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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rezeptor, G-Protein und Signaltransduktion



Curryhuhn
25.04.2003, 14:59
Hallo Leute!

Zum Anfang hätte ich da die einer oder andere Verständnis Frage. (Die Fragen sind unter dem ganzen Getexte von mir...)

Es gibt zwei verschiedene Typen von Adrenozeptoren. Zum einen den α- und zum anderen den β- Rezeptor. Beide Rezeptoren sind G-Protein gekoppelt.
Den α- Rezeptor kann man in zwei weitere Subtypen unterscheiden – α1 und α2.
Den β- Rezeptor kann man sogar in drei weitere Subtypen unterscheiden – β1, β2 und β3.

Der α1- Rezeptor vermittelt sich über die, durch das aktive Gs- Protein, aktivierte Phospholipase C (PLC). Die aktivierte PLC spaltet Phosphatidyl- Inositol- 4,5- Bisphosphat (PIP2) zu Inositol- 1,4,5- Trisphosphar (IP3) und Diacylglycerin (DAG).
IP3 öffnet einen Calcium- Kanal des ER. Dadurch steigt die zytoplasmatische Calcium- Konzentration an (ggf. Muskelkontraktion). DAG wirkt zusammen mit Calcium (Frage 1!) auf die Proteinkinse C ein und aktiviert diese. Die Proteinkinase C phosphoriliert ihrerseits Enyme und steuert auf diesem Wege Stoffwechselwege.

Der α2- Rezeptor inhibitiert durch sein Gi- Protein die Adenylat- Zyklase. Dadurch entsteht kein cAMP mehr und die cAMP- Konzentration sinkt. Und ohne cAMP gibt es keine aktive Proteinkinase A – die durch ihrem nichtvorhandensein auch keine Enzyme phosphorilieren kann.

Die β- Rezeptoren stimulieren durch deren Gs- Protein die Adenylat- Zyklase. Wodurch der Rest genau entgegen dem α2- Rezeptor abläuft.
Die β- Rezeptoren unterscheiden sich nicht, wie die α- Rezeptoren, in der Signal- Weiterleitung. Sie unterscheiden sich lediglich in der „aktivierbarkeit“ durch verscheidene Liganden (Konformation). (Frage 2!)

Die α- Rezeptoren unterscheiden sich in der Signalweiterleitung und in der „Aktivierbarkeit“ durch verschiedene Liganden. (Frage 3!)


Frage 1: Wird die Proteinkinase C nur aktiviert, wenn beide „Liganden“ auf sie einwirken oder reicht auch die Anwesenheit eines einzigen?

Frage 2: Stimmt das so? ;-)

Frage 3: Stimmt das auch so? ;-) ;-)

Frage 4: Stimmt der Rest auch? ;-) ;-) ;-)

Frage 5: Die Unterscheidung der G-Proteine in Gs = stimulierend und Gi = inhibitierend leuchtet mir ein. Jetzt habe ich aber in dem „Oberdisse“ noch folgende Sachen gefunden, die ich mir nicht erklären kann:

- G i/o
- G q/11
- G 12/13

What the fuck is that? :-???


Über eure Hilfe würde ich mich sehr freuen. Ihr konntet es bei den Plasmaproteinen schon einmal - ihr könnt es wieder !!! :-top

Ciao, dat Curryhuhn

Froschkönig
25.04.2003, 16:18
Original geschrieben von Curryhuhn


Frage 1: Wird die Proteinkinase C nur aktiviert, wenn beide „Liganden“ auf sie einwirken oder reicht auch die Anwesenheit eines einzigen?

Frage 2: Stimmt das so? ;-)

Frage 3: Stimmt das auch so? ;-) ;-)

Frage 4: Stimmt der Rest auch? ;-) ;-) ;-)

Frage 5: Die Unterscheidung der G-Proteine in Gs = stimulierend und Gi = inhibitierend leuchtet mir ein. Jetzt habe ich aber in dem „Oberdisse“ noch folgende Sachen gefunden, die ich mir nicht erklären kann:

- G i/o
- G q/11
- G 12/13

What the fuck is that? :-???


Über eure Hilfe würde ich mich sehr freuen. Ihr konntet es bei den Plasmaproteinen schon einmal - ihr könnt es wieder !!! :-top

Ciao, dat Curryhuhn

Zu1) : Die Frage stellt sich ja eigentlich so nicht, da bei alpha1-Rezeptoren IMMER PIP3 UND DAG gebildet wird, somit wird auch IMMER Ca freigesetzt und somit sind auch IMMER Ca UND DAG vorhanden....
allerdings aktiviert meines Wissens nach das DAG ALLEINE das PLC....

zu2) Generell schon...außerdem unterscheiden sich die Unterformen noch durch ihre Lageverteilung im Körper. Bestimmte Beta-Rezeptoren sitzen vor allem am Herzen, beta3-Rezeptoren meines Wissens nur im braunen Fettgewebe von Säuglingen und Kleinkindern, wo er für die Regulation der autonomen Wärmebidung Zuständig ist...etc...

Zu3) Ja. Sowohl zu alpha als auch zu beta kann man sagen, daß sie in verschiedenem Maße von Noradrenalin, Adrenalin, Dopamin und/oder verschiedenen Pharmaka beeinflußt werden. Außerdem trifft beim alpha-Adrenozeptor auch noch die Unterscheidung der verschiedenen Signalkaskaden zu, die Du ja bereits beschrieben hast.

Zu4) Soweit ich das auf die schnelle sagen kann : Ja.

Zu5) Don´t worry, dat führt vielleicht ein bischen weit. G-Proteine wirken GRUNDSÄTZLICH entweder inhibierend oder aktivierend. Man kann sie jedoch nach Struktur und anderen Kriterien in bestimmte Gen-assoziierte Unterfamilien einteilen (G q(bei alpha1-Rezeptoren z.B.), G ras, G olf, G t, G 13, uswuswusw.....) Kein Mensch verlangt von Dir, die alle zu können.


Hoffe das hilft für´s erste.

Der Frosch

Curryhuhn
26.04.2003, 11:58
Jetzt kann ich wieder ruhig schlafen - und das mit den "[...]bestimmte Gen-assoziierte Unterfamilien einteilen[...]" will ich dann, entgegen der Geschichte mit den Plasmaproteinen, auch lieber gar nicht sooo genau wissen. :-)

Danke Frosch!

mfg

Curryhuhn

Curryhuhn
02.05.2003, 13:49
Ich habe jetzt herausgefunden, dass Diacylglycerin die Affinität der Proteinkinase C für Calcium erhöht. So kann Calcium bei physiologischen Konzentrationen an die PK C binden und sie somit aktivieren.

Es wird also lediglich Calcium zur Aktivierung der PK C benötigt, jedoch funktioniert dies auch nicht wirklich ohne DAG. ;-)

Ist ja eigentlich auch egal - wollte das nur nomma entwirren. :-)

Ciao, Curryhuhn

Froschkönig
02.05.2003, 15:52
Original geschrieben von Curryhuhn
So kann Calcium bei physiologischen Konzentrationen an die PK C binden und sie somit aktivieren.

Also "physiologisch" sind die Ca-Konzentrationen in der Zelle eigentlich auch OHNE die Calciumfreisetzung bei Rezeptorantwort ;-)

Sprich : PK C und Ca2+ sind irgenwie immer da, werden aber durch DAG aktiviert ;-)

Noch jemand Lust zum Haare spalten ??? :-D

test
08.05.2003, 17:08
Hallo

ich hab mal ne frage zu dem thema und zwar wird in manchen Büchern die Ca-Calmodulin abhängige Proteinkinase auch als Proteinkinase C bezeichnet ist das die selbe wie die durch DAG aktivierte oder ist das ein Fehler in den Büchern?
Ich dachte bisher DAG könnte die PKC auch ohne anwesenheit von Ca aktivieren und das Ca nur als verstärkung wirkt?? Ist das nicht der Fall? Wo hast du das nachgelesen curryhuhn?
bis denn :-lesen

test
08.05.2003, 17:20
huhu ich nochmal ;-)
hab gerade mal im neuen löffler nachgeguckt. da stehts genau drin, dass die PKC beides braucht also hat sich meine frage erledigt. und das die Ca Calmodulin abhängige kinase in manchen büchern als PKC bezeichnet wird is wohl nen fehler wie ich gerade festgestellt habe.

bis denn :-))

Curryhuhn
08.05.2003, 19:59
Ich habe das aus "Lubert Stryer - Biochemie". :-lesen Und da steht:

[...] Yosutomi Nishiuka fand heraus, dass die PK C nur in Anwesenheit von Calcium und Phosphatidylserin enzymatisch aktiv ist. Diacylglycerin erhöht die Affinität der PK C für Calcium und macht dieses Enzym dadurch bei physiologischen Konzentrationen des Ions aktiv. [...]".

Da drängt sich mir die Frage auf: Was ist Phosphatidylserin und wo kommt es her? ;-)

Ciao, Curryhuhn

Froschkönig
08.05.2003, 21:02
Original geschrieben von Curryhuhn
Da drängt sich mir die Frage auf: Was ist Phosphatidylserin und wo kommt es her?


Phosphatidylserin ist wie Phosphatidylcholin, -ethanolamin und -inositol ein Phosphoglycerid und Bestandteil der Zellmembran.

Curryhuhn
08.05.2003, 22:05
Aaah - 'nen ganz normales Phospholipid ... und ich dachte, das wäre etwas besonderes ;-)

Da hätte ich noch etwas. Und zwar ... z.B. das Hormonsignal wird ja über die beiden stimulierenden G- Protein- Systeme verstärkt.

Gibt 's Informationen darüber in welcher Größenordnung diese Verstärkung liegt?

also z.B.:
1 Hormon --> x G- Proteine,
1 G- Protein --> x Adenylatzyklasen und
1 Adenylatzyklase --> x ATP -> cAMP + PPi

Ich kann mir vorstellen, dass diese Frage nicht so einfach zu beantworten ist - aber ich versuche es doch einfach mal :-)

Ciao & Nacht, Curryhuhn