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Doktor Dormicum
16.05.2005, 19:05
Hi!

Ich wollte mal wieder ein Thema in die Runde werfen. Was haltet ihr von Piercings und Schmuck im Krankenhaus. Wollt mir eigentlich mal eins durch Augenbraue machen lassen, aber ich kann nicht so richtig abwegen, ob ich es nun machen sollte, das ich zum 01.10. anfange mit meiner Ausbildung. Ich weiß, das es leider nicht ganz die Hygienevorschrift was anderes sagt. Wie wird das Thema bei euch im Krankenhaus behandelt?

Intensivling
16.05.2005, 19:15
Ich finde Piercings und Schmuck auf Station grob fahrlässig bis vorsätzlich ... grad letzte Woche wurde wieder mal ner Kollegin das Augenbrauenpiercing rausgerissen ... selbst schuld :D:D:D

Leni
16.05.2005, 19:32
Als ich mein Praktikum im Krankenhaus gemacht habe,hat niemand meine Piercings beanstandet.Auch anderes Pflegepersonal hatte welche und es gab keinerlei Beanstandungen.....!Jedoch sollte man auch darauf achten,dass nicht zuviel Angriffsfläche durch den Schmuck gegeben ist ;)

krumel
16.05.2005, 19:48
Ein ganz klares NEIN.
Bei uns (RD) ist es zwar erlaubt aber net gerne gesehen. Ich kenne aber Krankenhäuser, die es ausdrücklich nicht erlauben, gerade in Funktionsbereichen.

Außerdem wird bei Einstellungsgesprächen in vielen Häusern sehr auf sowas geachtet...
Ich werd morgen mal in meinem Prakti-Haus anfragen..

Ich würde mir wenn was zulegen, was man dynamisch wieder raus machen kann...

Leni
16.05.2005, 20:04
Original geschrieben von krumel


Ich würde mir wenn was zulegen, was man dynamisch wieder raus machen kann...


Dies ist meißt ein Problem,da die Löcher sehr schnell zu wachsen können...!Das ist ziemlich ärgerlich!Es gibt auch Schmuck der "unsichtbar" ist,aber man sieht ihn eben trotzdem noch,auch wenn er aus (klarem) PTFE ist...

krumel
16.05.2005, 20:08
Es geht ja net um dauerhaft rausmachen sonder nur die täglichen 8-12 stunden dienst...

mit plastik ist das problem auch net gelöst...

Leni
16.05.2005, 20:12
Original geschrieben von krumel
Es geht ja net um dauerhaft rausmachen sonder nur die täglichen 8-12 stunden dienst...


Ui,das kann schon ein Problem werden ;)
PTFE is recht gut,aber eben trotzdem nicht ganz "unsichtbar"!

RS-USER-opus
16.05.2005, 21:36
Ich hab zwar nicht mehr direkt was damit zu tun, weiß aber, daß Piercing im Krankenhaus grundsätzlich nicht gerne gesehen ist und zum anderen eher als Zeichen von Unprofessionalität oder gar Unreife verstanden wird.
Kurz, Doc Dormicum ich würds in diesem Beruf lassen, denn du wirst einfach mit sehr vielen Menschen zu tun haben, die dich sehen und die sich dir anvertrauen wollen. Auch wenn so ein Bolzen tatsächlich eher wenig über deine Kompetenz aussagt, der Eindruck ist ein anderer. Es passt nicht zusammen.

Natürlich gibt es Unterschiede, wo welches Altmetall herumhängt, Augenbraue ist da weniger kritisch als Mund oder Zunge, aber eine erhöhte Infektionsgefahr hast du da auch.

Es ist wie immer eine Abwägung von Vor- und Nachteilen und auf der Pro-Seite dürftest du kaum etwas anderes als 'das ist cool' haben und, so leid wie mir das tut, das Argument zählt in der Welt der Erwachsenen praktisch nichts.

Also, wenn du das Teil im Dienst entfernen kannst ist es egal, sonst sollte dir dein Beruf wichtiger sein.

So, das war die konservative Stimme....;)

Rettershrek
17.05.2005, 06:28
Also ich finde diese Diskussion schlimm.
Mir ist doch im Grundgesetz eine freie Entfaltung der Persönlickeit zugesichert. Warum in Herrgottsnamen soll ich dann keine Piercings tragen dürfen!?
Ich selber hab nur ein Zungenpiercing, hat sich bislang noch keiner dran gestört, ... aber ich strecke natürlich auch nicht tgl meinen Patienten die Zunge raus.
Eine Kollegin von mir hat auch einige sichtbare, ... deswegen ist sie ja keine schlechtere KS!!!
Wenn es überhand nimmt wird's halt schwierig, wenn man schnell ins MRT muss! ;) aber ansonsten, ...

gut, die Verletzungsgefahr durch versehentliches rausreißen besteht, ... dem muss man sich bewußt sein, ... aber sonst, ...!?

Ich bin ja der Meinung man sollte nach seiner Fachlichkeit, Professionalität und Einstellung beurteilt werden und nicht danach, ob man ein wenig Metall an sich trägt. Ohrringe sind ja auch egal, ... das ist imho nichts anderes.

Da halte ICH die in den meisten Häusern erlaubten Eheringe für DEUTLICH gefährlicher, weil ich ja mit den Händen am Patienten arbeite und ihn nicht mit meinem Gesicht wasche.
Und die Eheringe bergen doch recht viel Platz für Keime, behindern die Händedesinfektion und bergen eine Verletzungsgefahr für die Patienten.

RS-USER-Hoffi
17.05.2005, 07:10
ich stimme auch eher opus zu, das piercings, abgesehen vom persöhnlichen risiko, die piercings eh haben, nicht wirklich professionell wirken. für mich wirken piercings eher so, als wenn die person ein profilierungsproblem hat und sich so von den eltern, der gesellschaft, etc. abgrenzen will. gerade in berufen, wo es im besonderen um vertrauen geht, finde ich solchen körperschmuck unangebracht. in meinem zivikreis wurde damals auch drauf geachtet, dass man keine piercings hat, weil die auf die älteren stammkunden doch eher verschreckend wirken.

zum thema freie entfaltung der persöhnlichkeit: in banken sind piercings auch nicht gerne gesehen, da wirst du sogar abgemahnt, wenn du keine hübsche krawatte trägst. ein verbot oder eine ächtung von auffäligen körperschmuck hat nichts mit deinem recht auf persöhnliche selbstbestimmung zu tun, sondern mit der aussenwirkung der firma in der du arbeitest. wenn die personalabteilung sagt, dass keine piercings geduldet werden, dann würde ich mich dran halten, irgendein kündigungsgrund findet man immer, wenn man jemanden auf dem kieker hat.

RS-USER-opus
17.05.2005, 08:25
Original geschrieben von Rettershrek
Also ich finde diese Diskussion schlimm.
Mir ist doch im Grundgesetz eine freie Entfaltung der Persönlickeit zugesichert. Warum in Herrgottsnamen soll ich dann keine Piercings tragen dürfen!?
Ich weiß ja nicht, welche Ausgabe des Grundgesetzes du unter dem Kopfkissen hast, in allen gängigen Abschriften endet der Halbsatz mit der freien Eintfaltung mit einem Komma, gefolgt von einem 'sofern nicht' gefolgt von diversen Einschränkungen, insofern ist es schon möglich, daß du manches nicht darfst, wenn es Gründe dafür gibt.


Original geschrieben von Rettershrek
Ich selber hab nur ein Zungenpiercing, hat sich bislang noch keiner dran gestört, ... aber ich strecke natürlich auch nicht tgl meinen Patienten die Zunge raus.
Eine Kollegin von mir hat auch einige sichtbare, ... deswegen ist sie ja keine schlechtere KS!!!
Wenn es überhand nimmt wird's halt schwierig, wenn man schnell ins MRT muss! ;) aber ansonsten, ...

gut, die Verletzungsgefahr durch versehentliches rausreißen besteht, ... dem muss man sich bewußt sein, ... aber sonst, ...!?

Ich bin ja der Meinung man sollte nach seiner Fachlichkeit, Professionalität und Einstellung beurteilt werden und nicht danach, ob man ein wenig Metall an sich trägt. Ohrringe sind ja auch egal, ... das ist imho nichts anderes.
Es geht hier um zwei Dinge, offiziell sind Piercings wegen der Infektionsgefahr nicht gewünscht, tatsächlich geht es aber um den Eindruck, den es hinterläßt und das ist nunmal nicht immer der, den du hinterlassen willst. Natürlich hast du das Recht, nach deiner tatsächlichen Kompetenz beurteilt zu werden und meistens wird das auch geschehen, nur im ersten Kontakt entscheidet sich, ob ein Patient Vertrauen hat und dazu sagt ein Piercing tatsächlich einiges aus, was dir möglicherweise nicht bewußt ist und was du sicherlich so nicht aussagen willst.
Immerhin hast du dich irgendwann mal dafür entschieden, Schmerzen, Infektions- und Allergiegefahr, im Falle des Zungenpiercings auch die Gefahr ziemlich massiver Schäden im Kiefer und Gebiß bewußt in Kauf zu nehmen, und das nur, weil es eben 'cool' ist. Ich halte da schon gewisse Rückschlüsse auf Verantwortungsbewußtsein, Reife zum Teil auch medizinische Kompetenz für legitim.


Original geschrieben von Rettershrek
Da halte ICH die in den meisten Häusern erlaubten Eheringe für DEUTLICH gefährlicher, weil ich ja mit den Händen am Patienten arbeite und ihn nicht mit meinem Gesicht wasche.
Und die Eheringe bergen doch recht viel Platz für Keime, behindern die Händedesinfektion und bergen eine Verletzungsgefahr für die Patienten.
Korrekter Einwand, aber auch Eheringe dürfen meines Wissens nach nicht überall getragen werden, aus den Gründen, die du genannt hast. Aber das ist eine andere Frage.

Aber, wie gesagt, man soll ja ruhig. Nur seid euch bewußt, was ihr damit aussagt oder auslöst. Daß solche Schlüsse von Patienten und Cheffitäten gezogen werden, ist Fakt, ob berechtigt oder nicht ist eine ganz andere Frage. Und dies solltet ihr einfach berücksichtigen, wenn zum Beispiel DovcDormicum da in einem Krankenhaus neu anfängt.

Also, schraubt das Zeug doch raus und gut ist.

RS-USER-apoplex
17.05.2005, 09:02
Ich habe mal einen Abschnitt aus www.wikipedia.de zum Piercing hierher kopiert, er trifft es recht gut, was ich ausdrücken will, außerdem ist es bei Wikipedia ja nicht nur meine Meinung sondern drückt die Meinung des Schreiberkollektivs aus, die den Beitrag geschrieben haben:

Noch zu Beginn der 90er Jahre blieb das Piercing überwiegend auf die Punk- und Sadomaso-Szene beschränkt. Relativ schnell wurde es aber in der westlichen Kultur "gesellschaftsfähig". Für die jungen Leute spielt wohl auch das Zugehörigkeitsgefühl zur Piercingszene, die sich von der konservativen elterlichen Umgebung deutlich abhebt, eine nicht unwesentliche Rolle.
Gerade in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist das Klientel "älter", konservativer und "vorurteilsbelasteter" als in anderen Bereichen.
Mit einem Körperschmuck, mit dem man sich bewusst von konservativen Werten, die diese Generation ohne Zweifel hat, abgrenzen will, erntet manauf der Gegenseite eher Skepsis, Misstrauen und Vorsicht.
Gerade der erste Kontakt zu einem Patienten stellt die Weichen für den weiteren Umgang mit diesem.
Auch die Aussage "man sollte nach seiner Fachlichkeit, Professionalität und Einstellung beurteilt werden" ist zwar sicherlich richtig und entspricht auch meiner Meinung, allerdings ist ein Patient nicht in der Lage, diese Faktoren zu beurteilen. Der Patient wird sich größtenteils von seinem ersten Eindruck und auch etwas "Schubladendenken" leiten lassen.

Daneben ist auch der hygienische Aspekt (Stichkanal, potentielle Keimeintrittspforte) und die Gefahr von Verletzungen (Greifen nach Piercings von Patienten) nicht ganz von der Hand zu weisen.

Intensivling
17.05.2005, 09:13
Es sollte jeder mal zu seinen Großeltern gehen und die fragen, was wohl wäre wenn Sie im Krankenhaus liegen und eine Schwester kommt rein mit Zungenpiercing, diversen Ohrpiercings ... Nasenpiercing und was es noch alles so gibt ...
Die Generationen die nunmal den großteil des Krankenhasusklientels darstellen sind Menschen im hohen Alter und frag doch mal diese ob die sich nicht in ihrer persönlichen Entfaltung gestört fühlen durch sowas.

Der Ehering ist sicherlich auch problematisch anzusehen, jedoch ist dieser Ring symbolisch und wird von JEDEM verstanden und seine Bedeutung ist eine grundsätzlich andere als ein Piercing.

Bei uns auf Station sind Ringe, Ketten, Piercings und lange Freddy Krüger Gedächtnisfingernägel untersagt ... was ich persönlich für sehr richtig halte.
Es hat sich nunmal gezeigt das es ...

a) eine Verletzungsgefahr birgt...
b) es hygienisch nicht den Vorschriften entspricht und
c) es bei vielen älteren Patienten und Angehörigen negativ ankommt.

LG
Der Intensivling

RS-USER-SchwesterM
17.05.2005, 10:34
Bei uns war während der Ausbildung die Aussage klar: kein Schmuck an Händen und Unterarmen. Wegen der Hygiene.

Von Ohrringen und Ketten wurde abgeraten, wenn sie zu lang waren, weil man ja daran hätte reißen können.

Mir haben die Pat. dann halt am Pferdeschwanz gerissen ...

Ein Piercing kann ein Kündigungsgrund sein. Wenn du dir eins stechen lässt, das du während des Vorstellungsgesprächs nicht hattest, kann man dir kündigen.

Zumindest wurde mir das so erklärt, weil man ja schon darauf achten sollte, wie man rüberkommt.
In manchen Häusern ist das sicher ein Problem.

Gilt übrigens genauso für Haarfarben.

Wenn die PDL das für irgendwie anstößig halt, kann sie dir sagen, daß du es entfernen sollst oder dich verwarnen.

Das ist mein Stand der Dinge

Schwester Rabiata
17.05.2005, 10:47
Wem ein oder mehrere Piercings gefallen - dessen Sache. Er muss halt mit den Konsequenzen leben.

Ich habe auch mehrere Piercings, allerdings in der üblichen Berufskleidung unsichtbar :-)

Als ich jetzt selbst stationär ware, waren einige der Pfleger und Schwestern gepierct (Augenbraue, Nase, Ohren). Es hat mich nicht gestört und die bedeutend älteren Mitpatientinnen auch nicht.

Über meine Haarfarbe würde ich allerdings den Arbeitgeber nicht mitentscheiden lassen.

Rabiata,
die auch mal mit Iro in Feuerwehrsignalrot arbeiten kam

(und nur positive Rückmeldungen erhielt)

RS-USER-Claudi
17.05.2005, 12:09
Piercing ebenso wie Ringe oder Ketten waren bei uns immer strikt verboten - aus hygienischen Gründen, einfach weil sich diverse Keime gerne an Schmuck aller Art heften sollen. Wie weit das stimmt, weiß ich allerdings nicht. Metalle sind ja normalerweise nicht besonders Keimfreundlich.
Ich persönlich hab nie irgendwelchen Schmuck im Dienst getragen, einfach weil es mich persönlich bei der Arbeit behindert hat. (kann aber auch an mir liegen :o ). Bei wem sich eine verwirrte Oma mal in einem Ohrring verheddert hat, weiß wovon ich rede. Ich bin ja auch eine von den komischen Frauen, die nicht mit langen Fingernägeln arbeiten können :D


Gegen "nicht sichtbare" Piercing (Bauchnabel, oder sonst wo....) wüsste ich nichts einzuwenden.

Schwester Rabiata
17.05.2005, 12:17
Ich komme ja auch der Pädiatrie.

Meine Patienten haben mich ständig irgendwo befummelt und begrabscht :-)

Lange Ohrringe wären da undenkbar gewesen, selbst die Brille war da in Gefahr.

Wenn ich heute am Patienten arbeite, trage ich weder Schmuck, Uhr oder sonst was.

Im Büro allerdings schon.

Rabiata

Rettershrek
17.05.2005, 16:15
Also ich muss mal relativieren, da sich viele offensichtlich am ersten Teil meiner Aussage gestoßen haben.
Das mit dem Verweis auf's Grundgesetz war nicht 100%ig ernst gemeint.
Aber ich bleibe dabei, ... so lange die Verletzungsgefahr nur mich selbst betrifft, muss ICH wissen, was ich tue. Ich muss mir sicher bewußt sein, DASS ein Verletzungsrisiko besteht. UND dass ich selbst daran Schuld bin, wenn etwas passiert.
Desweiteren glaube ich NICHT, dass für meinen Patienten ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht, wenn ich im Gesicht oder sonst irgendwo am Körper (ausgenommen Arme und Hände) Schmuck trage.
Ich räume ein, dass ich mir meine Zunge im Zuge jugendlichen Übermuts habe durchstechen lassen und ich vermutlich heute nicht mehr tun würde. Eben auch aufgrund meiner inzwischen ausgereiften Anatomie/Physiologie und Pathologie Kenntnisse. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich es habe und immer noch gerne habe. Sonst steht es mir ja frei es rauszunehmen.
Desweiteren stören sich bei mir kaum Patienten daran, da sie es wie schon erwähnt auch nicht zu sehen bekommen.
Wenn es um das äußere Erscheinungsbild geht, da halte ich eher Körperbilder für fragwürdig, da diese geschichtlich nur Haftgefangene hatten und somit ein negatives Bild werfen könnten.
Nun habe ich auch schon im Altenheim gearbeitet. Es ist sicher richtig, dass die Bewohner zum Teil zuerst Vorurteile haben, diese aber durch korrekte und fürsorgliche Pflege ausgeräumt werden.
Dass es immer Leute gibt, die irgendetwas stört, das ist ja unbestritten. Aber die finden auch in jedem Fall was. Und sei es ein Kurzhaarschnitt, eine außergewöhnliche Brille, oder vieles anderes.
Vielleicht sollte mit den wirklich gefährlichen Dingen, die immernoch salonfähig sind anfangen. Und da denke ich an Dinge, die die Patienten vielleicht nicht stören, aber deutlich gefährlicher sind (die oben erwähnten Eheringe, Armbanduhren, Fingernägel etc).
Ebenso finde ich es unverantwortlich, dass im Dienst geraucht wird, da der Rauch an der Kleidung hängen bleibt und bettlägrige Pat. im Nikotinentzug doch ziemlich gequält werden, ... aber das ist ein anderes Thema das vermutlich hier nicht hingehört.
Aber ich denke eben, dass ein Stab durch die Augenbraue meinen "Kunden" weniger behindert oder stört als alter Rauch an der Kleidung.

RS-USER-opus
17.05.2005, 17:40
Original geschrieben von Rettershrek
Also ich muss mal relativieren, da sich viele offensichtlich am ersten Teil meiner Aussage gestoßen haben.
Das mit dem Verweis auf's Grundgesetz war nicht 100%ig ernst gemeint.
Hab ich mir schon fast gedacht, aber in letzter Zeit wird Art.3 GG zu gerne verwendet, um zu sagen, ich will machen, was ich will. :peace:


Original geschrieben von Rettershrek
Aber ich bleibe dabei, ... so lange die Verletzungsgefahr nur mich selbst betrifft, muss ICH wissen, was ich tue. Ich muss mir sicher bewußt sein, DASS ein Verletzungsrisiko besteht. UND dass ich selbst daran Schuld bin, wenn etwas passiert.
Dann müßtest du im Rettungsdienst auch keine Sicherheitsstiefel tragen.....

Original geschrieben von Rettershrek
Desweiteren glaube ich NICHT, dass für meinen Patienten ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht, wenn ich im Gesicht oder sonst irgendwo am Körper (ausgenommen Arme und Hände) Schmuck trage.
Dazu bin ich, wie gesagt, nicht der Experte, aber warum wohl darfst du nicht in Privatklamotten Dienst schieben?

Original geschrieben von Rettershrek
Ich räume ein, dass ich mir meine Zunge im Zuge jugendlichen Übermuts habe durchstechen lassen und ich vermutlich heute nicht mehr tun würde. Eben auch aufgrund meiner inzwischen ausgereiften Anatomie/Physiologie und Pathologie Kenntnisse. Ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich es habe und immer noch gerne habe. Sonst steht es mir ja frei es rauszunehmen. Moment, du hast jetzt diese Kenntnisse in Anatomie und Physiologie und willst das Zungenpiercing weitertragen? Wie paßt denn das jetzt zusammen? Gut, ist aber offtopic.... :eek:

Original geschrieben von Rettershrek
Desweiteren stören sich bei mir kaum Patienten daran, da sie es wie schon erwähnt auch nicht zu sehen bekommen.
Wenn es um das äußere Erscheinungsbild geht, da halte ich eher Körperbilder für fragwürdig, da diese geschichtlich nur Haftgefangene hatten und somit ein negatives Bild werfen könnten.
Die Leute werden sicher nicht bei der Begrüßung sagen: "Ihr Piercing stört mich!" So direkt wirst du das nicht immer bemerken.
Was Tattoos angeht, gebe ich dir allerdings Recht, was den Eindruck angeht, den sie hinterlassen können (Hygienisch stellen sie kein Problem dar). Auch wenn die Verknüpfung mit Strafgefangenen wohl nicht mehr so geläufig ist, so gelten sie doch oft noch als "Proletenstempel", als Zugeständnis an eine vorübergehende Mode bestimmter Kreise, der zuliebe man auch gesellschaftliche Nachteile in Kauf nimmt. Verbunden mit dem Nachteil, daß man sie im Dienst nicht einfach abschrauben kann.

Original geschrieben von Rettershrek
Nun habe ich auch schon im Altenheim gearbeitet. Es ist sicher richtig, dass die Bewohner zum Teil zuerst Vorurteile haben, diese aber durch korrekte und fürsorgliche Pflege ausgeräumt werden.
Ich traue dir gerne zu, daß du die störrischten Alten überzeugen kannst. Ich verstehe aber nicht, warum man dieses Mißtrauen erst anfüttern muß.

Original geschrieben von Rettershrek
Dass es immer Leute gibt, die irgendetwas stört, das ist ja unbestritten. Aber die finden auch in jedem Fall was. Und sei es ein Kurzhaarschnitt, eine außergewöhnliche Brille, oder vieles anderes.
Du hast Recht, wenn es um irrationale Vorurteile geht. Beim Piercing steckt aber selber eine große Portion Irrationalität dahinter. Jemand, der reif, kompetent und verantwortungsbewußt ist, macht sowas eben nicht, insofern sind die Vorurteile anders, als wenn es sich um den Haarschnitt dreht.

Original geschrieben von Rettershrek
Vielleicht sollte mit den wirklich gefährlichen Dingen, die immernoch salonfähig sind anfangen. Und da denke ich an Dinge, die die Patienten vielleicht nicht stören, aber deutlich gefährlicher sind (die oben erwähnten Eheringe, Armbanduhren, Fingernägel etc).
Berechtigter Einwand, aber darüber haben wir gesprochen. Das eine schließt das andere nicht aus

Original geschrieben von Rettershrek
Ebenso finde ich es unverantwortlich, dass im Dienst geraucht wird, da der Rauch an der Kleidung hängen bleibt und bettlägrige Pat. im Nikotinentzug doch ziemlich gequält werden, ... aber das ist ein anderes Thema das vermutlich hier nicht hingehört.
Aber ich denke eben, dass ein Stab durch die Augenbraue meinen "Kunden" weniger behindert oder stört als alter Rauch an der Kleidung.
Hier gebe ich dir sofort Recht. Rauchen im Pflegedienst (was nach Feierabend passiert, geht mich nichts an) ist ebenso unprofessionell und rücksichtslos.

Aber zurück zum Piercing, was ich noch immer nicht verstehe ist, warum du jetzt so daran hängst, als ob es um die persönliche Glückseligkeit ginge. Was ist daran so wichtig, daß du eher die Qualität deiner Arbeit auf Spiel setzen willst als ein paar Stunden darauf zu verzichten? Und ehe du protestierst, zur Qualität der Arbeit im Pflegedienst gehört auch die gepflegte, vertrauenswürdige Erscheinung.

Intensivling
17.05.2005, 18:17
Ähm Rettershrek das stimmt leider so nicht das DU nur dafür verantwortlich bist wenn du dich eintscheidest ein Piercing zu tragen !!!
UVV sagt dir ganz genau und auch dem Arbeitgeber was arbeitsrechtlich erlaubt ist und was nicht ... so zum Beispiel geschlossene Schuhe und so ...

Wenn jeder machen könnte was er will und sich selbst dem Risiko bewusst wäre .... na Mahlzeit ... das würde im Chaos enden :D