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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kommunikation/Patienteninformation bei Bewustlosen



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RS-USER-Sani
07.08.2005, 20:32
Original geschrieben von fruehgriller
Was haltet Ihr von Leuten die (allen Ernstes) zum ReaPat sagen "Ich werde Sie jetzt Intubieren, damit Sie besser Atmen können!"????
hm... höflich ? :D

leuchtreklamefahrer
07.08.2005, 22:17
Bevor er erschrickt und sich verschluckt...?
Keine Handlugnen am Patienten ohne ihm vorher zu beschreiben was geschieht..

funky weirdo
08.08.2005, 08:20
Original geschrieben von fruehgriller
Was haltet Ihr von Leuten die (allen Ernstes) zum ReaPat sagen "Ich werde Sie jetzt Intubieren, damit Sie besser Atmen können!"
????

man ist sich ja nicht so ganz sicher, wieviel bewusstlose patienten noch mitbekommen, was in ihrer umgebung gesagt wird. wenn man also davon ausgeht, dass das hirn soweit noch funktionsfähig ist, das man den patienten reanimieren kann, könnte man auch davon ausgehen das er das evtl mitbekommen könnte.

aber mal ohne theoretisches blabla, das halte ich für nicht so schlimm.

RS-USER-fruehgriller
08.08.2005, 09:57
Für schlimm halte ich es auch weniger, eher für merkwürdig, aber die Gesichter der Angehörigen sind nicht immer die besten gewesen bei sowas.:(

funky weirdo
08.08.2005, 13:05
Original geschrieben von fruehgriller
Für schlimm halte ich es auch weniger, eher für merkwürdig, aber die Gesichter der Angehörigen sind nicht immer die besten gewesen bei sowas.:(

vielleicht hat der sie nicht gesehen weil sie von dem kollegen verdeckt wurden, der wie ein verrückter auf der brust des patienten herumgedrückt hat...

wieso schickt ihr die angehörigen nicht raus?

RS-USER-blacksheep
08.08.2005, 13:22
Original geschrieben von funky weirdo

wieso schickt ihr die angehörigen nicht raus?

Einige kommen immer wieder rein...

RS-USER-DoktorW
08.08.2005, 13:47
Original geschrieben von funky weirdo

wieso schickt ihr die angehörigen nicht raus?

DAS finde ich noch unpassender :rolleyes:

Beachbaer82
08.08.2005, 21:52
Original geschrieben von fruehgriller

Was haltet Ihr von Leuten die (allen Ernstes) zum ReaPat sagen "Ich werde Sie jetzt Intubieren, damit Sie besser Atmen können!"
????

...So, jetzt wird es mal hell im Hals...



Original geschrieben von funky weirdo wieso schickt ihr die angehörigen nicht raus?

Das kann man ja ellegant mit irgendwelchen "Aufgaben" lösen... "Holen Sie mal xyz" oder so...

funky weirdo
08.08.2005, 22:16
Original geschrieben von DoktorW
DAS finde ich noch unpassender :rolleyes:

mir ist es grundsätzlich egal bzw es ist die entscheidung der angehörigen ob sie dabei sein wollen oder nicht, aber ich denke so ein spruch wie "ich intubier sie mal damit sie besser amten können", der doch oftmals irgendwo aus der routine heraus fällt, dass man alle maßnahmen dem patienten gegenüber kommentiert, ist nicht so schlimm. wenn angehörige mit sowas nicht klarkommen, dann doch lieber raus - sag ich mal so arrogant und unsensibel.
aber der punkt ist doch, das auch der rd mal "ungeschickt" ist, über sowas sollte man hinwegsehen können wenn das ziel/ergebniss stimmt.

RS-USER-DocMezzoMix
09.08.2005, 12:10
Also ich bin auch ein rausschicker.
Zum einen liegen die Patienten seltenst in ihrem 125qm² Wohnzimmer mit genug Platz für alle, zum anderen hatte ich auch oft genug das Problem, das sich Angehörige schon wild trauernd auf den Pat. stürzten und uns im weg standen, sie über den Koffer vielen, oder wie mir einmal der Hausarzt in einer Praxis nachdem er garnichts gemacht hatte bis wir kamen, 2mal durch die Intubation und dann noch voller Energie auf die Finger getreten ist (zum Glück nix gebrochen).
Ich denke, das ist Situationsgebunden. Durch ein sprechen mit dem Pat. im Rahmen der Reha, kann man den Angehörigen auch zeigen, das es noch nicht ganz hoffnungslos ist, wobei man dann irgendwann aber auch der Situation angebracht reagieren sollte.

Äh, aber ist das nicht ein wenig OT?

RS-USER-DoktorW
09.08.2005, 12:53
Ich halte es lieber dezent. Man kann die Leute auch bitten rauszugehen, aber dann nur mit Türe offen lassen! Sie sollen wissen, was mit dem Angehörigen geschieht, wenn sie es möchten! Es steht ihnen zu!!

RS-USER-DerDings
09.08.2005, 13:26
Original geschrieben von funky weirdo

wieso schickt ihr die angehörigen nicht raus?


Original geschrieben von DoktorW
DAS finde ich noch unpassender :rolleyes:

sogar äußerst unschicklich, mMn...
(vorausgesetzt die arbeit wird nicht behindert - z.B. kleiner raum, unmögliches benehmen der angehörigen o.ä.)

persönlich würd ich mich von 'nem sani unter garantie nicht aus dem zimmer rausschicken lassen, in dem gerade ein verwandter reanimiert wird :mad:

man ist doch gewöhnt vor "publikum" zu arbeiten, das stört doch nicht?

jfketks
09.08.2005, 16:02
Original geschrieben von DerDings
[QUOTE]sogar äußerst unschicklich, mMn...
(vorausgesetzt die arbeit wird nicht behindert - z.B. kleiner raum, unmögliches benehmen der angehörigen o.ä.)

persönlich würd ich mich von 'nem sani unter garantie nicht aus dem zimmer rausschicken lassen, in dem gerade ein verwandter reanimiert wird :mad:

man ist doch gewöhnt vor "publikum" zu arbeiten, das stört doch nicht?

nunja, ich bin aber auch eher der rausschicker. wenn schon rea, dann will ich mich da auch voll und ganz drauf konzentrieren können, und nicht noch die angehörigen um mich rum haben, die die arbeit evtl noch behindern. weiterhin muss ich den angehörigen in so einer situation nicht auch noch das nicht grade schöne bild bieten, wenn da auf dem pat rumgedrückt wird, da kommen schläuche rein etc pp, da sieht ja immer ganz wild und gefährlich aus. gesetzt dem fall, die rea ist erfolglos ist das auch nicht grade ein schönes bild, was sie von ihrem angehörigen in erinnerung behalten. womöglich bekommen sie noch extubation etc pp mit ... naja ... ich als angehöriger wollte das nicht sehen. wer troz rausschickens wieder reinkommt ... das ist 'ne andere geschichte. wenn genügend platz ist ... soll er/sie da bleiben. wer einmal zurück kommt, der/die kommt auch öfters ...

RS-USER-DoktorW
09.08.2005, 16:12
Also meine Erfahrung zeigt, dass Angehörige besser damit umgehen, wenn sie sehen was alles gemacht wird und sie das Gefühl haben, alles wird versucht!
Ich halte es für unverschämt, jemanden aus seiner eigenen Wohnung zu verweisen. Das hat den Eindruck, man pfuscht da irgendwie heimlich hinter verschlossenen Türen rum.
Wenn natürlich kein Platz ist, dann schicke ich sie aus dem Weg, aber nicht raus!

krumel
09.08.2005, 16:15
Ich bin auch eher "drin lasser", gerade weil mich ja von den Angehörigen auch ne Menge interessiert.. Was war vor dem Zusammenbruch? Vorerkrankungen? Medikamente? Da gibt es genug Sachen, die mich da zu sehr interessieren...
Auch die meisten KIT Mitarbeiter (die ich bei Rea eigentlich aus Gewohnheit mit-nachalarmiere) sehen das bei uns so..
Grüße
Philipp

jfketks
09.08.2005, 16:28
Original geschrieben von DoktorW
wenn sie sehen was alles gemacht wird und sie das Gefühl haben, alles wird versucht!

und das gefühl haben sie nicht, wenn der RD + NA da ist, obwohl sie nicht mit im zimmer sind ?!? naja ...

was die anamnses angeht, gut, dafür sollten die angehörigen schon da sein :) aber sowas ist im regelfall ziemlich schnell erhoben - zumindest das, was ein ad hoc interessiert. für weitergehende fragen sind die angehörigen ja noch immer greifbar. und bei einem 4er-team hat bei uns im meist doch immer einer zeit, nochmal etwas abseits vom geschehen mit den angehörigen zu sprechen, um diverse dinge in erfahrung zu bringen.

ach ja: und ich verweise niemanden aus seiner wohnung, nur aus dem entsprechenden zimmer ...

RS-USER-DoktorW
09.08.2005, 16:34
Original geschrieben von der -phiL =)
und das gefühl haben sie nicht, wenn der RD + NA da ist, obwohl sie nicht mit im zimmer sind ?!? naja ...





nur Deine bloße Anwesenheit strahlt soviel aus? Wow! Wie sollen sie denn sehen, was im Nebenraum geschieht, wenn eine Wand dazwischen ist?


Original geschrieben von der -phiL =)

ach ja: und ich verweise niemanden aus seiner wohnung, nur aus dem entsprechenden zimmer ...

auch das Zimmer ist nicht Dein (Miet-)Eigentum. sondern das des Pat. oder Angehörigen!

jfketks
09.08.2005, 16:52
Original geschrieben von DoktorW
nur Deine bloße Anwesenheit strahlt soviel aus? Wow! Wie sollen sie denn sehen, was im Nebenraum geschieht, wenn eine Wand dazwischen ist?

sehen sie nicht. aber ich habe auch noch niemanden erlebt, der sehen musste, das was passiert, weil er/sie sonst glaubte, die stehen da rum und trinken kaffee ...



Original geschrieben von DoktorW
auch das Zimmer ist nicht Dein (Miet-)Eigentum. sondern das des Pat. oder Angehörigen!

das ist richtig. keine frage. trotz allem ersehe ich das - wie schon angeführt - als eine art "schutz" (oder wie auch immer man das bezeichnen möchte). wer das nicht mag, der bleibt so oder so im raum, weil man ihn/sie nicht raus bekommt ...

sicher haben wir an sich nicht das recht dazu, aber das haben wir bei anderen tätigkeiten am patienten in gewissen situationen auch nicht ... als da wären zb der PVZ bei einem RTW-einsatz ohne NA ... da schreit aber auch niemand ... und jetzt keine diskussion ob sinnig oder nicht, es geht um den rein rechtlichen aspekt ...

RS-USER-DoktorW
09.08.2005, 17:01
Also Deine Argumente scheinen mir nicht schlüssig.

Denk mal ein wenig psychologisch... jemand, der gerade dabei ist, einen nahen Angehörigen zu verlieren möchte sehen, was geschieht! Die meisten verstehen noch nicht einmal die Tragweite einer Rea.

Und was Deine Konzentration angeht: Lässt Du auch eine 3-spurige Autobahn sperren, weil Du gerade ein VU Opfer am Standstreifen rettest? Sorry, aber als Rettungsdienstler sollte man solche Situationen meistern können!

Für mich bleibt weiterhin: Es gibt keinen wahren Grund, jemanden des Zimmers zu verweisen, nur weil man reanimiert!
Für mich hat das Rausschmeissen etwas von "vertuschen-wollen".
Hier ist Offenheit gefragt!

RS-USER-DerDings
09.08.2005, 17:06
wer das nicht sehen will geht von selbst aus dem zimmer. evtl kann man das "angebot" machen das betreffende zimmer zu verlassen (wenn sie möchten können sie draussen warten, wir brauchen sie hier nicht o.ä.), aber die angehörigen/freunde rauszuschicken würde ich - insofern die autorität gegeben wäre (sit sie eh nicht, aber dennoch) - von keinem meiner teamkollegen billigen. bitte, für uns ist es "ein patient", für sie geliebter mensch, für uns ist es "ein einsatz" aber für die angehörigen ein sehr intimer moment!

was das "völlig auf die arbeit konzentrieren" angeht - in 90% der fälle arbeitete ich bislang vor publikum, ich denke nicht das jemand im RD arbeiten sollte, wenn ihn zuschauer irritieren (oder werden die dann dispos? ;) )

ich spreche aus persönlicher erfahrung: meine halbe familie war anwesend als das NA team versuchte meine großmutter zu reanimieren.