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RS-USER-schmoelzi
02.03.2004, 12:18
Essen und Trinken vor der OP, ein Vorschlag von Medizinern:

http://science.orf.at/science/news/106438

DerBlinde
02.03.2004, 12:38
Naja.... :rolleyes:


Dogma seit dem 19. Jahrhundert
"Die Sorge von Anästhesisten, dass OP-Patienten unter der Narkose erbrechen und etwas in die Lunge läuft, ist unberechtigt. Dies ist ein Dogma, das sich auf Studien aus den Jahren 1848 und 1942 stützt. Dies ist durch viele Untersuchungen widerlegt", sagte der Intensivmediziner und Anästhesist.

Es geht ja nicht um eine Aspiration während der Narkose, sondern bei der Einleitung. Und daß so wenig passiert, liegt nur daran, daß die Technik der RSI gut und ausgereift ist. Doch jeder, der mal einen Patienten mit Aspirationspneumonie auf Intensiv liegen hatte, läßt sich von den Vorteilen des "Nüchternlassens" leicht überzeugen.


Vorteile für Stoffwechsel und Flüssigkeitsversorgung
"Wir wollen die Nahrungsaufnahme möglichst dicht an die OP heranführen", sagte der Mediziner. Dies bringe Vorteile beim Stoffwechsel, der Flüssigkeitsversorgung und erhöhe das Wohlbefinden des Patienten.

Das kann ich schon glauben. Sicher ist es angenehmer für den Patienten. Und für den Stoffwechsel kann es durchaus ebenfalls physiologischer sein. Allerdings muß man, wie immer in der Medizin, Nutzen und Risiken gegeneinander abwägen. Und wie man oben schon sehen kann, sind die Risiken meiner Ansicht nach um Einiges schwerwiegender!

RS-USER-DerDings
02.03.2004, 12:43
crash intubation ist doch spannend... da braucht der anästhet dann weniger kaffee zum wachbleiben.
ob weniger koffein für anästhesisten physiologischer ist oder nicht, bleibt allerdings offen... :grins:

RS-USER-Frollein
03.03.2004, 08:31
Da hab ich was :-p



"Da Sie nicht nüchtern sind, werde ich Sie leider crash einleiten müssen!"

Intensivling
03.03.2004, 08:36
Original geschrieben von DerBlinde
Naja.... :rolleyes:
Es geht ja nicht um eine Aspiration während der Narkose, sondern bei der Einleitung. Und daß so wenig passiert, liegt nur daran, daß die Technik der RSI gut und ausgereift ist. Doch jeder, der mal einen Patienten mit Aspirationspneumonie auf Intensiv liegen hatte, läßt sich von den Vorteilen des "Nüchternlassens" leicht überzeugen.

Oh ja also ich könnte auf jeden Patienten mit Aspirationspneumonie gerne verzichten, denn das ist alles andere als spassig. Deswegen bin ich auch leicht davon zu überzeugen das Patienten vor einer OP nüchtern bleiben sollten.
Im Notfall ist das immer was anderes, aber unter kontrollierten Bedingungen sollte man das Risiko doch minimieren und dem Pat. sollte es zumutbar sein nüchtern zu bleiben.

Wird ihn schon nicht umbringen im gegensatz zu ner Pneumonie :D

Dr. Magill
08.03.2004, 19:21
Dem kann ich mich nur anschließen. Das Nüchternheitsgebot halte ich für sakrosankt! Wer einmal bei einer RSI eine Regurgitation mit pulmonaler Aspiration erlebt hat, wird immer auf Nüchternheit bestehen. sicherlich ist die Mortalität des Mendelson-Syndroms heute eher niedrig; trotzdem gilt auch heute noch: Primum nil nocere!

Falls der Patient wirklich so dringend Nahrung benötigt (die er im Postaggressionsstoffwechsel ehedem nicht verarbeitet!), so empfehle ich eine Rückbesinnung auf die Empfehlung des Bonner Chirurgen O. Witzel aus dem Jahre 1900: Präop. sollte ein großzügiges Nährklistier aus Kakao mit Portwein und Cognac sowie gequirltem Ei verabfolgt werden :)

RS-USER-Hoffi
08.03.2004, 19:23
Original geschrieben von Dr. Magill
Präop. sollte ein großzügiges Nährklistier aus Kakao mit Portwein und Cognac sowie gequirltem Ei verabfolgt werden :)

werd ich mal ausprobieren :D

Dr. Magill
08.03.2004, 19:31
Bon apetit :)