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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : How Hausnotruf?



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RS-USER-DocMezzoMix
19.07.2004, 18:33
Aloha, habe im Türöffnungsthread einiges über Hausnotruf gelesen, was mich zum Teil auch erstaunte.

Bei uns ist es so:
Das DRK hat eine Zentrale, in der fast der gesamte Hausnotruf südlich Frankfurts abgewickelt wird. Dort sitzt rund um die Uhr mindestens 1 Disponent für den HNR, er wird überwacht durch den diensthabenden Disponenten für alle anderen Tätigkeiten wie ÄND etc. welcher min. RS aber i.d. Regel RA oder Arzt ist. Dieser greift bei allen medizinischen Abfragen mit ein. In den einzelnen Kreisen gibt es Mitarbeiter die rund um die Uhr Einsatzbereit sind, und in der Regel Schlüssel zu den Wohnungen der Teilnehmer besitzen. Diese werden alamiert, wenn z.B. ein Sturz (ohne offensichtliche Verletzung) oder eine Hilfeleistung anliegt. Ebenso rücken sie aus, wenn die Sicherheitsuhr (24Stunden "Todmannschaltung") abgelaufen ist, oder nach einem Notruf keine Sprech- und/oder Telefonverbindung zum Teilnehmer aufgebaut werden konnte.
Wenn dies durch den RD geschehen würde, gebe es allein in Wi durch das DRK "verursacht" ca. 10 RD Einsätze mehr. MAl abgesehen von den anderen Organisationen die auch HNR betreiben.
An den Rettungsdienst gehen Alarmmeldungen nur, wenn sich über den Notruf eine Indikation ergibt, bzw. der HNR Mitarbeiter vor Ort (Qualifikation zw. EH und RA alles dabei) ihn über die Zentrale nachfordert.


Habe gelesen, das z.B. die Kollegen aus Ö. bei einem Notruf ohne Sprechkontakt direkt einen RTW dringend entsenden. Ich persönlich finde dies ein wenig komisch, den zum einen, wer trägt die Kosten für den Einsatz, zum anderen halte ich einen nichtbeantworteten Notruf aufgrund der vielen Faktoren (Versehentliches auslösen,Gerät im anderen Zimmer, Schwerhörigkeit,"Testrufe", überforderung mit dem Gerät, etc. ) für keine RTW Indikation.

Wie läufts bei euch, was haltet ihr von der Ö Regelung?

Gruß dMM

RS-USER-schmoelzi
19.07.2004, 18:52
Wir haben in der Woche ca. einen Hausnotruf, der dann an uns weiter geleitet wird. Ich find es fast sinnvoller einmal mehr dort vorbeizu schauen, als dass es einmal zu spät ist.

Oft sind es dann nur Aktionen wie den Pat. zurück ins Bett heben, weil er es alleine nicht mehr schafft, einen richtigen Notfalleinsatz ausgelöst durch ein Hausnotrufgerät hatte ich zum Glück noch nicht.

Hab nur geschrieben wie es bei uns praktiziert wird, muss also nicht heißen, dass es in ganz Ö so der Fall ist.

RS-USER-Hoffi
19.07.2004, 18:57
bei uns war es so (in meinem zivikreis) das zuerst versucht wurde von der hausnotrufzentrale eine verbindung herzustellen, dann wurden die angehörigen oder nachbarn mit schlüssel verständigt und erst wenn da keiner erreicht wurde oder es vorher klar war das etwas passiert ist, ist der rtw rausgefahren, wir hatten für unseren kreis die hausnotrufschlüssel an bord.

RS-USER-titan_cb
19.07.2004, 19:16
habs zwar schon mal im Türöffnungsthread angesprochen, aber der Vollständigkeit halber:

Bei uns wird der Hausnotruf im ganzen Bundesland (Vorarlberg) vom Roten Kreuz abgewickelt. Wie evt. bekannt, gibts im ganzen Land nur eine Leitstelle (RFL). An diese geht jeder Hausnotruf.

Dort wird dann gehandelt (ja nach Abmachung mit dem, der den Notruf abgesetzt hat) ... da gibts verschiedene Varianten ... zuerst wird auf jeden Fall ein Rückruf durch die RFL versucht (egal ob aktiver oder passiver Alarm). Wenn niemand dran geht, wird ein RTW (ohne SoSi) losgeschickt (egal ob aktiver oder passiver Alarm - Ausnahme: Kontaktaufnahme gelingt, und SoSi Indikation vorhanden). Der RTW kommt von der nächstgelegenen Rettungsabteilung, wo auch die entsprechenden Haustürschlüssel liegen). Selten kommt es vor, dass die Leute kein Vertrauen in den RD haben (leider) und den Schlüssel wo anders deponieren ... ist aber ziemlich selten.

Parallel werden nach einer Prioritätenliste Angehörige oder Bekannte informiert.

In Zukunft soll es eine Regelung geben, dass ein Wagen der Gendarmarie automatisch dazu-alarmiert wird, aber durch die RTW-Mannschaft abbestellt werden kann (oder so ähnlich - weils die Gendarmerie in letzter Zeit sehr oft mitausrücken mußte).

Ich bin auf jeden Fall der Meinung, dass es nie schadet, wenn gleich mal ein RTW vor ort fährt ... der RTW kann meistens ohne Zeitverzögerung ausfahren, und ist schnell vor Ort ... und wenn was passiert ist, kann man gleich handeln.

Bei uns kommen in der Woche keine 3 Hausnotrufe zusammen ... meist einer oder keiner.

Ich hoffe die Infos sind ausführlich genug ... ich werde mich aber mal näher Informieren ... weil ich mir bei den kleinen Details nicht gaaaanz sicher bin :| ... gegebenenfalls werde ich hier editieren

RS-USER-apoplex
19.07.2004, 19:27
In Österreich ist ein RTW Einsatz deutlich günstiger als in Deutschland, da er überwiegend durch Ehrenamtliche besetzt wird. Anders sieht es in Großstädten (wie z.B. Wien) aus, dort ist teilw. auch hauptamtliches Personal beschäftigt.

Außerdem ist in Deutschland der Rettungsdienst von anderen Hilfsdiensten (Kat´s, SEG´s, Essen auf Rädern, Hausnotruf) eher getrennt, in Österreich eher gemeinsam, zumindest soweit ich das System überblicke.

David Seemayer
19.07.2004, 19:36
Hier ist's ähnlich.

Allerdings wird bei uns bei nicht möglicher Kontaktaufnahme sofort ein SEW mit SoSi losgeschickt.
Die Schlüssel befinden sich an der zuständigen Ortsstelle.

Besonders wichtig halte ich die besonders genau beschriebenen Anfahrtwege die in der Leitstelle aufliegen. Hier sind auch besondere Merkmale am Weg zum Einsatzort beschrieben, die es möglich machen möglichst schnell zum EO (oft entlegene Häuser) zu finden.

RS-USER-titan_cb
19.07.2004, 19:37
Original geschrieben von apoplex
In Österreich ist ein RTW Einsatz deutlich günstiger als in Deutschland, da er überwiegend durch Ehrenamtliche besetzt wird. Anders sieht es in Großstädten (wie z.B. Wien) aus, dort ist teilw. auch hauptamtliches Personal beschäftigt.


Es kann schon sein, dass der RTW Einsatz günstiger ist ... aber das mit überwiegend Ehrenamtliche muß ich mal einschränken!

... das kommt ganz auf die Größe der Rettungsabteilung drauf an ... wir haben z.B. während der Woche am Tag auf jedem RTW einen Hauptamtlichen und auf dem NEF je einen Hauptamtlichen als Fahrer und als NotfallSani ... wobei es richtig ist, dass in .at ein sehr großer Bereich des RD durch ehrenamtliches Personal abgedeckt wird und es stimmt schon, dass die meisten Hilfsdienste zusammengehören.

In Vorarlberg ist der Rettungsdienst, der Hausnotruf und der Zivile Katastrophenschutz größtenteils Rotkreuzsache

Dynamike
19.07.2004, 19:44
Ich kenne das System so:
In der Großstadt gibt es eine ständig besetzte Zentrale der jeweiligen Organisation.
Dort fährt im Falle eines Falles ein HNR-Zivi (oder -EA) zum HNR-Teilnehmer.

Bei uns im ländlichen Bereich gibt es das nicht, da ist der Schlüssel
1. bei einer Bezugsperson (die dann als erstes verständigt wird)
2. an der nächstgelegenen RW (falls die Bezugsperson nicht erreicht wird oder es wirklich ein Notfall ist)

Zu den Kosten:
Fährt ein RTW zu einem HNR-Einsatz und es liegt ein Notfall vor, wird ganz normal abgerechnet.
Liegt kein Notfall vor, wird der Einsatz derjenigen Organisation in Rechnung gestellt, die den Patienten mit dem HNR-Gerät versorgt hat...

RS-USER-DerDings
19.07.2004, 19:56
Original geschrieben von apoplex
In Österreich ist ein RTW Einsatz deutlich günstiger als in Deutschland, da er überwiegend durch Ehrenamtliche besetzt wird. Anders sieht es in Großstädten (wie z.B. Wien) aus, dort ist teilw. auch hauptamtliches Personal beschäftigt.


also da muß ich jetzt auch einwand einlegen. es mag sein das in ländlichen gegenden (kenn ich mich nicht so aus, wo ich her komme ist mehr oder weniger dicht besiedelt) der RD mehr ein first responder system darstellt. aber i.d.R. wird werktags auch ein hauptamtlicher NFS oder RS aud dem RTW sein.
was an wien anders ist, ist die tatsache das die Wiener Rettung nur hauptamtliche mitarbeiter beschäftigt, kein EA, kein Zivi.

also nicht nur tlw. hauptamtliches personal

David Seemayer
19.07.2004, 20:06
[Klugscheißmodus]

Die Wiener Rettung hat schon Zivis. Ich hab' allerdings auch nur durch die Zeitung erfahren wo einer Typ wie Uniform der WR und Zivi-Abzeichen zu sehen war.

[/Klugscheißmodus]

RS-USER-DerDings
19.07.2004, 20:12
Original geschrieben von David Seemayer

Die Wiener Rettung hat schon Zivis. Ich hab' allerdings auch nur durch die Zeitung erfahren wo einer Typ wie Uniform der WR und Zivi-Abzeichen zu sehen war.



ich habe davon gehört... soll aber nur mit viel vit. B möglich sein weil nur sehr sehr wenige plätze...

RS-USER-Feuerblick
19.07.2004, 20:21
HNR bei uns:

Da ich selbst in einer solchen Zentrale meinen Dienst tue, kann ich euch aus erster Hand berichten, was genau bei uns passiert.

Die Zentrale ist bei uns mit mindestens einem, tagsüber mit mindestens zwei Telefonisten (sollten RS sein) besetzt.

Geht bei uns ein Hausnotruf ein, versuchen wir zuerst, den Patienten zu sprechen. Entweder funktioniert das über das HNR-Gerät direkt oder per Telefon, wenn der Patient einfach nicht mit der Tatsache klarkommt, daß von irgendwoher eine Stimme zu ihm spricht. Einen Großteil der Patienten kann man so schon erreichen und klären, ob es ein Versehen war oder ob ein Notfall (welcher Art auch immer...von "ich muß mal zur Toilette" bis "ich würde gerne die Wohnung wieder verlassen, können sie bitte dafür sorgen, daß die Nachbarn den Hund vor der Tür entfernen?") vorliegt.

Können wir den Patienten nicht erreichen und auch nicht hören, ob er in der Wohnung ist, tritt Plan B in Kraft.
Entweder
- gibt es einen nahen Angehörigen, der uns sagen kann, ob der Patient überhaupt zu Hause ist (nicht alle melden sich ab, wenn sie verreisen, einen Besuch machen oder ins KH müssen) oder der schnell vorbeischauen kann, ob alles in Ordnung ist.
oder
- wir schicken unsere HNR-Hintergrund-Besatzung (je nach Landkreis Pflegedienst oder eigene Leute, die dann mindestens RS sind) mit Schlüssel zum Patienten nachschauen. Der HNR-Hintergrund kann Erste Hilfe leisten (meistens sind es ja Kleinigkeiten wie hingefallen und unverletzt, aber nicht mehr ohne Hilfe aufstehen können) und ggf. den Rettungsdienst nachalarmieren.

Sollte von vornherein klar sein, daß der Patient den Rettungsdienst benötigt, wird selbstverständlich sofort die Leitstelle informiert.

Bei unklaren Dingen fährt unser HNR-Hintergrund lieber einmal mehr als einmal zu wenig. Vorteil ist, daß wir von den allermeisten Patienten einen Schlüssel haben. Tür aufbrechen gehört also schon mal nicht ins Repertoire...

LG
Funkelauge

RS-USER-schmoelzi
19.07.2004, 20:44
Original geschrieben von David Seemayer
auch nur durch die Zeitung erfahren wo einer Typ wie Uniform der WR und Zivi-Abzeichen zu sehen war.
Stimmt, dort hab ich es auch zum ersten Mal gesehen, damals als das Schiff gegen die Reichsbrücke geknallt ist.

Unter der Woche sitzt bei uns auch eine HA am RTW, die Zivis sind nur als Sanis drauf.

RS-USER-gonzo
20.07.2004, 05:44
bei uns ist es meist so das die hausnotrufzenrale sprechkontackt mit dem pat aufnimmt und je nach lage pers. rausschickt.

das kann sein pflege pers. oder kv-arzt bis zum rettungsdienst.

wenn der pat. nicht antwortet geht der rettungsdienst raus.

mfg andreas

Carlbaer
20.07.2004, 06:05
meine RW ist für ca 370 Hausnotrufteilnehmer zuständig !

trotz dieser hohen Zahl haben wir relativ selten damit zu tun .

Bei einem Notruf mit nichtereichen geht sofort der NAW raus, das gleiche gilt bei ablauf der Meldefrist !
Bei Stürzen o.ä. kanns auch mal passieren das RTW hinngeht, vor allem auch am Wochenende wenn wir keine KTW besatzung da haben.
Bei allem anderen geht der KTW hinn oder jemand vom Pflegedienst .

Bezahlung läuft soweit ich weis, über die Beiträge der Teilnehmer.

RS-USER-schmoelzi
20.07.2004, 10:12
Vorallem zahlen die Kunden ja auch genügend und da können sie schon professionelle Hilfe erwarten, nicht das der erst mal jemand auf Verdacht nachsieht und dann erst RTW und NA nachfordern muss.

Natürlich ist das auch abhängig von der Anzahl der Kunden. Wir betreuen ca. 40 Kunden und da ist es mit den Fehlalarmen doch etwas anders als hätten wir 200 in unserem Einsatzgebiet.

RS-USER-Rettungshund
20.07.2004, 10:23
Also bei den Maltesern gibt es Deutschlandweit nur eine HNR Zentral mit Sitz in Östrich-Winkel (frag mich net wo das liegt)

Von dort aus wird dann alles Weitergeleitet.

Beim DRK macht es hier die Leitstelle und die Schickt dann halt nen KTW oder RTW los grad das was frei und verfügbar ist.

RS-USER-gonzo
20.07.2004, 13:59
Original geschrieben von schmoelzi
Vorallem zahlen die Kunden ja auch genügend und da können sie schon professionelle Hilfe erwarten, nicht das der erst mal jemand auf Verdacht nachsieht und dann erst RTW und NA nachfordern muss.

Natürlich ist das auch abhängig von der Anzahl der Kunden. Wir betreuen ca. 40 Kunden und da ist es mit den Fehlalarmen doch etwas anders als hätten wir 200 in unserem Einsatzgebiet. sehe ich auch so vor allen "kann muß nicht" das pflegepers. im falle des falles überfordert sein (soll nicht herabwertend gemeint sen bin auch "nur" krankenpfleger und habe schon maches pflegepers. gesehn). daher wird das bei uns z.t. so gemacht wie ich es oben beschrieben habe.

RS-USER-Rettungshund
20.07.2004, 14:56
Eigentlich wär es das Minimum ein Fahrzeug mit GrundSanitätsaustattung und AED loszuschicken.

In München macht ja ein Proivater Betreiber (IIRC Aicher)
das sie mit einem SoSi Fahrzeug mit Nef Austattung ausrücken das mit RA besetz ist

Mahlzeit
20.07.2004, 16:10
Also, bei uns ist es so...
Die Notrufe laufen in der grössten Notrufzentrale Norddeutschlands (;-)) auf. Dort wird zuerst über das Gerät nachgefragt, falls das ohne Erfolg war erfolgt ein Rückruf über das Telefon.
Ist keiner zu erreichen 8oder das Gespräch ergiebt Handlungsbedarf) wird eine vom Teilnehmer bestimmte "Schlüsseladresse" angerufen. In den meisten Fällen ist das unser HNR-Einsatzfahrer (Tagsüber Zivi, SanH; Nachts GFB oder EA, SanH), teilweise auch Nachbarn oder der Pflegedienst. Diese Personen rufen dann bei Bedarf den RD.
Sollte sich während des Gespräches ergeben, daß RD, FW oder Pol benötigt wird, werden diese natürlich auch gleich schon von der Zentrale aus alarmiert.

Immer gleich den RD loszujagen wäre bei uns mit ca. 1500 Teilnehmern (nur in Bremen) und durchschnittlich 7 Einsätzen/24h doch recht teuer...

Allerdings gibt es einen.... sagen wir Mitbewerber... wo anstelle von speziellen Einsatzfahrern angeblich Taxifahrer mit dem Schlüssel losgeschickt werden....