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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Diskussion Viren = Leben?



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Reanimator
20.03.2005, 12:36
Tja, diesen "übergangsstatus" von belebten zu nicht belebter Materie haben sie auch bei BRalpha ergebnislos diskutiert bzw. darüber philosophiert. :grins:

Aber das Fehlende für "Leben" hast du ganz gut auf den Punkt gebracht.
Aber ich denke, wir müssen hier erst mal die einzelnen Begriffe zu fassen kriegen.

VIRULENZ ist m.W. die Wahrscheinlichkeit, eine Erkrankung nach einer Infektion auszulösen, d.h. sie sind schneller als das Imunsystem oder eben nicht.
Das mit dem Cervixcarcinom wusste ich auch, sorry - hab ich unterschlagen. Derjenige, den ich kenne, ist ein Mann.

Die Frage die ich habe, ist warum die Erkrankung an sich in solch heftiger Weise unterschiedlich ist. Wie gesagt, an der spanischen Grippe kann ich sogar sterben, andere Viren bemerke ich fast gar nicht... :confused:

RS-USER-Bärentöter
21.03.2005, 10:33
mikrobiologisch-philosophischer Einwurf: ein Virus hat die Lebensaufgabe, sich zu replizieren. Um das zu erreichen, befällt er Wirtszellen, um diese dazu zu "überzeugen", seine Erbanlagen zu replizieren. Dem Virus ist es also primär nicht daran gelegen, sein Opfer zu töten, sondern seine Nachkommenschaft zu sichern. Dafür kann er z.B. hochpathogen und hochinfektiös sein, dann findet er rasch neue Wirtszellen, aber den selben Effekt erreicht auch ein Virus, das wenig Symptome verursacht (also wenig pathogen ist), sein Opfer nicht wesentlich schädigt, aber dafür länger Zeit hat, neue Wirte zu finden. Beispiel dafür sind z.B. Herpesviren. Die errreichen mit wenig Aufwand das gleiche wie irgendein Killervirus, nämlich den Erhalt ihrer Art. Ein Virus, das seine Wirte umbringt, bevor die Übertragung auf neue Wirte gesichert ist, ist in einer evolutionären Betrachtungsweise eher zum Aussterben verurteilt.

Reanimator
21.03.2005, 17:47
Ein Virus kann sich aber nur durch den Befall einer Wirtszelle reproduzieren, was den Begriff "Leben" nach wie vor negiert.

Dennoch habe ich keine befriedigende Antwort auf meine Frage bekommen... :(

RS-USER-Bärentöter
21.03.2005, 18:05
ich fand meinen Beitrag klasse...

RS-USER-Jonas
22.03.2005, 05:53
Original geschrieben von Reanimator

Dennoch habe ich keine befriedigende Antwort auf meine Frage bekommen... :(

Liegt vielleicht daran, daß meines Erachtens immer noch keine befriedigende Frage von Dir gestellt wurde :-p

Jonas

Reanimator
22.03.2005, 11:33
:confused:

Ich dachte schon...

:rolleyes:

serial2k
22.03.2005, 15:41
Dann stell die Frage mal anders, irgendwie fällt mir auch nix mehr ein außer dem, was jetzt schon ein paar Mal geschrieben wurde.

Reanimator
24.03.2005, 09:27
Original geschrieben von Defi Brillator
Die "Gefährlichkeit" einzelner Viren ist, wie Daniel schon geschrieben hat, zunächst mal abhängig vom Immunstatus des Wirtsorganismus, zusätzlich ist natürlich die Zell- und/oder Organspezifität von entscheidender Bedeutung.
Dann ist noch der Schaden, den das Virus bei seinem Wirt anrichtet, wichtig, denn nicht alle Viren "töten" ihre Wirtszelle im Vermehrungszyklus.
Einige Viren sind in der Lage, ihre Oberfläche (also ihre Antigene) mit hoher Frequenz zu verändern, so daß das Immunsytem sie nicht "sehen" kann (s. HIV)

Warum die einzelnen Viren sich so oder so verhalten, kann ich dir beim besten Willen nicht sagen, man weiß größtenteils, WIE sie sich verhalten, aber nicht das WARUM.

Übrigens ist die Syphillis eine bakterielle Erkrankung (d. Treponema pallidum) und das Influenza-Virus ist auf keine Fall harmlos: An der sog. "Spanischen Grippe" sind während der Pandemie 1918 weltweit schlanke 20 Mio Menschen gestorben...

Auch die Papilloma-Viren (HPV-Gruppe) sind mitnichten harmlos - sie lösen z.B. bei Frauen das Cervix-Carcinom aus...

Brauchen denn Viren überhaupt ein WARUM? Sie WISSEN ja nicht mal, WAS sie tun - das ist alles einprogrammiert und zwar noch weit unterhalb von einem INSTINKT. Daher LEBEN Viren auch nicht, sie EXISTIEREN bestenfalls...

RS-USER-Hoffi
24.03.2005, 09:32
Original geschrieben von Reanimator
Brauchen denn Viren überhaupt ein WARUM? Sie WISSEN ja nicht mal, WAS sie tun - das ist alles einprogrammiert und zwar noch weit unterhalb von einem INSTINKT. Daher LEBEN Viren auch nicht, sie EXISTIEREN bestenfalls...

könntest du bitte in einer diskussion über viren solche obskuren theologischen gedanken ausblenden. oder leben wir immernoch auf einer scheibe?

Reanimator
24.03.2005, 09:49
Original geschrieben von Hoffi
könntest du bitte in einer diskussion über viren solche obskuren theologischen gedanken ausblenden. oder leben wir immernoch auf einer scheibe?

Toll Hoffi - wie erwartet. Nur weil ich sage Viren leben nicht, lebe ich noch auf einer Scheibe?
Ist das einen Applaus wert?
Naja - einen mittleren.
*klatsch* *klatsch*

MatthiasKlemens
24.03.2005, 20:11
Original geschrieben von Reanimator
Toll Hoffi - wie erwartet. Nur weil ich sage Viren leben nicht, lebe ich noch auf einer Scheibe?
Ist das einen Applaus wert?
Naja - einen mittleren.
*klatsch* *klatsch*

die wissenschaft hat keine antwort, aber du weißt es! klasse!

silver tabby
25.03.2005, 03:31
Habe die Disussion aus dem Viren-Thread rausgenommen, man sollte bei einem Thema bleiben!!!!
Wenn du das nicht bald lernst Reanimator, wirst du hier niemals ernst genommen!
Und gewöhne dir bitte mal an, alle deine Gedanken in einem Post zusammenzufassen!!!!
Das erleichtert mächtig das lesen und aufräumen!

Gruss,
die Katze:peace:

DerBlinde
26.03.2005, 10:04
Was sind die Kriterien für das Leben?
Seit dem Biologieunterricht sollte man wissen, daß folgende 4 Kriterien erfüllt sein müssen:
Reproduktoin
Irritabilität
Metabolismus
Wachstum
Die Kriterien müssen von selbst erfüllt sein. Da Viren keiner eigenständige Reproduktion befähigt sind, können sie nicht zu den Lebewesen gezählt werden. Prione dementsprechend auch nicht.
Feuer zum Beispiel ebenfalls nicht, auch wenn Manche das gerne hätten ;)

Reanimator
26.03.2005, 10:09
und nochmal danke :D

RS-USER-Claudi
26.03.2005, 13:25
Was aber auch bedeutet, dass "Leben" nicht nach dem "Warum" fragt. ;)
Jedenfalls nicht nach dem Philosophischen Warum.

Eine Eigenschaft, die nur ein paar Menschen ihr Eigen nennen. :-p

Reanimator
26.03.2005, 14:34
Das war ja auch gar nicht gemeint - das Warum bezog sich auf einen wie auch immer gearteten 'Geist'. Jedes Tier will 'sich reproduzieren' wenn das Weibchen bereit ist. Darum gehen im Tierreich die ganzen Kriege unter Artgenossen.

Ein Virus hat nichts dergleichen...

silver tabby
30.03.2005, 01:17
Aber ein Virus passt sich unter Selektionsdruck an und einige Sorten begrüssen sogar Neumutationen und korrigieren sie nicht, um Überlebensvorteile zu erlangen...


Über"lebens"vorteile???


*GG*

Reanimator
04.04.2005, 19:27
Original geschrieben von silver tabby
Aber ein Virus passt sich unter Selektionsdruck an und einige Sorten begrüssen sogar Neumutationen und korrigieren sie nicht, um Überlebensvorteile zu erlangen...


Über"lebens"vorteile???


*GG*

Könnten sie das überhaupt selbst wenn sie wollten???
Oder passiert das einfach so und sie können sich gar nicht dagegen wehren?

Turnusknecht
04.04.2005, 20:53
Original geschrieben von Reanimator
Könnten sie das überhaupt selbst wenn sie wollten???
Oder passiert das einfach so und sie können sich gar nicht dagegen wehren?


schon mal was von evolution gehört?

Reanimator
05.04.2005, 10:34
Ach - Evolution nennst du das? Mir reicht schon Mutation für "neue" Viren.