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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Leitung bei MANV/Großschadenslagen



RS-USER-opus
10.06.2004, 12:43
Also so wie ich das gelesen habe, war der Rettungsdienst auch durchaus überfordert. Auch in Köln schüttelt man keine 20 RTW´s aus dem Ärmel. Sicher leichter, als in ländlichen Regionen, wo auch immer.... Aber einfach war das bestimmt nicht!

Ich weiß nicht, wie der Einsatz ablief, auch weiß ich nicht mehr allzuviel über die Kölner Verhältnisse, da ich immerhin seit 16 Jahren dort nicht mehr mitspiele. Damals wäre dieser Einsatz noch kein Grund gewesen, irgendwelche Katastrophenjünglinge aufzuschrecken. Die 20 RTW hätte es nicht gebraucht, wenn man zuerst die zwei Kölner Rettungsbusse losgeschickt hätte, das Personal hätte man von Löschzügen und Rufbereitschaft entliehen.

Sowohl in pfälzer Kleinstädten, aber auch in Städten wie Stuttgart zum Beispiel, würde so etwas ganz anders ablaufen.

Das bringt meiner Meinung nach, ein wenig die Frage auf, welche Organisation den Rettungsdienst eigentlich führen soll. In Köln ist das die Berufsfeuerwehr, für Großstädte halte ich das noch immer für die beste Lösung.

Rescuerambo
10.06.2004, 12:57
Also in HH wäre dieser Einsatz von der BF alleine abgewickelt worden!

In Hamburg wären der GRTW und ein paar "normale" RTWs ausgerückt- hilfe wäre von den HLZ Besatzungen geleistet worden (alles RAs).

Die SEG Rettungsdienst kommt bei uns sehr, sehr selten zum Einsatz

Subduralhämatom
10.06.2004, 13:49
Idealerweise sollte bei sog. MANV´s oder Großschadenslagen eine Art Koordinierungs- und Leitungsstab die Fäden in der Hand halten. Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste/Hilfsorganisationen, Notfallbegleitung/KID, ggf. Stadtwerke und das THW.
Natürlich immer im Rahmen der Lage unter Wahrung der Verhältnismässigkeit. Logischerweise müsste man bei entsprechendem Szenario natürlich auch Wasser, Luft- oder Bahnbehörden oder im schlimmsten Falle (Oderflut etc.) auch die Bundeswehr hinzuziehen.
Ich denke, nur in Kooperation können Großschadenslagen ab 30 Betroffene sinnvoll gemanaged werden.
Alles bis 20-30 Betroffene kann in Ballungszentren i.d.R. durch die regulären Ressourcen bewältigt werden...

Subduralhämatom

RS-USER-Rettungshund
10.06.2004, 14:15
Original geschrieben von Rescuerambo
In Hamburg wären der GRTW und ein paar "normale" RTWs ausgerückt- hilfe wäre von den HLZ Besatzungen geleistet worden (alles RAs).


Sind da alle RAs? Soweit ich weiß sind doch meistens die Fahrzeugführer und vieleicht noch paar andere RA der rest RS. Kann sein das ich mich bei der BF grade irre vieleicht war das ne andere Stadt ;)

Rescuerambo
10.06.2004, 14:25
Original geschrieben von Rettungshund
Sind da alle RAs? Soweit ich weiß sind doch meistens die Fahrzeugführer und vieleicht noch paar andere RA der rest RS. Kann sein das ich mich bei der BF grade irre vieleicht war das ne andere Stadt ;)

Nein es sind definitiv alle RAs...
In Hamburg ist das so: 1 Woche Löschzug
1 Woche RD
1 Woche Sonderaufgaben(sprich NEF-Pilot, spezialfahrzeuge usw.)
danach wieder wechsel

RS-USER-opus
10.06.2004, 15:59
Von Köln kenne ich das auch so. Jeder Feuerwehrler kommt regelmäßig auf dem RTW zum Einsatz.

Der Vorteil dieser Konstellation liegt in den enormen kurzfristig verfügbaren Personalreserven. Fahrzeuge zum Besetzen zu finden ist üblicherweise kein Problem, dafür gibt es Reservefahrzeuge und Autos, die gerade keinen Dienst haben, oder aber spezielle Geräte, wie die Rettungsbusse bzw. die GroßRTWs, von denen gerade Hamburg ja wieder einen neuen (gelben) in Dienst gestellt hat.

Wird ein Großschaden gemeldet, können solche Fahrzeuge sofort mit Löschzugbesatzungen bemannt werden und ab gehts. Für den Löschzug wird die Rufbereitschaft in Marsch gesetzt und wenn die auch schon beschäftigt sind, kommen die freiwilligen zum Zuge, die zum Teil mit ihren Fahrzeugen wieder die BF-Feuerwehren füllen.

Einen Großeinsatz dieser Art, der aber keiner war, ereignete sich kurz nachdem ich Köln verlassen hatte, der Anschlag auf Oskar Lafontaine. Irgendwie hat man damals keinen gescheiten Notruf abgesetzt, es kam nur rüber: In der Köln-Mülheimer Stadthalle ist was los. Da wurde der FW-Computer befragt, der seit 1985 alle Gebäude mit deren Gefahrenpotential kennt und auf das Stichwort Stadthalle schlug der gleich MAV-Alarm vor (Massenanfall von Verletzten). Nagelt mich nicht auf die genauen Zahlen fest, aber größenordnungsmäßig standen nach 10 Minuten 4-5 RTW, ein NEF (ein zweiter noch unterwegs, ebenso die Rettungsbusse), ein LF der nahen Wache 9, besetzt mit sechs RAs vor der Halle. Das war so der Stand, als man merkte, daß es wirklich nur um einen Verletzten, wenn auch prominent, geht.

Auch wenn es letztlich nicht erforderlich war, so ein Aufgebot in der kurzen Zeit wäre nicht in jeder Großstadt denkbar gewesen. In Stuttgart gibt es sowas wie die Rettungsbusse überhaupt nicht.

Anekdote am Rande: wirklich gefahren wurde Oskar damals vom JUH-RTW, weil, wie man sagt, das der einzige Wagen war, der rückwärts an die Halle gefahren war.:D

Rescuerambo
10.06.2004, 20:38
hamburg hat nur einen dieser Busse, den gelben. dieser wurde am 08.12.2003 in Dienst gestellt.

Einen Zweiten Bus gibt es auch, allerdings ist darin eine Mobile ELZ eingerichtet.

Bei uns gibt es eine ähliche Anekdote, bei einer Schlägerei im CCH wurden 150 Verletzte gemeldet, binnen kurzer Zeit waren zwo Löschzüge, 10 RTW, der GRTW , die SEG rettungsdienst der JUH vor Ort.
Im Einsatz waren auch 2 Hundertschaften der POL, die dann die iranische Veranstaltung für beendet erklärten.

Am Ende haben sich 10 RTW Besatzungen um einen Verletzten Securitybeamten gestritten, wo auch der, der am günstigsten geparkt hatte, zum Zuge kam,

MatthiasKlemens
10.06.2004, 20:42
Original geschrieben von Rescuerambo
hamburg hat nur einen dieser Busse, den gelben. dieser wurde am 08.12.2003 in Dienst gestellt.

Einen Zweiten Bus gibt es auch, allerdings ist darin eine Mobile ELZ eingerichtet.

Bei uns gibt es eine ähliche Anekdote, bei einer Schlägerei im CCH wurden 150 Verletzte gemeldet, binnen kurzer Zeit waren zwo Löschzüge, 10 RTW, der GRTW , die SEG rettungsdienst der JUH vor Ort.
Im Einsatz waren auch 2 Hundertschaften der POL, die dann die iranische Veranstaltung für beendet erklärten.

Am Ende haben sich 10 RTW Besatzungen um einen Verletzten Securitybeamten gestritten, wo auch der, der am günstigsten geparkt hatte, zum Zuge kam, :grins:

ist ja fast wie in bayern! :D :-p :knuddel:

RS-USER-Steinlaus
12.06.2004, 00:18
Original geschrieben von opus
...irgendwelche Katastrophenjünglinge aufzuschrecken.

Na, das ist ja mal eine motivierende Bezeichnung für die Helfer der Bereitschaften und San-Züge.