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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alkohol und Neurologie



RS-USER-Siebenschläfer
14.06.2004, 11:33
HILFE...

Ich muss einen Vortrag über Alkohol und seine Auswirkungen auf die Neurologie halten.

Die meisten Symptome wie Ataxie, Doppelbilder oder Lallen kommen dadurch zustande, dass das Kleinhirn vom Alkohol ausser Gefecht gesetzt wird.

Meine Frage:

Welche Hirnstrukturen sind für

1. die Kritikschwäche,
2. die erhöhte Risikobereitschaft,
3. die Enthemmung und
4. die Euphorie

nach Alkoholkonsum zuständig??? Frontalhirn?

Wer kann mir weiterhelfen?

RS-USER-Siebenschläfer
15.06.2004, 11:16
Hey, lasst mich bitte nicht hängen....

Hat denn niemand eine Ahnung???

RS-USER-Rippenspreizer
15.06.2004, 20:54
Oha, ich glaube - so aus´m hohlen Bauch heraus gesagt - da spielen einige sehr urtümliche Hirnregionen eine Rolle. So genau kann ich es Dir nicht sagen, aber für die Bereiche Enthemmung, Euphorie und erhöhte Risikobereitschaft müssten so Strukturen wie die Amygdala, der Hippokampus und andere "Steinzeitregionen" unseres Gehirnes zuständig sein.

Ich google mal, vielleicht lässt sich ja konkreteres finden. Ich befürchte aber, das die Wissenschaft bezüglich der zentralnervösen Wirkungsweisen von Alkohol und vielen Medikamenten noch relativ im Dunkeln tappt...

Gruss, Daniel

RS-USER-Siebenschläfer
17.06.2004, 11:18
Original geschrieben von Rippenspreizer
Oha, ich glaube - so aus´m hohlen Bauch heraus gesagt - da spielen einige sehr urtümliche Hirnregionen eine Rolle. So genau kann ich es Dir nicht sagen, aber für die Bereiche Enthemmung, Euphorie und erhöhte Risikobereitschaft müssten so Strukturen wie die Amygdala, der Hippokampus und andere "Steinzeitregionen" unseres Gehirnes zuständig sein.
Vielen Dank für den Tipp, auf diese Idee wäre ich jetzt echt nicht gekommen.
Logisch wär's ja: Die "modernen" Hirnteile hemmen normalerweise die "alten" Teile und der Alk setzt die Hemmzentren ausser Gefecht - hm, oder so ähnlich...


Original geschrieben von Rippenspreizer
Ich befürchte aber, das die Wissenschaft bezüglich der zentralnervösen Wirkungsweisen von Alkohol und vielen Medikamenten noch relativ im Dunkeln tappt...

Ja, das habe ich inzwischen auch bemerkt...

DerBlinde
17.06.2004, 17:55
Enthemmung ist ein Problem des Frontalhirns.
Da die "Verrechnung" im Gehirn in erster Linie über eine Hemmung funktioniert (GABA) und Alkohol die Funktionen von Neuronen beeinträchtigt, kann man sich eigentlich relativ leicht den Mechanismus der Enthemmung vorstellen.
So ist die "gelöste" Stimmung über die Beeinträchtigung des Frontalhirns erklärbar, die Kooardinationsschwierigkeiten über eine Beeinträchtigung des Kleinhirns als auch über ein Kommunikationsproblem vom Gyrus praecentralis und dem Kleinhirn zu erklären.
Aber frag doch mal einen Neurologen... ;)

Subduralhämatom
17.06.2004, 20:58
Blinder, wenn wir Dich nicht hätten :D
Aber im Ernst: Klingt logisch & nachvollziehbar. Danke für Deine - zumeist - fachlich weit nach vorne bringenden Posts! Das ist echt eine Bereicherung hier im Forum...

Subduralhämatom