergestellt. Dabei wird 1 Teil Rosmarinöl mit 9 Teilen Olivenöl gemischt. Rosmarinöl hat eine antiphlogistische Wirkung. Als Irritantium (nein, der Irritator hat damit nichts zu tun... :D ) wirkt es auf die Haut, über diese wird es resorbiert und hat eine Allgemeinwirkung auf Muskeln, Nerven und Gelenke. Dieses ist seit langem bekannt und vielfach experimentell erwiesen. Es wurde eine spasmolytische Wirkungskomponente ausgemacht, die aus der Hemmung der durch Acetylcholin induzierten Kontraktion resultiert. Ferner wurde nachgewiesen, dass ätherische Öle sich bei geeigneter dermaler Applikation im Muskelgewebe unterhalb der Applikationsstelle in Mengen anreichert, die eine direkte Depolarisierung der Skelettmuskulatur ermöglichen.
Pflegende, die in Häusern arbeiten, in denen äußere Anwendungen, Wickel und Auflagen zum Tagesgeschäft gehören, werden Rosmarin auch als anregenden Wasser-Zusatz für Abwaschungen kennen. ;)

Pflegeliesl
09.12.2003, 14:40
Original geschrieben von Frollein

Pflegende, die in Häusern arbeiten, in denen äußere Anwendungen, Wickel und Auflagen zum Tagesgeschäft gehören, werden Rosmarin auch als anregenden Wasser-Zusatz für Abwaschungen kennen. ;)
Ja Rosmarin ist eine feine Sache. :) Schön, dass offensichtlich einige Häuser damit arbeiten.

Eine Anmerkung hätte ich auch zu allen ätherischen Ölen, Wickel, Auflagen und Co. Wir haben in unserem Haus extra eine Fortbildung machen müssen, damit diese Dinge richtig angewendet werden. Man kann nämlich tatsächlich einiges falsch machen. Daher meine Bitte: Nur erfahrene Kräfte mit fachlichem Hintergrundwissen sollten sorglos diese Anwendungen durchführen. Was z. B. zu beachten ist: Folgende Öle sind zu vermeiden:
bei Hypertonie: Rosmarin, Salbei, Thymian
bei Epilepsie: Rosmarin, Basilikum, Zeder, Zypresse
bei empfindlicher Haut: Cajeput, Eukalyptus, Basilikum, Pfefferminze, Zitrone, Melisse, Nelke, Thymian
bei homöopathischen Behandlungen: Kamille, Pfefferminze
in der Schwangerschaft: Eisenkraut, Basilikum, Majoran, Muskattellersalbei, Nelke, Rosmarin, Oregano, Thymian, Wacholder, Zeder, Zypresse. ;)