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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Defibrillieren bei internem Pacer



ToolKing
23.01.2005, 22:17
Moin!

Hab folgende Frage... Wie geht ihr mit reanimationspflichtigen Patienten mit internem Pacer um? Wie werden die Elektroden geklebt? Was ist sonst noch zu beachten?

Gruß, TK. :)

RS-USER-Rettungsente
24.01.2005, 08:16
Hallöchen,
wenn DU erkennst, bzw. in der Anamnese erfährst, das ein Pat. HSM Träger ist, dann solltest DU die Elektroden so platzieren, das die Plattenelektrode nicht direkt über der HSM liegt, dieser ist bei "normalgewichtigen" Patienten fast immer tastbar. Das HSM Problem ist relativ komplex und vorallem solltest DU prüfen, ob dein Defi über eine automatische HSM Erkennung verfügt, die meisten Geräte z.B. HP Codemaster oder die LP 300, 500 verfügen nicht über die Fähigkeit die Schrittmacheraktivität als solche zu erkennen und geben keinen Schock frei. Erst Defis der letzten Generation z.B. LP CR+ verfügen über diese Möglichkeit. Die Platzierung der Plattenelektroden sollte trotzdem so erfolgen, das möglichst viel Energie durch das Herz strömt. Sollte es Probleme geben, dann immer an den Magneten denken :D - damit hört jeder Schrittmacher auf zu "stören"...

VG Rettungsente

RS-USER-blacksheep
24.01.2005, 09:54
Mit den Fastpatchelektroden vom LP12, 08/16 und Zoll kann man ja auch Anterior/Posterior kleben. Da ist dann auch kein Problem mehr.
Leider haben nicht alle Magnete dabei, aber die "neuen" Defis erkennen ja eigendlich alle SM-Aktivitäten.

RS-USER-Rettungsente
24.01.2005, 10:13
Die A/P Position für die Elektroden ist auch gut, ist nur etwas hinderlich wenn Du zwischendurch Herzdruckmassage machen musst.

VG Rettungsente

RS-USER-blacksheep
24.01.2005, 10:15
Also hat mich bis jetzt noch nie sonderlich gestört. Und ich denke den Patienten auch nicht ;)

RS-USER-Rettungsente
24.01.2005, 10:19
Nun die meisten stört es ja dann eh nicht mehr, das muss jeder für sich entscheiden. Beim Einsatz von zusätzlichen Hilfsmitteln wie der Cardiopump wird es allerdings bei A/P etwas "eng" auf dem Brustbein :D

VG Rettungsente

RS-USER-blacksheep
24.01.2005, 10:28
Auch wenns OT ist:

Benutz ihr CPs? Das Ding kann man doch einfach nur wegschmeißen. Unser NAW hatte es mal zu Studienzwecke drauf, aber inzwischen ist es wieder runter (glaub ich zumindest). Ich bin einmal bei ner REA zum NAW dazugestoßen bei der sie das verwendet haben. Hab mich auch mal mit dme Drücken versucht und bin der Meinung da geht einem so schnell die Kraft aus. Naja jeder wie ers will...

RS-USER-Rettungsente
24.01.2005, 10:49
Ja das vo Ambu ist recht handlich, vorher hatten wir eine von Söhningen und die war echt schlimm.
http://www.alcor.org/images/cardiopump.jpg
Die Studien belegen ja wohl, das die Anwendung der aktiven Kompression und Dekompression zu einer Verbesserung der Durchblutung führen soll, aber das nun mehr Leute überleben kann ich nicht behaupten.

VG Rettungsente

ToolKing
24.01.2005, 11:21
Hat das "Schießen" von anterior zu posterior was die Effektivität angeht irgendwelche Nachteile? Der Impuls hat ja so nicht die klassische Defibrillationsrichtung...

Allerdings besser als durch den internen Pacer hindurch allemal...

RS-USER-blacksheep
24.01.2005, 11:26
A/P soll sogar besser sein. Aber frag mich nun nich wieso genau. Ich denke wegen dem kürzen Weg zwishen den Päddels. Daher kann man niedrigere Ströme nehmen was auch besser fürs Herz (und das andere Gewebe) is.
Die Multifunktionselektroden (Defi und Schrittmacher) fürs Zoll gibts glaub ich nur in A/P Ausführung. So wars auf jedenfall als ich noch mit dem Ding arbeitet. Nun muss ich mich mit dem LP12 rumschlagen und vermiss das Zoll.

Hab gerade auf der Uni Mainz Seite nach der Studie zur Cardiopump gesucht aber nix gefunden. Entweder werten die noch aus oder es ist in Vergessenheit geraten ;)

Back to life machine
25.01.2005, 08:02
Original geschrieben von Rettungsente
Sollte es Probleme geben, dann immer an den Magneten denken :D - damit hört jeder Schrittmacher auf zu "stören"...
VG Rettungsente

Hatten wir hier schonmal, stimmt so nicht, ein SM stellt bei Magnetauflage auf asynchronen Modus mit programmierter Magnetfrequenz um. Man kann die Situation also durchaus verschlechtern, falls ein SM das VF senst.
Die einzige Alternative, einen SM praeklinisch zu inaktivieren, ist externes pacing mit niedriger Energie über der SM-Frequenz. Das wird dann von dem internen SM wahrgenommen und er bleibt ruhig!

evipan
08.02.2005, 14:21
Original geschrieben von Back to life machine
Hatten wir hier schonmal, stimmt so nicht, ein SM stellt bei Magnetauflage auf asynchronen Modus mit programmierter Magnetfrequenz um.

Das ist nicht richtig, der PM schaltet in den programmierten Magnetmodus um, das ist in der Regel ein VVI mit einer bestimmten Frequenz. Nur die alten PM schalten noch auf VOO.

Aber mal eine andere Frage:

Gibt es mittlerweile Zahlen/Daten zu der Stromstärke bei biphasischem Defibrillieren im Vergleich zum monophasischen?
Wieviel geben die AED's eigentlich ab?

Erfahrungswerte?
:confused:

Quisqualat
08.02.2005, 20:34
Die Frage habe ich mir vor einiger Zeit bei Vorbereitungen für eine Rettungsdienstfortbildung auch gestellt und bin auf folgendes gestossen:

Schneider, Th. et al.

Multicenter, Randomized, Controlled Trial of 150-J Biphasic
Shocks Compared With 200- to 360-J Monophasic Shocks in
the Resuscitation of Out-of-Hospital Cardiac Arrest Victims

in Circulation 2000


Ergebnis war soweit ich das erinnere, das es mit 150 J Biphasic mehr Erfolge der Defibrillation gab. Ohne jedoch unterschiede in Krankenhausaufnahme und Entlassung zu erreichen. Die Entlassenen welche allerdings biphasisch geschockt wurden hatten ein beseres cerebrales Outcome.... oder so ähnlich...

silver tabby
09.02.2005, 01:16
Kannst du mir die Arbeit mal mailen Quisqualat? Mache derzeit nur Nachtdienste, so dass wir uns wohl nicht so oft sehen werden... :(