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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Anschläge auch in Deutschland ???



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RS-USER-sanitöter
14.03.2004, 22:30
Ich habe mit erschrecken die nachrichten über den anschlag in spanien verfolgt...

nun wenn hier sowas passieren würde sind wir dafür auch genügend ausgerüstet bzw. genügend helfer vorhanden ??

RS-USER-Hoffi
14.03.2004, 22:32
ich denke erstens nicht, das deutschland groß gefährdet ist, wir sind ja nicht im irak oder?

zweitens glaube ich das deutschland recht gut für katastrophen gewachsen ist.

Mahlzeit
14.03.2004, 22:59
naja, aber man stelle sich vor:
über 100 Tote und mehr als 1000 verletzte in einer X-beliebigen deutschen Großstadt.....

Ich denke, da wäre der örtliche RD (mit KatS) deutlich überfordert... allein die Klinikbetten.....

Bei kleineren Sachen sicherlich kein Problem, aber in dem Ausmaß........

RS-USER-Hoffi
14.03.2004, 23:07
ich weiß nicht in karlsruhe kann in kurzer zeit sehr viel kapazität aufgebaut werden

RS-USER-fruehgriller
15.03.2004, 07:04
Also wir hatten in meiner aktiven Leitstellezeit 2 Bombenentschärfungen, noch Reste vom WK II. Da wurde auch schon bischen was geräumt und vorgeplant. Aber unsere 4 (!) KH sahen sich nicht in der Lage alleine so einen MAV zu bewältigen, was ja auch logisch ist. Deshalb wurden die KH in der Umgebung mit eingebunden, aber zum Glück kein einziges gebracuht.

Zum THema KatSch denke ich, das wir da HOFFNUNGSLOS untergehen werden!!!
Die Fahrzeuge von San Zügen, FFW und THW sind hoffnunglos überaltert ("30 Jahre??? Das Fzg ist ja kaum mal eingefahren, der hält noch!!!")
Helfer kaum vorhanden, und wenn ja nur unter Zwang bereit, & bei einer Katastrophe auch sicherlich eher daheim als im Dienst.
Bei der größten Bombenevakuierung in meinem Bereich mußte mit der Bundeswehr als neuem Dienstherrn der freigestellten gedroht werden, damit Sie kommen. ("Morgen?? Nö, da kann ich nicht, da bin ich eingeladen!")
Das Material so alt wie die Fzg, und meistens noch schlecht gewartet und gepflegt.
Geld ist gar keines mehr da, die Katsch Lager des Bundes aufgelöst, auf die Mahnenden Rufe der HiOrgs wird nicht gehört.
So Aktionen wie die Anschaffung von GW Mess Bundesweit ist reine Kosmetik.

RS-USER-Hoffi
15.03.2004, 07:09
also die einsatzbereitschaft hängt denke ich stark von der jeweiligen einheit ab. wir hatten letztens einen spontanen einsatz, bei dem wir für die stadt feldbetten gefahren haben und zu so einem "unattraktiven"einsatz sind bei drei stunden vorwarnzeit immerhin 35 von 60 leuten gekommen.

ich glaube schon das man in deutschland relativ gut vorbereitet ist, besser als die im irak auf alle fälle, aber an die israelischen rettungskräfte kommt deutschland mangels übung wohl nicht dran

silver tabby
15.03.2004, 09:56
Ich denke, wie gut man in Deutschland mit MANVs fertig werden kann wenns hart auf hart kommt hat Eschede gezeigt!
Mehrere Kollegen von mir waren dort und wir haben die Tage auch noch hier im Spital darüber geredet.. Organisatorisch ist das gut gelaufen und man darf nicht vergessen, dass wir auch noch Unterstützung durch die Bundis haben (wie auch n Eschede). Die habe da immerhin innerhalb kürzester Zeit alle scherstverletzten rausgeflogen und die "leichteren" Fälle in die entfernteren peripheren Häuser gebracht, so dass so ziemlich alle optimal versogt werden konnten.

Insofern denke ich, von dem psychologischen Horror mal abgesehen würden wir das schon irgendwie schaffen. Andererseits glaube ich, dass Deutschland international zu unbedeutend ist, als dass wir uns wirklich sorgen darum machen müssten...:peace:

Mahlzeit
15.03.2004, 10:02
Naja, aber wie viele Opfer waren es in Eschede ?

unter 200 ?

Das ist eine ganz andere Dimension als 1000 Verletzte !

Klar, bei so "geringen" Opferzahlen ist unser KatS durchaus Leistungsfähig, alleine mit den SEG's läßt sich schon was reißen...

Aber ein Unglück in dem Ausmaß, dazu noch an mehreren Orten gleichzeitig...

Ich denke schon, daß unsere Einsatzkräfte - auch mit Y-Tours - vollkommen überlastet wären...

silver tabby
15.03.2004, 10:05
Ich würde sagen lasst uns lieber hoffen, dass wir es nicht ausprobieren müssen!!!

Mahlzeit
15.03.2004, 10:07
Da schließe ich mich Dir voll und ganz an...

RS-USER-sanitöter
15.03.2004, 19:16
Ich hoffe auch das nichts passiert.. aber möglich ist alles ....

RS-USER-Shane
15.03.2004, 20:04
1. sehen wir uns mal madrid an - glaubt ihr das unsere HiOrgs bessser mit so einem fall klar kommen würden ???
ich bezweifle das stark, aber

2. ich sehe die gefahr für deutschland auch eher als gering an, sicherlich ist sie vorhanden, allerdings in geringerem ausmaß als z.B. italien, großbritannien, usa...
österreich kann zur zeit wohl als ziemlich sicher angesehen werden. und dabei macht es mich unglaublich wütend das hinsichtlich der anschläge in madrid wieder stimmen laut werden die die neutralität abschaffen wollen... ich finde man sollte sie sogar noch forcieren... das letzte mal als wir ein bündniss eingegangen sind hats im ersten weltkrieg geendet... und gerade in zeiten wie heute, in der internationale kriege in europa ziemlich unvorstellbar sind, nützt ein militärisches bündniss wie die nato gar nix, höchstens als zielscheibe für terroristen...

DRKler
17.03.2004, 10:31
es kann immmer was passieren man muss halt mit alles rechnen, aber hier in Mannheim war das lezte mal k - Fall im Jahre 1989 als die Mauer auf gemacht worden ist. wo dann alle rübergekommen sind aber sonst war nichts und ich denk auch da kommt so schnell nichts mehr aber wenn was kommt sind wir natürlich gut gerüstet. (muss ja). daher mach ich mir keine sorgen was anschläge an geht. es erwicht sowieso erst berlin hamburg Frankfurt/main Köln münchen weil die am bekanntesten sind!!!!!:grins: :compy:

RS-USER-Matze
18.03.2004, 18:14
Moin,

ich gehe mal davon aus, dass ihr die Bilder aus Maddrid gesehen habt? Glaubt ihr da wirklich noch, dass unser KatS da schlechter ausgerüstet / ausgebildet ist?


Letztlich verfügt Deutschlan wohl über ein in Europa recht beispielloses Hilfeleistungspotential, einzig an der Organisation im KatS fehlt es (noch), aber es wird daran gearbeitet, die Strukturen, die seit 1990 eingeschrumpft wurden, wieder aufzubauen.

Ich würde da nicht all zu schwarz sehen, wenn ich auch eine solche Sache nicht verharmlosen will. Allerdings, um mal ein paar Dinge ins Licht zurücken:

1998 Eschede 100 Tote, 100 Verletzte

1990 Unfall mit 2 S-Bahnen in Rüsselsheim, jeweils ca. 1000 Passagiere, insgesamt mehr als 100 Vereltzte, 17 Tote.

1988 Flugunfall in Rammstein 350 Verletzte, 70 Tote

1987 Tanklastzug explodiert in Herborn, 40 Verletzte, 9 Tote, mehrere 100 Menschen evakuiert

Klar, 1000 Verletzte sind dagegen ne Menge Holz. Aber es ist eben nicht der Weltuntergang für unser Hilfeleistungssystem. Ich denke in Spanien ist das weit schwieriger zu handeln als hier.

Gruß, otti

RS-USER-sanitöter
18.03.2004, 20:25
Original geschrieben von Matze
Moin,

ich gehe mal davon aus, dass ihr die Bilder aus Maddrid gesehen habt? Glaubt ihr da wirklich noch, dass unser KatS da schlechter ausgerüstet / ausgebildet ist?


Letztlich verfügt Deutschlan wohl über ein in Europa recht beispielloses Hilfeleistungspotential, einzig an der Organisation im KatS fehlt es (noch), aber es wird daran gearbeitet, die Strukturen, die seit 1990 eingeschrumpft wurden, wieder aufzubauen.

Ich würde da nicht all zu schwarz sehen, wenn ich auch eine solche Sache nicht verharmlosen will. Allerdings, um mal ein paar Dinge ins Licht zurücken:

1998 Eschede 100 Tote, 100 Verletzte

1990 Unfall mit 2 S-Bahnen in Rüsselsheim, jeweils ca. 1000 Passagiere, insgesamt mehr als 100 Vereltzte, 17 Tote.

1988 Flugunfall in Rammstein 350 Verletzte, 70 Tote

1987 Tanklastzug explodiert in Herborn, 40 Verletzte, 9 Tote, mehrere 100 Menschen evakuiert

Klar, 1000 Verletzte sind dagegen ne Menge Holz. Aber es ist eben nicht der Weltuntergang für unser Hilfeleistungssystem. Ich denke in Spanien ist das weit schwieriger zu handeln als hier.

Gruß, otti

aber hektisch und caotis würde es zugehen ...

RS-USER-Matze
19.03.2004, 09:47
Moin,

klar, chaotisch schon. Es hat bei jeder Katastrophen in der Anfangszeit eine sogenannte "Chaos-Phase", die dadurch entsteht, dass die Einsatzkräfte in der Nähe der Unglücksstelle ad hoc mit dem Ereignis konfrontiert sind und keine Zeit haben, sich darauf einzustellen. Darüber hinaus sind iher Einrichtungen ud Helfer ggf. selbst betroffen, Kommunikationswege gestört etc.

Daher ist es wichtig, möglichst frühzeitig Enheiten von weit außerhalb in Bereitstellungsräume um das Schadensgebiet gefüht werdne und sozusagen "von hinten" Organisation und Struktur in das Geschehen bringen. Allerdings wirst du in den ersten 2 Stunden überall mit dem Chaos leben müssen...

Gruß, otti

RS-USER-Shane
19.03.2004, 12:39
@matze

deine liste zeigt schön das es hier geanauso chaotisch zugehen würde wie in madrid - und zwar länger als 2 stunden, denn mit 200 toten und 1400 verletzten (!) schaut die sache ganz anders aus...

RS-USER-Matze
19.03.2004, 12:48
Hallo Sahne,

nochmal die Frage, du hats die Bilder aus Madrid gesehen, ja? Ist dir daran vielleicht was aufgefallen? Wenn nicht, nochmal genau hingucken.

In Spanien existiert kein mit .de vergleichbares System von bevölkerungsschutz und Rettungsdienst. Es gibt dort einige private Firmen, die Krankentransport machen, die feuerwehr darf nicht mal Blaulicht haben, freiwillige Feuerwehren existieren i.d.R. nur als Substrukturen ohne offizielle Weihen. Sanitätszüge, SEG'en usw. sind dort weitestgehend unbekannt.

Was glaubst du, warum dort Verletzte von zivil geleideten Helfern (Passanten?) in teilweise halsbrecherichen Aktionen aus den Trümmern gezerrt wurden?

Ich glaube, da haben wir doch noch ein bisschen weniger Grund zur Besorgnis... Die Hilfsdienste sollten sich nur mal wieder auf ihr Potential besinnen und das auch im bewußtsein der Helfer manifestieren.

Gruß, otti

Mahlzeit
19.03.2004, 16:57
Man sollte sich aber auch nicht überschätzen und der Meinung sein, daß man mit 1200 Verletzten locker fertig wird...

Der Normale RD stößt ja teilweise schon beim MANV an seine Grenzen...
100 Verletzte sind mit KatS, Pol und Y-Tours noch zu regeln, 200 auch...
aber hallooo ???
Das andere sind mal eben 1000 Leute mehr (sprich: zusätzlich)!

Und dazu kommen noch die Fälle, die den RD sowieso in Anspruch nehmen...

Sorry, so zuversichtlich, daß alles gut geht, bin ich da nicht...

Aber hoffentlich wird sich nie eine Gelegenheit ergeben, dieses Thema entgültig zu klären...

RS-USER-Hoffi
19.03.2004, 17:01
naja, die fälle die den rd sowieso belasten kann man ja rausnehmen. die werden dann eh nicht bearbeitet. ich glaube kaum das die rlst sich noch um simple herzinfarkte kümmert.

ich glaube das deutschland relativ gut auf solche fälle vorbereitet ist. es ist kalr das es chaotishc werden würde, das nicht alles optimal ablaufen würde. aber ich glaube das man relativ bald ein verhältnis von helfer / verletzte von 1:2 oder 1:4 aufbauen kann, wenn man alle organisationen also auch die bundeswehr einbezieht.