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David Seemayer
17.08.2005, 14:41
Numerus Clausus Austriacus medicinalis

(gegen den Ansturm deutscher Medizinstundenten ab 6/2005)


Der Ansturm deutscher Studenten macht unseren Medizin-Unis schwer zu schaffen.

Das Problem: wir müssen deutsche Bewerber gleich behandeln wie die Österreicher.

Die Lösung: Der Numerus austriacus medicinalis. Ein Eignungstest, der deutsche und österreichische Bewerber mit völlig identischen Fragen aus dem praktischen medizinischen Alltag konfrontiert. (Die dezente Heranziehung minimal identitätsstiftender Austriazismen muss dabei erlaubt sein.)


Die Eignungstestfragen:

1. Ein wamperter Tschecherant steht blunznfett mit einer Eitrigen auf einem Fensterbankl im Mezzanin. Sind notfallmedizinische Maßnahmen aus ärztlicher Sicht angezeigt?

2. Darf raunzendes Pflegepersonal scheanglnden Tachinierern ein Jaukerl geben, während diese büseln?


3. Sie besuchen ein Wiener Kaffeehaus und geben sich als Medizinstudent(in) im ersten Semester zu erkennen. Die korrekte Anrede durch den Ober lautet:
a. Herr/Frau Metzgerlehrling
b. Awezahrer & Stip-Zutzler
c. Herr/Frau Doktor oder gleich Herr/Frau Medizinalrat.

4. Ein Zniachtl von einem Patienten verkutzt sich: Seine Birne sieht plötzlich aus wie ein Paradeiser. Ist es korrekt, die Birne des Patienten einzufatschen, sollte man ihm ein Pulverl geben oder reicht es, wenn er ein gutes Papperl bekommt?

5. Wären die obgenannten Methoden geeigneter, wenn unser Patient statt dem Friedhofsjodler ein Schlagerl gehabt hätte?

7. Muss jemand mit marodem Beuschl, der fesch weitertschickt, den Löffel abgeben?

8. Ein schaasaugerter Patient reißt einen Stern. Nach dem Buserer hat er einen Dippel. Er hat einen ziemlichen Fetzen. Er speibt sich in der Notaufnahme an. Kann zum Entfernen des Gespiebenen auch der Fetzen des Patienten verwendet werden? Wenn nein - warum nicht?

9. Ein verwoadaglter, nicht assekurierter Strassenmusiker kommt mit einer Quetschn am Arm ins Spital. Die Quetschn wird nicht behandelt. Kann er mit dieser Quetschn am nächsten Tag wieder musizieren?

10. Ein Chirurg darf nicht tramhappert sein, sondern muss bei seiner Hackn aufpassen wie ein:
a. Schuhmacher(in)
b. Engelmacher(in)
c. Haftelmacher(in)

11. Unter dem Bett eines Patienten liegt ein Lurch. Was tun sie?

a. Sie lassen die Station evakuieren und verständigen das amphibische Institut.
b. Sie versuchen mit Hilfe des Patienten den Lurch zu fangen.
c. Sie rufen den Reinigungsdienst und lassen auch gleich den Nachtscheam ausleeren.

Vindu
17.08.2005, 15:31
Lass es mich mal so ausdrücken....ich habe kein Wort verstanden.

Bekommen wir noch eine Übersetzung?

der Vindu

David Seemayer
17.08.2005, 16:30
Warten wir nch ein bissl ab, vielleicht kennt ja jemand die eine oder andere Antwort mit der richtigen Übersetzung!

Allerdings ist es für jeden Nicht-Wiener schon schwierig alles zu übersetzen!

Blaulicht-shaolin
17.08.2005, 22:45
Da meine Chefin aus dem Internetcafe ´ne Österreicherin is dürfte der Test kein Problem sein für mich!:) :) :)
Ich mach mich da mal ran!:D

RS-USER-Bärentöter
17.08.2005, 22:57
nach jahrelanger Ehe mit einer Wienerin für mich auch kein Problem...

RS-USER-Obelix
18.08.2005, 09:15
Puh, das ist grenzwertig.

Sicher bin ich mir nur bei Frage 9:

Ja, er kann mit seinem Akkordeon den nächsten Tag weiterspielen ;)

serial2k
18.08.2005, 19:26
Sehr geil :D

Einige kann ich glaub ich beantworten, ich kenn da so ein paar Wiener...


Ein wamperter Tschecherant steht blunznfett mit einer Eitrigen auf einem Fensterbankl im Mezzanin. Sind notfallmedizinische Maßnahmen aus ärztlicher Sicht angezeigt?
Naja, es würde auch erstmal reichen wenn man den Besoffenen von der Fensterbank holt... so ein Sturz aus kann wehtun - und die Wurst krieg ich!


3. Sie besuchen ein Wiener Kaffeehaus und geben sich als Medizinstudent(in) im ersten Semester zu erkennen. Die korrekte Anrede durch den Ober lautet: a. Herr/Frau Metzgerlehrling b. Awezahrer & Stip-Zutzler c. Herr/Frau Doktor oder gleich Herr/Frau Medizinalrat. Hm, schwierig, da Titel ja so unglaublich wichtig sind in Ösiland könnte C passen - wobei B dem klassischen Studentenbild näher käme ;)


Ein Zniachtl von einem Patienten verkutzt sich: Seine Birne sieht plötzlich aus wie ein Paradeiser. Ist es korrekt, die Birne des Patienten einzufatschen, sollte man ihm ein Pulverl geben oder reicht es, wenn er ein gutes Papperl bekommt? Alles falsch, ich würd erstmal gucken dass ich die Atemwege frei bekommen, sonst sieht seine Birne bald aus wie eine Zwetschke - dann lieber rot als tot...


Wären die obgenannten Methoden geeigneter, wenn unser Patient statt dem Friedhofsjodler ein Schlagerl gehabt hätte? Präklinische Medis bei Appoplex? Keine Ahnung...


Muss jemand mit marodem Beuschl, der fesch weitertschickt, den Löffel abgeben? Nicht zwangsläufig, aber ne ausgeprägte COPD ist auch nicht so angenehm...


Ein verwoadaglter, nicht assekurierter Strassenmusiker kommt mit einer Quetschn am Arm ins Spital. Die Quetschn wird nicht behandelt. Kann er mit dieser Quetschn am nächsten Tag wieder musizieren? Ich nehms mal an, es sei denn man hat die Quetschn als Bezahlung einkassiert weil er nicht versichert ist.

Hinter die anderen komme ich leider nicht, zumindest nicht weit genug um die Fragen beantworten zu können ;)

Ach übrigens, falls ich da mal ein Buch empfehlen darf:
Der richtige Umgang mit einem Österreicher (http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3701502633/qid=1124385924/sr=8-1/ref=sr_8_xs_ap_i1_xgl/302-6178254-5765606) :D

RS-USER-titan_cb
18.08.2005, 19:47
Naja ... als Vorarlberger tu ich mir schon etwas schwer ... aber ich dürfte wohl in meinem Heimatland bessere Chancen haben als so mancher Nicht-Österreicher :D

David Seemayer
18.08.2005, 20:43
@ Serial2k

Respekt, Herr Kollege!

Bei "assekuriert" hab' ich mir schon sehr schwer getan und, dass jemand aus NRW das besser übersezten kann als ich, der 9 Monate im Jahr in Wien ist!

serial2k
18.08.2005, 20:57
Hehe, das hätte ich sogar gewusst ohne ein bisschen im Wienerischen bewandert zu sein (btw ich liebe diese Sprache, das klingt einfach so... putzig :D ), irgendwie hatte ich noch Assekuranz = Versicherung im Hinterkopf.

Und jetzt erklär mir mal die andren, wer schläft da in Frage 2 und was soll rumnölendes Pflegepersonal mit denen machen dürfen oder nicht? Und was zur Hölle ist ein "Haftelmacher(in)", das müsste ja wohl die richtige Antwort sein da man die anderen eigentlich außen vor lassen kann, da isses ja (relativ) egal wie unkonzentriert man ist... Und was passiert mit dem Besoffenen mit der Beule? Oder warum hat der ne Beule? Fragen über Fragen...

Schim
19.08.2005, 07:58
Original geschrieben von serial2k
Und jetzt erklär mir mal die andren, wer schläft da in Frage 2 und was soll rumnölendes Pflegepersonal mit denen machen dürfen oder nicht?
Rumnörgelndes Pflegepersonal darf schielenden Arbeitslosen während des Schlafens keine Injektionen verabreichen.


Original geschrieben von serial2k
Und was zur Hölle ist ein "Haftelmacher(in)", das müsste ja wohl die richtige Antwort sein da man die anderen eigentlich außen vor lassen kann, da isses ja (relativ) egal wie unkonzentriert man ist...
Hafteln sind eigentlich die Dinger, mit denen man ein Korsett verschließt, je nach Region aber auch Reißnägel bzw. Stecknadeln. Bei deren Herstellung sollte man sorgfältig arbeiten.


Original geschrieben von serial2k
Und was passiert mit dem Besoffenen mit der Beule? Oder warum hat der ne Beule? Fragen über Fragen...
Die Beule stammt von einem Sturz. Steht ja eh da... :D Und sein Erbrochenes muss man anders loswerden, mit dem Rausch kann man's nicht wegwischen.

David Seemayer
19.08.2005, 09:50
Wobei bei Fetzen kann sowohl Geand als auch Rausch geimeint sein. Deswegen könnte auch gefragt sein ob man mit dem angekotzten Gewand die restliche Kotze wegwischen kann...

serial2k
19.08.2005, 11:41
Ok, macht Sinn. Und "einen Stern reißen" heißt also sich auf die Fresse legen? Interessant... D:-)

David Seemayer
19.08.2005, 12:59
Einen Stern reißen heißt soviel wie VU mit Moped. Ein Buserer ist ein VU.

RS-USER-schmoelzi
19.08.2005, 15:44
Original geschrieben von titan_cb
Naja ... als Vorarlberger tu ich mir schon etwas schwer ...
Ich kann die beruhigen, mit vorarlbergerischem Dialek gings mir sicher genauso.

Schim
22.08.2005, 13:04
Original geschrieben von David Seemayer
Einen Stern reißen heißt soviel wie VU mit Moped.
Geht auch ohne Moped, z. B. beim Schifahren. Ich würde sagen, "Sturz mit hoher Geschwindigkeit" trifft's ganz gut.

RS-USER-Obelix
22.08.2005, 13:05
So, ich bin ein Spielverderber:

hier die Auflösung:SPIEGEL-ONLINE-Artikel (http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,370548,00.html)

RS-USER-Bärentöter
22.08.2005, 13:30
aber teilweise falsch

marodes Beuscherl z.B. heißt kranke Lunge und nicht "multiple Organschäden"

serial2k
22.08.2005, 17:59
Also jetzt steht da auch "Lungenschäden", da war wohl einer schnell und hats korrigiert ;)

EDIT: Wobei ganz korrekt sind sie immer noch nicht.