PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nurse Practitioner?



Seiten : 1 [2]

Rettershrek
29.07.2004, 18:06
Ich sag nur, ... man ist so wichtig, wie man sich fühlt!!! ;)
Das Problem ist ja, dass viele Kolleginnen und Kollegen in der Pflege für sich akzeptiert haben, dass sie nichts anderes machen, als Reinigen des Körpers, Anreichen der Nahrungsmittel und Ausführen ärztlicher Anordnungen!
Und viele "buckeln" und "schufften" nur damit die Station am Laufen bleibt!
ES GEHT AUCH ANDERS!!!
Das Team muss sich einig sein! Und zum Team zähle ich ALLE: Pflege, Ärzte, Physiotherapie, Versorgung und Reinigung, etc pp!
Und was will denn EIN Assistenzarzt machen, wenn sich der Rest des Teams weigert?!?
Aber so sollte es ja nicht laufen, ... es muss ein miteinander sein! Denn unsere oberste Divise sollte es sein, den Patienten gut zu versorgen!
Dazu gehören ALLE!
Und auf meiner Station läuft es auch so! (okok, Intensiv)
Unsere Docs nehmen Anregungen von uns an, lassen pflegerische Entscheidungen in unserer Hand, ... ok, wir übernehmen teilweise "ärztiche Tätigkeiten", aber unsere Docs helfen auch manchmal beim Lagern oder ähnliches!
Aber sollte man wirklich so strikt unterscheiden zwischen ärztlicher und pflegerischer Tätigkeit?!? Es geht doch primär um den Patienten ... und so lange es ihm gut geht und er sich wohl fühlt ist es doch egal, wer die Tätigkeit ausführt!!!
Und ich denke, dass so einige "ärztliche Tätigkeiten" von Pflegekräften deutlich besser und routinierter ausgeführt werden!

Sicher sollte eine Ausbildungsreform her, ... Kompetenzenförderung und so, ... aber das ist kein Problem der Pflege, sondern von Deutschland im Allgemeinen! Gute Reformen kommen nicht durch, ... schlechte schon!
Aber so lange wir, die in der Pflege tätig sind unseren Berufsstand hochhalten und Professionalität ausstrahlen, dann ist das ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung!
Da muss sich jeder an die eingene Nase fassen und sich fort- und weiterbilden!

Zum Thema Name, ... eine Endlosdiskussion! Ich bin für Herr/Frau XY!!! Vorname wird mir zur persönlich! Ich rede den Pat. auch nicht mit Vornamen an! Ich finde, da muss man auf einer Stufe stehen! Alle anderen Berufsgruppen lassen sich auch nicht mit Vornamen ansprechen! Ich finde Schwester *Vornamen* höchst überholt!Ich bin doch eine professionelle Kompetenz in meinem Bereich! Da will ich auch entsprechend angesprochen werden!
Habe noch nie in einem Kaufhaus, bei der Post, Bank oder anderem mein Gegenüber mit dem Vornamen angeredet! (es sei denn, ich kannte ihn/sie! ;) )
SO, das war das Wort zum Freitag!!!

Nursy
29.07.2004, 22:28
Als ich im Reha-Bereich anfing, hatte ich auch kaum vorahnung von Bobath (z.B.) Hab dann erst durch meine Kollegen und kurz daruf durch eine intensive Fortbildung es "richtig" gelernt ...
In der Ausbildung wurde das ehr nur angeschnitten - eigentlich schade ...
Aber andererseits gibt es einfach zu viele Sachen die in der Schule zu kurz kommen "müssen", da die Pflege nunmal in sovielen Teilbereichen arbeiten kann, so dass 3 Jahre Ausbildung einfach zu kurz sind um alles ausführlich zu machen !
Ich denke, da muss jeder auch eigenverantwortung zeigen ...

Nursy
29.07.2004, 22:30
Original geschrieben von Rettershrek
Ich finde Schwester *Vornamen* höchst überholt!Ich bin doch eine professionelle Kompetenz in meinem Bereich! Da will ich auch entsprechend angesprochen werden!

Nursy
29.07.2004, 22:32
Original geschrieben von Nursy


Sorry, hatte den Text dazu vergessen ... bin müde !

Wollt nur sagen, das ich der gleichen Meinung bin !

Rettershrek
30.07.2004, 16:29
Original geschrieben von Nursy
Aber andererseits gibt es einfach zu viele Sachen die in der Schule zu kurz kommen "müssen", da die Pflege nunmal in sovielen Teilbereichen arbeiten kann, so dass 3 Jahre Ausbildung einfach zu kurz sind um alles ausführlich zu machen !
Ich denke, da muss jeder auch eigenverantwortung zeigen ...

Das ist es auf den Punkt gebracht!!!
Auf der einen Seite ist es ja wirklich toll, dass wir nach unserem Examen in so vielen Bereichen arbeiten können! Das bringt große Vielfalt mit sich!
Dummerweise ist die Ausbidlungszeit viel zu kurz um alle Inhalte adäquat ausgeprägt zu vermitteln!
Die Dauer sollte sinnvoll verlängert werden!
Und vielleicht bedarfsadaptierter Unterrichtsinhalt! (bei mir war es teilweise so, dass sich manche Ausbildungsinhalte wiederholt haben, während andere VIEL zu kurz kamen! Da ist man sehr auf Eigenverantwortung angewiesen! Aber das können leider nicht alle!)
Auch sollte teilweise die Auswahl der zukünftigen Kollegeninnen und Kollegen mit mehr Anspruch getätigt werden! Wenn ich mir so mache "Schüler" ankucke (oder auch bereits examinierte Kolleginnen und Kollegen), da denk ich mir z.T. nur "hoffentlich liegst Du NIE bei dieser Person im zuständigen Pflegebereich" oder "hoffentlich bin ich auf diese Person im Ernstfall nicht angewiesen (egal ob als Pat. oder Kollege"!
Aber Gott sei dank gibt es auch sehr viele, bei denen es anders ist! Und mit denen macht das Arbeiten sehr viel Spaß!

RS-USER-Kräuterhexe
30.07.2004, 17:46
Tja, das mit der verlängerten Ausbildungszeit wäre ja schon gut....
Die Pflegeschule, an der ich war, hatte das vor ?20 Jahren ? mal überlegt gehabt:
eine 2 jährige Grundausbildung für alle gleich mit Grundlagen in Anatomie, Krankheitslehre, Pflege, dann 2 Jahre je nach persönlichem Interesse Altenpflege, Intensiv, Anästhesie, Op, Kinder,.... .
Wurde vom Verband abgelehnt :(
Vor drei - vier Jahren wurde wieder ein Modulsystem angedacht, bei welchem sogar RD miteingebunden werden sollte.....

Wie Du schon sagtest:
"Gute Reformen kommen nicht durch, ... schlechte schon!"

Nursy
31.07.2004, 10:04
Aber dafür (Intensiv, OP) gibt´s ja auch spezielle Weiterbildungen ... die man nachdem Examen machen kann !

Ich persönlich finde es gut einen "allgemeinen " Abschluß zu haben, denn dann kann ich überall arbeiten und mich von dort aus Weiterbilden ...

Ich möchte in verschiedene Bereiche reinschnuppern und später dann studieren - Pflegepädagogik - um es den Schülern dann´(hoffentlich) gut zu vermitteln !

RS-USER-Kräuterhexe
01.08.2004, 15:47
Die reine Weiterbildung dauert aber einschließlich Pflegeausbildung fünf Jahre. Meistens muß man dazwischen auch noch eine Zeitlang arbeiten.
das Problem der "langen" Zeit ist, daß sich einige Kliniken das nicht mehr leisten wollen / können.
Im operativen Bereich hält immer mehr die OTA (Operationstechnische Assistentin) den Einzug, da die Ausbildung günstiger, da punktuell ist und diese Kräfte günstiger sind als exam. Krankenpflegekräfte. In der Anästhesie werden "ATA`s" diskutiert.....
Es gibt anscheinend (hat mir ein Stationsleiter erzählt) Häuser, da denken die Leitungen ( PDL, Verwaltung) schon darüber nach pro Schicht eine Exam. als Leitung, die restlichen KPHs.
Auch wenn wir qualitative, individuelle, ganzheitliche Pflege/ Medizin machen wollen, will das die Gesellschaft? Bei NEWS hat Robert04(?) einen Link auf einen interessanten Link der Zeit zu dem Thema gegeben. Will man dafür Mehrkosten (hohe Krankenkassenbeiträge...) ?
Vielleicht bin ich zu pessimistisch, aber in der Abteilung, in der ich arbeite, haben sie Betten und über der Gebühr Stellen gestrichen ( sowohl Pflege als auch Ärzte).:(

Ach, das Modulsystem war so gemeint, daß Du z. B. sagst, ich will jetzt Neuro - Reha machen, also machst Du das Modul Neuro mit allem was dazu gehört. Und wenn Du nach zwei Jahren sagst, ich will jetzt Intensiv machen, dann machst Du das Intensiv - Modul.
So ist das Wissen aktueller, wenn Du die Bereiche wechselst und Deine Lehrzeit nicht 5 Jahre her ist, so wie das heute ja dann der Fall wäre.
Positiv finde ich auch, daß man z. B. bei Koppelung mit RD auch nach Zeit X im RD sagen kann, ich kann diesen Job nicht mehr machen, ich mach jetzt Modul... Anästhesie und kann dann in die Anästhesie wechseln.
Vorraussetzung wären halt gewisse Pflichtmodule als Grundausbildung. Die Vielseitigkeit wäre gegeben, es wäre somit eine zeitnahere Ausbildung.

Rettershrek
01.08.2004, 16:42
Dieses Problem sehe ich halt leider auch auf uns zukommen!
Ich denke, das Modell Altenheim wird über kurz oder lang auch im Krankenhaus Einzug halten!
d.h., wie Kräuterhexe bereits gesagt hat, eine exam. Pflegekraft (3jährig, im folgenden nur noch "exam. PK genannt) und der Rest KPH, Pflegehelfer, Schüler, u.s.w.!
Die exam. PK ist dann Schichleitung, delegiert Aufgaben, schreibt und aktuallisiert Pflegeplanungen, evaluiert die Pflege, nimmt an Visiten teil, ... und sieht den Patienten in der Regel (fast) nie!!!
DAFÜR habe ich nicht die Ausbildung gemacht!
und ich glaube, dass das auch ein schlechtes Modell ist! Woher sollen die angelernten Kräfte oder KPH denn das Wissen haben, das eine exam. PK hat?!? Somit gehen auch wichtige Beobachtungen unter! Und wie soll man denn eine Pflegeplanung voll ausführen, wenn man das Grundwissen gar nicht hat! Die Ziele einer GKW, atemtherapeutische Übungen, psychosoziale Betreuung, das Wissen um Risiken und das zeitnahe Aufklären des Patienten über seine Erkrankung oder Maßnahmen und Beobachtungskriterien, ... die viel geforderte Prophylaxe oder Aufklärungsgespräche, ... all das, was man sich in 3jahren angeeignet hat in Maßnahmen am Patienten miteinfließen zu lassen, ... wie soll das alles und noch viel mehr von einer/einem (fast)Laien geleistet werden?!?
Wenn es soweit kommt, sehe ich dunkelschwarz für unseren Berufsstand!!!
Aber unser tolles Gesundheitsministerium läßt es soweit kommen, ... und das Kind wird und muss erst wieder in den Brunnen fallen, eh etwas passiert!

Zum Modulmodell sag ich nur, dass ich das gut finde!
Eine Art "Grundausbildung" und die Möglichkeit mich über Ergänzungsmodule weiterzubilden! Ohne ewige Dauer und große Vorraussetzungen!
Es kann ja z.B. auch jeder Anwalt Fachanwalt für Steuerrecht, Arbeitsrecht, oder ähnliches werden, wenn er einen relativ kurzen Fachanwaltslehrgang besucht und besteht, ... auch ohne jemals in diesem Bereich gearbeitet zu haben!
Und ich finde ergänzend könnte man ja Pflichtfortbildungen einführen, die man nachweisen muss, wenn man in einem best Bereich arbeitet (z.B. Kardiologie, Viszeralchirurgie oder ähnlichem). Diese dann ein mal im Jahr, ... so dass man in seinem Bereich auf dem Laufenden bleibt!
Und vielleicht Bedingungen für das KH (z.B. jede Chirurgische Abteilung benötigt mind eine/n Wundmanager/in, Stomatherapeut/in, oder ähnliches)
So könnte man den Berufsstand der / des Gesundheits- und Krankenpfleger/in auch aufwerten und v.a. erhalten!!!

RS-USER-Kräuterhexe
01.08.2004, 17:26
Original geschrieben von Rettershrek

Die exam. PK ist dann Schichleitung, delegiert Aufgaben, schreibt und aktuallisiert Pflegeplanungen, evaluiert die Pflege, nimmt an Visiten teil, ... und sieht den Patienten in der Regel (fast) nie!!!
DAFÜR habe ich nicht die Ausbildung gemacht!
und ich glaube, dass das auch ein schlechtes Modell ist! Woher sollen die angelernten Kräfte oder KPH denn das Wissen haben, das eine exam. PK hat?!? Somit gehen auch wichtige Beobachtungen unter! Und wie soll man denn eine Pflegeplanung voll ausführen, wenn man das Grundwissen gar nicht hat! Die Ziele einer GKW, atemtherapeutische Übungen, psychosoziale Betreuung, das Wissen um Risiken und das zeitnahe Aufklären des Patienten über seine Erkrankung oder Maßnahmen und Beobachtungskriterien, ... die viel geforderte Prophylaxe oder Aufklärungsgespräche, ... all das, was man sich in 3jahren angeeignet hat in Maßnahmen am Patienten miteinfließen zu lassen, ... wie soll das alles und noch viel mehr von einer/einem (fast)Laien geleistet werden?!?
Wenn es soweit kommt, sehe ich dunkelschwarz für unseren Berufsstand!!!
Aber unser tolles Gesundheitsministerium läßt es soweit kommen, ... und das Kind wird und muss erst wieder in den Brunnen fallen, eh etwas passiert!



(trauriges) Abklatschen!
:( :(
Aber ganz gebe ich mich ( meinem Berufs)Pessimismus noch nicht hin, so lange es motivierte Leute wie unsereins gibt!:)

Rettershrek
01.08.2004, 17:49
neenee!!!

Das mach ich auch nicht!!!
Zumal mir ja auch die Bedeutung des Wortes "Aufgeben" unbekannt ist!!! (kann da mal bitte jemand im Lexikon nachsehen?!?) ;)
Es wird um den Berufsstand gekämpft!! Bis nix mehr geht und noch weiter!!!

und deswegen ist es auch immer wieder gut, wenn man mit anderen Leuten Kontakt hat, die ähnlichen denken und auch nicht aufgeben! Dann kommt man sich nicht wie ein Mensch von einer anderen Welt vor!!!

ALSO, ... auf in den (tgl) Kampf!!! :)

Shanaria
01.09.2004, 08:42
Wir haben es in der Ausbildung oft genug gemerkt, daß der Praxiseinsatz uns mehr gebracht hat, als die Schule. Nicht, daß Schule nicht lehrreich wäre, aber sie führt oft genug an der Realität vorbei und was passiert? Schulblöcke werden verlängert, praktische Einsätze verkürzt.. damit bin ich dann ein prima Theoretiker, der nicht mal ne Planung schreiben kann, weil die Routine am Patienten fehlt.. da stimmt doch was nicht...Nur zu blöd, daß überall das Geld fehlt, um Kurse wie Kinestethik, Bobath, ganzheitlich Konzepte, Intensivmedizin etc. schon in der Ausbildung an den interessierten Schüler zu brigen, ich persönlich kann die auf dem freien Markt anfallenden Kosten für solche Kurse nämlich nicht zahlen...

Hörbird
02.09.2004, 14:29
Original geschrieben von Shanaria
Wir haben es in der Ausbildung oft genug gemerkt, daß der Praxiseinsatz uns mehr gebracht hat, als die Schule. Nicht, daß Schule nicht lehrreich wäre, aber sie führt oft genug an der Realität vorbei und was passiert? Schulblöcke werden verlängert, praktische Einsätze verkürzt.. damit bin ich dann ein prima Theoretiker, der nicht mal ne Planung schreiben kann, weil die Routine am Patienten fehlt.. da stimmt doch was nicht...Nur zu blöd, daß überall das Geld fehlt, um Kurse wie Kinestethik, Bobath, ganzheitlich Konzepte, Intensivmedizin etc. schon in der Ausbildung an den interessierten Schüler zu brigen, ich persönlich kann die auf dem freien Markt anfallenden Kosten für solche Kurse nämlich nicht zahlen...

Bei uns gibt es ein Kinästhetik-Grundkurs für alle Schüler, Kosten bei ca. 25 Euro.
Und das ist das was mich sehr stört: erhebliche Qualitätsunterschiede an den verschiedenen Schulen !Es gibt Schulen, die biten soetwas an, es gibt viele die das nicht tun.

Jede Schule wurstelt so vor sich hin ! Das ührt leider zu keiner einheitlichen Ausbildung !