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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sedierung mit Trapanal



RS-USER-Hypnos
13.10.2004, 22:46
Ihr Lieben!

Kleines Schmankerl aus meinem letzten Dienst...(auf der Intensivstation)...

55-jähriger Patient, bekannter langjähriger C2H5OH - Abusus, bekannte pAVK, bekannter Hypertonus, jetzt Zustand nach asystol und Rea duch einen not-ärztlichen Kollegen.

Status bei Aufnahme:

Pat. intubiert, kontrolliert beatmet, Pupillen mittelweit, Lichtreaktion bds prompt, Blick nach Jericho (sprich streng in die obere Zimmerecke also nach cranial) MER, soweit beurteilbar, nicht auslösbar, Babinski bds. pos., auffällige Streckkrämpfe.

Pat. wurde vom NA asystol vor seiner Lieblingskneipe (also der des Patienten, nicht des NA:D ) liegend vorgefunden. Rea und insges. Gabe von 5 mg Supra, danach stabiler Sinusrhythmus.

Um die Steckkrämpfe ein wenig zu unterbinden Entschluß zur Sedierung mittels Trapanal - Perfusor....

Frage nun: Wie würdet Ihr dosieren?

Pat. wie gesagt, 55 J, ca. 75kg...

Freue mich auf Antworten...(kleiner Hinweis: die Fachinformation bietet da keine Hilfe an:D :D :D )

RS-USER-hhe
14.10.2004, 01:23
Original geschrieben von Hypnos


Frage nun: Wie würdet Ihr dosieren?

[/B]

Wie wär's mit "nach Wirkung"?

;-),

hhe

RS-USER-Defi Brillator
14.10.2004, 02:00
Trap-Perfusor? Keine Ahnung davon... wäre es nicht sinnvoller, mit Diazepeng oder Clonazepam zu arbeiten, um die Krämpfe zu durchbrechen? Weil, nach deiner Beschreibung würde ich erstmal nicht von nem Hirndruck ausgehen (Pupillen bds. mittelweit, prompt auf Licht) ...??? :confused:

EDIT: Obwohl, die Blickdeviation...ach, ich weiß auch nicht.... (könnte u.a. daran liegen, daß ich gerade von der Erstie-Party komme *hicks* :D :D)

RS-USER-Obelix
14.10.2004, 08:39
Also wenn der Herr wirklich ein "Schluckspecht ist", wird seine Leber ganz gut in Form sein. Also wie hhe schon sagte nach Wirkung.

RS-USER-Bärentöter
14.10.2004, 09:55
bei längerer Anwendung ist Thiopental für Leberpatienten eher ungünstig... Die mir bekannte sedierende Wirkung liegt bei ca 2mg/kg/h mit Spielraum nach oben.
Ansonsten würd' ich auch eher mit Clonazepam (Rivotril(R)) anfangen, mit Barbituraten hab' ich wenig Erfahrung.

RS-USER-Hypnos
14.10.2004, 12:00
Original geschrieben von Bärentöter
bei längerer Anwendung ist Thiopental für Leberpatienten eher ungünstig... Die mir bekannte sedierende Wirkung liegt bei ca 2mg/kg/h mit Spielraum nach oben.
Ansonsten würd' ich auch eher mit Clonazepam (Rivotril(R)) anfangen, mit Barbituraten hab' ich wenig Erfahrung.

Das Thiopental für die Leber nicht wirklich das glücklichste Medikament ist, ist mir durchaus bekannt...sediert wurde der Patient mit Trapanal auch nur für die erste Nacht.

Mit 2mg/kg/h liegst Du allerdings bei einem beatmeten, alkoholkranken Patienten eher im homöopathischen Bereich:D

Meine Überlegung war folgende:
Zur Narkoseeinleitung rechnet man mit 3-5mg/kg... Daraus errechnet sich bei einem ca. 80kg schweren Patienten ein Spielraum von ca. 240-400 mg. Diese Wirkung dauert beim Trapanal ca. 5-7 Minuten. Rechnen wir mal 5, dann ists einfacher. Dann würde ich 12x diese Dosis für eine Stunde benötigen (Kumulation jetzt mal erst noch ausser Acht gelassen). Somit ist man dann bei irgendwas zwischen 2880 und 4800 mg / h.
Das ist natürlich viel zu viel, da ich den Pat. ja nicht im Nirvana haben will, sondern nur adäquat sediert...
Ich habe dann mit 1/8 dieser Dosis angefangen, und siehe da...Patient war bestens sediert und kreislaufstabil:-)