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Mäuschen
07.06.2005, 18:02
Hallo,
ich war als Praktikantin mit bei einem Pat. mit V.a. Ösophagusvarizenblutung.
Ich hab es zwar kurz erklärt bekommen was es ist, aber da ich einen Bericht drüber schreiben möchte, würd ich gerne wissen was es nochmal genau ist, da ich es leider schon wieder vergessen habe.
Es wäre super nett, wenn es mir einer erklären würde.

Vielen Dank und viele Grüße,Mäuschen

Blaulicht-shaolin
07.06.2005, 18:09
Original geschrieben von Mäuschen
Hallo,
ich war als Praktikantin mit bei einem Pat. mit V.a. Ösophagusvarizenblutung.
Ich hab es zwar kurz erklärt bekommen was es ist, aber da ich einen Bericht drüber schreiben möchte, würd ich gerne wissen was es nochmal genau ist, da ich es leider schon wieder vergessen habe.
Es wäre super nett, wenn es mir einer erklären würde.

Vielen Dank und viele Grüße,Mäuschen

Also wenn ich mich richtig erinnere is das mal ganz salopp beschrieben ´ne Krampfader in der Speiseröhre die aufgeplatzt is und dann blutet "wie Sau"!:D
Ich hab sowas noch nie gesehen und kenn das nur aus den Lehrbüchern!
Aber die Details, welche Folgen usw überlass ich mal den Profirettern hier!;)

Mäuschen
07.06.2005, 18:20
ja, so haben die mir das auch erklärt.
Aber es reicht mir halt nicht für meinen Bericht......

Nun, wir hatten Glück, denn als wir vor Ort waren hat er nicht mehr Blut erbrochen und er hat auch in die Toilette gebrochen, sodass wir noch nicht mal nen Tropfen gesehen haben.

viele grüße,Mäuschen

RS-USER-Hoffi
07.06.2005, 18:32
und der wagen sah nicht aus wie sau? ich hab das noch als schlachtfeld in erinnering

Mäuschen
07.06.2005, 18:40
Nein, ich hab wie gesagt nicht einen Tropfen Blut gesehen.
Angeblich war es zweimal schwallartiges Erbrechen mit viel Blut laut Aussage des Bruders.......

RS-USER-Elektro-Dengel
07.06.2005, 18:43
Richtig, Ösophagusvarizen sind Krampfadern in der Speiseröhre. Zu Blutungen kann es aus verschiedenen Gründen kommen:
- Spontan
- Hypertensive Entgleisung
- Gerinnungsstörungen (z.B. auch durch Heparin, Marcumar, etc.)
- Trauma (meist duch verschlucken scharfkantiger Gegenstände, z.B. Brotkruste)

Ursache ist sehr häufig (z.B. duch C2-Abusus bed.) Leberzirrhose.
Durch die Vernarbung des Lebergewebes kommt es zu einer Stauung des Pfortaaderkreislaufs. Dadurch entstehen die Varizen.

Bei einer Blutung kommt es zu schwallartigem Bluterbrechen, oder nach Verschlucken zu Kaffeesatzerbrechen. Der Blutverlust kann lebensgefährliche Mengen in kürzester Zeit erreichen.
Außer der symptomatischen Schockbehandlung gibt es noch spezielle Magensonden, die Blockbare Ballons enthalten, mit denen man die evtl. Blutung zum sistieren bringen kann (NA)

Besonder Beachtung sollte man dem Eigenschutz widmen (Traumabrille)

Rettungstiger
07.06.2005, 19:03
@Dengel:
Hey, scho wieder einer aus meiner alten Heimat!

Fast Richtig. Soweit ich in Erinnerung habe, entstehen die Varizen aber nicht primär durch die Stauung, sondern dadurch, dass sich wegen der Stauung ein Umgehungskreislauf bildet, der dann über die Speiseröhre führt.

Vom Schweregrad gibt es keinen Standard. Das kann von einmliger Blutung mit anschließendem Erbrechen und gut ist gehen (so wie ich es schon mal erlebt hab) bis hin zum von Hoffi zitierten Schlachtfeld. Worst Case: Exitus durch schwere Aspiration bzw. öfter einfach durch verbluten.
Insgesamt ist die Letalität auch relativ hoch, weswegen die meisten einen Mordsrespekt haben, wenn sie zu diesem Meldebild gerufen werden (Nicht zuletzt aus Angst vorm Saubermachen --> siehe Hoffi!:-p )

RS-USER-apoplex
07.06.2005, 19:03
Mit ein paar Wörtern lässt sich das Krankheitsbild der Oesophagusvarizenblutung nicht erklären.

Physiologisch fließt das Blut vom Herz durch Arterien, Arteriolen, Kapillaren, Venolen, Venen zurück zum Herzen.
Im Bauchraum gibt es noch eine Besonderheit, bei den unpaaren Bauchorganen (Magen, Darm, Leber und Pancreas) fießt das Blut nach dem Kapillargebiet in die Pfortader, diese fließt über die Leber in das venöse System und dann zum Herzen.
Dieses macht auch Sinn, da die Leber als zentrales Stoffwechselorgan vielfältige Aufgaben zu erfüllen hat. Sie muss die aufgenommenen Nährstoffe aus dem Magen und Darm weiterverarbeiten, die Blutglukosekonzentration („Blutzucker“) auf dem selben Niveau zu halten, dazu benötigt sie Hormone aus dem Pancreas (Insulin, Glukagon), so dass diese Anordnung der Gefäße optimal ist. Dass Milz und Leber hintereinandergeschaltet sind, macht vom Innenaufbau her Sinn. Beide Organe bestehen nicht aus engen Gefäßen mit einem konstanten Fluss sondern aus Aufweitungen der Blutgefäße mit einem langsamen Blutfluss. Damit in der Milz das Blut nicht gerinnt und verklumpt, wird dort die Gerinnung etwas gehemmt, dieses vermischt sich dann mit dem nährstoff- und hormonreichen Blut in der Pfortader und setzt so die Gerinnung darin auch etwas herunter, so dass es in den Lebersinusoiden zu keiner Verklumpung kommt, es wird also alles optimal verwertet.
In den Grenzgebieten zwischen unpaaren Bauchorganen, deren Blut über die Pfortader abfließt, und anderen Organen gibt es Verbindungen, die Anastomosen, diese finden sich am Enddarm und Übergang Magen/Speiseröhre.

Kommt es zu einer Erkrankung der Leber (Leberzirrhose durch Infektionen, Herzinsuffizienz, Vergiftung, Alkoholmissbrauch oder Tumoren) erhöht sich der Flusswiderstand des Blutes, dass über die Pfortader durch die Leber muss, so dass sich der Druck in der Pfortader erhöht (portale Hypertension).
Gleichzeitig führt die Schädigung der Leber zu deren Funktionseinschränkung bis hin zum Funkionsverlust. So ist die Bildung von Gerinnungsenzymen für die Blutgerinnung gestört, so dass das Blut bei Verletzungen länger zu einem Verschluss der Wunde braucht. Der Abbau von Hormonen ist eingeschränkt, die Bildung von Eiweißen für die Aufrechterhaltung des kolloidosmotischen Drucks des Blutes ist gestört, Ammoniak kann nicht mehr abgebaut werden und führt zu neurologischen Schäden (Verwirrtheit), Bilirubin wird nicht mehr wasserlöslich gemacht (konjugiert) und kann nicht mehr auf dem normalen Weg ausgeschieden werden........

Dieses führt jetzt zu diversen Symptomen und Begleiterkrankungen:
Ikterus (Gelbfärbung der Haut durch Bilirubin), Verwirrtheit, Gerinnungsstörungen, beim Mann Ausfall der Schamhaare und Brustwachstum, Bildung von Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (Aszites) durch den Verlust von Eiweißen und einem erhöhten Druck in den Kapillaren des Pfortaderkreislaufs mit eier erhöhten Durchlässigkeit ...
Durch die portale Hypertension sucht sich das Blut alternative Wege als durch die Leber, so dass der Blutfluss in den Anastomosen zunimmt und sich diese dadurch verdicken (Varizen).

Diese Varizen am Übergang von der Speiseröhre zum Magen können auch aufplatzen, so dass es dann dort massiv blutet (Oesophagusvarizenblutung), dieses wird durch die gestörte Blutgerinnung noch verstärkt. Ein Mensch kann innerhalb weniger Minuten an dieser Blutung sterben.
Erkennen tut man dieses am Erbrechen von großen Mengen frischem Blut (beim Magengeschwür wäre das Blut eher angedaut und dann kaffeesatzartig) sowie den anderen Symptomen eines Lebererkrankten, die aber nicht immer alle vorliegen müssen.
Für die Notfallversorgung ergeben sich aus dieser Blutung zwei Hauptprobleme: Der hohe Blutverlust sowie das Aspirationsrisiko.
Notfallmaßnahmen sind also die Überwachung, Wärmeerhalt, Sauerstoffgabe, Schockbekämpfung (mehrere Zugänge und Volumengabe), evtl. die Intubation, ansonsten die sitzende Lagerung des Patienten.
Die Blutung kann auf mehrere Arten gestillt werden, entweder können im Krankenhaus im Rahmen einer endoskopischen Untersuchung stark gefäßverengende Medikamente in die Varizen eingespritzt werden (z.B. Adrenalin), diese Stellen mittels Strom oder Laser verödet werden oder die Blutung mittels einer Kompressionssonde (Linton-Nachlass- oder Senkstaken-Blakemoore-Sonde) komprimiert werden. Sofern diese Sonden auch im Rettungsdienst vorhanden sind, können diese bereits dort schon zum Einsatz kommen.

Gerade bei diesen Blutungen steht auch der Eigenschutz im Vordergrund. Durch Husten werden Bluttröpfchen vernebelt und können eingeatmet werden, es sollten also neben kompletter Schutzkleidung (also kein Polo-Shirt) noch Schutzbrille und Mundschutz getragen werden. Da einige Leberzirrhosen auch durch Infektionskrankheiten (Hepatitis B, C ...) hervorgerufen werden können, ist die Chance bei einem solchen Krankheitsbild auf einen infektiösen Patienten zu treffen, deutlich höher.

RS-USER-Elektro-Dengel
07.06.2005, 19:13
Original geschrieben von Rettungstiger
@Dengel:
Fast Richtig. Soweit ich in Erinnerung habe, entstehen die Varizen aber nicht primär durch die Stauung, sondern dadurch, dass sich wegen der Stauung ein Umgehungskreislauf bildet, der dann über die Speiseröhre führt.


Richtig, mir is des irgendwie falsch begebracht worden, habs aber grad mal im Leitfaden nachgeschlagen, hast schon recht!


Original geschrieben von Rettungstiger
@Dengel:
Hey, scho wieder einer aus meiner alten Heimat!


ja ? woher bist du denn ?

RS-USER-Elektro-Dengel
07.06.2005, 19:18
Original geschrieben von apoplex
In den Grenzgebieten zwischen unpaaren Bauchorganen, deren Blut über die Pfortader abfließt, und anderen Organen gibt es Verbindungen, die Anastomosen, diese finden sich am Enddarm und Übergang Magen/Speiseröhre.


Was genau ist eigentlich eine Anastomose und was ist ein Shunt, und was ist der Unterschied zwischen beidem:confused:

RS-USER-Elektro-Dengel
07.06.2005, 19:29
Na das is ja nicht all zu weit weg !

RS-USER-apoplex
07.06.2005, 19:42
Original geschrieben von Elektro-Dengel
Was genau ist eigentlich eine Anastomose und was ist ein Shunt, und was ist der Unterschied zwischen beidem:confused:

Beides sind Verbindungen zwischen Gefäßsystemen, Anastomose stammt aus dem griechischen, Shunt aus dem Englischen.
Ist ja häufig so in der Medizin, dass eine Sache mehrere Bezeichnungen (z.B. griechisch und Latein) hat und je nach Zusammenhang benannt wird (Beispiel: Splenektomie, Arteria Lienalis, niemand würde zu einer Milzentfernung Lienektomie sagen). Im Zusammenhang mit den Gefäßverbindungen zwischen Pfortader- und venösem System wird halt von portokavalen Anastomosen gesprochen, es hat sich halt so eingebürgert und auch festgelegt (z.B. in der "Terminologia Anatomica").

BTW:
Diskussionen zwischen zwei Usern wie "Wo kommst du her" ... stören erheblich die Übersichtlichkeit, wie wäre es, wenn diese Postings gelöscht würden und auf PM weitergeführt werden?

saddamski
07.06.2005, 20:00
Hatte auch schon mal einen Pat. der eine varizenblutung hatte.
Er hat auch erbrochen. Als ich in den Flur kam, war mein erster Gedanke "Wer hat denn hier in die Ecke gekackt?"
Das hat so tierisch gestunken, das war echt eine Überraschung für mich. Im RTW hat er dann auch noch 2 mal erbrochen. Mit der Ablüftung konnte ich das noch gut aushalten.

Ein Kollege meinte auch, dass das sehr schnell umschlagen kann, wenn das Gefäss wohl richtig platzt, oder es eine grosse Krampfader ist. Dann ist der Blutverlust wohl in kurzer Zeit sehr hoch.

Ist ein guter Fall um darüber einen Bericht zu machen finde ich :)

Für mich war dabei allerdings der Geruch echt am schlimmsten.

Das erbrochene sah wirklich aus wie Kaffeesatz...einfach pech Schwarz.

Auch wenn es Offtopic ist, könnte vielleicht jemand kurz erwähnen wie lange das Blut ca. im Magen sein muss, damit es so schwarz wird? Ist ja geronnenes Blut...aber wie flott gerinnt das? 2-3 Minuten? Oder eher so 10min. oder noch länger?

Tobias

RS-USER-apoplex
07.06.2005, 20:05
Das Blut gerinnt, sobald es Kontakt zur Salzsäure hat, dieses zerstört die normale Struktur der Eiweißverbindungen ("Denaturierung") und führt zu diesem kaffeesatzartigem Aussehen.
Die Denaturierung geht sehr schnell (innerhalb von Sekunden), du kannst es mit einem Eiweiß und Essigessenz in der Küche mal ausprobieren.
Allerdings ist auch entscheidend, wie viel Blut in den Magen kommt und wie viel Salzsäure da drinnen ist, es muss also nicht das ganze blut gerinnen bzw. kann auch so nach oben fließen, wenn die Blutung sehr stark ist.
Eine pauschale Zeit kann man dafür nicht nennen.

RS-USER-Kermit
08.06.2005, 08:21
Hatte letztens einen Patienten der tagsüber wohl ne leichte Sickerblutung hatte, also schon bissle Blut erbrochen, aber nix dramatisches. Auf dem Transport ist das Gefäß wohl völlig aufgerissen und mann konnte zusehen, wie der Patient abgebaut hat.
Deshalb, Varizen-Blutungen sind immer lebensbedrohlich! Auch wenn derjenige noch fit ist, seid vorsichtig!

David Seemayer
08.06.2005, 09:57
@ Anastomosen - Varizen - Shunt

Es hat sich eingebürgert, dass man je nach Fachbereich eine unterschiedliche Terminologie für gleiches oder ähnliches verwendet, zB Anatomie: latein, Krankheit:
Griechisch

Anastomose: Umgehungsgefäß der v. porta hepatica
Varize: oberflächliche Krampfader, meist geschlängelt, zur Umgehung von einer Gefäßinsuffizienz oder eines Thrombus
Shunt: künstliches Gefäß zur Verbindung von ateriellen und venösem System

RS-USER-apoplex
08.06.2005, 11:09
Original geschrieben von David Seemayer
@ Anastomosen - Varizen - Shunt

Es hat sich eingebürgert, dass man je nach Fachbereich eine unterschiedliche Terminologie für gleiches oder ähnliches verwendet, zB Anatomie: latein, Krankheit:
Griechisch

Anastomose: Umgehungsgefäß der v. porta hepatica
Varize: oberflächliche Krampfader, meist geschlängelt, zur Umgehung von einer Gefäßinsuffizienz oder eines Thrombus
Shunt: künstliches Gefäß zur Verbindung von ateriellen und venösem System

Deine Begründung passt nicht, die Anastomosen zwischen Pfortaderkreislauf und normalem venösen Flusssystem sind physiologisch bei jedem vorhanden. Sie werden allerdings erst bei Pfortaderhochdruck klinisch relevant, weil sie sich dann aufdehnen. Es gibt auch noch diverse andere Anastomosen, die Erklärung "Anastomose: Umgehungsgefäß der v. porta hepatica" ist so also viel zu kurz.
Außerdem gibt es auch physiologische Shunts zwischen arteriellem und venösem System (im Bereich der Lunge), mit Shunt ist also nicht nur eine künstliche Verbindung, die z.B. zur Dialyse angelegt wird, gemeint, außerdem gibt es auch künstlich angelegte Verbindungen, die mit Anastomose bezeichnet werden (End-zu-Seit-Anastomose bei der Billroth II Magen-OP).
Auf die Frage von Elektro-Dengel habe ich auch erst mal mein Termi-Buch sowie den Pschyrembel gewälzt, ob es eine klare Trennung gibt, diese gibt es eben nicht, mit beiden Begriffen werden sowohl künstliche, als auch physiologische Verbindungen bezeichnet.

David Seemayer
08.06.2005, 11:26
OK, wäre ja zu einfach wenn man etwas generalisieren könnte.:rolleyes:

silver tabby
14.06.2005, 19:28
Es wäre vielleicht verständlicher, wenn man anstelle von "Shunt oder Anastomose" von Umgehungs- oder Kollateral-kreislauf sprechen würde!

Gerade in der Chrirurgie bezeichnen Anastomosen eher intraoperativ angelegte Verbindungen oder Wiederanschlüsse (z.B. im Rahmen einer Darmresektion die Darmanastomose, oder bei einer Leberresektion oder -transplantation die Gefässanastomosen und Gallengangsanastomosen).

Ein Shunt ist letztlich ein Kurzschluss zwischen einem arteriellen und einem venösen Gefäss, physiologisch unter bestimmten Bedingungen (Z.B. Minderbelüftung) in der Lunge oder chirurgisch im Sinne eines Dialyseshunts z.B. am Arm.

Gruss,
die Katze

RS-USER-apoplex
14.06.2005, 19:41
Original geschrieben von silver tabby
Es wäre vielleicht verständlicher, wenn man anstelle von "Shunt oder Anastomose" von Umgehungs- oder Kollateral-kreislauf sprechen würde!

Ich weiß nicht, wo das Problem bei "Anastomose" ist, so findet man es sowohl im Pschyrembel (257. Auflage, S. 65 f.) als auch in den gängigen Anatomiebüchern (Lippert, Lehrbuch Anatomie, 6. Auflage, S. 380 ff. / Waldeyer, Anatomie des Menschen, 17. Auflage, S. 964)

Kollateralen sind wieder andere Gefäßverbindungsarten und als Bezeichnung für die portocavalen Anastomosen unrichtig.
Kollateralen sind parallele Gefäße, z.B. die oberflächlichen und tiefen Beinvenen, die beide das gleiche Gebiet versorgen. Bei dem Verschluss eines Gefäßes (z.B. tiefe Beinvene) erweitern die Kollateralgefäße (oberflächliche Beinvenen).
Anastomosen sind im Gegensatz dazu Verbindungen zwischen zwei getrennten, aber benachbarten Gefäßsystemen.