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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Klage(androhung) nach Rettung



Hörbird
23.04.2004, 12:21
Die Frage ist ob es nicht sogar schlimmer für alle gewesen wäre wenn das Herz wieder geschlagen hätte .... Hirnschäden, Pflegefall der allerersten Güte .... usw usw ....

In einer DLRG-Ortsgruppe meines Bezirkes kam es mal zu einer Rettungsaktion aus dem Wasser eines älteren Mannes, der wohl nicht mehr ganz fit war.
Danach kam es zu einer Gerichtsverhandlung: Die Angehörigen des Mannes haben die Ortsgruppe angezeigt, weil sie ihn gerettet hatten !:confused: Er war wohl der Familie zur Last geworden.

Der Mann hatte es übrigens ohne größere Schäden überlebt.

Ich denke, man kann es nicht immer abschätzen, leider....

RS-USER-DerMike
23.04.2004, 12:23
wie krank :( die Deutschen doch mittlerweile sind

Mahlzeit
23.04.2004, 16:11
Ich hoffe mal, daß diese Familie, nur aufgrund ihrer Idee die Ortsgruppe anzuzeigen, eine saftige Strafe bekommen hat...

Aber so wie ich die Gerichte einschätze wohl eher nicht...

Hörbird
23.04.2004, 16:26
Keine Ahnung wie die Geschichte weiter ausgegangen ist. hab die Geschichte vor einigen Jahren bei einem Lehrgang gehört !

Oder vor kurzem in unserem freibad passiert: Beachparty, Betrunkener stolpert die Treppe runter, stürzt -> Kopfplatzwunde, Fraktur Ellenbogen, mehere Kratzer.
Beschuldigt nun den Veranstalter, weil zu wenig Licht war. Und uns weil angeblich erst im Krankenhaus der Bruch entdeckt wurde.( was leider nicht wahr ist)

Ganz schön krank, was ?

RS-USER-schmoelzi
23.04.2004, 16:30
Sind ja fast schon amerikanische Verhältnisse!

Hörbird
23.04.2004, 16:34
ja, leider....:mad:

Mahlzeit
23.04.2004, 22:13
Original geschrieben von Hörbird

Beschuldigt nun den Veranstalter, weil zu wenig Licht war. Und uns weil angeblich erst im Krankenhaus der Bruch entdeckt wurde.( was leider nicht wahr ist)


Aber für so was gibt es ja zum Glück Protokolle auf denen vermerkt wird, was am Patienten festgestellt wurde, nicht wahr? ;)

Rettungstiger
23.04.2004, 22:16
Und uns weil angeblich erst im Krankenhaus der Bruch entdeckt wurde.( was leider nicht wahr ist)
Selbst wenns war wäre: Eine Ellenbogen# geht oft ohne Zeichen wie sichere Fehlstellung oder Krepitation ab. Und wenn der dann betrunken ist spürt er womöglich/wahrscheinlich auch keinen Schmerz.
(Hatten mal eine 2°ig offene Sprungelenkslux ohne jegliche Schmerzen, weil der Pat. so stockblau war:prost: )

RS-USER-Sash
24.04.2004, 00:54
Ob Ihrs gemerkt habt oder nicht Ihr erstellt doch eh nur Verdachtsdiagnosen ...

Ich meinte grade damit nich das jemand gerettet wird der ohne Schaden überlebt, aber man kann eine ganze familie in den Finanziellen Ruin reanimieren wenn man nenn Pflegefall Produziert .... ;-)

Aber die Klage is echt der Hammer ...
Selbst wenn jemand einen Zettel um den Hals hat bitte nich Reanimieren, Patienten verfügungstestament und wie es alles heißt, für ein RS RA Team oder ersthelfer ist das bedeutungslos sagte man mir ...
Werde mal nach genauerem suchen ....

RS-USER-Jonas
24.04.2004, 05:51
Zwei Kollegen von mir sind während der Behandlung am Patienten in seiner Wohung von einem Staffordshire angegriffen worden. Erst nachdem ein kompletter Feuerlöscher auf den Köter abgeschossen wurde, gab der Hund auf. Bis dahin hatte er aber schon reichlich Bisswunden verteilen können.
Der Hund musste danach eingeschläfert werden. Ratet mal, wer das Rettungsteam auf "Tierquälerei" verklagt hat?!

Soweit ich es mitbekommen habe, ist die Klage aber vor Aufnahme abgewiesen worden ;)

Unglaublich, oder?

RS-USER-Cypher
24.04.2004, 11:01
Original geschrieben von Sash
[...] Aber die Klage is echt der Hammer ...
Selbst wenn jemand einen Zettel um den Hals hat bitte nich Reanimieren, Patienten verfügungstestament und wie es alles heißt, für ein RS RA Team oder ersthelfer ist das bedeutungslos sagte man mir ...
Werde mal nach genauerem suchen .... Nicht immer. So einen Fall hatte ich mal ... Reanimation bei einem Patienten mit CA ziemlich im Endstadium: EKG dran, Kammerflimmern! Doc: "Da müssen wir noch was machen".
Gott sei Dank (für den Pat.) hat die Ehefrau noch die Patientenverfügung gefunden in welcher ihr Mann explizit alle Reanimationsmaßnahmen abgelehnt hat & wir haben aufgehört.

nefgeländefahrer
24.04.2004, 12:32
deswegen immer alle maßnahmen dokumentieren, die leute versuchen immer mal wieder , vorallem ausländische auch das rettungsdienstpersonal zu verklagen...

Hörbird
24.04.2004, 14:03
Selbst wenns war wäre: Eine Ellenbogen# geht oft ohne Zeichen wie sichere Fehlstellung oder Krepitation ab. Und wenn der dann betrunken ist spürt er womöglich/wahrscheinlich auch keinen Schmerz.

Scmerzen dürfte er kaum welche gehabt haben, so blau wie der war. Aber sogar ein Laie hätte den Bruch sofort bemerkt. Was er wohl nicht weiß ist, das die endgültige Diagnose im KH gestellt wird.

Es ist wirklich zum Teil schwer, zu sagen REA ja oder nein. Leben geht vor nur zu welchem Preis ?
Das kann man nicht nur die REA als Beispiel nehemn sondrn auch andere Maßnahmen. Wie lange geb ich jemanden noch Blutkonserevn, wenn aufgrund einer Krankheit der Pat aus allen "Löchern" blutet und das was man oben reinleert unten wiedr rauskommt ?

In diesem Fall so lange bis der Pat. seine Sachen gereget hat, mein ich zumindest.

RS-USER-Medizinarr
24.04.2004, 19:06
Manchmal kann man sich über Leute einfach nur noch wundern.
Aber wenn man noch in irgendwas reingezogen wird, für das man überhaupt nichts kann, hört es definitiv auf. Arme Welt.

Defi-Bruder
26.04.2004, 18:43
Ich sag nur soviel dazu: Mich wollte mal ein Doc anzeigen, weil ich es gewagt habe, über einem von ihm gelegten Zugang, zum Krampfanfalldurchbrechen Diazepam gegeben habe...

Ich sag nix. Bin ja nur kleiner, blöder Rett-Ass

Doktor Dormicum
28.04.2004, 08:08
Ja, gut aber muss es mal so sehen, Jedesmal wenn eine Branüle im Arm ist, kann der jenige den RA anzeigen, da dies eine Körperverletztung ist und so auch anzeigbar ist!

Defi-Bruder
28.04.2004, 08:17
Die Braunüle hatte ja der Arzt gelegt!!!

RS-USER-Rettungsente
28.04.2004, 21:48
Blos gut das wir im Jahr 2004 noch über soetwas sprechen müssen! Bei uns läuft's in 90% der Fälle so das wir komisch angeschaut werden, wenn wir die Flexyle noch nicht drin haben. Wenn ein Patient nach Epianfall in Krankenhaus gefahren wird, dann fast immer ohne Druide und die geben dann schon mal pauschal grünes Licht für eine Diazepam als "Nachschlag" - klappt gut. Die Ärzte fragen vorher ob wir mit dem Vorgehen einverstanden sind und das NEF meldet sich frei...

Viele Grüße Rettungsente

Defi-Bruder
28.04.2004, 22:17
Komischerweise läuft es ja ( glücklicherweise ) fast überall so. Aber damals hatte ich dann schon erst mal blöd geschaut. Das hätte beinahe noch schiefgehen können. Aber irgendwann gibts ja ein neues Gesetz. Wer weiß