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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Medizinstudium auch ohne Abi??



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Neffle
28.12.2003, 10:58
Hallo,

ich hab mal eine kleine bescheidene Frage. Gehört hat es fast jeder mal aber genaues wiß keiner, vielleicht wissit ihr ja bescheid.
Gibt es die möglichkeit auch medizin auch ohne abi zu studieren? wenn ja wer oder wo wird so was denn angeboten und welche vorraussetzungen müssen denn erfüllt werden??

gruß neffle

RS-USER-Hoffi
28.12.2003, 11:15
soweit ich weiss, musst du mindesten die mittlere reife haben, eine abgeschlossene berufsausbildung, und in deinem beruf so weit sein das du selbst lehrlinge ausbilden darfst. dann kannst du über eine sogenannte seiteneinsteiger prüfung an der uni deiner wahl dich um zulassung bemühen. die genauen vorraussetzungen sind aber von bundesland zu bundesland verschieden. am besten du gehst direkt zur uni deiner wahl und erkundigst dich im studienbüro

DerBlinde
29.12.2003, 06:46
Ein "Dauerbrenner" bei den Medi-Learn-Foren...
Nein, ein Medizin-Studium ohne Hochschulreife geht nicht.

RS-USER-Rettungshund
29.12.2003, 12:13
Original geschrieben von DerBlinde
Ein "Dauerbrenner" bei den Medi-Learn-Foren...
Nein, ein Medizin-Studium ohne Hochschulreife geht nicht.

Wirklich? Mift ;)

RS-USER-Felix@112
30.12.2003, 07:32
Guten Morgen!

Tut mir leid, aber was DerBlinde schreibt, ist NICHT richtig!

In Niedersachsen ist es möglich, ohne Abitur Medizin zu studieren.
Vorraussetzung ist, soweit ich weiß, eine fachbezogene Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung.

Habe in meinem Semester eine Krankenschwester mit FWB A/I aus Bayern, die extra hierher gekommen ist, da sie hier studieren darf. Ohne Abitur!

Hier noch ein Link!Link (http://www.medi-learn.info/seiten/textversion/Detailed/506.html)

MfG
Felix

RS-USER-Felix@112
30.12.2003, 07:51
Und hier noch ein paar:

Hochschulpolitische Nachrichten (http://studenten.hartmannbund.de/news/2-02/02-2-02.htm)

Bundesanstalt für Arbeit (http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/T/B8431100trends_a.html)

Uni Oldenburg (http://www.uni-oldenburg.de/presse/mit/1996/maerz.htm)

Bundesärztekammer (http://www.bundesaerztekammer.de/30/Ausbildung/05ausbild.html)

MfG
Felix

DerBlinde
04.01.2004, 17:40
Original geschrieben von Felix@112
Guten Morgen!

Tut mir leid, aber was DerBlinde schreibt, ist NICHT richtig!

In Niedersachsen ist es möglich, ohne Abitur Medizin zu studieren.
Vorraussetzung ist, soweit ich weiß, eine fachbezogene Ausbildung und mehrjährige Berufserfahrung.
...

Hmmm, naja... Mag sein...
Die Frage ist jetzt aber: Brauchen wir nicht dringend eine Studienreform??!! :grins: :grins:

RS-USER-Kräuterhexe
04.01.2004, 19:52
Meinst Du nicht eher eine Schulreform??:grins:
Oder hast Du das Gefühl, daß man mit dem heutigen Abitur "studierfähig" ( selbständiges Denken, naturwissenschaftliches Grundverständnis, ...) ist?
Mancher technikbegeisterter RA oder Pflegekraft hat mehr Verständnis für die Funktionsweise/ theoretischen Hintergründe eines EKG`s oder Atmung/ Beatmung, als eine 19- jährige von einem Mädchengymnasium ( Vektor, was ist das? ). Schon erlebt! Vielleicht müßte man wirklich einiges an Ausbildung (von der Grundschule bis hin zu den Berufsausbildungen generelländern?:rolleyes: )

Ghoose
04.01.2004, 20:10
ja, aber ich habe lieber 19-jährige Gymnasiastinnen als Kommilitoninen, als 38jährige Rettungsassis...:D :D :D

Obwohl ich das mit der Schulreform sofort unterschreibe! was sich heutzutage humanistische Schulbildung schimpft...*schauder*

RS-USER-Kräuterhexe
04.01.2004, 20:27
naja, mir sind die gereiften >38-jährigen natürlich lieber, als diese Jüngelchens:D :D :D :grins: :grins:

Ghoose
04.01.2004, 20:31
Original geschrieben von Kräuterhexe
naja, mir sind die gereiften >38-jährigen natürlich lieber, als diese Jüngelchens:D :D :D :grins: :grins:

De gustibus non est disputandum! ;) :-p

DerBlinde
05.01.2004, 05:41
Original geschrieben von Kräuterhexe
...
Mancher technikbegeisterter RA oder Pflegekraft hat mehr Verständnis für die Funktionsweise/ theoretischen Hintergründe eines EKG`s oder Atmung/ Beatmung, als eine 19- jährige von einem Mädchengymnasium ( Vektor, was ist das? ). ...

Jetzt weiß ich auch, warum ein Kollege (aus der Inneren) erst Maschinenschlosser gelernt hat :D Liegt wohl nahe... :grins:

Wir können uns aber gerne über eine Schul- und Studien(Universitäts-)reform im Allgemeinen und Speziellen unterhalten. Jetzt, wo sich die Wogen von Pisa geglättet haben, die Nach-Wehen abklingen, könnte sich eine solche Diskussion interessant gestalten.

Dies ändert aber nichts an meiner Ansicht, daß nicht Hinz und Kunz um's "Verplatzen" Medizin studieren müssen.
Der Sinn, ein Medizinstudium mit 38 Jahren (ich greife einfach die Zahl von oben auf) zu beginnen, erschließt sich mir definitiv nicht!

Ghoose
05.01.2004, 05:49
Original geschrieben von DerBlinde
Dies ändert aber nichts an meiner Ansicht, daß nicht Hinz und Kunz um's "Verplatzen" Medizin studieren müssen.
Der Sinn, ein Medizinstudium mit 38 Jahren (ich greife einfach die Zahl von oben auf) zu beginnen, erschließt sich mir definitiv nicht!

Das Schlüsselwort heisst hier: "Selbstverwirklichung" weil es so Bock macht, mit 47 den Assistenzarzt zu machen....besonders die flexieblen Arbeitszeiten sind ein echter Spassmacher...:D :D :D

Ghoose
05.01.2004, 05:50
übrigens: Frohes Neues, Blinder! ham uns lange nicht gelesen...;) :-p

RS-USER-Kräuterhexe
05.01.2004, 11:58
Naja, ein "38 - jahriger" wird sich diese Qual ( lernen, AIP, sich etwas von Jüngeren sagen lassen ) nicht mehr antun. Aber warum sollte nicht jemand z. B. zuerst Chemie und dann Medizin studieren. Derjenige wäre für Forschung wohl prädisponiert, da man das ja nun nicht wirklich während des Medizinstudiums oder während unseres relativen Billig - Doktors:grins: (*schlagt mich nicht, ich weiß es gibt da auch rühmliche Ausnahmen, bin aber die Tochter eines Herzblut - Naturwissenschaftlers:D ). Oder was ist mit denen , welche lange Wartezeiten haben, unbedingt der Meinung sind dies ist das Richtige und erst mal eine Ausbildung machen? Die sind dann auch schon 30, wenn sie fertig sind ( so wie ich) Manche sind sich z- B. als Jugendliche z. B. noch nicht sicher, was sie mal machen wollen und kommen erst später auf den Trichter, Menschen"helfen":-p zu wollen und haben halt kein Abitur, dafür aber eine sehr gute Pflegeausbildung genossen o.ä.. Warum soll man denen das dann verbieten? Außerdem kann auch mit dem heutigen Abi ( s.o.) Hinz und Kunz Medizin studieren, weil man dann ja cool ist, weißer Kittel tragen darf.... Aber vom Leben keine Ahnung. Möchtest Du von einer 26 - jährigen Mamatochter über Deinen CA mit Konsequenzen aufgeklärt werden( flötend, süßlich lächelnd) :" Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, daß Sie bald sterben werden!"rauscht mit wehenden Kittel davon und steigt in ihren Z3 ( *Sarkasmusmodus aus):D :D Ziemlich überspitzt, aber ist ja ein legales Mittel auch in der Literatur, um Mißstände aufzuzeigen:-p :-p In meinem alten Semester waren viele "Alte" (Ausbildung, lange Auslandsaufenthalte, Praktika in Campels etc) und ich fand das ziemlich angenehm und interessant. In den heutigen Anfangssemestern sind viele direkt nach dem Abi an die Uni gekommen. Die sind z.T. der Meinung "Physik" Brauchen wir nicht! Pharmakologie? Unnütz!" Schade! Oder findest Du nicht, Blinder?
Ein kleines Beispiel: ein guter Freund war in seinem besten Alter ( 15 Jahre) in der Schule ein Hallodri und st nach der 10-ten abgegangen. Hat eine Physiotherapeutenausbildung gemacht, war total interessiert und gut. Er hat sich nach ein paar Jahren Berufstätigkeit (bei Forschungsarbeiten mitgemacht, etc) überlegt gehabt, Medizin zu studieren. Warum nicht? Er wäre nicht nur meiner Meinung nach ein guter Doc geworden. Aus gesundheitlichen Gründen mußte er in einen anderen Bereich umschulen. So, jetzt muß ich mal wieder an den Schreibtisch, sonst werd ich erst als Uroma ÄIP :D :D :D

DerBlinde
05.01.2004, 13:32
Original geschrieben von Ghoose
übrigens: Frohes Neues, Blinder! ham uns lange nicht gelesen...;) :-p

Na, Dir auch, alte Gänseleber! :D :)
Aber unser neues Jahr fängt hier genauso schlimm an, wie das alte aufgehört hat :rolleyes:
Hmmm, kann nicht jemand die Zeit zurückschrauben und auf dem 31.12. 23:59:59 stehen lassen? :grins:
... neverending party! :D :grins:

DerBlinde
05.01.2004, 14:11
Original geschrieben von Kräuterhexe
Naja, ein "38 - jahriger" wird sich diese Qual ( lernen, AIP, sich etwas von Jüngeren sagen lassen ) nicht mehr antun...
Na, bei den vielen jungen Chefs, die es mittlerweile gibt, kommt diese Situation fast schon zwangsläufig auf einen zu ;)


Original geschrieben von Kräuterhexe
...Aber warum sollte nicht jemand z. B. zuerst Chemie und dann Medizin studieren. Derjenige wäre für Forschung wohl prädisponiert, da man das ja nun nicht wirklich während des Medizinstudiums oder während unseres relativen Billig - Doktors:grins: (*schlagt mich nicht, ich weiß es gibt da auch rühmliche Ausnahmen, bin aber die Tochter eines Herzblut - Naturwissenschaftlers...

Ich halte mich mittlerweile für einen "alten Hasen", was Forschung anbelangt. Und für medizinische Forschung ist es völlig Latte, ob und was man vorher studiert hat. Nur weil der ambitionierte Jungwissenschaftler weiß, wie man Reagenzglas richtig schreibt, hat er definitiv keine Vorteile in der Forschung. Eine Ausnahme am Rande könnte vielleicht Molekularbiologie sein. Dann muß sich der Kollege nicht sonderlich in Western-Blot, RT-PCR, DNA-Ladder und Ähnliches einlesen. Eine Garantie ist dies aber nicht.
Zudem hat man meist ein paar MTAs, die genau solche "Handlanger-Arbeiten" erledigen. Denn die klinische Tätigkeit darf man auch nicht unbeachtet lassen. Nun, die Überprüfung der in-vitro-Ergebnisse in einem Tiermodel wird man selber machen müssen. Und da helfen einem auch keine chemischen Formeln, sondern nur handwerkliches Geschick (wäre demzufolge nicht vielleicht sogar der Goldschmied ein besserer Forscher?! ;))
Doch einer der wichtigste Punkte ist: Wir machen Forschung zum Nutzen der Patienten! Nicht um der Forschung willen! Das bedeutet, man darf mit seinen (noch so ambitionierten) Ideen und Projekten nie die Klinik aus dem Blick verlieren! Diese Gefahr ist bei einer reinen "Labor-Ratte" um einiges höher als bei einem Kliniker. Was ebenfalls wieder das Physik-Studium unwichtig werden läßt...


Original geschrieben von Kräuterhexe
..Oder was ist mit denen , welche lange Wartezeiten haben, unbedingt der Meinung sind dies ist das Richtige und erst mal eine Ausbildung machen? Die sind dann auch schon 30, wenn sie fertig sind ( so wie ich) ...

Genau das ist einer der Problempunkte unseres aktuellen Bildungs-Systems.
Kann und soll es sich eine Gesellschaft leisten, jungen Menschen eine solche "Selbstfindungs-Phase" zu erlauben?! Ich persönlich bin eher dagegen.


Original geschrieben von Kräuterhexe
... Manche sind sich z- B. als Jugendliche z. B. noch nicht sicher, was sie mal machen wollen und kommen erst später auf den Trichter, Menschen"helfen":-p zu wollen und haben halt kein Abitur, dafür aber eine sehr gute Pflegeausbildung genossen o.ä.. Warum soll man denen das dann verbieten? ...

Wer Menschen wirklich helfen will, sollte tunlichst KEIN Medizin studieren! ;)


Original geschrieben von Kräuterhexe
... Außerdem kann auch mit dem heutigen Abi ( s.o.) Hinz und Kunz Medizin studieren, weil man dann ja cool ist, weißer Kittel tragen darf.... Aber vom Leben keine Ahnung. Möchtest Du von einer 26 - jährigen Mamatochter über Deinen CA mit Konsequenzen aufgeklärt werden( flötend, süßlich lächelnd) :" Es tut mir leid, Ihnen sagen zu müssen, daß Sie bald sterben werden!"rauscht mit wehenden Kittel davon und steigt in ihren Z3 ( *Sarkasmusmodus aus) ...

Die Qualität der Diagnoseeröffnung und der Aufklärung steht in keinem Zusammenhang zum Alter des Arztes. Das ist eine Frage des Charakters und, neuhochdeutsch, sogenannter Social-Skills.
Btw: Möchte ich doch zu gerne mal die Assistenzärztin sehen, die eine Z3 fährt! ;)


Original geschrieben von Kräuterhexe
...Ziemlich überspitzt, aber ist ja ein legales Mittel auch in der Literatur, um Mißstände aufzuzeigen:-p :-p In meinem alten Semester waren viele "Alte" (Ausbildung, lange Auslandsaufenthalte, Praktika in Campels etc) und ich fand das ziemlich angenehm und interessant. In den heutigen Anfangssemestern sind viele direkt nach dem Abi an die Uni gekommen. Die sind z.T. der Meinung "Physik" Brauchen wir nicht! Pharmakologie? Unnütz!" Schade! Oder findest Du nicht, Blinder?...

Im Studium gibt es immer Fachbereiche, die einem mehr oder weniger liegen. Nun steht Pharmakologie in den ersten klinischen Smestern sicher nicht ganz oben auf der Favoritenliste der Studenten. Das ändert sich aber schnell, sowie man mehr praktischen Bezug bekommt (denn dann geht es auch garnicht anders. Es sei denn, man macht vielleicht Radiologie oder Transfusionsmedizin. Da lassen sich die Präparate sicher eklatant reduzieren ;)). Solide Grundkenntnisse in Physik, Chemie oder Mathe halte ich trotzdem für die klinische Tätigkeit für weitgehend unnötig. Sicher ist ein Basiswissen vorteilhaft, dafür muß ich aber keine Diplomstudiengang vorher belegen. Stichwort: Schuster bleib bei Deinen Leisten! ;)


Original geschrieben von Kräuterhexe
...Ein kleines Beispiel: ein guter Freund war in seinem besten Alter ( 15 Jahre) in der Schule ein Hallodri und st nach der 10-ten abgegangen. Hat eine Physiotherapeutenausbildung gemacht, war total interessiert und gut. Er hat sich nach ein paar Jahren Berufstätigkeit (bei Forschungsarbeiten mitgemacht, etc) überlegt gehabt, Medizin zu studieren. Warum nicht? Er wäre nicht nur meiner Meinung nach ein guter Doc geworden. Aus gesundheitlichen Gründen mußte er in einen anderen Bereich umschulen. So, jetzt muß ich mal wieder an den Schreibtisch, sonst werd ich erst als Uroma ÄIP...

Es gibt immer Menschen, die vielleicht ein guter Arzt geworden wären. Oder ein guter Bäcker oder ein guter Gärtner oder was auch immer. Das rechtfertig aber IMHO nicht das Medizinstudium mit der Brechstange.

ToolKing
07.01.2004, 14:38
Ich finde, Abitur sollte schon Vorraussetzung sein, das kann man ja auch, wenn man unbedingt Medizin studieren möchte, nachholen, dann steht dem nix mehr im Wege...

RS-USER-Hoffi
07.01.2004, 14:42
Original geschrieben von ToolKing
Ich finde, Abitur sollte schon Vorraussetzung sein, das kann man ja auch, wenn man unbedingt Medizin studieren möchte, nachholen, dann steht dem nix mehr im Wege...

was aber zwei weitere jahre mindestens kostet. ich finde schon das es einem pfleger oder einer schwester auch ohne abitur möglich sein sollte zu studieren...

ToolKing
07.01.2004, 14:46
Original geschrieben von Hoffi
was aber zwei weitere jahre mindestens kostet. ich finde schon das es einem pfleger oder einer schwester auch ohne abitur möglich sein sollte zu studieren...

Ich bín mir jetzt nicht sicher, ist bei der Krankenpflege zur Ausbildung Haupt- oder Realschulabschluß Minimum?