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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Burn-Out nach 4 Monaten??



evil*little*devil
22.01.2005, 18:15
Hallo,

also ich hab mal im Inet ein paar Recherchen zu dem Thema gemacht und gelesen, dass man erst von einem Burn- Out- Syndrom sprechen kann, wenn die Symptome mehr als 6 Monate anhalten.
Ich arbeite jetzt seit knapp 4 Monaten nicht mehr im KH und merke mehr und mehr, dass es mir nicht mehr gut geht. Anfangs war es nur Unzufriedenheit bei der Arbeit, diese lies meist nach, wenn ich zu Hause war und abschalten konnte. Inzwischen habe ich pro Woche etwa 3 geteilte Dienste und es gelingt mir kaum noch abzuschalten. Ich bin sehr lustlos, nicht nur was die Arbeit angeht. Habe Konzentrationsschwierigkeiten und Antriebsschwäche. Außerdem habe ich ein extrem hohes Schlafbedürfnis (an freien Tagen bis zu 15 Stunden am Stück). Inzwischen zeigen sich auch körperliche Symptome, wie ein ständiger Gewichtswechsel, Tachykardie, Durchschlafstörungen und beginnender Neurodermitis (vorher nicht aufgetreten).
Als ich im Net die Ursachenliste durchlas, fand ich viele Punkte, die auf mich zutrafen.
Natürlich belasse ich die Dinge dabei nicht und habe mich viel andererseits beworben (vielleicht auch ab 1.3. ne neue Stelle im KH). Kündigen werde ich auf jeden fall, da diverse Gesprächsversuche mit meiner Chefin gescheitert sind.

Meine Bedenken sind jetzt, ob ich in den letzten 6 Wochen meiner Anstellung in diesem Betrieb noch einen Arzt aufsuchen sollte oder die letzten Tage hinter mich bringen sollte und darauf hoffe, dass in einem neuen Umfeld besser wird.
Und ob ich überhaupt beim Arzt Beachtung finde, denn es sind ja erst "4 Monate".

RS-USER-rettungshamster
22.01.2005, 18:51
Original geschrieben von evil*little*devil

Meine Bedenken sind jetzt, ob ich in den letzten 6 Wochen meiner Anstellung in diesem Betrieb noch einen Arzt aufsuchen sollte oder die letzten Tage hinter mich bringen sollte und darauf hoffe, dass in einem neuen Umfeld besser wird.
Und ob ich überhaupt beim Arzt Beachtung finde, denn es sind ja erst "4 Monate".

Davon abgesehen was die Literatur schreibt (6 Monate :confused: ), ist es doch immer wieder individuell verschieden wann und in welcher Stärke ein Burn-Out aufkommt. Auch der einzelne Phasenverlauf muss nicht zwingend nacheinander erfolgen. So wie du es von dir beschreibst, deutet doch schon vieles darauf hin, dass du zu dieser betroffenen Personengruppe zählst.

Einen Arztbesuch halte ich für angebracht aber dabei sollte es nicht bleiben. Wenn du weißt und spürst das du ausgebrannt bist, finde ich es umso wichtiger dass du diese Sitution nutzt und deine Prioritäten neu legst. Eine berufliche Neuorientierung muss nicht der schlechteste Weg sein.

Sei lieb zu dir selbst (ich musste auch wieder lernen mich zu mögen und zu realisieren das ich selbst mir am wichtigsten sein muss!) Lass dich durch einen Psychologen begleiten...such dir eine Art der Entspannung welche dir am besten gesinnt ist. Meditationen gibt es in den unterschiedlichsten Formen, pflege Hobbies, deine Familie und deinen Freundeskreis. Sie sind diejenigen die dich auffangen können wenn es dir schlecht geht.

Ich könnte mich hier endlos lange auslassen, aber das verkneif ich mir mal ;)

Fühl dich einfach mal (wenn auch hier Offtopic aber dennoch passend ) geknuddelt :knuddel:

RS-USER-Claudi
23.01.2005, 08:11
wobei es sich nicht umbedingt um ein "burn-out" handeln muss, dass meiner Erfahrung nach viel zu schnell als "neues Modewort" gebraucht wird. "Burn-out" tritt meist nach langem symptomlosen Arbeiten auf, wenn es irgendwann nicht mehr geht, wenn das Maß nach Jahren irgendwann voll ist. Aber bei dir scheint es von Anfang an irgendwie unbefriedigend gewesen zu sein.
Für mich hört es sich mehr nach totaler Unzufriedenheit und Überforderung (Arbeitsplatz, Arbeitsbedingungen, Umfeld etc.) an. Auch so etwas kann bei sensiblen Menschen sehr schnell körperliche Symptome auslösen. Leider findet sich heutzutage auch in der Pflege nicht mehr so schnell ein neuer Job, sonst wäre meine erste Empfehlung: Such dir eine andere Stelle, woanders, anderes KH (viel Glück mit den Bewerbungen ;) )
Trotzdem ist ein Arztbesuch sicher nicht verkehrt (wenn du wirklich einen Arzt des Vertrauens hast!!) und ggf. Neuorientierung, denn von selbst wird es sicher nicht besser.