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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Elektronische RR-Messgeräte



RS-USER-rettungshamster
17.06.2005, 21:37
Nachdem im Zuge eines Gespräches in einem anderen Thread dieses Thema angeschnitten wurde, wollte ich die Gelegenheit nutzen um diesbezüglich eine Umfrage zu starten :)

Bei uns in der Einrichtung gibt es neben den guten alten manuellen RR-Messgerät, auch die elektronischen Handgelenksquetscher, bei welchen es in der Vergangenheit immer wieder vermehrt zu Fehlmessungen gekommen ist (welche hin und wieder unerkannt blieben :D....Bsp: 121/140 :D)

Wie sind eure Erfahrungen mit diesen Mesgeräten ?

RS-USER-gonzo
17.06.2005, 21:52
ich pers. halte die teile für nicht geeignet, zu viele unglaubwürdige ergebnisse.

nutzen tue ich nur manuelle oder gute elektronische.

RS-USER-rettungshamster
17.06.2005, 21:57
Kann ich dir nur beipflichten. Neulich auch bei einer Bewohnerin auch eine HF von 30 bekommen - völlig unrealistisch.

RS-USER-SchwesterM
17.06.2005, 22:49
Muß bei einer meiner Pat. jeden Morgen messen und hab mir eine Zeit lang mal den Spaß gemacht, erst das elektronische Teil messen zu lassen und hab dann nochmal kontrolliert:

hatte Differenzen bis zu 30 mmHg, die das Gerät weniger angezeigt hat !!!!


Ich muß wohl nicht erwähnen, daß das Gerät morgens meist schon 160/90 angezeigt hat...

RS-USER-blacksheep
18.06.2005, 16:27
Gerade für den Heimgebrauch sind diese Handgelenksdinger gar nicht geeignet. Wie oft fährt man zu jmd mit nem Hypertonus. Beim in die Tür reinkommn sieht man schon auf dem Tisch das Ding liegen und eine vollkommen aufgelöste (meist ältere) Person sitzt zitternt daneben. Na gut .. ärger runtergeschluck. Nachgemessen. Vollkommen normale Wert (statt der 230/150) rausbekommen. Patienten beruhigen. Erklären das sie das Ding direkt in die Tonne tretten soll. Wenn sie unbedingt ein elektronischen haben will, soll sie sich eins für den Oberarm holen. usw und sofort.
Ab und zu erhascht man auch nen Blick auf die Eichplakette die schon seit 3 Jahrenüberfällig ist....
Wir hatten mal ne Patienten die uns alle 2 Wochen wegen nem Hypertonus gerufen hat. Jedes mal das Programm abgezogen oben. *seufz*

Und in den Profibereich gehört aufjedenfall das man mit Manuellen umgehen kann. Und das sollte auch gemacht werden. Ich vertraue in letzter Zeit meinem LP12 auch nicht mehr. Bringt Werte +/-30mmHg. Das kann ja wohl auch nicht Sinn der Sache sein.

Rettershrek
18.06.2005, 16:31
Diese elekronische Handgelenkdinger sind doch totaler Mist (entschuldigt den Ausdruck)
SEHR ungenaue Messung, ... ich halte nichts davon!
Wenn man schon keine direkte Blutdruckmessung hat ;) dann wenigstens etwas, wo ich mich nicht völlig auf die Technik verlassen muss.
Ich bin für Back to basics!
Wenn man schon zu Hause als Laie eine regelmäßige Kontrolle braucht, ... dann gibt's ja auch hochwertigere (z.B. für den Oberarm).
Aber für Pflegefachpersonal, ... würde ich die manuelle Messung vorziehen!

Stephan2204
22.06.2005, 01:30
Ich kann mich allen nur anschliessen.
Die Elektronischen RR-Messgeräte sind einfach zu ungenau..

Da verlasse ich mich lieber auf mein Gehör.

Beachbaer82
22.06.2005, 13:16
Für den privatgebrauch soll es wohl reichen, wenn man sich so ein elektrisches anschafft ( wobei ich war auch schon mehrmals bei Patienten - gerufen wegen hypertoner Krise da das Heimgerät Werte um 200 zeigte und Kopfweh vorhanden waren... Der Druck war 120/70 und Kopfweh - ?! ), also auch da vorsicht.

Im RD/KH/Pflege halte ich das für unverantwortlich! Also Back to basic!

Gruß
Kesti

RS-USER-titan_cb
22.06.2005, 18:41
Ich hab mich für "Bedenkenos - für den Eigenbedarf" entschieden. ABER: nur dann, wenn der Patient eine Einschulung durch den Arzt erfährt UND nicht das nächstbeste Gerät kauft, sondern ein Qualitätsprodukt.

Warum?

Bei richtiger Anwendung sind +/-20mmHg gar nich so schlimm, da der Fehler ja immer der selbe ist (bei richtiger Anwendung) - es geht ja nur um den Trend und nicht um exakte Werte - und was auch noch zu bedenken ist: ein manuelles Gerät kann von einer Person nicht wirklich für sich selber verwendet werden.

ABER: Jeder, der medizinisch gebildet ist sollte manuell messen - also manuell für KH, RD, Pflege und für den First Responder.

RS-USER-apoplex
23.06.2005, 09:36
Original geschrieben von titan_cb und was auch noch zu bedenken ist: ein manuelles Gerät kann von einer Person nicht wirklich für sich selber verwendet werden.


Warum nicht?
Es gibt für die Eigenmessung "Zugbügelmanschetten", die mit einer Hand stramm angelegt werden können.
Problematisch wird es erst, wenn Koordinationsstörungen, Schwerhörigkeit oder Hörgeräte dazukommen.

Allerdings sollte man bei den elektronischen Geräten unterscheiden, ob es Geräte für das Handgelenk oder für den Oberarm sind. Die Oberarmgeräte liefern normalerweise gute valide Werte und bieten für den Patienten etwas mehr Komfort als die Geräte mit dem Stethoskop.
Mit Handgelenksgeräten habe ich bislang eher schlechte Erfahrungen gemacht.


ABER: nur dann, wenn der Patient eine Einschulung durch den Arzt erfährt UND nicht das nächstbeste Gerät kauft, sondern ein Qualitätsprodukt.
Die Handgelenksgeräte sind allesamt schon methodisch eher gut zur Messung geeignet, dieses ändert sich nicht großartig ob ich eines von Fa. X oder Y kaufe.
Und was hat der Arzt mit der Einschulung zu tun? Das ist Sache des Herstellers bzw. des Verkäufers. Und wenn man das Gerät nicht gerade im Discounter sondern im Sanitätsfachgeschäft kauft, sollte dieses auch kein Problem sein.

RS-USER-Sargnagel
04.08.2005, 20:04
also zu den HG geräten möchte ich bemerken, dass es da sehr wohl riesige unterschiede gibt, auch wenn die geräte im fachgeschäft gekauft wurden.

hinsichtlich der messgenauigkeit hab ich persönlich mit dem gerät der fa. hartmann sehr gute erfahrungen gemacht, und das sowohl mit dem aktellen modell, wie auch mit dem vorgängermodell. bei beiden modellen wurde die messgenauigkeit in klinischen anwendertests bestätigt. das aktuelle hat sogar als eines der wenigen europäischen geräte die US zulassung.

die messgenauigkeit gilt wie bei allen anderen rr-geräten natürlich nur, wenn sie auch richtig angewendet werden. z. b. hg geräte nicht bei peripheren durchblutungsstörungen, ganz wichtig ist es auch auf den richtigen armumfang zu achten und den arm bei der messung nicht zu bewegen. auch muskelzittern ist ne bewegung.



ach ja, nein ich werd nicht von der fa. hartmann bezahlt :-)

RS-USER-rettungshamster
05.11.2005, 09:39
Nach mehreres Diskussionen auf Station, haben wir beschlossen, diese Dinger zu entsorgen (was bislang noch nicht geschehen ist).
Da viele unserer Hilfskräfte noch nicht mit dem manuellen RR-Messer umgehen können, wird es in Bezug hierauf erstmal eine Schulung erfolgen müssen.

Ferner war ich entsetzt gewesen, dass selbst die 1-jährig ausgebildeten APH´s noch nicht mal die Pulsqualität kategorisieren können :confused:
Auch hier wieder vermehrter Schulungsbedarf.

RS-USER-Claudi
05.11.2005, 12:08
Die RR - Messung am Handgelenk ist ziemlich ungenau. Das sollte sich eigentlich schon rumgesprochen haben. Übrigens gab es 2001 bei Stiftung Warentest einen Test über RR-Geräte. Das Ergebnis war nicht so prickelnd, auch nicht bei den Geräten für den Oberarm. Vielleicht sollten sich die Hersteller der Dinger mal ein paar Gedanken machen - schließlich ist die Hypertonie auf dem Vormarsch, oder etwa nicht. :o

Wer mal lesen will:
http://www.stiftung-warentest.de/online/gesundheit_kosmetik/test/22469/22469/222469.html

Manuelles Pulsmessen scheint übrigens langsam aus der Mode zu kommen. Ich hörte von den Leuten aus der häuslichen Pflege, dass sie immer nur den Pulswert nehmen, den das elektronische RR-Gerät rauswirft. :rolleyes:

RS-USER-rettungshamster
05.11.2005, 21:17
Original geschrieben von Claudi

Manuelles Pulsmessen scheint übrigens langsam aus der Mode zu kommen. Ich hörte von den Leuten aus der häuslichen Pflege, dass sie immer nur den Pulswert nehmen, den das elektronische RR-Gerät rauswirft. :rolleyes:

Verhält sich leider Gottes in der stationären auch nicht anders :rolleyes:

Hörbird
06.11.2005, 14:00
Hi,

ich kpnnte hier mal mit dem Temperaturmessen gerade weitermachen: Ohrmessgeräte!

Lag das Ohr in der Sonne: Fieber. War der Pat. im freien: Unterkühlung.

Hat man das gerät etwas verkantet hehalten- schwupps - stimmt die Temp. nicht mehr.
Geht zwar fix, aber verlassen kann man sich darauf nicht.

Gruß
HörBird

RS-USER-rettungshamster
07.11.2005, 06:18
Solch einen Luxus können wir uns erst gar nicht leisten :-p

Aber du hast Recht mit dem was du schreibst.