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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : sinn und unsinn von DMP



MatthiasKlemens
02.03.2005, 23:29
aus persölichen interessen jetzt hier mal ne frage.

was haltet ihr vom DMP (Disease-Management-Programme)? für mich durch eigene (nicht ich selber) erfahrungen hab ich eher den verdacht es geht nur ums geld scheffeln! da muß mal eben schnell nen zettel zwischen tür und angel unterschrieben werden, so gut wie nichts darüber gesagt oder aufgeklärt. es fallen nur die worte "das ist halt besser für sie".......

dann wurde auch gleich noch versucht ein !2tes! zu bekommen, nach den motto "!UPPS das war ja der falsche Zettel!", nun gut fehler können ja passieren........

das man die teilnahme an einem solchen programm ja nun am Status auf der KVK (damit auch welche Krankheit) sehen könne war die antwort "glauben sie denn etwa diese märchen?"

für wie blöd halten die uns eigentlich?

PS: mir sind immernoch KEINE Vorteile bekannt!

Rescuerambo
02.03.2005, 23:45
was zur Hölle ist ein dmp ???

Wieder so'n neumodischer Abrechnungs-Tamagotchi aufm RTW???

MatthiasKlemens
03.03.2005, 00:06
ich habs dahinter geschrieben......google doch mal.....;)

RS-USER-Rippenspreizer
03.03.2005, 06:06
Ich hab mal was aus Google übernommen:

Reform des Risikostrukturausgleichs (RSA) / Disease-Management
Die zum 1. Januar 2002 in Kraft getretene Reform des RSA in der gesetzlichen Krankenversicherung soll die Versorgung chronisch kranker Menschen verbessern. Krankenkassen, die sich gezielt um schwer Kranke kümmern, soll daraus kein finanzieller Nachteil entstehen. Zur besseren Behandlung chronisch Kranker können Krankenkassen ihren Versicherten künftig Disease Management Programme (DMP) anbieten. Diese Angebote müssen Qualitätskriterien entsprechen, die vom Bundesversicherungsamt geprüft werden.
Programme für vier Krankheitsbilder:
Ausgaben einer Krankenkasse für die Behandlung ihrer in einem anerkannten DM-Programm eingeschriebenen Versicherten werden gesondert über den RSA ausgeglichen. Finanziell gefördert werden zunächst aber nur Programme für bestimmte Krankheitsbilder. Das Bundesgesundheitsministerium hat der Auswahl von vier Krankheitsbildern durch den Koordinierungsausschuss der Selbstverwaltung zugestimmt. In diesem Gremium sitzen Vertreter der Ärzteschaft und der Krankenkassen.
Förderfähige Behandlungsprogramme können für Diabetes Mellitus (Typ 1 und
Typ 2), Asthma/COPD (chronisch obstruktive Atemwegserkrankungen), Brustkrebs und koronare Herzerkrankungen (KHK) entwickelt und angeboten werden.
Der Koordinierungsausschuss soll bis Mitte Mai 2002 Empfehlungen für die genauen Akkreditierungskriterien und Anforderungsprofile für DMP vorlegen. Das Bundesgesundheitsministerium will dann bis 1. Juli 2002 eine RSA-Verordnung
vorlegen, die alle genauen Regelungen enthält. Ab Juli 2002 könnten dann die
Krankenkassen ihre Programme beim Bundesversicherungsamt in Bonn melden. Im
RSA würden sie ab Januar 2003 berücksichtigt.

MatthiasKlemens
03.03.2005, 12:28
machen wir doch mal weiter.....

Kritik an Programmen für chronisch Kranke wächst

Regierung sieht Chroniker-Angebot als Erfolg – doch Experten meinen, dass Patienten nichts davon haben

Berlin – Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hat die Behandlungsprogramme für chronisch Kranke als „Erfolgsmodell“ gewertet. Mehr als eine Million Menschen nehmen inzwischen an den Disease-Management-Programmen (DMP) der gesetzlichen Krankenkassen teil. Bereits ein Viertel aller Zuckerkranken (Diabetes) hätten sich für die neue Versorgung entschieden, sagte Schmidt.

Die Programme richten sich bisher an Diabetiker und Brustkrebspatientinnen. Künftig sollen sie ausgeweitet werden – auf Herz- und Asthmakranke sowie Patienten mit bestimmten Lungenerkrankungen. Nach Angaben der Ministerin sparten die Kassen im Jahr 576 Euro bei den Patienten, die sich in die Programme eingeschrieben hätten.

Bei Experten ist der Nutzen der Chronikerprogramme aber durchaus umstritten. „Die Versorgung von Patienten wird nicht besser, wenn sie an DMP teilnehmen“, kritisiert Peter Oberender, Gesundheitsökonom an der Universität Bayreuth. Zudem entstünden durch die Dokumentationspflichten Kosten in Milliardenhöhe, die aus Beitragsgeldern finanziert werden müssten. Kritik kommt auch von den Kassen selber. „Die Anreize sind völlig falsch gesetzt“, sagte Norbert Klusen, Vorstandschef der Techniker Krankenkasse. „Heute geht es allen nur ums Geld, möglichst viel soll umverteilt werden.“ Grund sei die Koppelung der Chronikerprogramme mit dem Risikostrukturausgleich zwischen den gesetzlichen Krankenkassen: Für jeden eingeschriebenen Patienten erhalten die Kassen neben der Programmkostenförderung einen zusätzlichen Betrag aus dem Risikostrukturausgleich von bis zu 3500 Euro pro Jahr. „Wo bleibt denn da der Patient und seine bessere Behandlung?“, sagt Klusen. Die Techniker fordert daher, die Behandlungsprogramme vom Finanzausgleich zu entkoppelt. Der Bundesverband der Betriebskrankenkassen schließt sich der Kritik an. „DMP droht eine Subventionsmaschinerie für einzelne Krankenkassen zu werden, statt den Versicherten stets eine bessere Versorgungsqualität zu bieten.“ Nachbesserungsbedarf sieht auch die Deutsche Diabetes-Gesellschaft. Entgegen den gesetzlichen Vorgaben hätten viele Kassen die Leistungen für Diabetiker, die nicht an DMP teilnähmen, gekürzt, sagt Vorstandsmitglied Eberhard Siegel – „um sie in die DMP hineinzudrängen“, wie er befürchtet.

Quelle: http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/index.asp?gotos=http://archiv.tagesspiegel.de/toolbox-neu.php?ran=on&url=http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/13.10.2004/1416411.asp