PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : O2 mit negativen Auswirkungen?



Seiten : [1] 2

saddamski
23.09.2004, 17:26
Hallo zusammen,

da im SEG Forum ja gerade um die O2 Menge diskutiert wird, wollte ich mal fragen ob es bekannte Fälle gibt, wo O2 wirklich etwas kaputt gemacht hat beim Pat.

Bei Asthmatikern ist man mit O2 auf jeden Fall vorsichtig, ich denke das sollte jeder Wissen. Von daher kann diese Gruppe ja ausgelassen werden.

Aber andere Pat. ohne Asthma die O2 bekommen..hat schon mal jemand erlebt, oder gehört, dass es dem Pat. dadurch schlechter ging?

Mir wurde gesagt max. 6L/Min.
Mich würde interessieren ob jemand erlebt hat dass es dem Pat. schlechter ging weil er 10 oder 12L/min bekommen hat.

Hätte das jetzt auch ins Medizinerforum packen können, aber da ich im Rettungsdienst bin, bekommt dieses Forum den Thread ;)
Hoffe es lesen auch trotzdem Mediziner :D

Gruss, Tobias

Rescuerambo
23.09.2004, 17:44
Original geschrieben von saddamski
Hallo zusammen,

da im SEG Forum ja gerade um die O2 Menge diskutiert wird, wollte ich mal fragen ob es bekannte Fälle gibt, wo O2 wirklich etwas kaputt gemacht hat beim Pat.

Bei Asthmatikern ist man mit O2 auf jeden Fall vorsichtig, ich denke das sollte jeder Wissen. Von daher kann diese Gruppe ja ausgelassen werden.

Aber andere Pat. ohne Asthma die O2 bekommen..hat schon mal jemand erlebt, oder gehört, dass es dem Pat. dadurch schlechter ging?

Mir wurde gesagt max. 6L/Min.
Mich würde interessieren ob jemand erlebt hat dass es dem Pat. schlechter ging weil er 10 oder 12L/min bekommen hat.

Hätte das jetzt auch ins Medizinerforum packen können, aber da ich im Rettungsdienst bin, bekommt dieses Forum den Thread ;)
Hoffe es lesen auch trotzdem Mediziner :D

Gruss, Tobias

Was ist dein Ausbildungssatnd ??? :D :D :D

saddamski
23.09.2004, 17:47
RH, auf dem Weg zum RS.

Hab also den RS M1 Kurs hinter mir und schau gerade nach nem Klinikpraktikumsplatz.

Rescuerambo
23.09.2004, 18:06
Ok, dann fällt mir außer asthma und Hyperventilation spontan nichts ein, wo man keinen Sauerstoff geben sollte, bzw. o-2 Kontraindiziert ist....

Hörbird
23.09.2004, 18:08
Ja, hab ich. Hatten einen mittelalterlichen Pat., Stark eksekiert, aufgrund einer Colektomie. Pat. war trachetomiert und hatte starke Schleimproduktion. Eine Lunegenerkrankung oder ähnliches war nicht bekannt.
Wir mußten ihn sehr, sehr oft absaugen, was die Folge hatte, das die ohnehin schlechte Sättigung auf unter 80 abrauschte. Also gab man 15 l/min. Folge: Er wurde rasant apathisch, reagierte nicht mehr. Erst als wir den Sauerstoff runterregelten, kam er wieder zu sich.

Rescuerambo
23.09.2004, 18:31
bei so ner sache hau ich nem Patienten keine 15 Liter O² um die Ohren!!!!!

Hörbird
23.09.2004, 18:33
Original geschrieben von Rescuerambo
bei so ner sache hau ich nem Patienten keine 15 Liter O² um die Ohren!!!!!

War auch der Versuch den Pat. schnellstmöglich wieder auf annähernd 100 % zu bekommen....

Machen würd ich soetwas auf keinen Fall, lieber erstmal beobachten !

RS-USER-Obelix
24.09.2004, 06:34
AFAIK muß man auch bei Neugeborenen/Säuglingen mit O2 Vorsichtig sein. Die Netzhaut mag das nicht. Wenn die kleinen länger beatmet werden, gibt man sich schon mit etwas niedrigeren Sättigungen zufrieden.

Reanimator
24.09.2004, 12:14
Tja, das Thema Säuglinge hatten wir nun ja schon, bleibt mir nur noch zu sagen: Beim Erwachsenen sehe ich da keine Kontraindikation für O², es gibt aber einige, die es dringend brauchen.
Z.B. akuter Myokardinfarkt bekommt bei mir mindestens 10l/min

saddamski
24.09.2004, 12:31
hm...interessant....

Kann mir jemand sagen wieso der Pat. von Hörbird so auf O2 reagiert hat?.

Vielleicht kam der Körper ja nicht damit zu recht mal eine Sättigung von 90 oder höher zu haben :cool:

silver tabby
25.09.2004, 21:47
Original geschrieben von Hörbird
Ja, hab ich. Hatten einen mittelalterlichen Pat., Stark eksekiert, aufgrund einer Colektomie. Pat. war trachetomiert und hatte starke Schleimproduktion. Eine Lunegenerkrankung oder ähnliches war nicht bekannt.
Wir mußten ihn sehr, sehr oft absaugen, was die Folge hatte, das die ohnehin schlechte Sättigung auf unter 80 abrauschte. Also gab man 15 l/min. Folge: Er wurde rasant apathisch, reagierte nicht mehr. Erst als wir den Sauerstoff runterregelten, kam er wieder zu sich.

aber is doch egal!!! er hatte doch eh nen Shcnorchel...

*FG*

*schnellwegduck*

Nicht böse sein!!!:peace:

silver tabby
25.09.2004, 21:51
Original geschrieben von saddamski
hm...interessant....

Kann mir jemand sagen wieso der Pat. von Hörbird so auf O2 reagiert hat?.

Vielleicht kam der Körper ja nicht damit zu recht mal eine Sättigung von 90 oder höher zu haben :cool:


Also, wenn ich meine bescheidene Meinung kundtun darf: ich denke, am ehesten gings dem Herren so schlecht, weil er aufgrund des Absaugens nicht mehr genügend Luft in der Lunge hatte... Bei uns nehmen die Pfleger beim Absaugen die FiO2 auf 100% hoch, und es passiert nie was. Langzeitbeatmete mit viel Sekretbildung bekommen aber häufig keine Recruitment-Manöver, weshalb es zu einem vermehrten Kolaps der Bronchiolen kommt. Wird der Patient dann schlechter und man lässt ihn aus Angst in Ruhe, hilft das meist schon, ich denke aber nicht, dass er durch den Sauerstoff so schlecht geworden ist.
Interessant wäre hier jetzt die ABGA! wie sah die denn aus, als er so apathisch war?

Gruss, die Katze

saddamski
26.09.2004, 03:07
Hm...also dass der Kollaps eher dadurch kam, dass er durch die Absaugung nicht genug O2 bekommen hat?

Und was ist ein ABAG? :D

So...ich werd jetzt mal zur LST fahren...gleich fängt meine SanWache an...ziemlich undankbare Zeit :cool:

Guten morgen wünscht, Tobias ;)

RS-USER-Defi Brillator
26.09.2004, 10:08
Original geschrieben von saddamski
Und was ist ein ABAG? :D
Ich denke mal, daß Tabby die aBGA meint, also die
arterielle Blutgas- Analyse ;)

Reanimator
26.09.2004, 14:02
dann wäre aber aBgA eher richtig :grins:

Rescuerambo
26.09.2004, 14:06
Ich kenn nur die APGAR- Scale aber die hat hiermit gar nichts zu tun :D :D :D

Psycho1581
26.09.2004, 14:50
Ich habs bis jetzt nur 2 mal erlebt, dass wir Patienten mit hochgradiger Atemnot (keine Lungenerkrankung bekannt) mit der Maske hochdosiert o2 gegeben, und die Patienten haben dann erbrochen. Aber ansonsten ist mir auch nix bekannt, wo O2 schädlich gewesen wäre.

Rescuerambo
27.09.2004, 03:04
Durch O-2 erbrechen ??? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, was waren denn Ursachen für die beiden Amtenöte ?

Hörbird
27.09.2004, 15:37
Original geschrieben von silver tabby
Also, wenn ich meine bescheidene Meinung kundtun darf: ich denke, am ehesten gings dem Herren so schlecht, weil er aufgrund des Absaugens nicht mehr genügend Luft in der Lunge hatte... Bei uns nehmen die Pfleger beim Absaugen die FiO2 auf 100% hoch, und es passiert nie was. Langzeitbeatmete mit viel Sekretbildung bekommen aber häufig keine Recruitment-Manöver, weshalb es zu einem vermehrten Kolaps der Bronchiolen kommt. Wird der Patient dann schlechter und man lässt ihn aus Angst in Ruhe, hilft das meist schon, ich denke aber nicht, dass er durch den Sauerstoff so schlecht geworden ist.
Interessant wäre hier jetzt die ABGA! wie sah die denn aus, als er so apathisch war?

Gruss, die Katze

Hi, leider haben wir kiene mehr gemacht, da er nur noch zum sterben auf Station war ! Und mittlerweile hat er es auch geschafft !
Wir haben beim Absaugen eigentlich alles so gemacht, wie mans nun also macht: Präoxygenieren, und ann die Absaugzeit einhalten 15 sec)
Dein Lösungsansatz könnte aber durchaus hinkommen, da er immer sehr viel Sekret bildete und wir ihn in einer Schicht mehr als 5 mal absaugen mußten.

Gruß
HörBird

silver tabby
29.09.2004, 17:55
Ups, sollte tastächlich arterielle Blutgasanalyse heissen...

@psycho: Eigentlich ist O2 antiemetisch wirksam...:confused: