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RS-USER-First_Responder
05.11.2004, 15:18
Frage:
Was haltet ihr von Organspende????


Und da ich ja ein fahrender Organspender bin:D:
Wisst ihr wie ich an so nen Ausweis komme und muss im Todesfall wirklich von den Angehörigen trotz Ausweis zugestimmt werden????

RS-USER-flatliner
05.11.2004, 15:24
Kannste hier (http://www.akos.de/organspende/ausweis.html) zum Beispiel runterladen und ausdrucken.

RS-USER-First_Responder
05.11.2004, 15:26
Gibts da kein Amt oder so des da seinen Stempel drauf gibt??

El Mosquito
05.11.2004, 15:30
Nein das gibt es bewust nicht, du füllst den aus steckst in ein und wenn du dir das anders überlegst zereist du ihn einfach und schmeißt ihn weg.

So sparst du dir das Behördengerenne (dann hätten wir bestimmt noch weniger Organspender).

50%-OT: Die Text ist ja anders als auf meinem. :eek:

Schim
05.11.2004, 15:47
So nen Ausweis kriegt man in .at ganz einfach. Nennt sich Staatsbürgerschaftsnachweis... ;)

RS-USER-First_Responder
05.11.2004, 15:48
Original geschrieben von Schim
So nen Ausweis kriegt man in .at ganz einfach. Nennt sich Staatsbürgerschaftsnachweis... ;)

heißt dass bei euch kann man ohne jemanden zu fragen die organe an eurotransplant übergeben, egal was die angehörogen sagen???

RS-USER-Bärentöter
05.11.2004, 15:51
meines Wissens Widerspruchsregelung. Solange kein Angehöriger explizit widerspricht, ja.

RS-USER-First_Responder
05.11.2004, 15:54
gute sache!
soweit ich weiß muss bei uns immer jemand zustimmen wenn kein ausweis da is...

Schim
05.11.2004, 16:22
Original geschrieben von First_Responder
heißt dass bei euch kann man ohne jemanden zu fragen die organe an eurotransplant übergeben, egal was die angehörogen sagen???
Nicht ganz.

Der potentielle Organspender kann sich zu Lebzeiten in eine Widerspruchsliste eintragen lassen, die vor jeder Entnahme abgefragt wird. Außerdem reicht auch ein (meines Wissens formloser) Hinweis, etwa in der Geldbörse. Und die Angehörigen können auch noch widersprechen.

Aber grundsätzlich ist man mal Organspender. Deshalb gibt's auch doppelt so viele Organspenden wie in Deutschland.

RS-USER-Hoffi
05.11.2004, 16:25
ich find, der staat sollte es einfach per se erlaube und keinen einspruch zulassen. weil jeder, auch wenn er nicht selbst "verwertet" werden will, ein organ haben wollte. oder die prämisse, wer sich als gesunder mensch gegen eine organspende ausgesprochen hat, kann nie im leben ein organ bekommen.

RS-USER-Defi Brillator
05.11.2004, 17:20
Original geschrieben von Hoffi
ich find, der staat sollte es einfach per se erlaube und keinen einspruch zulassen.
Schätze, daß das äußerst schwierig werden dürfte ;) ... so ein Gesetzt käme IMHO in Dtld. nicht zustande.
Bevor man so eine Art von staatlicher Gängelung einführt, sollte man zunächst Wert auf vernünftige Aufklärung der Bevölkerung legen und mehr Werbung für die Organspende machen.
Zu viele Leute (auch in meinem persönlichen Umfeld) mißtrauen den geltenden Gesetzen / Richtlinien aufs schärfste und sind der Meinung, daß man als Träger eines Organspendeausweises vorschnell von den zuständigen Ärzten als "hirntot" bezeichnet und zügig in leichenfledderischer Weise ausgeschlachtet wird. Natürlich hauptsächlich, um damit horrende Prämien einzustreichen... :rolleyes:
Es ist eben nicht allein damit getan, in Postämtern, Arztpraxen und Sparkassen schicke Vordrucke zur mitnahme auszustellen und zu hoffen, daß das reicht.
Hier in Hannover gibt es große Plakataktionen (Blutspende-Werbung) der MHH-Blutbank, die ich sehr gut gemacht finde, ob diese allerdings signifikanten Erfolg zeigt, weiß ich nicht.

Ich selbst habe einen Organspendeausweis einstecken und habe zudem meine Eltern und engsten Freunde darüber informiert, daß das, was auf dem Ausweis steht MEIN WILLE ist und das sie sich im Falle eines Falles gefälligst daran zu halten haben, sollten sie gefragt werden.

RS-USER-DocMezzoMix
05.11.2004, 19:23
Man kann übrigens im Organspendeausweis auch nur einzelne Organe frei geben, bzw. "sperren".
Ich z.B. würde jedem ne Niere oder Leber schenken, aber z.B. bei Augen hätte ich, wenn man mich spontan fragt irgendwie Probleme.
Momentan (und ich denke das wird auch so bleiben) darf jeder haben was er will. Habe keinen Ausweis, da ich sowas immer vergammel, aber ich denke meine Eltern wissen, was sie im Falle X machen müssen.
Und nachdem ich vorhin gerade mit nem Freund gesprochen habe, der mir erzählte, dass die Ärzte oftmals nicht einmal die Krh. kennen, in denen sie den Hirntod feststellen, mach ich mir auch um "Machenschaften" keine Gedanken...

Ich denke, viele Leute haben keinen Ausweis, weil es bedeutet sich mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen. Und wenn man sich anschaut, wie manche auf ihren 30/40/50 Geburtstag reagieren, muss ich mich nicht wundern... Da wäre eine Regelung "Man darf, wenn kein Widerspruch" eher förderlich.

gruss dmm

RS-USER-Hoffi
05.11.2004, 19:27
oder halt, man muss, ohne wiederspruch(srecht) :D

tot ist tot, oder glaubt hier jemand an die wiedergeburt?

RS-USER-First_Responder
05.11.2004, 19:28
sach sowas bloß net, sonst kommt der reanimator und mischt sich ein......

RS-USER-Hoffi
05.11.2004, 19:36
ach der ist doch im nirvana verschwunden

RS-USER-opus
05.11.2004, 19:44
Na, ich denke, die Regelung in Österreich ist ein gangbarer Kompromiss. Auch die irrationalen Ängste mancher Mitbürger sind in einem humanen Staat ernstzunehmen. Wenn man die Möglichkeit des Widerspruchs einräumt, sollte jeder damit leben können.

Im Zweifelsfall sollte man tatsächlich abwägen, welche Interessen höher zu bewerten sind, die der Toten oder die der (noch) Lebenden. Tatsächlich nutzt man die Gleichgültigkeit mancher Zeitgenossen zu Gunsten der Lebenden aus, aber wenn es wirklich Herzensangelegenheit wäre, komplett nach Walhalla zu gehen, so kann man dies ja rechtswirksam verkünden.



(Mein Organspendeausweis hat noch das Format, das man in den Personalausweis einlegen konnte, als das noch die kleinen Heftchen waren....)

RS-USER-Hypnos
05.11.2004, 20:46
Original geschrieben von First_Responder
gute sache!
soweit ich weiß muss bei uns immer jemand zustimmen wenn kein ausweis da is...

Nicht ganz richtig! Es muss auch jemand zustimmen (falls Angehörige existieren), WENN ein Ausweis da ist. Der Ausweis dient damit momentan in Deutschland nur dazu, den erklärten Willen des Verstorbenen zu dokumentieren. Dieser kann aber durch Widerspruch von den Angehörigen "ausser Kraft" gesetzt werden.

RS-USER-Hypnos
05.11.2004, 20:51
Original geschrieben von Hoffi
ich find, der staat sollte es einfach per se erlaube und keinen einspruch zulassen. weil jeder, auch wenn er nicht selbst "verwertet" werden will, ein organ haben wollte. oder die prämisse, wer sich als gesunder mensch gegen eine organspende ausgesprochen hat, kann nie im leben ein organ bekommen.

Genau, Hoffi! Machen wir es, wie immer, pauschal!
Wer mal einer solchen "Ausweidung" beigewohnt hat (und NICHTS anderes ist eine maximale Gewebsentnahme), sieht das vielleicht ein wenig differenzierter.

Abgesehen davon gibt es durchaus Glaubensrichtungen, die nicht einmal so extrem wie die Zeugen Jehovas seien müssen, die, wie ich finde, ein legitimes Recht auf Selbstbestimmung (auch NACH dem Tode) postulieren. Dem schließe ich mich an.

silver tabby
05.11.2004, 21:36
Ein wichtiger Punkt Hypnos! Und ich muss gestehen, nachdem ich langsam so mitbekomme, wer alles ein Organ bekommt zu ungunsten eines anderen sehe ich das mittlerweile ein wenig differenzierter...

Sicherlich ist es eine feine Sache, und ich persönlich denke auch, dass cih meine Organe nicht ins Grab mitnehmen muss...


Allerdings istes schon schade, dass mittlerweile nicht unbedingt wirklich die das Organ bekommen, die es am dringendsten benötigen... :(

Aber ich bin auch optimistisch und denke, wenn ich ins Grab beisse, dann wird der richtige schon mein Organ bekommen...:peace:

RS-USER-DerDings
05.11.2004, 22:01
eine verpflichtung zur organspende finde ich auch eine haarsträubende idee, die österreichische lösung scheint mir so gut wie's nur sein kann...
um meine organe mache ich mir keine sorgen, wenn ich mit denen erstmal fertig bin will die bestimmt keiner mehr :grins: :grins: