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RS-USER-Hoffi
03.04.2005, 08:28
Original geschrieben von DoktorW
@Hoffi: Du glaubst doch nicht im ernst, dass der Papst da auch nur irgendwas mitzureden hat....das bestimmen ganz andere!

und das Theater was gestern gemacht wurde, kann ich nicht nachvollziehen...

ich denke schon das ein _geistig_ _fitter_ papst da etwas mitzureden hat. nicht umsonst werden traditionell alle mitglieder des führungsgremiums vom neuen papst ausgetauscht.

hoshj
03.04.2005, 08:33
[QUOTE]Original geschrieben von DoktorW
[B]@Hoffi: Du glaubst doch nicht im ernst, dass der Papst da auch nur irgendwas mitzureden hat....das bestimmen ganz andere!

Der Papst ist keine PR Figur , was meinste was der Papst im Mittelalter für eine Macht hatte! Ich denke der hat ne ganze Menge zusagen!

RS-USER-opus
03.04.2005, 08:37
Also traditionsgemäß wechseln sich konservative und fortschrittlichere Päpste immer ab, allerdings waren die letzten Vertreter der Fortschrittsfraktion (Johannis XXIII, JP I) nur recht kurz im Dienst.

Allerdings ist 'Zeitgemäßheit' sehr relativ zu verstehen.
Tatsächlich muß ein Kirchenoberhaupt hier einen gewaltigen Spagat vollführen, will er einerseits sich den Befindlichkeiten und Bedürfnissen einer modernen Industriegesellschaft anpassen, andererseits aber die idiologischen Grundlagen nicht zum Objekt unberechenbarer Auslegungen machen.

Das heißt, viel wird sich nicht ändern.

Immerhin hat sich Johannes-Paul II außenpolitisch zumindest Gehör verschafft, was durchaus nicht selbstverständlich war, vergleicht man seine Stellungnamen zum Krieg im Irak etwa mit der Politik von Pius XII während des 2.Weltkriegs. Auch sein Einfluß beim Fall der Mauern in Europa ist unzweifelhaft.

Der Einfluß der Kirche als moralische Instanz hingegen hat in den letzten Jahrzehnten in den Industrienationen rapide nachgelassen, eine Folge des unbestreitbaren Anachronismus der Religion, aber gerade des starren Konservatismus des letzten Papstes.

...äh, sollten wir das hier vielleicht irgendwo in der Speaker's Corner weiterführen?

RS-USER-DoktorW
03.04.2005, 08:39
Original geschrieben von hoshj



Der Papst ist keine PR Figur , was meinste was der Papst im Mittelalter für eine Macht hatte! Ich denke der hat ne ganze Menge zusagen!


sind wir noch im Mittelalter?

RS-USER-Hoffi
03.04.2005, 08:41
Original geschrieben von opus
...äh, sollten wir das hier vielleicht irgendwo in der Speaker's Corner weiterführen?

dafür!

ich glaube auch nicht, dass sich mit einem neuen papst viel ändern wird, aber ein bißchen anpassung, wie zB die anerkennung der europäischen menschenrechtskonvention für den vatikan und die kirche (aufhebung des zölibats, frauenrechte), sowie der verzicht auf die verbannung von verhütungsmitteln.

RS-USER-Hoffi
03.04.2005, 08:43
Original geschrieben von DoktorW
sind wir noch im Mittelalter?

im vatikan schon. der papst ist von seinen vollmachten herr der mächtigste mann der welt, der sich keinen kontrollinstanzen unterwerfen muss. die einzige möglichkeit, die die opposition in der kirche hat, um die politik des papstes zu ändern, ist ihn umzubringen und auf die neuwahl zu hoffen (siehe johannes paul I)

RS-USER-opus
03.04.2005, 08:48
Original geschrieben von Hoffi
im vatikan schon. der papst ist von seinen vollmachten herr der mächtigste mann der welt, der sich keinen kontrollinstanzen unterwerfen muss. die einzige möglichkeit, die die opposition in der kirche hat, um die politik des papstes zu ändern, ist ihn umzubringen und auf die neuwahl zu hoffen (siehe johannes paul I)

Naja... Macht heißt nicht nur, Vollmachten verliehen zu bekommen, sie müssen von denen an denen sie ausgeübt werden sollen auch akzeptiert werden. Und da ist sein Einfluß eher gering. Seine Rolle in der Weltpolitik ist zum einen beratender zum anderen symbolischer Natur.

Die Schweizer Garde wird kaum irgendwo einmarschieren...:D

RS-USER-opus
03.04.2005, 08:53
Original geschrieben von Hoffi
dafür!

ich glaube auch nicht, dass sich mit einem neuen papst viel ändern wird, aber ein bißchen anpassung, wie zB die anerkennung der europäischen menschenrechtskonvention für den vatikan und die kirche (aufhebung des zölibats, frauenrechte), sowie der verzicht auf die verbannung von verhütungsmitteln.
Ich meine, ein Verein, dem ich nicht angehöre, darf sich organisieren wie er mag. Insofern berühren mich Zölibat oder katholische Sittenlehre nicht. Ich würde es jedenfalls nicht zur zentralen Forderung an einen neuen Papst machen.

RS-USER-Hoffi
03.04.2005, 08:57
Original geschrieben von opus
Ich meine, ein Verein, dem ich nicht angehöre, darf sich organisieren wie er mag. Insofern berühren mich Zölibat oder katholische Sittenlehre nicht. Ich würde es jedenfalls nicht zur zentralen Forderung an einen neuen Papst machen.

das problem ist, dass dieser verein ziemlich mächtig ist. das aidsproblem in afrika wäre sicherlich geringer, wenn in jeder kirche kondome ausliegen würden und in christlichen missionsschulen richtig aufgeklärt werden würde.

RS-USER-opus
03.04.2005, 09:00
Original geschrieben von Hoffi
das problem ist, dass dieser verein ziemlich mächtig ist. das aidsproblem in afrika wäre sicherlich geringer, wenn in jeder kirche kondome ausliegen würden und in christlichen missionsschulen richtig aufgeklärt werden würde.

Das heißt aber, daß die staatlichen Stellen, denen Gesundheitsfürsorge eigentlich obliegt, hier versagt haben. Auch nicht unbedingt ein Problem der Kirche.

RS-USER-Hoffi
03.04.2005, 09:07
das stimmt, es ist ein problem von beidem, da aber viele menschen eher auf die kirche, als auf den staat hören, hat der vatikan hier eine erhebliche mitschuld.

Moonlay
03.04.2005, 09:17
Original geschrieben von Hoffi
und ich hoffe das der neue papst etwas zeitgemäßer ist, also in hinblick auf gleichberechtigung, zölibat, abtreibung etc. da war der alte papst einfach hirnverbrannt. aber um in der geschichte zu bleiben muss man ja nur nen paar synagogen und moscheen besuchen und ein halbherziges mea culpa runterzubeten.

und ich hoffe, du benutzt irgendwann auch mal etwas verstand, bevor du hier postest *entrüstet bin*

RS-USER-Hoffi
03.04.2005, 11:22
Original geschrieben von Moonlay
und ich hoffe, du benutzt irgendwann auch mal etwas verstand, bevor du hier postest *entrüstet bin*

warum? ist es verkehrt zu fordern dass die politik eines staates sich der allgemeinen meinung zu gewissen politischen überzeugungen anpasst?

RS-USER-opus
03.04.2005, 11:49
Original geschrieben von Hoffi
warum? ist es verkehrt zu fordern dass die politik eines staates sich der allgemeinen meinung zu gewissen politischen überzeugungen anpasst?
Na, also der Vatikan sieht sich selber nicht gerade als demokratisches Staatsgebilde. Als Staat ist er zumindest soweit souverän, daß er sich sowas von außerhalb nicht sagen lassen muß.

Wie gesagt, was die amtskirchliche Meinung zu Themen wie Familienplanung oder Gleichberechtigung angeht, so ist das deren Angelegenheit und sie mögen festlegen, was sie wollen. Verantworten müssen sie sich vor ihren Mitgliedern, von denen viele bekanntermaßen mit den Füßen bereits abgestimmt haben. Dieses Problem ist dem Vatikan übrigens durchaus bewußt, nur, würde der neue Papst jetzt die freie Liebe propagieren und Abtreibungen erlauben, wären die Grundlagen der Lehre derartig erschüttert, daß vermutlich der Rest, der bislang zur Kirche stand, ebenfalls die Mitgliedschaft kündigen würde.
Das, was bis gerade als unverrückbare Notwendigkeit deklariert wurde, kann nicht im nächsten Augenblick zur Disposition gestellt werden, wo bliebe die Verläßlichkeit?

Kurz, es wird sich voraussichtlich nichts ändern.

RS-USER-Hoffi
03.04.2005, 11:54
das sehe ich ähnlich, ich möchte mich nur nicht so von der seite anfahren lassen wie von moonlay.

ich bin wirklich mal gespannt wieviele wochen die medien das thema nun ausschlachten werden

RS-USER-apoplex
03.04.2005, 11:58
Original geschrieben von Hoffi
ich bin wirklich mal gespannt wieviele wochen die medien das thema nun ausschlachten werden [/B]

Ich glaube gar nicht mal so lange, immerhin hat England noch eine Hochzeit und Monaco vermutlich einen Todesfall zu bieten.

Ach ja, und Küblböck hatte wieder einen VU

RS-USER-opus
03.04.2005, 12:01
Original geschrieben von Hoffi
das sehe ich ähnlich, ich möchte mich nur nicht so von der seite anfahren lassen wie von moonlay.

Verständlich, aber ihre Kritik richtete sich vermutlich gegen das Attribut 'einfach hirnverbrannt', weil, das war der alte Papst aus seiner Position betrachtet, ganz sicher nicht.

Also, wie man sich bettet, so schallt es hinaus. (Mußte ich letztens hier schon jemanden ins Stammbuch schreiben, jemanden, mit dem du sicher nicht in Verbindung gebracht werden möchtest :D )

RS-USER-Hoffi
03.04.2005, 12:06
ups, da hab ich wirklich nicht die richtigen worte gewählt. aber in der sache bleibe ich dabei, auch wenn ich wahrscheinlich besser nicht hirnverbrannt gesagt hätte.

aber mittlerweile hört man ja auch in einigen offiziellen stellungnahmen auch kritik am papst und nicht nur das uneingeschränkte lob von unserem bundeskanzler. ich denke es muss auch immer kritik an persohnen erlaubt sein, gerade wenn sie so in der öffentlichkeit stehen und einen allmachtsanspruch bei der weisheit haben wie der papst.

RS-USER-DerMike
03.04.2005, 12:23
typisch ist auch die Stellungnahme von unser aller Freund George "i love War" Bush - in der er Bezug nimmt auf den Tod der Komapatientin und die Aussagen des Papstes für sich zurechtlegt (aber dessen Haltung zum Irakkrieg schön unter den Tisch fallen lässt)

serial2k
03.04.2005, 12:53
Original geschrieben von Hoffi
gerade wenn sie so in der öffentlichkeit stehen und einen allmachtsanspruch bei der weisheit haben wie der papst.
Naja, der gilt ja nur für einige wenige Entscheidungen.

Ne, hirnverbrandt war Wojtyla mit Sicherheit nicht, im Gegenteil, ich habe ihn immer für einen sehr sehr intelligenten Menschen gehalten. Nur seine (für unsere Verhältnisse) sehr konservativen Ansichten zum Beispiel in Bezug auf Sex, Ehe, Homosexualität, Stellung der Frau, Zölibat etc. habe mich immer gestört.

Wobei das alles relativ ist, wie sagte ein polnischer Priester noch: "Für Deutschland mag Wojtyla sehr konservativ gewirkt haben, in Polen galt er als recht progressiv".