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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zur Fachweiterbildung



RS-USER-Nufragnich
16.03.2004, 12:46
Moin, Moin!

Die Voraussetztung für die Fachweiterbildung ist ja eine Berufspraxis von zwei Jahren inklusive mindesten einem halben Jahr in einer Intensivstation oder innerhalb der Anästhesie.
Meine Frage: Wieso 2 Jahre Berufspraxis? Viele gehen direkt nach dem Examen in den Intensivbereich. Sicher dauert es ein halbes Jahr bevor man anfangen kann erste Dinge selbstständig zu übernehmen. Aber warum denn dann nicht direkt mit der Fachausbildung beginnen? Wenn nur ein halbes Jahr ITS oder Anästhesie vorgeschrieben ist, warum dann noch weitere 1 1/2 warten? Wenn die Zeit auf der Normalstation entscheidend wären, dürfte man ja konsequenterweise nicht direkt nach dem Examen zur Intensivstation wechseln. Wäre es nicht viel sinnvoller, die Berufspraxis auf die 6 Monate ITS/Anästhesie zu beschränken, um so schneller Fachpersonal ausbilden zu können?

RS-USER-Kräuterhexe
16.03.2004, 14:03
Heißes Eisen!
Ich bin mir nicht sicher, ob ersteres (1,5 J Peripherie) "gesetzlich" verankert ist.
Aber ich kenne diese Procedere von meinem alten/ Lehr KH auch. Dort war das Argument, daß man nach dem Examen ein Stück weit mit sich selber beschäftigt ist, sich und seinen Arbeitsplatz organisieren muß, und es somit eine Überforderung wäre, dann auch noch Intensivpatienten zu betreuen . Außerdem kann man Zeiteinteilung in der Peripherie besser lernen ( 2 - 3 Patienten zu versorgen ist vom Organisatorischen etwas anderes als 10, wobei die bei uns auch sehr anspruchsvoll waren - in manchen anderen Häusern wäre so mancher auf Intens gelandet, der damals auf Peripherie bei uns lag)
Ein weiterer Aspekt war auch, daß die Intensivler die Arbeit des peripheren Personals anerkennen, da sie wissen, was es bedeutet, auf Peripherie zu schaffen.
Auch war der Wunsch in meinem Kurs damals sehr groß, in die Anä./ Intens zu kommen, so daß periphere Stellen weiterhin frei geblieben wären.
Wo ich jetzt arbeite, darf man direkt nach dem Examen auf Intens, da dort eine größere Personalknappheit herrscht als auf den Peripheren und seltsamerweise auch das Interesse von Schülerseite auch nicht so hoch ist auf Intensiv zu arbeiten.
1/2 Jahr nach der Grundausbildung in den Fachkurs? :rolleyes:
Wäre für sehr viele eine Überforderung, da außer einer gewissen Routine auch das theoretische Wissen z. T. noch nicht da ist. Und Fachkurse ganz schön anspruchsvoll sein können.
Also die Fachschüler, die ich als Mittelkursschülerin erlebt hatte kamen bei den wöchentlichen, mündlichen Testaten ganz schön ins Schwitzen ( da waren Sachen dabei, mit denen ich dann im Medizinstudium angeben konnte, weil ich es wußte )

Intensivling
16.03.2004, 19:48
Ich teile deine Meinung da nur bedingt. Sicherlich ist es nach der auslegung sinnvoll nur die 6 Monate Intensiveinsatz zu berechnen und dann in die Fachweiterbildung zu gehen, ABER ... ich empfinde auch 1,5 Jahre auf ner Normalstation sehr sinnvoll im Bezug auf die Fachweiterbildung. Es geht nicht einfach darum ne Intensivausbildung zu machen, viele Erkrankungen und alles was damit zusammenhängt lernt man erst in den 2 Jahren egal auf welcher Station kennen. Auch der Umgang mit Medikamenten und dergleichen lernt man auf ner Normalstation gut und ausreichend.
Darum finde ich 2 Jahrte Berufserfahrung vor der Weiterbildung sehr gut.

Rettershrek
17.03.2004, 12:56
Hallo!

Also ich hätt da mal ne Frage! Hört sich vielleicht dumm an, aber steht eigentlich irgendwo gesetzlich fixiert, dass es zwingend 2 Jahre Berufserfahrung sein müssen???
Bei einem meiner Arbeitgeber hab ich nämlich mal als Zugangsvoraussetzung gelesen, dass man 18 Monate Berufserfahrung benötigt (davon 6 Monate auf Intensiv)!
Gibt es tatsächlich irgendwo eine gesetzliche Fixierung und ist das damit gar nicht zulässig, oder ist es eigentlich egal und hat sich nur so eingebürgert???
Hab damals auch große Augen gemacht, weil ich es auch nur mit 2 Jahren usw kenne!
Kennt da jemand einen LINK, wo das genauer steht???
Wäre dankbar für jeden Hinweis!!!