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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ein wenig Offtopic - IMPP-Fragenmalignitätsindex(DLS-Index)



NeodymiumYAG
30.07.2004, 01:02
Herzliche Grüße an alle erstmals,

Wie viele Medizinstudenten zur Zeit, leide ich schon unter einem Morbus IMPP.....da fiel mir in einer Lernpause(hervorgerufen durch akuten Spannungskopfschmerz), einen Malignitätsindex für Examensfragen zu erstellen...hier ist der vorläufige Entwurf des DLS-Index(ähnlich TNM):

Detailwissen. Stufeneinteilung:
D0 - Gefragt werden für den ärztlichen Alltag relevante Details

D1 - Abfragen von Details mit sekundärer, nicht unmittelbar nachvollziehbaren Relevanz

D2 - Relevanzwert der Details ist fraglich, im seltenen Fall gegeben

D3 - Details sind ohne jede Relevanz für den ärztlichen Alltag. Beim Versuch, die Frage zu beantworten sehr häufig auch psychovegetative Begleitsymptomatik(Wut/Angst/Panikanfall, Hyperventilation, Tachykardie, Koprolalie, Bruxismus)

Dx - keine Beurteilung möglich


L ogik:
L0 - Klar gestellte Frage, sofort zu beantworten

L1 - Das Beantworten der Frage ist durch einfache Assoziation/Logisches Denken möglich(nicht mehr als zwei kausale Verknüpfungen im Denkablauf zum Beantworten der Frage)

L2 - Zwischen zwei und vier kausale Verknüpfungen im Denkablauf zum Beantworten der Frage erforderlich, Inanspruchnahme von mehreren Zusammenhangsketten)

L3 - Die Frage ist nur durch ausgedehntes logisches und assoziatives Denken richtig zu beantworten. Begleitsymptomatik siehe D3

Lx - keine Beurteilung möglich


Seltenheitswert der in der Fragestellung vorkommenden Situation/Krankheit/Befundkonstellation/Behandlungsvorschlag:

S0 - Häufiges Vorkommnis, sollte eigentlich jeder Examenskandidat wissen

S1 - Nicht so häufiges Vorkommnis, jedoch medizinisch relevant. Kein Facharztwissen

S2 - Eher seltenes Vorkommnis, Frage ist jedoch mit ausgedehntem Fachwissen(zum Beispiel bei Interesse an dem Fach) zu beantworten

S3 - Extrem seltenes Vorkommnis. Frage bringt selbst gestandene Fachärzte auf dem Gebiet ins Grübeln. Fast vollständiges Fehlen der klinischen Relevanz bzw. im realen Leben ausgedehnte Diagnostik notwendig und/oder keine therapeutischen Konsequenzen.

Sx - Keine Beurteilung möglich.

So, das war‘s von mir...freue mich auf jeglicher Art von Kommentaren, Fragen, Anregungen oder Vorschlägen zur Erweiterung/Präzisierung).

Tom

RS-USER-Bärentöter
30.07.2004, 09:57
das hat was... erinnert mich so an früher. Viel überarbeiten brauchstes nimmer!

RS-USER-Kräuterhexe
30.07.2004, 17:21
GEIL!
Das trifft es voll!
:D :D :D

Welches Gruselexamen machst Du jetzt?
Ich wünsche viele gute Nerven,nette Menschen, die einen ins Kino, in den Biergarten entführen o.ä und viel Efolg dann!
:knuddel:

NeodymiumYAG
30.07.2004, 17:54
:kiss: Kräuterhexe

Danke für die netten Wünsche. Mache in 3 Wochen das 2te StEx(und versuche auch bei dem ganzen Lernen auch noch nicht völlig :mad: zu werden). Wenn's nur einmal vorbei ist, dann gibt es ein :prost: bis der D:-) kommt, das steht sicher!

RS-USER-Medizinarr
30.07.2004, 17:58
Einfach nur klasse und richtig schön aus dem Leben gegriffen :D :D :D :D

*wegschmeiss*

Ghoose
31.07.2004, 00:38
also, ICh persönlich glaube, dass das IMPP völlig verrottet und durchmetastasiert is....klarer Fall von totaler entdifferenzierung :D :D :D
...handelt sich höchstens noch um palliative massnahmen....:-p

RS-USER-Bärentöter
31.07.2004, 01:23
man würde die Herren und Damen gern virtuell beerdigen, glaube niemand hat was dagegen... Aber wie wenn nicht mit MC-Fragen soll man ein Examen objektiv und nachvollziehbar bewerten?

RS-USER-DoktorW
31.07.2004, 10:06
kennt ihr diese Seite schon:


http://www.stexaplan.de


:-p


Passt ganz gut zum Thema *LOL*

NeodymiumYAG
31.07.2004, 20:14
@Bärentöter:

Ich wäre sehr für das Abschaffen aller MC-Examina und Ersetzen durch mündliche Prüfungen. Habe Medizin schon außerhalb Deutschlands studiert, daher kann ich beide Prüfungsformen sehr gut vergleichen. Die von Dir zitierten Nachteile sind sehr gering bis nicht gegeben.

Leider steht dem allem im Wege die in Deutschland ziemlich verbreitete Mentalität und Denkweise, nach der fast alles genormt, vermessen, klassifiziert und katalogisiert sein soll und die Ergebnisse jederzeit reproduzierbar. Daß dadurch ziemlich vieles nicht nur an Sinn, sondern auch an Menschlichkeit verliert, das sehen leider nur wenige.

RS-USER-Bärentöter
31.07.2004, 20:26
bin auch kein Freund des Normierens. Aber mündliche Prüfungen habe ich oft als ungerecht empfunden.

RS-USER-Kräuterhexe
01.08.2004, 15:20
Original geschrieben von Bärentöter
man würde die Herren und Damen gern virtuell beerdigen, glaube niemand hat was dagegen... Aber wie wenn nicht mit MC-Fragen soll man ein Examen objektiv und nachvollziehbar bewerten?

Ich gehöre nicht zu den Leuten, die der Meinung sind, im Ami - Land ist alles besser.
Aber auf das erste Stex hatte ich mit den amerikanischen MC - Prüfungsvorbereitungsbüchern gelernt gehabt (hatte mit Ami - Examen geliebäugelt).
Und das hatte ein ganz anderes Kaliber hinsichtlich wichtiger, durchdachter Fragen. Viele Fragen zu Fallbeispielen, wo logische Konsistenz gefordert war, nicht so viel verdrehtes Zeug mit doppelter Verneinung u.ä. .
Im Rahmen des Hochschulreform 2000 hat z. B. Uni Witten (Berlin so viel ich weiß auch) auch Prüfungen mit wenig Mc bzw anhand von Fällen erarbeitet und mit denen arbeiten die ganz gut.

Reinen mündlichen Prüfungen sehe ich genauso skeptisch wie Bärentöter gegenüber.

Wie wäre es mit Praktischen?

Ich weiß, hoher Personalaufwand, aber trotzdem gute Sache.
Wir hatten das nämlich nach den Untersuchungskursen (Innere, Ortho, Neuro), welche wir in der Vorklinik hatten. Und das Bestehen dieser Prüfungen war Voraussetzung, um im klinischen Studium die Praxisblöcke machen zu dürfen. Auch nach diesen gab es z. T. mündliche, z. T. praktische Prüfungen. Ohne Praxisblock und vernünftige Prüfung kein Schein.

RS-USER-Schädelspalter
01.08.2004, 16:38
Original geschrieben von Bärentöter
bin auch kein Freund des Normierens. Aber mündliche Prüfungen habe ich oft als ungerecht empfunden.

Sehe ich auch so. Dass die IMPP-Sachen oft wiet vom Leben entfernt sind, liegt daran, dass man den Bonus durch das Wiedererkennen durch Spitzfindigkeit wettmacht :mad:

In mündlichen STEX-Prüfungen hat der Prüfer ca. 20 Minuten pro Prüfling und Fach, um sich eine Meinung zu bilden. Mit etwas Glück ist das dann zutreffend, oft ist die Stichprobe nicht repräsentativ und die Varianz zwischen den Prüfern ist groß,...
("Das war nicht perfekt, aber das kann man auch nicht erwarten: 1" - oder: "Besser gehts ja kaum: 2")