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Traumtaenzer
01.04.2003, 17:49
Bin grad in einer Krise am Ende des Studiums....mache grad Praktikum im Krankenhaus und muss leider feststellen, das wir immer nur "ausfuehrendes Organ" sind - als ich zu studieren angefangen habe, konnte ich mir Medizin ueberhaupt nicht vorstellen (Verantwortung, Arbeitszeiten...), inzwischen habe ich gemerkt, das die Medizin, und der Umgang mit Patienten das ist was mir Spass machen wuerde.
Hat jemand von Euch schon aehnliche Erfahrungen bzw Krisen durchstanden? Ich kann doch nicht noch mal mind. 6 Jahre studieren!!!!

Pharmazeutin in Krise

Heinz Wäscher
01.04.2003, 19:05
sind für Dich ja auch nicht unbedingt 6 Jahre !

anrechenbar könnten sein :

Bio
Chemie
Physik
Biochemie (Praktikum weiß ich nich, aba Seminar bestimmt)
Allgem Pharma
Spez Pharma
Physio-Seminar
Anatomie-Seminar
Klinische Chemie
Mikrobio
Termi (!!)
evtl Biomathe

Challenger
01.04.2003, 19:15
Belehrt mich eines Besseren, aber Pharmazeuten, die nicht gerade in der Industrie oder in der Forschung tätig sind, fristen in den Apotheken doch mehr oder weniger ein "Verkäufer"-Dasein (vom Anfertigen diverser Mittel und Wässerchen einmal abgesehen).

:-meinung

Heinz Wäscher
01.04.2003, 19:19
oder arbeiten inner Krankenhausapotheke, wo sie mit administrativen Aufgaben zugeballert werden und mit den Klinkenputzern der Pharmaindustrie verhandeln müssen

Traumtaenzer
03.04.2003, 20:39
Das mit dem Anerkennen ist glaub ich nicht so einfach,,,
Ich kenne eine Tiermedizinerin die das vorhatte, und sie hat sich gim Endeffekt kein Semester sparen koennen - dabei muesste Tiermedizin doch noch aehnlicher sein...

Die Forschung hab ich mir , als ich noch naiver Abiturient war, als das interessanteste vorgestellt, was man machen kann. Aber durch ein Praktikum an einem Forschungsinstitut ist mir klar (gemacht) geworden, dass das wenig mit "experimentieren "zu tun hat, sondern harte Arbeit, fuer winzige Schritte erforderlich ist...und fuer mich einfach zu weltfremd.

Hast Du Medizin studiert?

Heinz Wäscher
03.04.2003, 20:55
bin dabei, hab aba kein Pharma vorher gemacht
na ja, Du wirst Dir Scheine anerkennen lassen können, aber ob Du ein paar Sem überspringen kannst, hängt auch von der Uni ab

womöglich haste einfach mehr Freiraum während des Semesters

27.04.2003, 21:11
aaaalso, ich habe pharmazie in heidelberg studiert und im 8 regulären semester abgebrochen (gründe unwichtig), der abbruch war 1998.

ich studiere jetzt tiermedizin in wien.

was ich annerkannt bekommen hatte war bio, chemie, physik, biochemie und ein semester auf die tiermedizin.

ich weiss nicht was bei humanmedizin in den jeweiligen semstern ansteht und ein semester bekommst du halt nur angerechnet wenn sich das was du angerechnet bekommst mit den kursen im jeweiligen humansemester deckt, sonst schaust du semsterbedingt alt aus, sparst also keine zeit. insgesamt glaube ich wird auch nicht mehr als 1 sem dabei rausspringen weil der kursunterschied vorprogrammiert ist.

was du auf keinen fall angerechnet bekommst wird sein anatomie (sowas hatte ich als pharm gar nicht), denn das is ein riesiges gebiet und du musst da bissel mehr wissen als das was du als pharm in einem seminar lernst (bei mir sind anatomie 3 intensive semster) lernst. glaube ich jedenfall nicht, wenn doch, glückwunsch. (ich weiss von nem zaharztfreund das sogar zahnärzte die die gesamte anatomie lernen (also nicht nur kopf)keine anatomie auf humanmed anerkannt bekommen)

physio verhält sich ähnlich. aber mit glück vielleicht. bei mir ist es schon daran gescheitert das sich tierphysio von humanphysio unterscheidet was aber bei dir ja wegfallen würde.

pharmakologie würdest angerechnet bekommen wenn du das hast (war bei mir aber im 8. sem, is das jetzt früher? da du ja im 6. bist).

terminologie und so furzfächer bekommst natürlich angerechnet (sowas haben wir hier gar nicht)

achja und allgemein, klar kann man nach pharm noch medizin studieren, siehe mich. ich heule pharm auch keine träne nach, war nicht ganz umsonst aber leider ein scheiss, denn das ende ist eine apotheke und da bist du BLOSS verkäufer, wie es hier schon jemand erkannt hat. es sei denn du schaffst den sprung in die industrie (wenn du ein überflieger bist) oder wo anders hin.

ich bin regelrecht froh damals aufgehört zu haben und jetzt tiermed. zu studieren, macht für mich mehr sinn, als in ner apo zu vergammeln (darfs ein pillchen mehr sein?) ...
und die zeit geht um wie nix, 6 jahre sind gleich vorbei.

mach auf jedenfall das was dir spass macht, denn du wirst das ein leben lang machen und es ist nie für etwas zu spät.

reiche die annerkennungsunterlagen ein und schau erstmal was du bekommst dann kannst dich immer noch entscheiden

23.07.2003, 20:16
Hallo Traumtaenzer,

Du solltest mit Deinen Pharmaziescheinen zu den jeweils dem Fach zustaendigen Professoren der Medizin gehen, und sie um die Anerkennung bitten. Vielleicht findest Du ja noch Protokolle oder Aufzeichnungen ueber den Inhalt der Praktika. Mir wurden medizinische Biologie, medizinische Chemie, med Biochemie, Biochemie Praktikum, Physik und Pharmakologie anerkannt. Damit kannst Du ins dritte Semester Medizin einsteigen und nach zwei Semestern das Physikum machen. Ich kann gerade wegen der bevorstehenden Veraenderungen im pharmazeutischen Bereich nur zu einem zweiten Studium raten, es dauert letztendlich nur vier Jahre, dann das PJ und die Vollapprobation, da ja gerade das AIP abgeschafft wurde!!! Nur Mut, Du hast riesen Changen mit einer Doppelquali! Gruesse vom Realisten

MiLach
23.08.2003, 21:00
Hallo leidgeprüfte Pharma's,

ich kenne das Spiel. Habe nach Aprobation ein paar Jahre das pharmazeutische Feld abgegrast. Bin habe gerade physikum und mir wurden chemie, biologie, physik und biochemiepraktikum anerkannt. das hat ein semester gebracht. Ansonsten kann ich nur sagen traut Euch, was sind schon 6 Jahre Medizinstudium wenn man alternativ noch 30-40 Jahr nur Aspirin dealen kann.
Doch für umsonst gibt's das nicht.

:-lesen

einbahnstraße
06.12.2011, 17:43
Hallo zusammen,

ich stehe momentan auch vor der Entscheidung, ob ich nach meinem Pharmaziestudium noch Medizin studieren soll.

Das Problem ist nur leider, dass ich mich nicht wirklich entscheiden kann… Inzwischen nervt mich dieses Tatsache echt schon sehr… :-/
Möglichkeiten wären für mich eben ein Medizinstudium oder eine Promotion in Klinischer Pharmazie/Pharmkakologie.

Am Apothekerberuf stört mich, dass der Alltag in einer öffentlichen Apotheke (80% der Pharmazeuten arbeiten in einer öffentlichen Apotheke, auch wenn nur 40% das während des Studiums als ihr Ziel betiteln) immer unattraktiver wird. Ich frage mich, wozu ich ein wirklich schweres, arbeitsaufwendiges Studium mit 3. Staatsexamina absolviert habe, wenn ich in der öffentlichen Apotheke jedem 3. Patienten erklären muss, warum er sein Metoprolol nicht von der einen, sondern von der anderen Firma bekommt. Das ist für mich nicht zufriedenstellend.
Eine Alternative, bzw. mein Ziel, wenn ich bei Pharmazie bleibe, wäre ein Job in Klinischer Pharmazie im Krankenhaus. Das würde mich schon sehr interessieren und mir auch Spaß machen.

Andererseits habe ich auch während meiner Praktika (PJ) im KH gemerkt, dass mich die Medizin doch irgendwie reizt und ich es wahnsinnig interessant finde. Das Studium schreckt mich nicht ab. Da ich Pharmazie in Regelzeit studiert habe, werde ich es, denke ich, auch irgendwie durchs Medizinstudium schaffen. Ich habe in der letzten Zeit sehr viel darüber gelesen, wie der Alltag eines Arztes aussieht, bzw. wie die momentane Situation der Ärzte ist. Was mich abschreckt, bzw. zweifeln lässt sind z.B. einige Berichte über die Assistenzarztzeit - Stress, wenig bis keine Freizeit. Vor der Verantwortung, die man trägt, habe ich Respekt, aber keine Angst. Ich hoffe einfach, dass man am Anfang nicht alleine gelassen wird und denke.

Eine Doppelqualifikation Pharmazie & Medizin ist natürlich super. Aber was mache ich damit? Was macht ein Facharzt für Pharmakologie außer Forschung? Gibt es hier jemanden, der im klinischen Alltag evtl ein solcher ist oder mit FÄ für Pharmakologie zu tun hat? Habe gelesen, in Dland gibt es nur 130 FÄ für Pharmakologie…

Wie gesagt, ich kann mich nicht entscheiden. Es gibt Tage, da habe ich den Gedanken "Ja, du machst noch Medizin" und dann gibt es auch wieder Tage, an denen ich mich frage, wieviel Sinn es macht, Medizin zu studieren, wenn ich nicht zu 100% weiß, ob ich Arzt werden möchte. Forschen kann ich auch als Pharmazeut…

Promotion Pharmazie: 3 1/2 Jahre wenn alles nach Plan läuft. Medizinstudium für mich 5 1/2 Jahre mit der Möglichkeit schon während des Studiums zu promovieren.

Falls irgendjemand in einer ähnlichen Situation ist/war, freue ich mich über Berichte, was ihr gemacht habt. Sonst natürlich über alle Anregungen, die mich in meiner Entscheidung irgendwie weiterbringen könnten!!

Und wer auch nur bis hierhin gelesen hat, hat schonmal Anerkennung verdient. ;-)

Zeolith
06.12.2011, 19:28
@einbahnstraße

Ich kann das sehr gut nachvollziehen, ich habe mich auch aus dem Dunstkreis der Apotheke heraus in das Medizinstudium bewegt!
Von der krankenhauspharmazie solltest du nicht zuviel erwarten, dein Apothekeralltag ist an vielen Stellen genauso wenig aufregend. Der Sterilbereich ist sehr interessant, ich habe da jahrelang gearbeitet.
Wenn aber immerwieder die Medizin ruft, dann solltest du es machen. Mir ging es so und ich bin mit meiner Entscheidung absolut glücklich. Glücklicher als mich mein Apothekenjob je gemacht hätte und ich habe gerne dort gearbeitet.
Vom Stress der Assistenzarztzeit würde ich mich nicht von der Idee abbringen lassen. Es kann meiner Meinung nach nur besser werden!

LG Zeolith


P.S.: Ich hasse die Rabatverträge auch!!! ;)

einbahnstraße
06.12.2011, 19:40
Hallo Zeolith,

danke schonmal für deine Antwort! jaja, diese Rabattverträge... :-)
Es ist ja schon so, dass die Krankenhauspharmazie sich mehr und mehr durchsetzt und Zukunft ist. Es geht halt so langsam in die Richtung, wie es auch in den USA oder selbst England üblich ist. Vereinzelt gibt es Apotheker auf Station, die Visiten mitgehen....
Ich frage mich nur, wie lange es dauern wird, bis sich das auch wirklich flächendeckend durchsetzt. Dieser Zweig der Pharmazie ist nämlich wirklich noch einer, der mich reizen würde.

Linda.1001
06.12.2011, 23:11
Am Apothekerberuf stört mich, dass der Alltag in einer öffentlichen Apotheke (80% der Pharmazeuten arbeiten in einer öffentlichen Apotheke, auch wenn nur 40% das während des Studiums als ihr Ziel betiteln) immer unattraktiver wird. Ich frage mich, wozu ich ein wirklich schweres, arbeitsaufwendiges Studium mit 3. Staatsexamina absolviert habe, wenn ich in der öffentlichen Apotheke jedem 3. Patienten erklären muss, warum er sein Metoprolol nicht von der einen, sondern von der anderen Firma bekommt. Das ist für mich nicht zufriedenstellend.
Eine Alternative, bzw. mein Ziel, wenn ich bei Pharmazie bleibe, wäre ein Job in Klinischer Pharmazie im Krankenhaus. Das würde mich schon sehr interessieren und mir auch Spaß machen.



Eine Doppelqualifikation Pharmazie & Medizin ist natürlich super. Aber was mache ich damit? Was macht ein Facharzt für Pharmakologie außer Forschung? Gibt es hier jemanden, der im klinischen Alltag evtl ein solcher ist oder mit FÄ für Pharmakologie zu tun hat? Habe gelesen, in Dland gibt es nur 130 FÄ für Pharmakologie…


Promotion Pharmazie: 3 1/2 Jahre wenn alles nach Plan läuft. Medizinstudium für mich 5 1/2 Jahre mit der Möglichkeit schon während des Studiums zu promovieren.

Falls irgendjemand in einer ähnlichen Situation ist/war, freue ich mich über Berichte, was ihr gemacht habt. Sonst natürlich über alle Anregungen, die mich in meiner Entscheidung irgendwie weiterbringen könnten!!



Ich habe mal angemarkert, was mir besonders wichtig erschien und was mich zu der Überzeugung bringt: Mach's!
Ich habe in meinem Semester eine Pharmazeutin, sie hat mehr als 1 Semester anerkannt bekommen, bzw ist offiziell zwar in einem höheren Semester, muss aber mit uns Erstsemestlern präppen. :-))

Schlaue Wahl bei den Unis könnte dich also, je nachdem wie der Studenenplan aussieht um mehr als 1 Semester 'pushen'. Wie gesagt, Erfahrungswerte nur über Dritte, aber an deiner Stelle würde ichs machen. Alleine der FA f. Pharmakologie ist es wert. ;-)

Kackbratze
07.12.2011, 10:18
Promotion Pharmazie: 3 1/2 Jahre wenn alles nach Plan läuft. Medizinstudium für mich 5 1/2 Jahre mit der Möglichkeit schon während des Studiums zu promovieren.

Gerade die Promotion ist ja ein absoluter Grund, ein Studium aufzunehmen. ;-)
Es ist vielleicht ein Bonus, aber sofern nicht Erbschaftsgründe dahinterstehen, sollte man das eher als Zusatz betrachten.

stefan86
11.03.2012, 15:51
Hallo.

Bin ebenfalls in der Lage, dass ich nach meinem absolvierten Pharmazie-Studium noch Medizin anhängen möchte. Ich interessiere mich sehr für die Pharmakologie und möchte mein Wissen direkt am Patienten ausleben. In der Apotheke fühle ich mich da zu eingeschränkt.
Die Finanzierung eines Zweitstudiums stellt für mich kein Problem dar, allerdings die Tatsache überhaupt den Zweitstudienplatz über hochschulstart.de zu bekommen. Es sind berufliche bzw. besondere berufliche Gründe erforderlich, um überhaupt auf die Mindestpunktzahl zu kommen. Inwieweit hat da jemand Erfahrung, der denselben Weg gegangen ist. Ich bin über jede Antwort dankbar.

24
11.03.2012, 20:55
Hey!
Ich hab auch Pharmazie studiert und mich für ein Zweitstudium (SS 2012) beworben. Hab besondere berufliche Gründe angegeben und 10 Punkte bekommen (7 für die Begründung). Hat jetzt zwar nicht fürs SS gereicht, aber ich hoffe mal, dass es zum WS dann ausreicht.
lg

Trianna
11.03.2012, 21:12
Was sind denn bei Pharmazie die besonderen beruflichen Gründe? Forschungsabsichten?

Kyutrexx
12.03.2012, 15:33
Bin grad in einer Krise am Ende des Studiums....mache grad Praktikum im Krankenhaus und muss leider feststellen, das wir immer nur "ausfuehrendes Organ" sind - als ich zu studieren angefangen habe, konnte ich mir Medizin ueberhaupt nicht vorstellen (Verantwortung, Arbeitszeiten...), inzwischen habe ich gemerkt, das die Medizin, und der Umgang mit Patienten das ist was mir Spass machen wuerde.
Hat jemand von Euch schon aehnliche Erfahrungen bzw Krisen durchstanden? Ich kann doch nicht noch mal mind. 6 Jahre studieren!!!!

Pharmazeutin in Krise
In meinem Studiengang ist ein studierter Pharmazeut. Arbeitet am Wochenende als Apotheker, um sich seine Brötchen zu verdienen.

Chemie und Physik bekam er angerechnet.
Ansonsten in der Vorklinik nichts anderes weiter (zu große Unterschiede zwischen der Ausbildung der Pharmazeuten und der Mediziner).

Seine Motivation: Forschung und Verkäuferdasein an der Theke ist beides kein Brummer.

Nachvollziehbar, wie ich finde.

stefan86
12.03.2012, 21:53
@ 24
ist glaube ich schon schwierig, in die gruppe "besondere berufliche gründe" zu fallen. hast du dir ein gutachten o.Ä. erstellen lassen? hast du schon promoviert in einem pharmazeutischen fach?

24
13.03.2012, 17:32
Kann ich mir eig. meine Punktzahl vom SS einfach zum WS übernehmen?


@stefan
noe, hab noch nicht promoviert (ich mach grad noch mein pj). Ein Gutachten hab ich auch nicht gebraucht; bin selbst überrascht gewesen, wie einfach es war. Hab auch nicht irgendwie ne Facharbeit/Diplom oder sowas gemacht. Allerdings mach ich die Hälfte vom PJ im Krankenhaus, das hat evtl. schon geholfen...

lg