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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weaning morgens um halb 2



silver tabby
11.10.2004, 23:54
*lach*

Jepp!!! Und ich ringe grad mit mir, ob ich die 95jährige Oma entschnorchel oder nicht...? Sie ist zwar problemlos von der Atmung, aber sie will partout nicht adäquat antworten... *seufz*

Ich schau mal, wann ich vorbei komme, aber im Zweifel nicht wesentlich länger aös ne Stunde, habe noch einiges zu tun. Ach ja, ich habe schon seit einem Jahr immer noch ein Buch von dir! Du hättest Leben können!

RS-USER-Rippenspreizer
12.10.2004, 00:29
Original geschrieben von silver tabby
...ich ringe grad mit mir, ob ich die 95jährige Oma entschnorchel oder nicht...?

Wenn ich Dich an Deine Signatur erinnern dürfte:


Vieles ist leichter begonnen als beendet... (J.W.v. Goethe)

:D Irgendwie passt das ja gerade.
Anyway - raus den Schlauch! Mit 95 ohne Tubus hat man eher Chancen, adäquat zu werden als mit 95 & Tubus! Oder? ;)
Zur Not lässte die gute Lady ein bisschen BIPAPen...

Egal - Du wirst Dich schon richtig entscheiden. Ansonsten musste den Türken rufen :D

silver tabby
12.10.2004, 00:37
*lach*

Naja... gibt jetzt eine neue regelung.. der türke und der FunktionsOA teilen sich jetzt die Dienste, damit der Türke auch mal zwischendurch seine Kinder sieht... Und heute ist der frühe dran... Aber egal, shcnorchel ist raus und sie redet wieder ein wenig...

Aber ganz im Ernst... manchmal ist das schon schwierig zu entscheiden, wann kann das Ding raus und wann nicht? gerade bei diesen älteren Herrschaften ist einem manchmal schon ein wenig mulmig dabei...

aber wir haben hier ja Gott sei Dank immer nen Ersatz-tubus parat...
;)

RS-USER-Finn
12.10.2004, 00:54
Original geschrieben von silver tabby
Aber egal, schnorchel ist raus und sie redet wieder ein wenig
...

Siehste? Reden is ja auch doof mit´m Schlauch in der Luftröhre :-p



manchmal ist das schon schwierig zu entscheiden, wann kann das Ding raus und wann nicht? gerade bei diesen älteren Herrschaften ist einem manchmal schon ein wenig mulmig dabei...


Du sagst es. ich glaube, da hilft nur Erfahrung und die kommt mit den Jahren. Ansonsten immer schön vorsichtig und lieber ein paar Stunden länger an der Beatmung als zu früh. Später - wenn man seinen 1000sten Intensivpatienten entwöhnt hat, fällt einem so eine Entscheidung vermutlich schon leichter.

Finn (...der jetzt auch ins Bett geht!)

silver tabby
12.10.2004, 03:51
Etwas spät vielleicht, aber: Gute Nacht altes HAus!!! Ich halte dann mal hier weiter die Stellung...
*schmunzel*

RS-USER-Katja
12.10.2004, 08:05
Original geschrieben von silver tabby
Aber egal, shcnorchel ist raus und sie redet wieder ein wenig...
Ich fand' Deinen Anspruch, daß sie Dir mit Schnorchel adäquat antworten solle, auch etwas hoch angesetzt ;) :D


Aber ganz im Ernst... manchmal ist das schon schwierig zu entscheiden, wann kann das Ding raus und wann nicht? gerade bei diesen älteren Herrschaften ist einem manchmal schon ein wenig mulmig dabei...
Älteren Herrschaften? Mach das mal bei Kindern, da geht Dir noch viel mehr die Düse... :o
Sagen wir's mal so: Atmen kann man auch, wenn man nicht adäquat ist und durchgeknallt sein ist keine notwendige Indikation für den Tubus (auch wenn es der akustischen Hygiene und dem Schlafbedürfnis des Personals entgegenkommt :grins: ).
Und bei Patienten mit dem "erschwerte Intubation"-Schild über dem Bett würde ich unter unklaren Umständen auch bis morgens warten, wenn mehr Leute da sind und man mehr schnell erreichbare Resourcen hat.
Und der Rest kommt, wie Finn richtig sagt, mit der Erfahrung.


aber wir haben hier ja Gott sei Dank immer nen Ersatz-tubus parat...
;)
Eben :)

Reanimator
12.10.2004, 12:20
Original geschrieben von Katja
Ich fand' Deinen Anspruch, daß sie Dir mit Schnorchel adäquat antworten solle, auch etwas hoch angesetzt ;) :D

[B]
Älteren Herrschaften? Mach das mal bei Kindern, da geht Dir noch viel mehr die Düse... :o
Sagen wir's mal so: Atmen kann man auch, wenn man nicht adäquat ist und durchgeknallt sein ist keine notwendige Indikation für den Tubus (auch wenn es der akustischen Hygiene und dem Schlafbedürfnis des Personals entgegenkommt :grins: ).
Und bei Patienten mit dem "erschwerte Intubation"-Schild über dem Bett würde ich unter unklaren Umständen auch bis morgens warten, wenn mehr Leute da sind und man mehr schnell erreichbare Resourcen hat.
Und der Rest kommt, wie Finn richtig sagt, mit der Erfahrung.

[B]
Eben :)

Jetzt habt ihr mir meinen Scherz vorweggenommen... :grins:

"Sollen wir den Tubus bei ihnen rausmachen?"

"oochmmmnohn"

"Also wenn sie so nuscheln, bleibt er noch drin!"
:D

silver tabby
12.10.2004, 23:22
Haha!!!

Sehr witzig! Aber es macht schon Spaß, wenn man zum Dienst kommt und schon vor Aufschliessen der Tür weiss, dass der Langzeitbeatmete extubiert ist....



OHHHHHHHHHHHHH SOOOOOOOOOLE MIIIIIIIIIIIIIIOOOOOOOOOOOOOOOO............

DerBlinde
19.10.2004, 09:32
Physiostigmin ist auch manchmal als "Hallo Wach" ganz nett... ;)

Und wenn die Oma nicht atmen will, kannst Du sie wieder einkorken - das hilft für den Leistungskatalog ;)
Ein guter Tubus ist nur der im Mülleimer!... :)

silver tabby
21.10.2004, 12:18
Allerdingsist Physiostigmin auch nicht gerade eine sanfte Landung... findest du nicht...?

DerBlinde
22.10.2004, 11:17
Ich bin ja auch Chirurg und nicht Psychosomatiker! :grins:

RS-USER-Feife
22.10.2004, 13:53
Ich steh' grad auf dem Schlauch...
Ich habe Physiostigmin (Neostigmin) bisher immer nur zur Anregung der Darmperistaltik geben müssen.
Wie beeinflusst es bitte die Extubationsbedingungen.
Mein Gedankengang: Wenn der Bauch nur laut genug grummelt steht sogar ein Intubierter auf und geht aufs Klo?
-Ich fürchte da ist irgendwo der Wurm drin...
nur wo?

Gruß, Stefan

Hörbird
22.10.2004, 16:28
Neostigmin ist doch sozusagen ein Gegenmitell der Relaxantien, oder nich ???:confused: :confused: :confused:

RS-USER-Defi Brillator
22.10.2004, 17:48
Beide haben recht ;) :
Physostigmin / Neostigmin sind sog. indirekte Parasympathomimetika, speziell diese beiden wirken über eine reversible Hemmung der Cholin-Esterase (= Enzym, welches Acetylcholin abbaut).
Besonders wichtig ist zu wissen, daß Acetycholin DER Transmitter an der motorischen Endplatte ist, d.h. es vermittelt die "Verbindung" zwischen Nerv und Muskel.
Eben hier wirken die Muskelrelaxantien, sie docken am Acetylcholin-Rezeptor auf der Muskelseite an und blockieren ihn. So sind keine Erregungsübertragungen vom Nerv auf den Muskel mehr möglich, das ist die Relaxation.
Will man jetzt die Relaxation aufheben ("antagonisieren"), muß man die Acetylcholin-Konzentration an der motorischen Endplatte erhöhen - die Cholinesterase-Hemmer führen dazu, daß das ausgeschüttete ACh nicht mehr so schnell abgebaut wird und dadurch dann die Konzentration steigt. Dies erreicht man mit den Cholinesterase-Hemmern.

Acetyl-Cholin ist aber nicht nur Transmitter an der mot. Endplatte, sondern auch an Synapsen , insbesondere im autonomen Nervensystem und speziell am Parasympathicus. Die Gabe von Physostigmin führt durch vermehrte ACh-Wirkung zu Aktivierung des parasympathischen Systems und dadurch zu u.a. vermehrter Darmtätigkeit, Blutdruckabfall und Bradykardie. Um dies bei der Antagonisierung einer Muskelrelaxation zu verhindern, gibt man Atropin dazu.


Ich werd den Eindruck nicht los, daß ich das jetzt zu kompliziert erklärt hab...

rettungsküken
22.10.2004, 17:54
okay, bevor ich alles andere frage....

was bitte versteht man unter einer motorischen endplatte??

silver tabby
22.10.2004, 23:57
Das ist sozusagen die Verbindung zwischen Nervenzelle und Muskelzelle. schliesslich müssen die Muskeln ja irgendwie die SIgnale, was sie tun sollen auch bekommen, und weil die so ein wenig wie eine Platte aussieht, die auf der Muskelzelle liegt heisst sie eben so.;)


Gesehen bei: http://www.merian.fr.bw.schule.de/Beck/skripten/12/bs12-31.htm

silver tabby
23.10.2004, 00:01
Hier ein Bildchen von obigem Link

silver tabby
23.10.2004, 00:03
und noch eine Synapse von selbiger Adresse...

Druide
30.11.2004, 06:54
Original geschrieben von Defi Brillator
Beide haben recht ;) :
Physostigmin / Neostigmin sind sog. indirekte Parasympathomimetika, speziell diese beiden wirken über eine reversible Hemmung der Cholin-Esterase (= Enzym, welches Acetylcholin abbaut).
Besonders wichtig ist zu wissen, daß Acetycholin DER Transmitter an der motorischen Endplatte ist, d.h. es vermittelt die "Verbindung" zwischen Nerv und Muskel.
Eben hier wirken die Muskelrelaxantien, sie docken am Acetylcholin-Rezeptor auf der Muskelseite an und blockieren ihn. So sind keine Erregungsübertragungen vom Nerv auf den Muskel mehr möglich, das ist die Relaxation.
Will man jetzt die Relaxation aufheben ("antagonisieren"), muß man die Acetylcholin-Konzentration an der motorischen Endplatte erhöhen - die Cholinesterase-Hemmer führen dazu, daß das ausgeschüttete ACh nicht mehr so schnell abgebaut wird und dadurch dann die Konzentration steigt. Dies erreicht man mit den Cholinesterase-Hemmern.

Acetyl-Cholin ist aber nicht nur Transmitter an der mot. Endplatte, sondern auch an Synapsen , insbesondere im autonomen Nervensystem und speziell am Parasympathicus. Die Gabe von Physostigmin führt durch vermehrte ACh-Wirkung zu Aktivierung des parasympathischen Systems und dadurch zu u.a. vermehrter Darmtätigkeit, Blutdruckabfall und Bradykardie. Um dies bei der Antagonisierung einer Muskelrelaxation zu verhindern, gibt man Atropin dazu.


Ich werd den Eindruck nicht los, daß ich das jetzt zu kompliziert erklärt hab...

datt war seeeeeeeeeeeeeehr gut erklärt - endlich mal wieder was geleeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeernt - denn mit dem lernen ist es wie mit dem essen - zuuuuu grosse brocken verderben den appetit - maessig aber regelmaessig - so schmeckt geistige kost am besten!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! !!!

gruetzegruetze

DRUIDE

DerBlinde
30.11.2004, 12:02
Wobei man in diesem beschriebenen Fall dies zur Therapie des sog. Anticholinergen Syndroms nehmen würde...