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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Aufruf des DRK gegen RA´s nach §8 des Rettungassistentengesetzes



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RS-USER-Sventilator
15.04.2005, 10:14
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Rettungsdienst" (April 2005) schreibt Herr Johannes Becker ( Schulleiter der Lehranstalt für Rettungsdienst des DRK-Landesverbandes Rheinland-Pfalz unter der Überschrift:

Rettungsassistenten in Rheinland-Pfalz: Wie wurden sie ausgebildet?

Zitat :" Um die Qualität des rettungsdienstlichen Personals noch weiter zu steigern, ist es daher dringend erforderlich, dass alle, die im und für den Rettungsdienst Verantwortung tragen, in der Zukunft dafür sorgen, dass die Zahl der nach §8 ausgebildeten Rettungsassistenten drastisch abnimmt. Dies ist zum einen dadurch zu erreichen, dass im novellierten Rettungsassistentengesetz Verkürzungsmöglichkeiten wie nach Paragraph 8 ersatzlos gestrichen werden.
Zum zweiten sollten alle Rettungsdienst betreibenden Organisationen und Institutionen im Sinne der Qualitätssicherung und der Verantwortung für die ihnen anvertrauten Patienten auf die Einstellung von Rettungsassistenten mit verkürzter Ausbildung verzichten "


Als ich diesen Artikel gelesen habe bin ich fasst geplatzt. Und nachdem ich hörte, dass mein Arbeitgeber genauso, wie Herr Becker es wünscht, handelt war ich schon etwas verängstigt.

Ich selbst bin als RS beschäftigt und mache nebenberuflich eine "verkürzte" Ausbildung nach §8 Rettungsassistentengesetz. Mittlerweile habe ich, sowie weitere Schulkollegen erfahren, dass wir bei unserem jetzigen Arbeitgeber ( DRK ) keine Aussicht auf Anstellung als RA haben werden, da wir unsere Ausbildung an der falschen Schule bzw. in der falschen Schulform machen.

Ich empfinde es als absolute Frechheit, daß Herr Becker mir und vielen anderen Rettungsassistenten ( 18 % der RA´s in Rheinland-Pfalz) indirekt eine Patientenschädigung unterstellt nur weil wir eine gesetzlich zugelassene Ausbildungsform gewählt haben.

Ich wüsste gerne, an welcher Schule Herr Johannes Becker und viele seiner Dozenten an der Lehranstalt für Rettungsdienst des DRK Landesverbandes Rheinland-Pfalz ihre Ausbildung zum Rettungsassistenten gemacht haben. Ist es evtl. sogar möglich, dass dort Leute unterrichten, die nach §8 bzw. die sogar nach §13 Rettungsassistentengesetz übergeleitet wurden und möglicherweise nie eine Schule von innen gesehen haben? Ich weiß es nicht, aber wenn man nach der Statistik von Herrn Becker geht ( 51% der RA´s in Rheinland-Pfalz sind übergeleitet ) dürften da auch ein paar von denen bei ihm unterrichten. Wenn dies so sein sollte, ich weiß es ja nicht, dann wäre es ja doch auch unverantwortlich RA´s von der "Lehranstalt" in Mainz einzustellen!

Sicherlich ist eine Vollzeitausbildung die beste Möglichkeit einen Beruf zu lernen. Aber für viele die bereits im Rettungsdienst tätig sind ist es gar nicht möglich ein Jahr nicht arbeiten zu gehen und kein Geld zu verdienen. Weiterhin ist diesen Rettungssanitätern aber auch bewußt, dass sie auf lange Sicht mit Ihrer jetzigen Ausbildung keine Zukunft haben werden. Welche Möglichkeit, ausser der nebenberuflichen Weiterbildung, bleibt denn dann noch?

Für mich ist dieser unseriöse Artikel von Herrn Johannes Becker in der Rettungsdienst nur der Versuch, durch Angstmacherei, mehr Schüler nach Mainz zu bekommen. Und dies ist nur durch die annähernd monopolistische Stellung des DRK in Rheinland-Pfalz zu erreichen.

Ich werde meine Ausbildung zum Rettungsassisten nach §8 RA-Gesetz auf jeden Fall durchziehen (Staatsexamen ist Staatsexamen).

Mich, wahrscheinlich die Zeitschrift Rettungsdienst und auch sicher Herrn Johannes Becker würden eure Meinungen dazu brennend interessieren.

Mails hierhin dürften bei Herrn Becker ankommen [email protected]

[email protected]



Viele Grüße

Sven Winterling
[email protected]

RS-USER-DocMezzoMix
15.04.2005, 12:05
Um dich zu beruhigen:

Auf der anderen Seite des Rheins sieht man das ein wenig diferenzierter, ein RA der vorher schon Jahre qualifiziert als RS gearbeitet hat (und das zeigt auch die Hausinterne erfahrung) ist nicht wirklich schlechter, sondern vielmehr schon Erfahren und hat ein gewisses Training in den einzelnen Arbeitsabläufen.
Das ist so ein solo-schnell-Schuss der Schule in Mainz, soweit ich weiß.

Also erstmal tief durchatmen und DEINEN Arbeitgeber fragen.
Weil bei einem Franchise Unternehmen wie dem DRK ist es nicht immer so dass kleine Schulen die Meinung der Landesrettungsdienstleiter oder des Bundesverbandes widerspiegeln.

Gruß
dMM

Rettungstiger
15.04.2005, 16:48
Ich kenne die Verkürzungen in der Ausbildung nicht. Die Sache ist nur die. Vor Allem wenn ein RA nach der Novellierung erweiterte Kompetenzen zugesprochen kriegt, braucht er ein Solides theoretisches Wissen und die entsprechende Praxisanleitung. Wenn diese Teile von der Verkürzung der Lehrinhalte nicht betroffen sind, stünde nichts dagegen. Ansonsten müsste man (oder gibts das schon) einen speziellen Kurs anbieten, der nur für RS ist und der dann eben die Inhalte dieser Ausbildung nicht mehr beinhaltet.
Mich nervt es z.B. furchtbar, dass ich als RDH, Rettungsdiensterfahrung, keinen verkürzten RDH Kurs besuchen kann. Ich hätte die Zeit für vier Wochen Klinikpraktikum und Abschlusslehrgang, nicht aber nochmal für vier Wochen Theoriekurs. Ich erinnere mich mit Schaudern an meinen ersten Lehrgang. Ich war San ABC und fuhr schon knapp zwei Jahre als Dritter regelmäßig RTW-SChichten mit. Ich habe mich selbst über Bücher und Fortbildungsabende fortgebildet und ich habe mich Vier Wochen lang (Bis auf die Fallbeispiele) gelangweilt. Nach zwei Tagen durfte ich keine Fragen mehr beantworten, weil ich "ja schon alles weiß und die anderen auch mal nachdenken sollen")
Aber auch wenn ich das Wissen hatte, in Theorie und Praxis, musste ich mich langweilen und den gesamten Inhalt eines EH und San AB kurses über mich ergehn lassen.

Hier wäre mehr Flexibilität gefragt, z.B. mit Eingangstests in denen festgestellt werden kann auf welchem Niveau der Lehrgangsanwärter sich befindet. Oder die Möglichkeit der Prüfungsteilnahme ohne Lehrgang und sich rezertifizieren zu können, so dass man als RDH nochmals ohne Lehrgang die Möglichkeit hat sich zum RS ausbilden zu lassen.
Aber das ist ein anderes Thema.

RS-USER-blacksheep
15.04.2005, 16:56
Der RH hast du mit 4 Wochen Grundkurs gemacht? Aus welchem Bundesland kommst du nochmal? Also hier (RLP) ist man RH nach 4 Wochen Theorie iincl Prüfung und dann jeweils 2 Wochen RTW und 2 Wochen Klinik-Praktikum. Wenn man innerhalb von 2 Jahren nun weitere 2 Wochen KH und RD nachweist kann man am einwöchigem Abschlusslehrgang teilnehmen und wenn man die Prüfung besteht dann ist man RS.

Zum ursprünglichen Thema:
Die DRK Landesschule RLP kocht auch nur mit Wasser. Deren "3 Jähriger"RA ist auch nicht viel mehr als eine RS Ausbildung dann ein Jahr als RS fahren und dann nen RA-Aufbaukurs dran gehängt und dann das Anerkennungsjahr. Klingt nach aussen viel, wenn mans genauer betrachtet ist derjenig der 2 oder 3 Jahre vorher als RS gefahren ist routineirter als der Frische aus der DRK Schule.

RS-USER-Cypher
15.04.2005, 18:05
Original geschrieben von Sventilator
Mittlerweile habe ich, sowie weitere Schulkollegen erfahren, dass wir bei unserem jetzigen Arbeitgeber ( DRK ) keine Aussicht auf Anstellung als RA haben werden, da wir unsere Ausbildung an der falschen Schule bzw. in der falschen Schulform machen [...]
Du schaffst in "der GmbH", gell? Habe in meinem RA-Aufbaukurs auch jede Menge Kollegen, bei denen es auch sehr schlecht in puncto Übernahme aussieht, da sie ja nicht bei der "heiligen Lehranstalt in Mainz" ihren RA gemacht haben.

Wie bereits erwähnt, mache ich zzT. auch eine Weiterbildung zum Rettungsassistenten, welche bei mir "nur" ca. 300 Stunden dauert, da ich Krankenpfleger & RS bin (oh mein Gott! Wenn das der Herr Becker wüsste! :eek: ).

Was die fortbildungswiligen RS-Kollegen vs Mainz angeht ... wollen wir einmal Rechnen:

Der theoretische Anteil der RA-Ausbildung (incl. Klinikpraktika) wird laut der RettAssAPrV mit 1200 Stunden angegeben. Nehmen wir nun einen RS, der ja bereits eine 520-stündige Ausbildung absolviert hat & welcher nun einen 680-stündigen Aufbaulehrgang durchläuft & rechnen zusammen. Auf was kommen wir da? Genau! Auf ziemlich genau 1200 Stunden Ausbildung (genau wie bei einem "richtigen" RA). Nur hat nun unser RS im Beispiel in der Regel einiges mehr an RD-Erfahrung und kann so manch erlerntes einfacher umsetzten als sein Kollege in Vollausbildung, was mir auch einige Dozenten meiner Schule bestätigt haben.

Aber wenn der Herr Becker meint ...

Subduralhämatom
15.04.2005, 18:20
Ich kann nur raten, sowohl dem Herrn Becker als auch der Redaktion der "Rettungsdienst" entsprechend eure Meinungen zu mailen/schreiben. Wie wäre es beispielsweise mit einem Leserbrief/einer Gegendarstellung?
Für mich sieht das so aus, als wolle sich da eine RD-Schule etwas werbetechnisch profilieren und ich finde es ehrlich gesagt auch eine Frechheit von der "Rettunsgdienst", so etwas ungefiltert zu veröffentlichen.
Da könnte ja gleich der nächste kommen und sagen, dass alle Lehrrettungsassistenten mindestens 6 Monate an einer RD-Schule hospitieren müssen, sonst wäre ihre LehrRettAss-Qualifikation macht schlichtweg "nicht tragbar".

Unglaublich. Qualitätsmanagement und Optimierung der Ausbildung muss anders laufen als über die Diskreditierung bestehender staatlicher Ausbildungskonzepte.
Eine hute Ausbildung muss auch finanziell tragbar sein. Dann, und nur dann kommen die Leute von selbst.

Subduralhämatom (der sich auch sehr über den Artikel geärgert hat!)

Rettungstiger
15.04.2005, 19:08
@ sheep:
Geographie: Setzten, 6 :-p
Also, in Bayern ist es so: RDH: 160 Stunden Theorie, 160 Stunden Wachpraktikum. Man hat mit Beginn des RDH - Kurses 3 Jahre Zeit anschließend noch 160 Stunden Klinikpraktikum zu machen und eine Woche Abschlusslehrgang zum RS.
Bei mir war es so, dass ich vera***scht wurde. Man hat mir, wahrscheinlich unwissentlich, weiß gemacht, ich müsse, obwohl ich bereits im RD mitgefahren bin, zuerst mein Klinikpraktikum machen. Der Theorielehrgang war nur ein Teilblockkurs, bis zur Klinik musste ich einige Monate Warten. --> ca. 1 Jahr vorbei. Dann angefangen Wachstunden zu schreiben. Dann Vorfälle im Privat- und Familienbereich. Erst RD zurrückgeschraubt, dann motivation Verloren den RS zu machen. längere Zeit keine Stunden und Einsatzberichte geschrieben. Dann wieder angefangen, ewig keinen chirurgischen Einsatz gehabt (Man braucht mind. 2 Chirurgische NAE), dann keine Zeit für Abschlusslehrgang gehabt wegen Uni, dann war alles zu spät. Und jetzt muss ich mich regelmäßig ärgern, wenn ich bei Sandiensteinsätzen regelmäßig der Teamleader bin, obwohl mein Partner RS ist, aber merkt, dass ich mehr Erfahrung und Hintergrundwissen habe.
Ich würde ja das Klinik und Wachpraktikum nochmal machen, aber für den Theoriekurs fehlt mir dann eben die Zeit. Ich gehe jede Wette ein, die Prüfung nochmal zu bestehen, mindestens wie damls als Lehrgangszweiter (hatte schon damals nix neues mehr dazu gelernt), aber so läuft es in nuserem System leider nicht.

RS-USER-blacksheep
15.04.2005, 19:25
Original geschrieben von Rettungstiger
@ sheep:
Geographie: Setzten, 6 :-p


Gut das Passau hab ich nun irgendwie überlesen.
Aber Recht haste. Geographie gehörte nie zu meinen Lieblingsfächern. Aber für 5 Punkte hats dann doch immer irgendwie gereicht.

RS-USER-Sventilator
15.04.2005, 21:15
Original geschrieben von Cypher

Du schaffst in "der GmbH", gell? [/B]

in der "gGmbH" ! ;)

genau auf der anderen Seite wie du, wir verstehen uns (ist ja egal welche Seite das ist ;) )


Original geschrieben von Subduralhämatom

Ich kann nur raten, sowohl dem Herrn Becker als auch der Redaktion der "Rettungsdienst" entsprechend eure Meinungen zu mailen/schreiben. [/B]

Hab ich mit diesem Beitrag im Forum gemacht, der ging per Mail an beide. Ich weiß, dass das evtl. Konsequenzen haben kann, falls es so ist kann ich das aber auch nicht ändern.

RS-USER-Cypher
15.04.2005, 22:17
Original geschrieben von Sventilator
in der "gGmbH" ! ;)

genau auf der anderen Seite wie du, wir verstehen uns (ist ja egal welche Seite das ist ;) ) [...]
Unser KV hat sich vorgestern gegen die "Einverleibung" durch selbige entschieden ... ;)

RS-USER-Sventilator
26.04.2005, 08:29
Original geschrieben von Subduralhämatom

Für mich sieht das so aus, als wolle sich da eine RD-Schule etwas werbetechnisch profilieren und ich finde es ehrlich gesagt auch eine Frechheit von der "Rettunsgdienst", so etwas ungefiltert zu veröffentlichen.


Ich bin ja mal auf die nächste Ausgabe der Rettungsdienst gespannt. Ich denke mal, dass dort zahlreiche Leserbriefe/Mails eingegangen sind und ich bin mir nicht sicher, dass diese auch dort abgedruckt werden.

schau mer mal

Gasmann1
27.04.2005, 11:39
just my two thoughts...

1. Natürlich will die Schule Pfründe bewahren. Geld wird ja nicht nur mit motivierten Schülern verdien, sondern insbesondere Überleitungsgesellschaften großer Unternehmen (bringen job-abgebaute Mitarbeiter wieder in den Markt) sind ein verlässlicher Kunde. Aber nur wenn auch die Einstellung als RA zumindest halbwegs sicher ist... und oft ist die Qualität dieser RA's-durch-sanften-Zwang nicht besonders hoch, es wurde ja ursprünglich ein ganz anderer Beruf gelernt und ausgeübt. All diese mehr oder weniger frischen Schul-RAs sollen ja in Lohn und Brot. Ich habe im Krankenhauspraktikum viele Ruhrkohle-Umschüler erlebt - teilweise motivierte Ex-Grubenwehrler - teilweise überfodert mit dem Üben dreier unterschiedlicher Medikamentenwirkungen übers WE,aber am Ende alle klassisch ausgebildete, examinierte Rettungsassistenten :(

2. Wenn jemand eine staatlich anerkannte Ausbildung mit einem erfolgreichen Examen beendet, kann ihm dann bei gleichem Abschluss ein anderer vorgezogen werden, weil dieser eine andere Schule besucht hat? Ich glaube dass genau dies die Fälle für die Anti-Diskriminierungsgesetze der EU sind...

Gasmann1

RS-USER-Hoffi
27.04.2005, 11:50
Original geschrieben von Gasmann1
2. Wenn jemand eine staatlich anerkannte Ausbildung mit einem erfolgreichen Examen beendet, kann ihm dann bei gleichem Abschluss ein anderer vorgezogen werden, weil dieser eine andere Schule besucht hat? Ich glaube dass genau dies die Fälle für die Anti-Diskriminierungsgesetze der EU sind...

das denke ich nicht, da dies in der freien entscheidungsgewalt des personalchefs liegt. es gibt immer schulen mit gutem und welche mit schlechten ruf, daran und an dem auftreten, noten, etc. wird die entscheidung festgemacht. das anti diskriminierungsgesetz greift nur, wenn du _nachweisen_ kannst, dass du aufgrund deines geschlechtes/hautfarbe/herkunft/behinderung rausgekegelt wurdest. wenn du aufgrund einer schlechten ausbildung nicht genommen wirst, ist das keine diskriminierung, sondern das gute entscheidungsrecht des personalchefs.

serial2k
27.04.2005, 12:01
Das wärs ja noch, wenn man jetzt jeden einstellen müsste der dahergelaufen kommt und einen Abschluss in der Tasche hat... ;)

Da hat hoffi schon recht, das greift (logischerweise) nicht bei fachlichen Gründen für eine "Nicht-Einstellung".

Gasmann1
27.04.2005, 13:07
So habe ich das nicht gemeint - bei fachlichen Bedenken ist das auch kein Problem, jemanden abzulehnen. Aber mit der grundsätzlichen Ablehnung einer anerkannten Ausbildungsform würde sich das DRK doch ein Stück weit aus dem Fenster lehnen. Die Ausbildung ist nun einmal anerkannt - ob es Herrn Becker passt oder nicht. Vermutlich gibt es auch Arbeitgeber die mit seinen schulischen Inhalten auch nicht zu 100% zufrieden sind - aber sich dann, als Arbeitgeber im ÖD, hinzustellen und zu Nichteinstellung aufrufen??? Also ich weiß nicht...
Gibt es denn keine Betriebsräte oder andere Ver.di'ler im Forum???

Gasmann1

Beachbaer82
01.06.2005, 17:56
... und was kam heraus? Neue "Rettungsdienst" schon da???

nefgeländefahrer
01.06.2005, 18:17
hier mal der link zu verdis novelle dazu (http://www.verdi.de/verdi_2/intranet/fachbereiche/gesundheit_soziale_dienste_wohlfahrt_kirchen/publikationen/broschueren/rettungsdienst:_neuregelung_der_ausbildung)

RS-USER-Elektro-Dengel
01.06.2005, 22:13
Also schon ne ziemlich fiese Frechheit auch noch andere dazu aufzufordern keine RAs aus der verkürzten Ausbildung einzustellen. Dass man den Verkürzten Kurs gemacht hat, sagt nix über die Qualifikation aus:


Original geschrieben von Cypher

Wie bereits erwähnt, mache ich zzT. auch eine Weiterbildung zum Rettungsassistenten, welche bei mir "nur" ca. 300 Stunden dauert, da ich Krankenpfleger & RS bin (oh mein Gott! Wenn das der Herr Becker wüsste! :eek: ).
[/B]

Ich find, dass gerade Leute wie Cypher aufgrund ihrer Vorbildung (Krankenpflege und RS) auch ohne RA-Ausbildung eher was in nem RTW verloren haben als mancher RA der ausser seines Staatsexamen nix vorzuweisen hat.

Ich persönl. würd den RA-Lehrgang gar nicht erst anfangen ohne schon Erfahrungen als RS gesammelt zu haben. Das hilft einem enorm.
Der einzige Grund weshalb ich nicht zum RA erweitere ist, dass ich dann sowieso arbeitslos wäre, da bin ich halt Realist.

Abgesehen davon kommt ja bald die Nouvellierung, die ja schon mal einige Dinge bessern wird, denn momentan ist die RA-Ausbildung in Deutschland, mit Verlaub, ein WITZ. Dass in so einem wichtigen Aufgabengebiet, wie im RD eine dermassen stümperhafte Ausbildung gemacht wird, find ich furchtbar:mad:
Ich für meinen Teil unterstütze die Nouvellierung, obwohl das für mich als RS dann wohl heißen wird, dass ich keinen verkürzten RA mehr machen kann. Denn momentan ist es echt eine Zumutung in der Ausbildung. Wie die Anforderungen in der RA Ausbildung genau sind weiß ich nicht aber ich hab mal zum Spass ein schriftl. Staatsexamen gemacht, wobei ich nach der Hälfte der Zeit fertig war und problemlos bestanden hätte (als RS). Ich nehme mal an, dass es sich bei den RAs nicht viel anders verhält als bei den RS. Ich für meinen Teil lese halt viel zum Thema Medizin und RD um mich fortzubilden und interessier mich halt auch für die nat.wissenschaftl. Grundlagen (Bio, Chemie), das tue ich einerseits aus Neugier und Interesse (und weil ichs imMedizin Studium sowieso irgendann lernen muss), andererseits aus Verantwortungsgefühl den Patienten gegenüber. Denn das was ich wissen MUSS reicht bei weitem nicht aus um Pat. adäquat zu versorgen.

Wie weit die Änderungen gehen werden weiß ich nicht, kann man wohl auch momentan noch nicht genau abschätzen.
Warum wird die Ausbildung im RD eigentlich nicht wie jeder andere Ausbildungsberuf gemacht ? Mit einer Anstellung als Lehrling (dann würde man in Ausbildung wenigstens ein bisschen was verdienen), einer engen Verzahnung von Theorie und Praxis (Abwechslung Berufschule und Praktikum), entsprechenden Einstellungstests und Vorraussetzungen (momentan kann so ziemlich jeder mal eben RA werden). In allen anderen Lehrberufen ist dass so, nur nicht im RD. Obwohl es gerade hier wichtig wär. Wenn ein Dachdecker mal den Dachziegel falschrum aufs Dach setzt, is das nicht schlimm, wenn ein RA Fehler mach kann das weitreichendere Folgen haben.
Mit solchen Änderungen würde die Qualität der RAs und deren Arbeit deutlich steigen und es würden Fachkräfte nur noch nach Bedarf ausgebildet (im Moment werden massenhaft RAs ausgebildet die nicht gebraucht werden und nach der Ausbildung auf der Strasse stehen)

RS-USER-Cypher
03.06.2005, 07:24
Original geschrieben von Elektro-Dengel
[...] Ich find, dass gerade Leute wie Cypher aufgrund ihrer Vorbildung (Krankenpflege und RS) auch ohne RA-Ausbildung eher was in nem RTW verloren haben als mancher RA der ausser seines Staatsexamen nix vorzuweisen hat. [...]
Obwohl es mich persönlich betrifft würde ich das für mich nicht so unterschreiben:

Egal welche Vorbildung ein Bewerber hat - eine spezialisierte Aus- oder Weiterbildung zum Rettungsassistenten muss schon sein, allein um ein gewisses Maß an Qualitätsstandard zu erfüllen.

Beachbaer82
03.06.2005, 10:28
Original geschrieben von Cypher
Obwohl es mich persönlich betrifft würde ich das für mich nicht so unterschreiben:

Egal welche Vorbildung ein Bewerber hat - eine spezialisierte Aus- oder Weiterbildung zum Rettungsassistenten muss schon sein, allein um ein gewisses Maß an Qualitätsstandard zu erfüllen.

Was ist denn Qualität???
Qualität ist in meinen Augen fundiertes Fachwissen und die Gabe dieses in die Praxis umzusetzen.

Jemand der als Krankenpfeger eine 3-Jährige Ausbildung hat ( mit theoretischem Hintergrundwissen par excellence ) und der dazugehörigen, praktischen Erfahrung und dann noch RettSan ( 3 Monate Notfallmedizinisches Hintergrundwissen und praktische Übungen ) UND dann noch die Aufstockung zum RettAss ( nochmehr NOTFALLMedizinisches Fachwissen )
hat wesentlich bessere Voraussetzungen als jmd. der grad aus der Schule kommt!!!

Es hat allein schon den Vorteil, wenn man jmd. nach dem Abi versucht ein HI/Asthma/... zu schildern ist das gut und schön... Erklärt man das jmd. der da schon zig mal im KH gesehen hat kapiert er eher "Rasselgeräusche", "Zyanose", "Giemen",...

Nicht das ich damit sagen will, dass die VOLLZEITAusbildung zum RettAss schlecht(er) wäre, aber man kann auf keinen Fall sagen das die Verkürzte Ausbildung schlechter ist!!!

Es grüßt "ein Verkürzter RettAss"