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Intensivling
13.03.2004, 17:06
bei einem Patienten mit dialysepgflichtiger Niereninsuffizienz ( länger bestehend ) das Kaluim was 5,9 ist mit Kaliumantagonisten senken ???
Ich war etwas verwundert das unsere Ärzte das Heute unbedingt bei einem Patienten wollten ... da ich es kenne das das erhöhte Kalium bei Dialysepatienten meist so hoch ist, oder ??

RS-USER-Bärentöter
13.03.2004, 17:40
bei einem kalium von 5,9???

Turnusknecht
13.03.2004, 18:18
wenn er eh schon dialysepflichtig ist.......????

warum tat´s dann ned dialysieren?

RS-USER-Bärentöter
13.03.2004, 18:19
wie wär's mit dialyse? statt resonium?

Intensivling
13.03.2004, 18:38
Nun ja er hat initial erstmal 15g Resonium A bekommen, dann hat man sich letztenendes doch mal für ne Dialyse entschieden :D:D:D .... es wunderte mich nur das sie erstmal das Kalium so irunter bekommen wollten.
Oft sind doch die Pat. darauf adaptiert, oder ??? :confused:

silver tabby
05.04.2004, 15:21
Naja, adaptation hin oder her... du hast bei so hohen Kalium Werten ja trotzdem mit Arrhythmien zu rechnen... Und ausserdem ist anzunhemen dass der Kalium Wert noch weiter ansteigt..
Aber leider habe ich ja noch nicht angefangen, sondern bin erst ab Juli auf der Intens... Allerdings kann ich nur sagen, dass bei uns das Kalium eigentlich auch flugs via Dialyse runtergeholt wurde so weit ich mich an die zwei Monate erinnern kann...

Reanimator
05.04.2004, 16:40
Ja, denke ich auch - erstmal Dialyse, und wenn das Kalium dann immer noch hoch ist, kann man über eine Medikation nachdenken, oder?
Weil - soweit mein begrenztes Wissen richtig ist, muss ja wieder eine Dialyse her, um die Medikamente wieder loszuwerden - vorallem wenn die D.-Pflicht schon länger besteht.
Oder?

RS-USER-Defi Brillator
05.04.2004, 18:18
Original geschrieben von Bratmaxe
Weil - soweit mein begrenztes Wissen richtig ist, muss ja wieder eine Dialyse her, um die Medikamente wieder loszuwerden - vorallem wenn die D.-Pflicht schon länger besteht.
Oder?
Fast - es existieren reichlich Medis, deren Dosierung nicht an eine reduzierte Nierenfunktion angepaßt werden muß, z.B. Medikamente, die in der Leber zu unwirksamen/unbedenklichen Metaboliten abgebaut werden.
Andersherum gibt es natürlich ebenso reichlich Medikamente, die vorwiegend renal eliminiert werden, die würde man natürlich jemandem mit terminaler Niereninsuff nicht so gerne aufs Auge drücken... ;)

Oben ging es mal um Resonium A (R), das ist ein Kationen-Austauscherharz in Pulver-/Granulat-Form, das oral und/oder rektal angewendet werden kann. Dabei wird K+ gegen (glaube ich) Na+ ausgetauscht.

Anstatt mit dem Harz "rumzuspielen" würde ich allerdings bei einem ohnehin dialysepflichtigen Patienten mal den behandelnden Nephrologen (NEIN, NICHT den NEFrologen :D) fragen, ob man das Intervall zwischen den Dialysen verkürzen sollte um dann wieder ausgeglichene E-Lyte zu haben.

silver tabby
06.04.2004, 11:12
Original geschrieben von Defi Brillator
Anstatt mit dem Harz "rumzuspielen" würde ich allerdings bei einem ohnehin dialysepflichtigen Patienten mal den behandelnden Nephrologen (NEIN, NICHT den NEFrologen :D) fragen, ob man das Intervall zwischen den Dialysen verkürzen sollte um dann wieder ausgeglichene E-Lyte zu haben.

Super Ansatz!!!
Womit wir wieder beim Thema Team-Sport wären!!!
Ganz grosser Sprort!!!:D :D

Satchmo
18.04.2004, 17:28
tja,

dieser Wert bei einem solchen Patienten würde
bei uns niemanden stören....weder den unerschrockenen
Anästhesisten, noch den Nephrologen....
agressiv zuwarten und weiterbeobachten -
Die Therapie mit Resoniumeinlauf oder Glucose / Insulin hab ich bei einem Dialysepflichtigen Intensivpat. noch nicht erlebt!

aber ist wohl stark von der behandelnden Klinik abhängig

RS-USER-SchwesterM
15.06.2005, 17:05
Habe auf unserer Urologie erst einmal erlebt, daß ein Patient Resonium kriegen sollte.

Konnte es verhindern, indem ich darauf aufmerksam gemacht habe, ob es nicht sinnvoll wäre, erstmal die Kalinor Kps. 3 tgl. abzusetzen ...

Intensivling
16.06.2005, 08:20
Naja Schwester DAS ist auch erstmal ein sehr guter Ansatz :D

RS-USER-SchwesterM
16.06.2005, 09:58
Danke !

RS-USER-Schädelspalter
18.06.2005, 12:44
Hyperkaliämie ist dann eine absolute Dialyseindikation, wenn sie konservativ nicht beherrschbar ist (z.B. Austauschharze) und
1. wenn es schon EKG-Veränderungen gibt oder
2. die Hyperkaliämie sehr groß (was jeder ein bisserl anders sehen könnte, oft ist 6,0 so die Grenze) ist.
Austauschharze habe ich gelegentlich in Anwendung gesehen, wobei es meist darum ging, ansonsten stabilen Patienten mit vorübergehenden Störungen die Dialyse zu ersparen (ist ja auch nicht billig). Wenn der Patient aber sowieso schon dialysiert, wäre, wie vorgeschlagen, die Anpassung der Dialyseintervalle gut (wobei man da anscheinend recht großzügig ist, zumal ein Zugang/Shunt vorhanden sein sollte und der Patient daran gewöhnt ist).
Zumeist verkraften Dialysepatienten relativ hohe Kalium-Werte, aber ohne Dialyse wird er kaum wieder abfallen und man soll es ja nicht provozieren (auch wenn man nicht gleich große Schweißperlen auf der Stirn haben muß ;) )
Insgesamt ist das aber individuelle Abwägungssache (es sei denn, es liegt eine absolute Dialyseindikation vor), weil man ja keinen Laborwert behandelt, sondern einen Menschen. :peace:


Original geschrieben von Reanimator
Ja, denke ich auch - erstmal Dialyse, und wenn das Kalium dann immer noch hoch ist, kann man über eine Medikation nachdenken, oder?

Man versucht im allgemeinen zuerst, Elektrolytstörungen konservativ zu behandeln. Nierenersatzverfahren (als relativ invasive Verfahren) kommen danach (oder in bestimmten Situationen notfallmäßig sofort). Und nach einer Dialyse sind die Elektrolyte natürlich in Ordnung.

RS-USER-Katja
18.06.2005, 17:21
Tendenz: So lassen, nachdem geklärt ist, was er sonst prä-Dialyse für Kaliumwerte hat. Da wird einem nämlich schon manchmal schwindelig (so um die 8,5... :eek: ), denn auch da findet eine gewisse Adaptation statt. Otto Normalnichtniereninsuffizienzbürger wäre da schon jenseits der Reanimationsschwelle.

Ansonsten ist die Diskussion, ob es bei nicht bereits vorbestehender terminaler Niereninsuffizienz nicht sinnvoller ist, früh zu dialysieren statt erst mit Diuretika/Austauscherharzen/Glucose-Insulin-Perfusor etc. herumzuspielen, auch gerade mal wieder in vollem Gange. Auf dem DAK war die Stimmung in der gegebenen Runde gerade eher für früh dialysieren (und da waren keine Nephrologen ;) ). Ein Teil der aktuelleren Studien zeigt nämlich ein besseres "Nierenoutcome" und eine kürzere Liegedauer auf der ICU/im Krankenhaus. Aber endgültig entschieden ist da noch nichts...

Rentnertaxler
19.06.2005, 14:51
Kann mir jetzt noch jemand erklären, wie man mit Medikamenten Kalium in Natrium verwandeln kann?
:confused:

RS-USER-Katja
19.06.2005, 18:07
Original geschrieben von Rentnertaxler
Kann mir jetzt noch jemand erklären, wie man mit Medikamenten Kalium in Natrium verwandeln kann?
:confused:
unter einer Kernspaltung wirst Du da nicht hinkommen :D Das geht nicht!

funky weirdo
19.06.2005, 18:37
Original geschrieben von Defi Brillator
Oben ging es mal um Resonium A (R), das ist ein Kationen-Austauscherharz in Pulver-/Granulat-Form, das oral und/oder rektal angewendet werden kann. Dabei wird K+ gegen (glaube ich) Na+ ausgetauscht.

hier handelt es sich wohl um einen ausstausch, kein umwandeln.

Rentnertaxler
20.06.2005, 09:15
OK, ich "tausche" mal 5mg Kalium in Natrium. Und was mache ich jetzt mit dem überflüssigem Kalium? Kommt das wie ein Atommülltransport ins Zwischenlager Leber oder wie?
:confused:

RS-USER-blacksheep
20.06.2005, 10:16
Wenn ich das richtig verstanden habe wird Na+ gegen K+ ausgetauscht und dann das K+ rektal ausgeschieden. Oder hab ich da nun irgendwie was falsch verstanden? Und nen bissel mehr Na+ im Blut ist nicht soooo tragisch wie nen zu Hohes K+.