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SANIwolf
23.03.2005, 17:14
Erzählt mal: Was waren eure Kuriosten Einsätze?

jfketks
23.03.2005, 17:23
einer, der auf jeden fall dazugehört:

kreislaufdysregulation gemeldet. 3ZKB-wohnung, das vermeintliche wohnzimmer ausgelegt mit matratzen, kissen etc ... ein kleines liebesnest. wir waren zu dritt ... eine praktikantin dabei ... schwimmerin ... es stellte sich dann raus, dass der männliche part des liebespäärchens ihr schwimmmeister war :)

SANIwolf
23.03.2005, 17:30
Hatten SanD im Sommer auf einem Sportfest, hockten am Rand 3h , noch nix passiert und verdammt heiss war es.
Ich sagte scherzhaft zu meiner Kollegin, dass heute nix mehr passieren wird, und genau vor unsrer Nase fällt einer um beim Laufen, weiter hinten noch zwei Verletzte und das gleichzeitig...:D

RS-USER-Commander
23.03.2005, 17:42
So wirklich hanebüchene Geschichten habe ich gar nicht...

Ein mal RTW-Einsatz in Disco, Pat. ist rückwärts auf eine Glasflasche gefallen und hat sich so mehrere kleine Stich- und Schnittwunden am Gesäß zugezogen.

Also Bauchwärts auf die Stryker, sah schon nett aus.
Aber er war auch gut drauf (nicht nur vom C2 ;) ) und konnte drüber lachen...

RS-USER-Rippenspreizer
23.03.2005, 18:22
Dienstbeginn 7 Uhr. Ich zum Kollegen: "Zum Warmwerden ein Blutbad?!" Er: "Erstmal ´n Kaffee..." In der Sekunde geht der Melder mit dem Stichwort: Arterielle Verletzung.
Ich kann euch sagen: Es WAR ein Blutbad ;)

Anderer Einsatz: "KTW 7-85-02, fahren Sie mal ohne Sonderrechte zur Blablastrasse 5, dort interner Notfall" (Man muss dazu sagen, dass damals die Leitstelle nur grob in "intern" und "chirurgisch" unterschieden hat...)
Wir also locker durch die Stadt gepröddelt, nach 20 Minuten dann auch eingetroffen (Feierabendverkehr).
Uns kommt ein eifrig gestikulierender Mann entgegen (offenbar der Hausmeister) und japst: "Gut dass Sie endlich da sind, man kann schon einen Arm sehen!"

Moral von der Geschicht: `Ne Geburt treibt Dir den Schweiß ins Gesicht!
(BTW: Wir waren so beschäftigt und von der Rolle, dass wir den NA erst nach Abnabelung nachgefordert haben. Frei nach dem Motto: "Wo bleibt denn das NEF?" "Wieso - haben wir nachgefordert?" "Nee, ich dachte, Du hättest...")

Stoff, aus dem die Cartoons sind!
Mehr davon bitte :cool:

Gruß, Daniel

RS-USER-Hoffi
23.03.2005, 19:26
pünktlich zum abendessen (um 22:30) geht der meldeempfänger: krankentransport zum katheterwechseln. da wir noch hungrig waren haben wir noch schnell fertiggegessen und die 30min der ktw hilfsfrist voll ausgenutzt. auf der hinfahrt witzelte mein kollege noch: "wetten der kommt uns gleich noch aufrecht entgegen". so war es dann auch, nur leider stellte sich der katheter dann als hodentorsion raus. wir also nef nachgefordert und diesem entgegengefahren. an dem parkplatz habe ich im dunkeln aus versehen so geschickt geparkt, das die komplette seitentür von einer pfütze versperrt war und der notarzt noch kleiner als ich war. es war schon relativ komisch, wie er versuchte trocken in den rtw zu kommen. dort drinnen zog er sich demonstrativ die handschuhebis zum ellenbogen und sagte: "packen sie mal aus das gute stück". gesagt getan. nach einer kurzen fühlprobe und zwei kleinen schmerzensschreien gab der gute mann dann auch ein wenig tramal: "mehr aber auch nicht, ich will der anästhesie später ja nicht reinpfuschen". danach folgender dialog:
"dann wollen wir mal zurechtdrehen"
-panischer blick-
"ich weiß nur nicht mehr, ob rechts oder linksrum"
"das ist nicht ihr ernst, oder?"
"naja ich bin chirurg und kein urologe..."

danach konnte ich nicht mehr und hab den rtw verlassen um meinen gefühlen freien lauf zu lassen.

RS-USER-DerMike
23.03.2005, 21:55
Nr. 1
KTWDienst - Mittagszeit - das Essen ist fast fertig -als die LST nachfragt warum wir noch nicht unterwegs sind (Melder hatte nicht ausgelöst). Der NEF-Fahrer meinte nur noch: Ätsch, das war es wohl mit dem Mittagessen, worauf ich ihm entgegnete "setz dich schn mal ins Auto - dich fordern wir nach!" Auf der Anfahrt meinte ich dann zum Kollegen, dass es sicherlich nen Lungenödem sein wird - und tatsächlich, kaum in der Wohnung kam uns schon ein bekanntes Geräusch zu Gehör:D

Nr. 2
Morgens RTW-Übergabe. Irgndwie kam uns die (zugegeben etwas dämliche) Idee mit den Praktikanten-Schildern zu fahren. Wir scherzten noch, dass jetzt nur noch ein Einsatz fehlt, in dem wir in der Öffentlichkeit in Notkompetenz handeln müssen. Und tatsächlich: der erste Einsatz führte uns zu einer Hilope auf der Straße - welche sich als Rea herausstellte! Erste Massnahme: Jacken aus (und natürlich NA nachfordern)!

RS-USER-titan_cb
23.03.2005, 22:27
Kein kurioser Einsatz, aber kurz vor einem Einsatz:

In meiner Zeit als Bundesheer Sani auf einem ÖRK RTW - ca. 10 Zivis und ein weiterer Soldat im Aufenthaltsraum ... allen ist langweilig, weil einfach nichts passiert *G* ...

vor Langeweile nehme ich meinen Piepser und lass ihn an der Kette Baumel, dazu der Reim:

"Piepser, Piepser in der Hand,
wer hat den nächsten Einsatz im Land"

und in dem Moment "Pie Piep, Pie Piep" (Einsatz)

... Die Zivis hättet ihr sehen sollen :D 8)

Grillmaster T
24.03.2005, 05:08
Kurios und witzig (ja, nur für uns und nicht für die Patientin) war ein Einsatz, bei dem sich eine Erzieherin das Knie verdreht hat. Das allein ist nicht witzig, aber sie saß mitten in einem 3 stöckigem Kinderkrabbel Labyrinth, durch welches wir komplett durch mußten, um über eine Rutsche, welche in einem Riesen-Kugelbecken endete wieder raus zu kommen.
Da wir die Patientin nach erfolgreucher Intervention eh erst ihre Kurznarkose ausnüchtern lassen mußten, damit sie selbst raus krabbeln und rutschen konnte, hatten wir viel Zeit für´s persönliche Vergnügen. Einer ist immer bei der Patientin geblieben.
Der Rest war plötzlich wieder 10 Jahre alt. Noch nie hat ein Einsatz soviel Spaß gemacht.

exZivilisierter
24.03.2005, 07:28
Mein kuriosester Einsatz :

Wir wurden mitm KTW zum Polizeirevier geschickt. Der Patient, der uns dort erwartete war zuvor komplett naggisch aus dem Fenster seiner Wohnung im ersten Stock gehüpft, weil er sich einbildete, es brenne da (war natürlich nix). Danach ist er im Adamskostüm durch die Straßen des Wohngebiets gerannt, wo ihn dann die Polizei eingefangen hat. Danach hat er im Polizeibus rumrandaliert, und das Fenster in der Tür des T4 rausgetreten, weil es da ja auch brannte.

Im Revier hatte er dann plötzlich starke Schmerzen in den Füßen und schrie herum. Seltsamerweise wollte er dauernd auf die stark schmerzenden Füße auftreten...

Als wir dann ankamen hatte er panische Angst vor unserer Trage.

Wir haben es irgandwann dann geschafft ihn zu beruhigen und haben ihn dann mit V.a. Bänderruptur im Sprungelenk in die UC gebracht.

In unserem KTW war er dann seltsamerweise sehr friedlich.


EDIT: Das ganze war übrigens im Winter, bei -5°C und 10 cm Neuschnee!!

RS-USER-DoktorW
24.03.2005, 09:39
ich könnte da ganze Bücher schreiben!!!! :D

RS-USER-Hoffi
24.03.2005, 09:48
auja mach mal, illustriert von daniel. :D

RS-USER-schmutz
24.03.2005, 10:45
Bei mir war mal eine Alamierung die lautete "Hoden im Reisverschluss eingeklemmt". Ich hatte mit zwei Kolleginnen Dienst. Beide schon so aufgeregt, dass die mit dem Rausspringen nicht mal gewartet haben bis ich das Auto zum Stillstand gebracht habe. Der arme Junge sieht die beiden durchs Fenster und reisst mit brachialer Gewalt (und welcher Überwindung ??) den verklemmten Hoden aus dem Reisverschluss. Ich konnte nur mitfühlen mit dem Ärmsten (müssen Höllenschmerzen gewesen sein). Die dürften ihm aber lieber gewesen sein, als eine Versorgung durch zwei Santitäterinnen. Nach seiner selbständigen Befreiung hat er aber die Mitfahrt verweiger, obwohl da eine nicht so kleine offene Wunde war.
Tja was der Anblick von weiblichen Sanitätspersonal so ausrichten kann.

SANIwolf
24.03.2005, 10:58
aua

David Seemayer
24.03.2005, 11:00
Zwangseinweisungen sind immer lustig.
Meine erste Zwangseinweisung waren "religiöse Wahnvorstellungen" kurz vor Weihnachten. Der gute Mann ar stark paranoid und glaubte er würde von allen verfolgt, weil er ein "echter Christ" ist. Als wir in der geschlossenen Psychiatrie ankamen, fing' er auf einmal an reumzuspringen und rief: "ich freu' mich so, ich freu' mich so, dass ich weider da bin!"

Zm Thema Bundesheer-Praktikant:
Irgendeine Person im KH zu Zivi: "Was habt's denn ihr für einen mit, dass schon das Bundesheer mitfährt?":D

krumel
24.03.2005, 18:21
was ich recht lustig fand:
Laue Sommernacht, großes Partygelände (Kultfabrik München)... Wir werden von den Securities zu zwei Männern gerufen, die schon seit 2 Stunden auf einem abgelegenen Parkplatz liegen und nicht mehr aufstehen wollen...
Wir hin... die beiden waren eigentlich ganz liebe Kerle, nur tierisch aufm Tripp, während ein Freund (nüchtern) auf die beiden aufpasste.... Wir haben dann, da ihnen eigentlich nicht wirklich was gefehlt hat, darauf geeinigt, dass wir in zwanzig Minuten wiederkommen und nochmal nach ihnen sehen...
Wir kamen wieder und es ging ihnen immer noch gut... Nur der Kommentar als wir wieder (mit "wir kommen wieder"-vereinbarung) wieder gehen wollten war so lustig:
"Tschüss, aber dieses Mal nehmt ihr euren Löwen gleich mit, dass ewige durch das Gesicht geschlecke nervt!"

:cool:

Grüße
Philipp

Rettungstiger
28.03.2005, 10:01
Als Praktikant auf dem RTW. Mein RA erzählt nach entsprechendem Einsatz: Ja ja, so ist das aufm Land. SItzende Krankentransporte und dazwischen mal ein Leben retten.
Beim nächsten EInsatz: HI, beobachtetes Kammerflimmern, Defibrilation, Leben gerettet.

Anderes mal (2. SChicht in meinem Leben als Praktikant KTW).
Ich: Tut man jetzt bei der Intubation standardmäßig Xylocaingel auf den Tubus, oder nur wenns der NA verlangt?
RS: Jetzt kümmer dich erst mal um die Basics, so oft kommt Intubieren im Rettungsdiesnt eh nicht vor.
ca. halbe Stunde später: Erstversorgung Cardia 4 --> Reanimation
RS: KAnnst du die Intubation vorbereiten? Ach, äh, äh, oder drück mal lieber!

Geduldsbalken-Träger
28.03.2005, 15:19
Ich bin mir nicht sicher, ob es unter "Kuriose Einsätze" passt. Eigentlich war es ziemlich traurig...

Ich hatte mal eine "Zwangseinweisung rückwärts". Wird wohl in die Geschichte des Krankentransport eingehen:

Wir einen verwirrten älteren Herrn aus dem KH abgeholt, soll nach Hause gehen. Soweit kein Thema - aber zuhause angekommen wollte die Ehefrau ihren Mann nicht mher aufnehmen. Sie verweigerte uns den Zutritt zur Wohnung - logischerweise auch ihren nicht-gehfähigen Mann! Sie sagte, sie könne sich nicht um ihn kümmern - wir hätten ihn doch im KH lassen sollen (lt. Ärztin keine Indikation für einen weiteren KH-Aufenthalt)

Nach einigem Hin-und-her haben wir dann mit Unterstützung der Polizei den Mann in sein Bett gebracht.

MfG
Klaus

Xaxis1
28.03.2005, 18:29
Original geschrieben von schmutz
Bei mir war mal eine Alamierung die lautete "Hoden im Reisverschluss eingeklemmt". Ich hatte mit zwei Kolleginnen Dienst. Beide schon so aufgeregt, dass die mit dem Rausspringen nicht mal gewartet haben bis ich das Auto zum Stillstand gebracht habe. Der arme Junge sieht die beiden durchs Fenster und reisst mit brachialer Gewalt (und welcher Überwindung ??) den verklemmten Hoden aus dem Reisverschluss. Ich konnte nur mitfühlen mit dem Ärmsten (müssen Höllenschmerzen gewesen sein). Die dürften ihm aber lieber gewesen sein, als eine Versorgung durch zwei Santitäterinnen. Nach seiner selbständigen Befreiung hat er aber die Mitfahrt verweiger, obwohl da eine nicht so kleine offene Wunde war.
Tja was der Anblick von weiblichen Sanitätspersonal so ausrichten kann.

Wird da echt null Rücksicht genommen ?
Ich mein, zumindest hier sind weibliche LEutz im Rettungsdienst eher in der Minderzahl...

RS-USER-opus
28.03.2005, 20:50
Nun ja, Psychiatrie ist nicht immer wirklich lustig....

Ich erwähnte schon mal, daß ich meine verrücktesten Einsätze immer in den Adventsnächten hatte....Dieses hier geschah im Dezember 1981 oder 1982.
Dienst hatte ich auf dem Fahrzeug auf dem dritten Bild von
dieser Seite (http://www.rippenspreizer.com/forum/showthread.php?s=&threadid=2250&perpage=10&pagenumber=6)

Es war wieder so eine Nacht. Nachtschichten können auf vielfältige Weise unangenehm sein. Etwa, wenn man gar nicht mehr ins Bett kommt oder wenn man immer wieder ins Bett darf, um noch vor Erreichen der Betriebstemperatur des Lagers von der grausamsten Telefonklingel Mitteleuropas wieder ins Auto getrieben zu werden....
Diesmal wars schon zum dritten Mal hintereinander so, daß wir jedesmal einrücken durften und dann kam in der Zielgeraden, 100 m vor der Einfahrt zur Wache, die freundliche Stimme im Funk:"KTW 8/2 für Florian K., kommen". :(

Jetzt schickte man uns zur psychiatrischen Landesklinik, dort sollten wir das weitere erfahren. Das war nicht weit, aber ungewöhnlich, es war nach 2 Uhr nachts, da wird dort normalerweise hingebracht aber nicht abgeholt.
Ich will mit gewohnten Schwung vorfahren und sehe gleich, da macht sich schon einer breit... ein RTW, aha, von der Wache 5, aus dem Nordwesten der Stadt also.

Hier muß ich einflechten, das Klinikum war zu der Zeit Anfang der 1980ger noch recht neu und wurde erst in das bestehende Versorgungsschema eingefügt. Das führte anfangs dazu, daß der Einzugbereich weit östlich der Stadt reichte, von der Stadt selber aber nur die östlichen Bezirke dazuzählten. Dies wurde später dann zum Glück geändert, zur Zeit des Geschehens aber waren für die anderen Stadtbezirke drei andere Kliniken in 50 - 60 Km Entfernung zuständig, das heißt, es gab eine psychiatrische Klinik in der Stadt, aber die meisten durften nicht hin.

Was den RTW daherführte, wußte ich noch nicht, da diese auf der Fw-Frequenz funken und KTWs ihren eigenen Kanal haben. Ich sollte es aber gleich erfahren, er war mit NEF und Löschzug (DL) zu einem Wohnhaus gerufen worden, weil dort im 5.Stock jemand außen an der Fassade turnte.
Die betroffene Person, eine junge Frau, ließ sich jedoch leicht einfangen. Da sie recht gut unter Alkohol stand und bemerkenswerte Narben an den Handgelenken hatte, befand der Notarzt kurzerhand auf mögliche Eigengefährdung und schickte sie in die Psychiatrische.

Dort die obligatorische Frage: "Wo habt ihr die denn her?" und sofort ergänzt um:"Das ist nicht unser Bezirk, da könnt ihr gleich weiterfahren nach L-feld (ca 50 KM nach Norden)!"

Dies sah die RTW-Besatzung wiederum nicht ein, denn seit wann macht man solche Fernverlegungen mit dem RTW, das ist doch KTW-Geschäft! Und so kamen wir ins Spiel.

In der Aufnahme wartete nur ein Pfleger und jemand vom RTW, der Arzt war schon wieder abliegen. Die Frau wartete im RTW, und wechselte nach Aufforderung von alleine in unser Auto. Ja, wie es mit Papieren, Einweisung und so wäre, wollte ich noch wissen. Aber da hieß es, sie käme ja freiwillig mit und den Fahrtbericht, die ärztliche Anordnung, unterschreiben die Kollegen in L-feld.
Das gefiel mir schon mal nicht, es sollte mir bald noch weniger gefallen.

Also fuhren wir los, die gute Frau taute auch sichtbar auf. Schließlich konnte sie sogar erzählen, daß alles nur ein Mißverständnis sei. Sie hatte Stress mit ihrem Freund gehabt und deshalb, als er die Wohnung verließ, erstmal eine Flasche Schnaps verkonsumiert, um dann leicht enthemmt ein wenig die Wohnung zu demolieren. Als sie den Freund schließlich auf der Treppe hörte, fiel ihr zum Glück ihre beste Freundin ein, die in der Wohnung schräg darunter wohnte, und dahin war sie gerade auf dem Weg, als die Herren von der Feuerwehr kamen.

Schließlich war sie soweit orientiert, daß sie anfing, die Gegend draußen zu erkennen, soweit es die Dunkelheit zuließ. Als wir durch den Park rollten, der die Klinik in L-feld umgibt, merkte sie jedenfalls, daß ihr der ziemlich vertraut war (woher wohl?) und dort wollte sie jetzt aber garnicht hin.
Wie bitte? *brems*
Nö, da will sie nicht hin. Ob wir sie nicht rauslassen könnten? Wir dürften ja auch sagen, sie sei uns abgehauen. Nun, grundsätzlich hatte der Gedanke was, aber, man bedenke, wir waren 50 Km von der Heimat weg, es war Dezember, kurz nach 3 Uhr morgens, die gute Frau hatte bei ihrem Ausflug leider den Mantel vergessen, Papiere oder Geld hatte sie auch nicht. Irgendwie fielen mir viele Dinge ein, warum mir die Idee nicht wirklich gut vorkam.
Ein wenig sah sie das wohl auch ein, aber in das Haus da geht sie nicht! Schließlich einigten wir uns auf den Kompromiß, wo wir doch schon da sind, daß sie im Auto warten soll und wir holen einen Arzt zum Wagen. ( wenn man sie doch wenigstens überredet, den Rest der Nacht dazubleiben, hoffte ich).

Eine Ärztin kam und war auch sehr verständig, kletterte ins Auto und wir harrten draußen der Entscheidungen, die da fallen sollten. Sie fielen bald. Frau Doktor stieg wieder aus und meinte: "Sie will nicht hierbleiben, da kann ich nichts machen. Nehmt sie also wieder mit."
Äh, wie bitte? Ich schau auf das Fahrzeugdach, sieht da irgendjemand ein Taxi-Schild, von dem ich nichts weiß? Ich wage einen letzten Vorstoß mit meinem Fahrtberichtsblock... Ob sie denn vielleicht hier einen Stempel und da eine Unterschrift....? "Wieso? Die Fahrt war doch nicht notwendig, oder?" Sprachs und verschwand.

Eine letzte Idee, versuchen wir über Funk, Rat in der Heimat zu finden. Normalerweise sind wir zu weit weg, aber nachts reichen wir ja weiter. Und tatsächlich, in der Leitstelle ist man noch wach, man hört uns und Rat hat man auch: "Laufenlassen!"
Ja, natürlich, ihr habt ja Recht. Ich weiß das auch, toll, aber aus den genannten Gründen brachten wir es dann nicht so einfach fertig, zumal so richtig den Freiheitsdrang das geheizte Auto zu verlassen, hatte die Frau auch nicht mehr.

Was macht man in so einer Situation? Daß ich auf den Fahrtbericht noch einen Stempel und einen Krakel bekam, dafür sorgte noch ein Pfleger irgendwie. Aber die Frau? Einfach wieder mitnehmen kann viel Stress bringen, vor allem, wo abliefern? Einen Schlenker über die Nordwest-Stadt wäre schwer zu rechtfertigen. Was wenn ein Einsatz kommt...?

Um es kurz zu machen, sie wußte eine Freundin in unserem Einsatzbezirk, wo sie angeblich hinkonnte und da in der Nähe haben wir sie abgesetzt. Aber noch auf dem Klinikgelände erwischt uns ein Funkspruch von der Leitstelle: "Was habt ihr jetzt mit der Frau gemacht?" "Ööööh, laufengelassen." "Gut, dann notieren Sie neuen Einsatz!" "Zu Ihrer Information, wir sind noch in L-feld." "Macht nichts, fahren Sie Kasseler Str.xx, bei...." Die Freundin wohnte zum Glück ziemlich genau am Weg...