PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Beginnende Magersucht...



derweber
05.11.2004, 10:16
Hallo!
Folgender Fall: Eine gute Freundin (23J) von mir war vor drei Jahren wegen Magersucht in klinischer Behandlung, seither dachte ich das Problem sei gelöst.

Nun musste ich an drei aufeinanderfolgenden Tagen feststellen, dass sie tagsüber gar nichts ist, am Abend, wenn ich sie mehr oder weniger gedrängt hatte etwas zu sich zu nehmen, kam es nach 5-10min zu heftigem Brechreiz mit dem Erfolg, dass das Essen im Klo landete.

- Sie weigert sich strikt zum Dr. zu gehen, weil sie sagt, dass sie daraufhin ins KH eingewiesen wird - das will sie auf gar keinen Fall. Angeblich hauptsächlich wg. Studium.

- Sie sagt, dass hänge nur mit ihren momentanen Beziehungsproblemen zusammen (wobei ich glaube, dass die Beziehung z.Z. wieder rel. gut läuft)

Bevor ich jetzt andere Personen aus ihrem Umfeld von der Problematik erzähle wollte ich mich erst einmal umhören, wie ihr über diesen Fall denkt.

Probleme:
Weihe ich andere Leute ein, wird sie das garantiert als "Vertrauensmißbrauch" auffassen. Ich befürchte, dass mein Zugang zu ihr und ihren Problemen darunter leidet.

Solange sie aber (angbl. unfreiwillig) alles gegessene gleich wieder erbricht kann ich ihr nicht helfen.

Bitte um eure Meinungen, falls irgendjemand sich näher mit der Materie auskennt würd ich mich auch mal gerne pm mit ihm unterhalten.

Vielen Dank für eure Hilfe,

Gruß, Derweber

RS-USER-DerDings
05.11.2004, 10:31
das ganze im i-net breitzutreten ist kein vertrauensmißbrauch ?
da gibt es doch hilfs- und informationszentralen! ich an deiner stelle würde mich an solchige wenden, anstatt hier davon kund zu tun, ich bezweifle stark das ein rettungsdienst/notfallmedizin forum wie rs.de die heimat allzuvieler experten zu dem thema ist.

unter http://magersucht-online.de/ oder http://www.hungrig-online.de/ findest du sicherlich infos oder adressen von personen die sich tatsächlich mit der materie beschäftigen, den post hier würde ich verschwinden lassen...

RS-USER-Obelix
05.11.2004, 12:12
Im Freundeskreis ein Suchtproblem zu haben ist.... Sch*iße!
Unternimmt man gegen den Willen etwas riskiert man, daß der Kontakt abreißt und man dann so überhaupt keinen Einfluß mehr daruf hat. Vielleicht derjenige damit völlig isoliert ist. Mal davon gesehen, daß man die Freundschaft riskiert. Zuschauen, wie's demjenigen immer schlechter geht ist auch nicht so super. Egal was man macht - Sch*iße!!! Ich kann Dir keinen Tip geben, wie man sich verhalten soll. Hab selber schon in der Situation gesteckt und es ist absoluter Müll.
Besonders wenn es irgendwann dann so schlimm wird, daß man was unternehmen muß. Ist nicht wirklich so einfach. Es mag tolle Unterbringungsgesetze geben, für Leute die sich was antuen wollen. Aber bei Leuten die ihr Leben gefährden, weil sie nach irgendetwas süchtig sind, bleiben einem ganz schön die Hände gebunden. Erst dann, wenn sie in der Beschaffung illegal werden, hast Du eine Chance. Leider tritt das bei "Nicht Essen" nie auf.:(

RS-USER-Düsseldorfer
05.11.2004, 12:15
das ganze im i-net breitzutreten ist kein vertrauensmißbrauch ?

Mein Gott wieso das denn, er hat weder Name noch sonst was genannt was die betr. Person in irgend einer Weise in öffentliche Bedrängnis bringen könnte, SO EIN SCHMARRN:)

Und zu dem Problem:
TAUSENDE junge Mädchen leiden darunter OHNE dass es die Umwelt mitbekommt..
Eine Magersucht kann auch nicht in ein paar Monaten Therapie geheilt werden, so ein Problem besteht EIN LEBEN LANG, meine eigene Schwester leidet darunter seit 6 Jahren, mal gehts besser (dann hat sie auch Normalgewicht, sieht gesund aus und alle Welt denkt das Kind ist geheilt) aber kaum kommt die nächste Krise, ein bisschen Stress, geht das Ganze wieder von vorne los, ein Teufelskreis und selbst Ehemals Magersüchtige die inzwischen wieder Normal- oder sogar Übergewicht haben sind in den meisten Fällen immernoch essgestört, so ein Problem verschwindet nicht von heut auf morgen und was mich bei der Beschreibung deiner Freundin am meisten stört: die fehlende Einsicht und das Zur-Wehr-Setzen gegen ärztl. Behandlung/psycholog. Rat!!!

Ohne die Mitarbeit der Patienten kann so ein Krankheitsbild GARNICHT behandelt werden, du solltest wirklich versuchen dir Hilfe zu holen wenn an deine Freundin nicht ran zu kommen ist, irgendwann wird sowas ja auch massiv gesundheitsbedrohlich!!

Und wenn du mal ein Forum zu dem Thema suchst:
http://www.med1.de/Forum/

VIEL ERFOLG und viele Grüsse:)

evil*little*devil
21.11.2004, 13:38
Hmh, schwierig.. Kann nur selbst aus Erfahrung sagen, dass Hinweise von außen gar nichts bringen bzw. es unter Umständen noch verstärken können. Wenn einem immer gesagt wird, dass man so dünn aussieht, bestätigt das ja irgendwie. Und Du selbst kapierst es durch deine gestörte Körperwahrnehmung kaum.
Wichtig ist, denke ich, dass da jemand ist. Jemand der die Aufmerksamkeit gibt, die man vielleicht erzwingen will und jemand, der die ganze Sache erstmal so hinnimmt. Denn oftmals muss man die dazu führenden Probleme selbst lösen.
Mir hat es wahnsinnig geholfen, dass mir Menschen in diesen Krisen immer gesagt und gezeigt haben, dass das nicht das Ende ist..
Und ob es ein Leben lang dauert? Keine Ahnung, denke man hat immer wieder mal "Flashbacks".. Ich weiß aufjedenfall immernoch, wieviele Kalorien mein Essen hat..
War auch bei ner Psychologin, aber als die anfing zu reden, dachte ich nur: "Was machst du hier?" War scheinbar die falsche Therapeutin..
Habs alle mal geschafft und hoffe sie schafft es auch..
LG Lory