Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Psychologische EH ?
Längere Zeit überleg ich mir schon, diese Frage mal zu stellen und diese Thematik im Forum mal aufzugreifen. Wie sieht es bei euch aus in der Hinsicht "psychologische Eh?".
Situationen dafür kanns viele geben, wie bspw. Menschen die Depressionen haben, Selbstverletzende Menschen, Traumamenschen .. etc.
Es kann ja auch passieren, das man zu einem Notfall gerufen wird, der nicht aus medizinischer Sicht sondern aus psychologischer Sicht Hilfe benötigt/hervorgerufen wird.
Normalerweise sagt ihr euch sicher, das das dann keine Aufgabe für euch sondern für Seelsorger, Psychologen ist etc.
Aber was ist, es passiert euch wirklich mal und ihr müsst da durch...
wisst ihr da in etwa wie reagieren?
greetz moony
Du meinst so Fälle, man trifft auf jemanden, der von einer Brücke springen will oder ähnlich...
Da kann ich wenn überhaupt nur von dem gelernten Wissen und Erfahrungen aus der Krankenpflege zehren....
Das kommt auf den Fall an: Erst mal versuchen Kontakt herzustellen und Abstand halten, aber immer noch Nähe zeigen.
Versuchen ins Gespräch zu kommen, ihn direkt auf seine Absichten / Probleme ansprechen - um den heißen Brei reden wäre daneben und unproduktiv.
Oft reicht schon das da einfach jemand da ist.
Gruß
HörBird
Ja genau solche..oder du hast jemand der sich so arg verletzt hat das er das nicht mehr selbst versorgen kann und darum ihr gerufen werdet...oder jemand der ne panikattacke hat auf einem größeren event wo du san-dienst machen musst....
sowas halt....
Original geschrieben von Hörbird
Das kommt auf den Fall an: Erst mal versuchen Kontakt herzustellen und Abstand halten, aber immer noch Nähe zeigen.
Versuchen ins Gespräch zu kommen, ihn direkt auf seine Absichten / Probleme ansprechen - um den heißen Brei reden wäre daneben und unproduktiv.
Oft reicht schon das da einfach jemand da ist.
letzteres is schonmal ziemlich gut..es ist jemand da und das hilft schon..bloss was ist wenn diese person wieder geht...
dann ist es für viele so das die "einsamkeit und das verlassenwerden" noch größer werden bevor derjenige da war....
manchmal denke ich dass das einfach ein undurchbrechbarer teufelskreis ist...
Wie gesagt - es kommt auf den individuellen Fall an.
stimmt..kein fall is wie der andere und doch steht man da und ist völlig hilflos..
don´ts wie "stell dich nicht so an" kommen dir in den sinn und do´s wie "bin da für dich" oder sowas die fallen dir in dem moment nicht ein..
aber ich weiss das diese art von eh verdammt wichtig ist, auch wenn sie von vielen einfach als "gehört nicht zum rettungsdienst"... abgestempelt werden.
Original geschrieben von Moonlay
letzteres is schonmal ziemlich gut..es ist jemand da und das hilft schon..bloss was ist wenn diese person wieder geht...
dann ist es für viele so das die "einsamkeit und das verlassenwerden" noch größer werden bevor derjenige da war....
manchmal denke ich dass das einfach ein undurchbrechbarer teufelskreis ist...
Am besten solltest Du jemanden dafür abstellen - idealerweise.
Mittlerweile haben viele Landkreise einen Notfallseelsorger. Im Falle eines Falles wird er automatisch gerufen. Ich könnte mir vorstellen, das man ihn auch noch nachfordern könnte.
ja stimmt...
notfallseelsorger gibt es bei uns gar nicht... die meisten werden einfach ins krankenhaus abtransportiert, da abgestellt und gut ist...
soviel ich weiss zumindest...
Original geschrieben von Moonlay
stimmt..kein fall is wie der andere und doch steht man da und ist völlig hilflos..
don´ts wie "stell dich nicht so an" kommen dir in den sinn und do´s wie "bin da für dich" oder sowas die fallen dir in dem moment nicht ein..
aber ich weiss das diese art von eh verdammt wichtig ist, auch wenn sie von vielen einfach als "gehört nicht zum rettungsdienst"... abgestempelt werden.
Die wenigsten wissen, das so Sprüche wie " Stell Dich nicht so an" oder "Morgen siehts anders aus" oft das gegenteil erbringen. Wer noch nie selber in so einer Situation war, wird von alleine nicht genügend Einfühlungsvermögen aufbringen können.
Hatte schon mal so einen Fall bei uns in der Notaufnahme:An Depressionen leidernder Mensch ist mit seinem Auto bei schneeglatter fahrbahn ins Rutschen gekommen---> Auto Totalschaden, Airbag ausgelöst-->leichte Gesichtsverletzungen, da Brille im Weg.
Die ganze Zeit redete er von Umbringen und so, weil er erstens Schuld hatte und das Auto für die Arbeit brauchte....
Der behandelte Arzt hat ihn deswegen zur Schnecke gemacht !Hats zwar gut gemeint gehabt, aber wohl eher das Gegenteil erreicht.
Original geschrieben von Moonlay
ja stimmt...
notfallseelsorger gibt es bei uns gar nicht... die meisten werden einfach ins krankenhaus abtransportiert, da abgestellt und gut ist...
soviel ich weiss zumindest...
Wurde bei uns nachdem schrecklichen Busunglück 1991 bei Donaueschingen eingeführt - ein junger Feuerwehrmann hielt die Bilder nicht aus und brachte sich um.
irgendwie sind wir grad die einizigen die diesen thread bestreiten... ja ich sag´s einfach mal so..wenn man nicht selbst von solchen thematiken ahnung hat weiss man nicht wie man sich verhalten soll und macht oft solche fehler..genau deshalb war mir dieser thread auch wichtig, weil ich denke es kann sehr hilfreich sein in etwa zu wissen wie man sich bei solch einem problem verhalten kann/soll...
saddamski
18.05.2005, 16:14
Ein Problem ist mit sicherheit auch, dass man sowas nicht wirklich trainieren kann.
War bisher nur einmal bei einem psy. Notfall...da hab ich an alles gedacht, aber nicht mehr an die dollen Sachen bzw. "Sprüche" die man sagen darf oder nicht.
natürlich mag es nicht gut sein, wenn man erst sagt "Hey, ich bin hier um zu helfen" und später wieder weg ist.
Aber anders geht es nun mal nicht.
Und wirklich belassen würde ich niemanden mit psy. Problemen. Zumal das ganze ja auch ziemlich schwer einzuschätzen ist. Das soll mal besser ein Arzt machen, der den pat. zur Not auch dabehalten bzw. Einweisen kann.
Ich denke psy. Notfälle bzw. Krankheiten sind die schlimmsten und problematischten.
Vielleicht hat ja jemand mal eine interessante Fortbildung o.ä. in diesem Bereich gemacht..
Tobias
RS-USER-titan_cb
18.05.2005, 18:24
Ich habe erfahren, dass in unserer Abteilung in einer der nächsten Fortbildungen auf die Thematik "Psychischer Notfall" eingegangen werden soll ... mal sehn.
Wir haben in Vlbg ein Kriseninterventionsteam (KIT) ... da gibts ausgebildete Leute für psych. Notfälle bei Einsatzkräften (Großunfall u.ä.). Das KIT wird ebenso für Personen eingesetzt, die z.B. einen nahen Angehörigen verloren haben und mit der Situation nicht zu recht kommen oder sonstige psych. Traumata erlitten haben - hat sich schon oft ausgezahlt - auch wenns etwas dauert, bis die da sind (so an die 20 - 40 min wenns gut läuft)
Ich finde mich als RS allerdings oft in einer verzwickten Lage. Auch wenn ich Patienten mit psychischen Problemen helfen will - oft habe ich keine 30min mit dem Patienten zu tun; da ist oft das einzige, was man tun kann ein gewisses Vertrauensverhältnis schaffen und aktiv Zuhören - sofern der Patient über seine Probleme sprechen will.
RS-USER-opus
18.05.2005, 19:53
Original geschrieben von saddamski
Ein Problem ist mit sicherheit auch, dass man sowas nicht wirklich trainieren kann.
War bisher nur einmal bei einem psy. Notfall...da hab ich an alles gedacht, aber nicht mehr an die dollen Sachen bzw. "Sprüche" die man sagen darf oder nicht.
Doch doch, man kann es trainieren und man kann sogar darin gezielt ausgebildet werden.
Unser Verein betreibt den Stuttgarter Krisen-Interventionsdienst (http://www.kit-stuttgart.de/) , das ist dasselbe wie Notfallseelsorge, aber auf weltlicher Basis und daher oft etwas eher aktzeptiert. Es gibt dafür eine hervorragende Ausbildung, die ich sehr empfehlen kann.
Der Dienst wird relativ häufig angenommen und kann sehr viel bewirken.
klar kann so ein KIT-training viel bewirken, möchte ich nicht ausschlagen...
aber mir gehts jetzt speziell um euch im forum....
kann leider schlecht so nen fall im traininigs-center posten....
aber sagt mir doch mal....wie steht ihr persönlich zu sowas?
wichtig/unwichtig??
Original geschrieben von Moonlay
klar kann so ein KIT-training viel bewirken, möchte ich nicht ausschlagen...
aber mir gehts jetzt speziell um euch im forum....
kann leider schlecht so nen fall im traininigs-center posten....
aber sagt mir doch mal....wie steht ihr persönlich zu sowas?
wichtig/unwichtig??
Hi,
Halte es persönlich für sehr wichtig ! Körperliche Verletzungen heilen, seelische dagegen sehr schlecht....
Ob es nun das Unfallopfer, Kriminalitätsopfer oder aber der Helfer ist, es spielt keine Rolle.
So einen Fall gab es übrigens schon im Trainings-Center, wenn auch ziemlich versteckt - der VU-Fall vom Cheffe beinhaltete es ja im Grunde genommen schon. Wurde aber nicht so darauf eingegangen, war auch nicht Kernstück des Falles.
Gruß
HörBird
Wie gesagt, ich trau mich nicht so einen fall zu eröffnen, sonst hätte ich es getan....
aber ich denke das diese thematik nicht nur die rd´ler unter uns betrifft sondern auch die ffw'ler..zumindest nehm ich mal an....
ka-be-em
19.05.2005, 14:45
Jeder Verletzte ist in einer Stressituation. Der eine mehr, der andere weniger. Beeinflusst natürlich durch Art und Schwere der Verletzungen, der Persönlichkeit etc. Aber jeder Verletzte benötigt die sog. psychische Erste Hilfe.
Das beginnt schon mit dem ersten Kontakt --> Begrüßung, sich selber vorstellen mit Qualifikation, den Verletzten mit Namen anreden und und und... Selbst mit bewusstlosen oder mit den sog. "nicht ansprechbaren" Patienten sollte man sprechen.
Hab da mal ein interessantes Buch gelesen --> "Psychische Erste Hilfe von "Dingsbums" Lasoga oder so ähnlich" (zu faul zum :google: :rolleyes: )
SANIwolf
19.05.2005, 15:58
Ich werd demnächst ein kleines Fallbeispiel ins Trainingscenter reinstellen...(hab zur zeit so viel zu tun, aber am Sonntag)
danke sani..weisst ja wie sehr du mir damit hilfst...
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