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RS-USER-SchwesterM
13.08.2004, 16:50
Habe neulich eine etwas seltsame Situation erlebt, mich würde interessieren, wie Ihr da wieder rausgekommen wärt:

bin ja Krankenpflegeschülerin und verlasse nach meinem Frühdienst letzten Dienstag das KH, in dem ich arbeite, gemeinsam mit unserer derzeitigen Praktikantin, die RD - Erfahrung hat.

Auf dem Weg zum Parkplatz fällt uns eine junge Frau auf, die heulend auf der Straße steht (30er - Zone), dann aber wieder auf den Gehweg geht.

Als wir uns im Auto auf den Heimweg machen wollten, läuft sie, immernoch heulend, dieselbe Straße lang.

Wir steigen aus und fragen,was los ist.

Das Mädel sucht ihren Hund, wohnt eigentlich 80 km weit entfernt und der Hund ist vor ca. 1 Woche überfahren worden ( 9 Monate alt).

Was nun ?

RS-USER-Hoffi
13.08.2004, 16:53
versuchen die frau zu beruhgen und von der strasse runterholen. vielleicht mal die pol rufen zwecks einweisung, falls man sie nicht beruhigen kann.

RS-USER-SchwesterM
13.08.2004, 17:13
von der Straße weg waren wir recht schnell.

Polizei wollte ich anfangs auch rufen, die hätten ja den Hund suchen können...

Sind dann aber ohne ausgekommen

RS-USER-Hoffi
13.08.2004, 17:20
kanntet ihr die frau, oder woher wusstet ihr das der wauwau tot ist

RS-USER-SchwesterM
13.08.2004, 17:24
das hat sie uns erzählt, nachdem wir ihr ungefähr tausend Fragen gestellt und sie 5 Minuten bequatscht haben

RS-USER-SchwesterM
13.08.2004, 17:40
außerdem hat sie uns erzählt, daß sie an diesem Morgen mit so einem komischen Auto von ihrer Heimatstadt zu uns hierher verlegt worden sei ...

RS-USER-DerDings
13.08.2004, 18:01
ist jetzt schwer zu beurteilen WIE aufgelöst sie war
orientiert war sie aber schon ?

sie wußte das ihr hund tot ist, hat ihn aber trotzdem gesucht ?

ich hätte versucht angehörige zu informieren, wenn dies nicht möglich ist (also die "pat." keine angaben machen kann): RD & pol rufen...

RS-USER-DocMezzoMix
13.08.2004, 19:32
Naja, manchmal(und wenn man Zeit und Lust hat) geht es ja auch ohne Pol, und darin dass sie ein wenig dekompensiert ist, sehe ich jetzt noch keinen Grund, da Ordnungsamt (machen bei uns jetzt auch Einweisungen) oder Pol zu holen, die manchmal ja auch unruhe bringen.
Habt ihr mit ihr gequatscht und zurück "auf Arbeit" gebracht?

RS-USER-Schädelspalter
14.08.2004, 09:44
Konnte sie denn sagen, warum sie ihren Hund sucht, obwohl sie weiß, daß er tot ist (habe ich doch so richtig verstanden, oder wurde der Hund nur angefahren?) ?
Wenn sie das nicht einzusehen scheint, braucht sie Hilfe.
Könnte sie denn zur Behandlung hier sein? Dann wäre es gut, sie nach ihrem Namen zu fragen, zum Pförtner zu lotsen und da alles Weitere zu klären.

Xaxis1
14.08.2004, 10:14
Das komische Auto... habt ihr die Nummer des bei Euch für psychische Dekompensationen zuständeigen KHs?
Und ihren Namen ?

Dann dort anrufen bzw wenn es net weit weg ist mit ihr hinmarschieren und mal nachfragen, ob man sie dort vermißt.

RS-USER-SchwesterM
14.08.2004, 12:52
Das komische Auto hat sich als Krankenwagen herausgestellt, der sie an diesem Morgen aus ihrem neuen Heimatort zu uns verlegt hatte.

Zu diesem Zeitpunkt haben wir unser KIT alarmiert, weil wir dachten, sie könnte etwas psychologische Hilfe brauchen.

Auch haben wir herausgefunden, daß sie auf eigene Verantwirtung von Station entlassen wurde, weil sie wohl die Doc's blöd angepampt hat, folglich brauchten wir sie auch nicht zurückbringen wollen, die wollten sie ja eh nicht mehr haben.

Was als Einweisungsdiagnose auf ihrem Schein stand weiß ich nicht, aber wir haben auch noch herausbekommen, daß das Mädel zu uns verlegt wurde, weil ihre Mutter in der Nähe wohnt.

Ich war ja froh, daß sie immerhin so kooperativ war, auf unsere Fragen zu antworten !!!!

Warum sie ihren Hund gesucht hat, obwohl sie wußte, daß er tot ist, keine Ahnung. Irgendwann meinte sie dann, sie wolle zu ihm ...

Zum Glück ist dann bald mal ihre Mutter aufgetaucht, die sie dann wieder in ihre Obhut genommen hat, aber ein Gespräch mit dem KIT' ler verweigert hat.

Wir haben ihr dann nochmal eindrücklich ans Herz gelegt, auf ihr Töchterlein gut aufzupassen und haben ihr die Telefonnummer der ILST gegeben, damit sie anrufen kann, wenn was ist.

Das Ganze war schon reichlich merkwürdig.

Wahrscheinlich war der Auszug von zu Hause, die neue Ausbildung und der Verlust des Haustiers einfach zuviel für sie.

RS-USER-SchwesterM
14.08.2004, 12:55
Original geschrieben von DerDings
ist jetzt schwer zu beurteilen WIE aufgelöst sie war
orientiert war sie aber schon ?

sie wußte das ihr hund tot ist, hat ihn aber trotzdem gesucht ?

ich hätte versucht angehörige zu informieren, wenn dies nicht möglich ist (also die "pat." keine angaben machen kann): RD & pol rufen...


sie war ziemlich aufgelöst, war aber voll orientiert, hat auch alle unsere Fragen beantwortet

Ja.

Mutter war telefonisch nicht erreichbar (war ja schon auf dem Weg, wie sich später herausstellte )

RD ? Wozu ?

RS-USER-Hoffi
14.08.2004, 12:57
Original geschrieben von SchwesterM
RD ? Wozu ?

ich denke mal für ne einweisung nach psychkg

RS-USER-SchwesterM
14.08.2004, 12:59
Dafür brauch ich doch 2 Doc's oder Doc und Pol, aber keinen RD, oder seh ich das falsch ?

RS-USER-Hoffi
14.08.2004, 13:01
Original geschrieben von SchwesterM
Dafür brauch ich doch 2 Doc's oder Doc und Pol, aber keinen RD, oder seh ich das falsch ?

der rd führt doch die zwangseinweisung durch. (zumindest in nds werden zwangseinweisungen vom rd durchgeführt auf richterliche anweisung.)

RS-USER-SchwesterM
14.08.2004, 13:14
und wo krieg ich so spontan eine richterliche Anweisung her ?

RS-USER-Hoffi
14.08.2004, 13:16
entweder kommt der amtarzt raus (ist genausogut oder der diensthabende richter)

RS-USER-SchwesterM
14.08.2004, 13:35
also, wie gesagt, ich kenn's halt so, wie oben beschrieben, habe das aber noch nie müssen in die Praxis umsetzen.

Mag aber sein, daß das bei Euch gesetzlich anders geregelt ist ...

Aber für einen Fall wie diesen einen RTW zu belegen ist doch auch irgendwie mit Kanonen auf Spatzen geschossen, oder ?

RS-USER-Hoffi
14.08.2004, 13:44
Original geschrieben von SchwesterM
Aber für einen Fall wie diesen einen RTW zu belegen ist doch auch irgendwie mit Kanonen auf Spatzen geschossen, oder ?

wenn andere für ne schürfwunde die mit einem pflaster abgedeckt werden können den rtw rufen, ist es dort doch eher gerechtfertigt

RS-USER-DocMezzoMix
15.08.2004, 14:47
Zum einen der kleine Hinweis:
Zwangseinweisungen sind Ländersache... das wird in jedem Bundesland anders gehandhabt, in Hessen brauchst du z.B. keinen Arzt, sondern einen Polizisten der eine Einweisung für 24Std. schreibt (auch da wiederum gibt es von Stadt zu Stadt unterschiede, ob es ein Pol aus dem höheren Dienst oder gar der PvD sein muss)..oder einen Mitarbeiter aus der Spezialabteilung des OA Wiesbaden...der RD dient hier nur als Mittel zum Zweck, nämlich dem Transport, da der Patient ja "Krank" ist ..kennt sich aber i.d.R. mit der Materie gut aus und weiß was zu tun ist...

Wenn die Dame im rahmen der meines Erachtens doch bestehenden Selbstgefährdung auf die Gasse rennt, seh ich da schon eine mögliche Indikation für eine Einweisung..
Darüber zu Urteilen, ohne sie gesehen und erlebt zu haben ist natürlich schwer.

Und da man ja auch nicht wirklich weiß, was in so einem Menschen vorgeht, ist es ja auch schwer, richtig zu handeln. Trifft den Passanten, wie du es jetzt warst, SchwesterM, nicht so, aber den RD kann es schon mal ein wenig in Schwierigkeiten bringen, wenn sich der leicht durchgeknallte Patient vom Vormittag am Abend aus dem 12Stock schwingt...

Gruß dMM
(Ach ja, und Herzlich Willkommen bei Rippenspreizer)