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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rekordverdächtige Anämie...



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RS-USER-Hypnos
20.10.2004, 20:42
Moin, liebe Spreizerinnen und liebe Spreizer...

Mal wieder ein kleines intensivmedizinisches Wunder:

Im letzten Dienst kreuzte dort eine Patientin mit einem Hb - Wert von sage und schreibe 1,8 g/dl auf...wer bietet weniger???

Ach ja...war so gut in den Mitt-Vierzigern und hat diesen Zustand sogar überlebt:-)

"Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen..." aus Goethes [Faust]

RS-USER-Defi Brillator
20.10.2004, 21:07
*WOW*...Hb 1,8 ... RESPEKT...
Ich kannte nur von unserer internistischen Aufnahmestation den Promille-Wettstreit (und dabei meine ich nicht Retikulozyten...:D), aber ich werde mal die Augen aufhalten, und bei Gegebenheit die 1,8 unterbieten... (BTW kommt der Hkt auch in die Wertung, wegen Verdünnung und so? ;) )

RS-USER-Hypnos
20.10.2004, 21:23
Original geschrieben von Defi Brillator
*WOW*...Hb 1,8 ... RESPEKT...
Ich kannte nur von unserer internistischen Aufnahmestation den Promille-Wettstreit (und dabei meine ich nicht Retikulozyten...:D), aber ich werde mal die Augen aufhalten, und bei Gegebenheit die 1,8 unterbieten... (BTW kommt der Hkt auch in die Wertung, wegen Verdünnung und so? ;) )

...war schon original und 3x nachgemessen:D

...und ist wohl im Rahmen einer chronischen Hypermenorrhoe aufgetreten...

RS-USER-Bärentöter
20.10.2004, 21:36
also akut aufgetreten kenn' ich 3,6. War mein allererster Dienst; die NÄ brachte den Pat. mit dem Kommentar "der sieht a bissl blass aus". Ösophagusvarizenblutung, kam mit nem BZ von >700 bei bislang nicht bekanntem Diabetes und hatte im Rahmen der Geschichte auch noch einen Herzinfarkt. Interessanterweise haben wir den Mann durchgebracht. Einer der Fälle, die man nie vergißt.
Edith: Schreibfehler korrigiert

RS-USER-Defi Brillator
20.10.2004, 21:45
Huuups...auch nicht schlecht D:-) ...
Der niedrigste Hb , an den ich mich in meiner zugegebenermaßen kurzen medizinischen Laufbahn erinnern kann, war auch irgendwas mit 3,x... war auch ne blutende Varize...aber ohne Zucker und Infarkt...

evil*little*devil
21.11.2004, 14:18
Da fällt mir nur das tägliche Thrombozyten-Wetten von unseren Leukämie- Patienten ein.. Und die täglichen Ery- und Thrombokonzentrate :D
eigentlich traurig.. der eine is jämmerlich verblutet.. :confused:
möge er in frieden ruhen.. Amen

RS-USER-DerDings
21.11.2004, 14:51
Original geschrieben von Hypnos

"Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen..."

...ihr durchstudiert die groß' und kleine welt,
um es am Ende gehn zu lassen,
Wie's Gott gefällt.

:D :D


1,8 g/dl :eek: normal sind ~15g/dl, nicht ??? hätte echt nicht gedacht das man sowas überleben kann!

jungs seid ihr gut !!!!!!!!D:-)

silver tabby
21.11.2004, 18:13
Also, wenn einer postoperativ anfängt zu bluten, ist er schnell schon mal auf 2 runtergeblutet, wenn er unmittelbar nach Bilanzzeit anfängt und sich lange mit dem Druck hält... allerdings hilft da auch eigentlich nur wieder aufmachen was, sonst kommt ja wieder Daniels Cartoonzum Tragen: "nehmt es doch gleich hier raus und spart euch den Umweg über den Körper!!!"


*Garnichtversthwieerdaraufwiedergekommenist....* :D

RS-USER-Katja
23.11.2004, 18:42
Unter 1.6 macht's unser Analysegerät nicht mehr - aber das habe ich auch schon mal gesehen, wenn auch akut. BAA, Rohrprothese, Naht geplatzt... Ich wußte gar nicht, daß man 2 Level-One in ein Patientenzimmer bekommt...

silver tabby
23.11.2004, 18:52
Wow...
Da möchte ich aber nicht der zuständige Arzt sein, wenn das platzt!!!

Da kriegt man ja das kalte Grauen, vor allem, wenn nicht genug Blut auf Station ist und der OP nicht schnell genug erreichbar ist... *schüttel*

Hat ers geschafft...?

RS-USER-Katja
23.11.2004, 20:46
Er hat die Geschichte überlebt, ja - für ungefähr 2 Monate zumindest. Gestorben ist er an was ganz anderem.
Das einzige, was mich nach sowas immer fasziniert (nach etwa 200 EKs, 170FFPs, x TKs, Litern von Cellsaverblut und dem Gegenwert eines Einfamilienhaus' an Gerinnungsfaktoren), ist, daß der Bedsidetest immer noch die vorherige Blutgruppe anzeigt - ja, ich weiß, wie es funktioniert, aber trotzdem... so ohne einen Tropfen eigenes Blut :eek:

Aber ich würde mal behaupten, daß man das außerhalb der Unikliniken schneller nicht überlebt, einfach weil da gar nicht so viele EKs aufzutreiben sind :o

RS-USER-Schädelspalter
24.11.2004, 13:26
Original geschrieben von Katja
(...) Gestorben ist er an was ganz anderem (...)
(...)200 EKs, (...)
An einer iatrogenen Siderose vielleicht :-p ?! ;)

RS-USER-Katja
25.11.2004, 21:11
Original geschrieben von Schädelspalter
An einer iatrogenen Siderose vielleicht :-p ?! ;)

Bin ich Internist???? :rolleyes: ;)

RS-USER-Schädelspalter
26.11.2004, 07:28
Original geschrieben von Katja
Bin ich Internist???? :rolleyes: ;)

Aber glücklicherweise auch nicht Chirurgin ;) *







* "Siderose? Schneid` ich wech!" :D

RS-USER-titan_cb
26.11.2004, 12:05
Siderose
(-osis) f: (engl.) siderosis;
Definition
Eisenablagerung.


iatrogen
(-gen): (engl.) iatrogenic;
Definition
durch den Arzt verursacht (z. B. inf. diagn. od. therap. Einwirkungen).


(Pschyrembel, 260. Auflage)


.... ich kann da nicht ganz folgen .... :(

RS-USER-Defi Brillator
26.11.2004, 12:45
Spalterchen meint die sekundäre (iatrogene) Siderose, eine Eisenüberladung durch häufige Transfusionen, die man weniger bei Traumapatienten als bei Patienten mit hämatologischen Erkrankungen (z.B. Thalassämie, Hämolysen) findet.
Durch Siderosen kommt es infolge Eisenablagerungen u.a. zur Leberzirrhose und Pankreasinsuffizienz.

Ghoose
28.11.2004, 23:15
Original geschrieben von Defi Brillator
Spalterchen meint die sekundäre (iatrogene) Siderose, eine Eisenüberladung durch häufige Transfusionen, die man weniger bei Traumapatienten als bei Patienten mit hämatologischen Erkrankungen (z.B. Thalassämie, Hämolysen) findet.
Durch Siderosen kommt es infolge Eisenablagerungen u.a. zur Leberzirrhose und Pankreasinsuffizienz.

...und man kann die Patienten mit dem Magneten umbetten!:-p ;)

rettungsküken
29.11.2004, 15:13
1,8 ...?? Wow, nicht schlecht.
Mir gehts schon ganz anders wenn meiner grad mal bei der 9,0 Grenze angekommen ist.... also, daumen hoch ;)

silver tabby
30.11.2004, 03:03
Also ganz ehrlich Küken, ich denke von GUT gehen, kann man bei dem oben genannten Patienten nicht mehr reden, oder...?

RS-USER-Schädelspalter
30.11.2004, 07:48
Original geschrieben von Ghoose
...und man kann die Patienten mit dem Magneten umbetten!:-p ;)

lol :jump:

Aber im MRT gibt es schöne Bilder...
Ab ca. 100 Transfusionen kommen übrigens solche Sachen vor, wenn dann noch zu der transfusionspflichtigen Grunderkrankung sich eine heriditäre Hämochromatose manifestiert, könnte man das mit dem Magneten glatt mal probieren :cool: