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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : the worst case



MatthiasKlemens
25.04.2005, 17:58
angeregt durch eine diskussion letztens (nicht hier) mal eine frage die hauptsächlich an die individualretter geht, wer sonst will kann aber auch antworten........

wie oder könntet ihr überhaupt im schlimmsten fall arbeiten, also ohne rtw, ktw, rth, nef, notfallkoffer, etc.....

es bezieht sich hier hauptsächlich auf militärmedizin, also versorgungsmethoden die normal eigenlich nicht oder selten angewendet werden.......(an der front fährt nun mal kein rtw, es sei er ist scharf auf ne menge löcher! :grins: )

auch methoden des behelfsmäßigen transports, schienen marke eigenbau, etc.

wie fit seid ihr? neulich hörte ich doch echt die worte:" ohne rtw, ja da kann ich doch garnix machen......das geht doch nicht...." :mad:

hoffe auf ein paar interessante beiträge! :)

RS-USER-titan_cb
25.04.2005, 18:23
Also uns hat man bei der San-Ausbildung beim Heer schon auch auf den Fall geschuhlt, dass wir kein Material haben. Wir haben sicherlich 10 Trage-/Schleiftechniken gelernt, mit denen man einen Patienten angefangen vom Aufrechten gang bis ganz Bodennah transportieren kann.

Auch wurde viel Wert auf Dreiecktuchtechniken gelegt - was man mit einem Dreiecktuch (das jeder Sani beim Heer im Sack hat ;) ) nicht alles machen kann *G* ...

Allerdings muß man schon sagen, dass ohne Material nur ein sehr, sehr improvisierter Transport möglich ist - abgesehen davon, dass eine (wirklich) medizinische Versorgung eines Patienten, die über Erste Hilfe hinausgeht, ohne Material unmöglich ist - wer es besser weiß, belehre mich des .... *g* :D

MatthiasKlemens
25.04.2005, 18:29
naja, ist klar, man ist extremst eingeschränkt.......aber man kann
!garnichts! machen und nur dumm rumstehen, ist ne blöde aussage! :(

RS-USER-titan_cb
25.04.2005, 18:34
Original geschrieben von MatthiasKlemens
naja, ist klar, man ist extremst eingeschränkt.......aber man kann
!garnichts! machen und nur dumm rumstehen, ist ne blöde aussage! :(

find das auch ne bölde Aussage, dass man nichts machen kann ... immerhin ist man ein sehr, sehr routinierter Ersthelfer ... und mit Lagerungen und co (provisorische Schienung) kann man oft auch schon was anrichten

RS-USER-opus
25.04.2005, 19:30
Ganz so abwegig ist die Frage nicht, auch als erklärter Pazifist, der jeder Frontlinie ausweicht, geht man ja mal wandern. Und irgendwann macht man das vielleicht irgendwo in der Steppe von Innerasien. Da kann ein kaputter Knöchel schon zum Problem werden.

Ich kenn da einen Verein, die haben einen

Kurs (http://www.johanniter.de/org/juh/org/land/bw/org/stuttgart/leistungen/bildung/eh/de130880.htm) draus gemacht. (Auch wenn 'Erste Hilfe' drübersteht, das ist das Programm von 'Erste Hilfe Extrem')

MatthiasKlemens
25.04.2005, 19:34
hey cool na das wäre ja mal was interessantes!

vor allem: >provisorische Zahnfüllungen :grins:

Leni
25.04.2005, 19:35
Mit Holzbrettern und oder Ästen und Sachen zum Fixieren (flexibles Strauchwerk o.a) kann man auch nett schienen! ((denke ich mal so *gg*))

RS-USER-titan_cb
25.04.2005, 19:36
aja ... da gibts ja auch einen Überlebenskünstler, der schon mehrere Bücher geschrieben hat ... k.a. wie der heißt ... der schreibt von seinen Erlebnissen ... also alles wahr, was da in den Büchern schreibt ...

kleiner Auszug:

... er hat eine relativ lange schnittwunde mit Ameisen geklammert ... zur Anwendung kamen Riesenameisen ... die hat er angesetzt ... die haben geklamert ... denen hat er die Köpfe abgedreht ... und schon war die Wunde versorgt

MatthiasKlemens
25.04.2005, 19:37
rüdiger nehberg! ;) habs auch gelesen!

http://www.ruediger-nehberg.de ... schaut mal rein, von dem können wir alle noch ewas lernen! ;)

Vindu
26.04.2005, 06:50
Das hier ist ja mal interessant.
Wir wollen natürlich nie hoffen, dass wir mal in der Wildnis oder so auf eine solche Situation treffen, aber wie gesagt.
Im V-Fall kommt man immer zurecht bei einfachen Dingen.
Jeder Soldat hat in der Hosentasche in Dreiecktuch und zwei Verbandpäckchen.
Bei schwereren Dingen kann man nur hoffen, dass er aushält, bis er einem Arzt oder BW-Sani (tm) nähergebracht werden kann.
Die Möglichkeiten dazu sind da.
Entweder selber tragen, schleifen oder eine Trage bauen. Ist übrigens garnicht so schwer.
Zwei lange, stabile und gerade Äste nehmen, zwei Jacken, Pullover oder ähnliches.
Jacken zumachen, Ärmel nach innen, Äste durch die Ärmel und man hat eine wunderbare Behelfstrage. D:-)

Und wenn man mal auf der Landstraße ist wenn was passiert, kann man die Zeit bis zum Eintreffen des RD ja noch immer mit LSM überbrücken, die man selbstverständlich auch im V-Fall oder beim Urlaub im Gelände machen darf.

der Vindu

Schim
26.04.2005, 11:49
Hier (http://www.asb.or.at/default.aspx?page=497&opt_link=kurs&Bereich_ID=4&kurs=Erste%20Hilfe%20im%20Extrembereich) gibt's auch in Österreich einen Kurs zum Thema.

RS-USER-SchwesterM
26.04.2005, 14:14
Original geschrieben von Vindu

Jeder Soldat hat in der Hosentasche in Dreiecktuch und zwei Verbandpäckchen.



Bei uns im OV gibt es auch noch 2 solche Helden im Vorstand, die überhaupt nicht verstehen können, daß man heutzutage mehr brauchen kann...



Also ich fürchte, ich müsste meine gesamte Kreativität zusammennehmen, um etwas zu erreichen, aber irgendwas fällt einem doch immer ein, oder ?

RS-USER-schmutz
26.04.2005, 14:53
Bei uns im ÖRK wird dazu ein so genanntes EH-Outdoor Seminar in zwei Teilen veranstaltet. Selber schon mitgemacht. Sehr interessant.

RS-USER-apoplex
26.04.2005, 15:42
Zu diesem Thema gibt es zahlreiche Literatur:
Armin Wirth - Erste Hilfe extrem (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/383171021X/qid=1114525583/sr=8-1/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/302-2506750-7040062)
Rüdiger Nehberg - Medizin - Survival (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3492227171/qid=1114525697/sr=1-4/ref=sr_1_11_4/302-2506750-7040062)
David Werner - Wo es keinen Arzt gibt (dt. Übersetzung) (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3831710198/qid=1114525785/sr=1-1/ref=sr_1_10_1/302-2506750-7040062)
und noch einige andere mehr.

Ich kenne die ersten beiden, das "Erste Hilfe - Extrem" ist, wie der Titel schon sagt, sehr an der normalen Ersten Hilfe angelehnt, erweitert diese aber (Immobilisations, Transport, Kommunikation). Es ist sehr interessant geschrieben, durchgehend farblich bebildert und auf dem Niveau für Laien geschrieben. Interessant die zahlreichen Improvisationstricks für fehlende Ausrüstung (z.B. HWS-Immobilisation aus Schaum-Isomatte). Es bleibt aber auf dem Niveau qualifizierter Laienhilfe. Von der selbstständigen Gabe von Medikamenten und chir. maßnahmen wird abgeraten.
Das Buch von Nehberg versucht als Rundumschlag sämtliche med. Disziplinen abzudecken, so finden sich auch invasive Maßnahmen mit Beschreibung (z.B. Harnblasenentlastungspunktion, Wundversorgung durch Naht, Dammschnitt bei Geburt, Thoraxentlastungspunktion .....) und Anhänge mit diversen Medikamenten. Allerdings wird die Beschreibung immer nur sehr kurz gehalten (über 1,5 Seiten), die Illustrationen sind mäßig (nur s/w), dafür ist es witzig geschrieben und so mancher Kalauer ist im Text zu finden.

El Mosquito
26.04.2005, 21:06
Was willsten lernen wie man aus nem Sturmgewehr ne Schiene baut ?

Und nicht jeder Soldat hat EH-Mat am Mann.

MatthiasKlemens
26.04.2005, 21:55
nen verbandpäckchen, nen verbandtuch und nen ´dreiecktuch hat jeder deutsche bundi! :D

El Mosquito
26.04.2005, 22:29
Original geschrieben von MatthiasKlemens
nen verbandpäckchen, nen verbandtuch und nen ´dreiecktuch hat jeder [B]deutsche[B] bundi! :D

isch nüx bei Deutsche Trachtenverein.

Im Fronteinsatz muss man improvisieren und wirklich Load-and-run machen.

MatthiasKlemens
26.04.2005, 22:31
si, dasse musse man tuen!

aber es geht halt auch um den extrem kats fall! under halt unfall in der wildniss! ;)

RS-USER-opus
02.05.2005, 20:23
Huiii, unser Erste-Hilfe-Extrem hat gerade wieder beste Kritiken (http://www.explorermagazin.de/misch/1hilfeex.htm) abgestaubt.

Genauere Infos gibt es hier (http://erstehilfeextrem.de/)