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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : In Würde sterben...



Stephan23
07.04.2005, 18:25
Ich muss adrenalinchen mit ihrer Meinung über die Schiavo-Story zustimmen, ich möchte ebenfalls in Würde und Anstand sterben und wenn ich keine Aussichten auf Heilung habe und anderen Menschen mit einer Organspende helfen kann dann ist das doch völlig inordnung.
Nur um des Lebenswilles leben, so das man ohne Maschinen nicht weiterleben kann? - Nein, da möchte ich wirklich in Anstand sterben und anderen Menschen ein weiterleben ermöglichen!

Xaxis1
07.04.2005, 19:17
ARG

Ich hab die Überschrift net kapiert... in Würde sterben...
ich dacht immer Du hättest "ICH würde sterben" schreiben wollen...

Hab heut für mich und meine Eltern Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten ausgedruckt...

evil*little*devil
07.04.2005, 20:51
Davon mal ganz abgesehen, dass Patientenverfügungen in Deutschland nicht anerkannt werden müssen (oder hat sich da etwas geändert), ist es doch ein heikles Thema.

Gestern bei Stern.TV war auch eine Frau die nach Jahren im Wachkoma zu Bewusstsein gekommen ist. Und nun nach 2 Jahren Reha ein weitgehend normales Leben mit Kiddys und so führt.

Unter welchen Vorraussetzungen sollte man so eine Entscheidung also treffen? :confused:

RS-USER-blacksheep
07.04.2005, 21:02
Eine Vollmacht macht nur Sinn wenn konkrete (prä)finale Krankheitszustände vorhanden sind. Das man bei einem Tumor im finalen Statium nicht unbedingt reanimieren sollte bleibt zu diskutieren.
Aber darüber gabs ja vor einiger Zeit schon nen Thread.

RS-USER-Claudi
08.04.2005, 10:56
übrigens hat focus berichtet, das Verdursten lassen von Wachkomapatienten in Deutschland gang und gäbe wäre. Finde leider die Quelle nicht mehr.... :confused:

Ich sag mal ob Patientenverfügungen eingehalten werden hängt sehr davon ab an welchen Arzt man gerät. Es sind halt Einzelfallentscheidungen. Auf jeden Fall ist es sinnvoll zumindest eine zu haben. Im Zweifelsfall immer besser, als wenn man ganz ohne dasteht.

SANIwolf
08.04.2005, 14:11
Original geschrieben von Claudi
übrigens hat focus berichtet, das Verdursten lassen von Wachkomapatienten in Deutschland gang und gäbe wäre. Finde leider die Quelle nicht mehr.... :confused:

Im aktuellen Spiegel steht was drin, glaub ich, werd dann mal kucken.

silver tabby
09.04.2005, 01:46
Original geschrieben von evil*little*devil
Davon mal ganz abgesehen, dass Patientenverfügungen in Deutschland nicht anerkannt werden müssen (oder hat sich da etwas geändert), ist es doch ein heikles Thema.

Gestern bei Stern.TV war auch eine Frau die nach Jahren im Wachkoma zu Bewusstsein gekommen ist. Und nun nach 2 Jahren Reha ein weitgehend normales Leben mit Kiddys und so führt.

Unter welchen Vorraussetzungen sollte man so eine Entscheidung also treffen? :confused:

Habe ich auch gesehen, allerdings nur das anschliessende Interview, nicht den Filmbeitrag vorher.

Die Frau und auch ihr Vater haben allerdings auch ganz klar gesagt, dass es verschiedene Formen der Komapatienten gibt!

Bei ihr war es zu einer Frontalhirnschädigung gekommen, einseitig.
Di übrigen Hirnareale waren nicht beteiligt.
Sie hat drei Jahre im sog. Koma gelegen.

Und beide sagten selber, dass sie auch viele Patienten mit wesentlich schwereren Verletzungen gesehen hatten, die sich nicht erholt haben.

Ich denke, das zeigt sehr deutlich, dass man immer den individuellen Fall beurteilen muss.
Aber mal ganz im Ernst, wer 15 Jahre (!) Im Koma liegt, ohne Zeichen einer neurologischen Besserung zu zeigen, der hat (nach heutigem medizinischen Stand) kaum eine Chance wieder zu Bewusstsein zu kommen!

RS-USER-Claudi
09.04.2005, 08:30
sehr richtig - es ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Aber es kommt immer wieder vor, dass Wachkomapatienten auch nach 10, 15 oder 19 (meines Wissens die längste Zeit) Jahren erwachen und heilfroh sind, dass sie noch leben. Es ist eben extrem schwierig, hier eine Entscheidung zu treffen - ganz besonders, wenn eben kein schriftlicher Wille des Patienten vorliegt, oder noch schlimmer: Wie im Fall Schiavo - die Diagnose nicht eindeutig geklärt ist.

Hab mal einen interessanten Bericht gefunden: http://www.aerzteblatt.de/v4/archiv/artikel.asp?id=27