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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bester Weg zur Intensiv???



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silver tabby
22.01.2005, 03:21
Hi Leute, eigentlich sieht meine Vorstellung von der für mich besten ausbildung recht klar aus. Dennoch würde mich eure Meinung bezüglich einer kleinen Diskussion interessieren, die ich derzeit mit meinem OA führe:

Ist es sinnvoll, wenn man langfrstig INtensiv machen will, Facharzt Anästhesie zu machen? Oder lieber via Innere / Chirurgie?

Bin gespannt, wie da so die Meinung hier auschaut...

Gruss,
die Katze

RS-USER-Bärentöter
22.01.2005, 14:15
auf jeden Fall Anästhesie; es gibt immer weniger Häuser mit fachgeführten Intensivstationen und im Rahmen des Häusersterbens wird diese Tendenz noch verschärft werden. Ich hätte da einen guten Artikel in der DMW, aber kann leider zur Zeit nicht scannen
Ein oder zwei Jahre Kardiologie könnten Dir sicher nicht schaden.

RS-USER-Katja
22.01.2005, 14:54
Es kommt natürlich drauf an, was Du willst - wenn Du chirurgisch bleiben willst, kannst Du bestimmt auch gute chirurgische ICUs finden (auch wenn ich im Moment keine mir bekannte empfehlen kann). Andererseits schadet es auch nie, den Horizont zu erweitern ;) Der Vorteil der Anästhesie-ICUs wäre für Dich sicher, daß sie in der Regel mehr prä/postOP ausgerichtet sind als internistische Stationen.
Sowohl die Innere als auch die Anästhesie bietet die Zusatzqualifikation Spezielle Intensivmedizin, wenn auch mit anderen Schwerpunkten. In beiden Fällen müßtest Du aber vorher den Facharzt machen (bitte korrigieren, wenn das in der Inneren anders sein sollte!), was bei Innere länger dauert. Kardiologie schadet sicher nichts! Man kommt nur, was ich so gehört habe, ein bißchen schlecht rein. Je nachdem, was Du so für ICUs für Dich anstrebst und wie die Politik Deines Hauses ist (wobei sich sowas ja auch mal ändern kann), ist ein Ausflug auf die pädiatrische ICU auch eine gute Ergänzung.

Intensivling
22.01.2005, 20:48
Original geschrieben von Katja
Es kommt natürlich drauf an, was Du willst ....

Natürlich sollte man die Neurologischen und Neurochirurgischen ICU´s nicht vergessen :D

Als Pflegekraft auf einer NCI habe ich mir schon des öfteren gewünscht einen erfahrenen Intensivarzt fest auf Station zu haben. Facharzt für Anästhesie muss es sicherlich nicht gleich sein, aber einer der schon mal in der Anästhesie beschaftigt war ist sicher von Vorteil ( Beatmung / Sedierung ).

Ich finde wenn man langfristig auf einer ICU arbeiten möchte und dort seine Erfahrungen sammelt, ist der Facharzt für Anästhesie nicht nötig, da die Schwerpunkte in jeder Fachrichtung anders ausgelegt ist und ein FA. für Anästhesie hilft dir z.B. auf ner NC oder so auch nicht so viel weiter ... (
Meine Ansicht ....

Dynamike
22.01.2005, 23:04
Also der schnellste Weg ist eindeutig der:
Schnellster Weg zur Intensivstation (http://www.donau.de/modperl/news_mz_details.pl?itemid=26814)

:) :)

silver tabby
23.01.2005, 00:31
Sehr witzig Dynamike!!!

Ansonsten schonmal Danke an alle!!!
@Katja: Komm mal nach Essen! Hier gibt es zwei sehr gute chrirugische ICUs, alleridings von ursprünglich anästhesiologischen Oberärzten geführt, so dass es ein Schema (pro Station versteht sich) gibt, das durchgezogen wird und es nicht ein heilloses Chaos gibt, weil jeder OA was anderes sagt... *GG*

Und was die Kiddies angeht: Wollte mal in einigen Jahren versuchen eine Zeit in die Kinderanästhesie zu gehen.. (Hat jemand was über Köln gehört???)

Grus,
die Katze

:kiss: :knuddel: :knuddel: :knuddel:

RS-USER-Katja
23.01.2005, 09:41
@ Intensivling: Bei uns ist die NCHI-Intensiv eine anästhesiologische Station.
Und (auch wenn es Dir weh tut ;) ) neurologische ICU finde ich persönlich völlig unspannend... :o

@ Tabby: Schön, daß es offenbar auch anders geht :) Aber was Köln angeht, kann ich Dir akut auch nichts sagen.

Intensivling
23.01.2005, 12:57
Original geschrieben von Katja
Und (auch wenn es Dir weh tut ;) ) neurologische ICU finde ich persönlich völlig unspannend... :o

Das trifft mich jetzt aber ...... :confused:

Also ich finde das es bei uns auf der NCI recht spannend abläuft und wir auch viel ... ähm .... INTENSIVPATIENTEN zu betreuen haben ... und Action gibts mehr als genug :D:D:D

DerBlinde
23.01.2005, 16:18
Herzchirurgische Intensivstationen sind mit sicherheit nicht, was man sonst an chirurgischen Intensivstationen kennt. Meist sind sie sehr anästhesiologisch ausgerichtet. Der Unterschied ist aber, daß unser Schwerpunkt natürlich nicht auf der Beatmung liegt. Auch wenn Beatmung ein wichtiger Aspekt bei uns ist - allein schon wegen der vielen Patienten mit pulmonaler Hypertonie. Und dann haben wir noch die viele schönen Kreislaufunterstützungs-Systeme... ;) Ich persönlich kenne mittlerweile vier verschiedene Sorten von Intensivstationen (Anästhesie, Kardiologie, fachübergreifend eines kleine Hauses und unsere) und finde die herzchirurgische Intensiv einfach am spannendsten.

RS-USER-Katja
23.01.2005, 16:50
Daß wir mal einer Meinung sind :D
*demBlindenrechtgeb* (bei uns liegen zu den THG-Patienten noch die Gyn und Uro-Patienten).

Wobei unsere Internisten auch noch eine nephrologische Intensivstation haben. Wer's mag...

DerBlinde
23.01.2005, 19:39
Original geschrieben von Katja
...Wobei unsere Internisten auch noch eine nephrologische Intensivstation haben. Wer's mag...

Was machen die da? Blasen-Pacer? :grins:
"Schwester! Nehmen die sofort den BDK-PEEP auf 12!" ;) :grins:

Du hast recht, wer's mag... :rolleyes: ;)

RS-USER-Bärentöter
23.01.2005, 19:55
@ der Blinde: es gibt so vieles, was ich an Dir nicht verstehe... z.B. Deine Sig... Hast du da Über- und Unter vertauscht? Oder gehört das so? Mein Exemplar von House of God ist leider im Zug meiner Scheidung abhanden gekommen.
Sorry for off-topic

silver tabby
23.01.2005, 22:41
Das ist echt klasse, dass hier so eine interessante Diskussion entbrannt ist! wo du gerade hier bist Blinder: Was kann man machen mit einem Pat. Z.n. LTX sieben Monate zuvor. Er hat dann eine subhepatische Cava thrombose entwickelt und einen cavo-atrialen Shunt mit GORE-TEX Graft bekommen. Im Verlauf Sepsis mit hohem KA-Bedarf, im weiteren Low-Output, ANV. Im Verlauf zumindest soweit Erholung, dass er "nur" noch knapp 0,1µg/kg/min Supra benötigt und CVVHD. Problem ist eine therapierefraktäre TAA ... Unter Amiodaron (Coradrex)-Perfusor immer noch HF teilweise > 180/min. Manchmal auf Propafenon (Rythmonorm) zumindest langsamer. elektr. Kardioversion nicht geglückt, Periphere Widerstände >2000 (kein NA), bei Versuch der Umstellung von Supra auf Dobutrex war der RR nicht zu halten und die TAA verstärkte sich auch ...

Hast du eine Idee, was man bei einem solchen Patienten noch probieren könnte? Ich bin ja noch ein Greenhorn und bin für Tipps immer dankbar! wie geht ihr an solche Probleme ran? Die KArdiologen sagen nur Kreislaufstabilisierung mit Supra und abwarten, was passiert...

Entweder hat er eine septische Kardiomyopathie oder kann es sein dass ihn der GORE-TEX Patch so ärgert???

*gespanntaufantwortwarte*

Ach ja, Herzenzymverlauf und EKG unauffällig...

Danke im voraus,

Die Katze

RS-USER-Bärentöter
23.01.2005, 23:55
Pfarrer holen... oder auf den Blinden warten

silver tabby
24.01.2005, 03:20
Original geschrieben von Bärentöter
Pfarrer holen... oder auf den Blinden warten

Das erste tun wir erst, wenn NA und Supra pur laufen... *seufz*

Und auf zweiten warte ich ja schliesslich....:(

Back to life machine
24.01.2005, 17:45
Original geschrieben von silver tabby
Periphere Widerstände >2000 (kein NA)


Auch wenn ich Kardiologe bin;) : Volumen?

Back to life machine
24.01.2005, 17:53
Zum eigentlichen Thema:


Original geschrieben von silver tabby

Ist es sinnvoll, wenn man langfrstig INtensiv machen will, Facharzt Anästhesie zu machen? Oder lieber via Innere / Chirurgie?


Ich denke, das kommt darauf an, wo Du mal später arbeiten willst. In kleineren Häusern machen meistens nur die Anaesteten Intensivmedizin. In größeren Kliniken mit fachspezifischen Intensivstationen gibt es ja wie Du hier lesen kannst hast Du eher die Auswahl Ich persönlich bin froh, in der Kardiologie gelandet zu sein (Ja, ich wollte auch mal Anaestesist werden!): Wir machen die allgemeinmedizinische Intensiv (- Nephro, d. Katja) mit Schwerpunkt Kardiologie. Der große Vorteil bei uns ist meiner Ansicht nach, dass wir die Erkrankungen unseres Fachgebietes selbst diagnostizieren und behandeln. Wir streiten nicht mit irgendwelchen nicht primär auf der Station arbeitenden Leuten und sind ziemlich autark. Und im Gegensatz zur Chirurgie ist die Intensiv durchaus hochgeschätzt, wir brauchen ja keinen OP-Katalog zu erfüllen.

Back to life machine
24.01.2005, 17:55
Original geschrieben von DerBlinde
Was machen die da? Blasen-Pacer? :grins:
"Schwester! Nehmen die sofort den BDK-PEEP auf 12!" ;) :grins:

Du hast recht, wer's mag... :rolleyes: ;)

War mal ursprünglich als Akut-Dialyse geplant, die Hauptqualifikation der Station ist, dass sie die einzige Intensivstation mit echtem Dialysewasseranschluss ist *indeckunggeh*
Im Rahmen des allgemeinen Intensivbettenmangels und wahrscheinlich aus C4-Machtpolitischen Gründen wurde dann eine "richtige Intensiv" draus.

RS-USER-Katja
24.01.2005, 18:49
@ Tabby: Schreibe ich Dir lieber privat :)

RS-USER-DerDings
25.01.2005, 12:44
Original geschrieben von Back to life machine
größeren Kliniken mit fachspezifischen Intensivstationen


2 bemerkungen am rande von mir

1. wurde vorhin ja vom blinden verlautbart das diese fachspezifischen icus immer mehr von anästheten geleitet werden - würd mich jetz interessieren wer von euch beiden recht hat, wobei ich eher zum blinden tendiere, weil:

2. in graz, immerhin das 2. größte klinikum in österreich ist das schon der fall. egal ob chirurgisch, kinder oder kardiologisch: die ICU gehört den anästhesisten