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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ausnahmezustand



RS-USER-DerDings
02.09.2005, 15:22
auch wenn die beurteilung schwer fällt, was für einen eindruck haben erfahrene katschützer hierzulande von den rettungsarbeiten in new orleans?
wie würde man mit einem vergleichbaren ereigniss in deutschland umgehen, wenn, z.B. (weil ~gleiche größe) dresden evakuiert werden müßte?

nefgeländefahrer
02.09.2005, 15:34
da hier zumindest die einfache bevölkerung keine vollautomatischen waffen besitzt, dürfte es etwas ruhiger hergehen,
und wenn ich an die evakuierung im oderbruch denke, ist man dort auch teilweise als helfer mit mistgabeln oder ähnlichen vertrieben worden, festgestellt wurde allerding je schärfer die polizei vorgeht desto besser hat man die lage im griff, nicht umsonst sind dort die hundertschaften die erhebliche erfahrungen im bereich der hausbesetzerscene haben, zusammengezogen worden...

RS-USER-DerDings
02.09.2005, 23:19
es geht mir aber v.a. um den bandenaspekt. die eigentliche frage lautet: glaubt ihr das die rettung der überlebenden aus new orleans länger dauert als wirklich nötig?

RS-USER-fruehgriller
03.09.2005, 07:03
Ja!

Ich habe den Eindruck, das in den USA ein KatS wie wir ihn kennen nicht existiert, sondern allein die Army strukturierte Organisationsformen hat, um so einen Fall zu handeln.

Der Oberste US KatS Mensch wurde gestern in CNN zitiert: "Unsere Helfer arbeiten unter den bedingungen eines Stadtkrieges!" und: "Wir haben die Lage anfangs völlig unterschätzt"

Alleine die Idee den Superdom als Evac Center ohne Notstromversorgung zu nutzen erscheint mir als eine Fehleintscheidung. Diese hätte zumindest mit entsprechender Vorabausrüstung des Dome gemildert werden können.

Hier wurden einfach die verbliebenen Menschen zusammengebracht, anscheinend geplant für ca 48 Std. Gut, von der jetzigen Flut wurden alle überrascht, aber es muß doch möglich sein in so einer Situation Lebensmittel usw zu bevoraten, um Evakuierte länger zu versorgen.

Hier hat das KatS System USA wohl versagt.:(

RS-USER-Sani
03.09.2005, 07:30
Original geschrieben von fruehgriller
Gut, von der jetzigen Flut wurden alle überrascht, aber es muß doch möglich sein in so einer Situation Lebensmittel usw zu bevoraten, um Evakuierte länger zu versorgen.
Naja, de Metereologen hatten ja eine Vorwarnung abgegeben, entweder würde der Sturm, nach der neue Kraft gesammelt hat, Richtung Florida oder eben in Richtung New Orleans ziehen.
Also hätte man da doch schon viel früher mit der Evakuierung beginnen können.

OK, einige tausend Leute sind ja mit dem Auto abgereist, aber es gibt nunmal leider auch Leute, die sich kein Auto leisten können. Für sie hätte man doch Busse, Flieger und Hubschrauber (New Orleans hat doch mit Garantie einen Flughafen) zur Verfügung stellen können.

Ihr kennt bestimmt Michael Moore (Fahrenheit 9/11), ich will hier keine großpolitische Diskussion anfangan, aber in einigen Punkten seines letzten Briefes hat er nicht Unrecht.
zum Brief (http://michaelmoore.com/words/message/index.php?id=183)

Naja, Mein Senf zum Samstag.

serial2k
03.09.2005, 10:44
Original geschrieben von fruehgriller
Hier hat das KatS System USA wohl versagt.:(
Meinst du das wäre dem deutschen KatS anders gegangen?

Bei einer Katastrophe diesen Ausmaßes kannst du die zivilen Hilfseinrichtungen IMO vergessen, denen fehlt einfach die Struktur und Disziplin um da wirkungsvoll helfen zu können. Guck dir nur mal Eschede an, das war nur so ein winzig kleiner Schadensfalls verglichen mit dem, was in den USA jetzt los ist, und trotzdem erinnern die Fotos von dem Einsatz mit den tausenden roten Jacken die wild durch die Gegend rennen, Fahrzeugen die sich gegenseitig zuparken etc an vieles, aber nicht an effektive Hilfe. Das war auch hauptsächlich Chaos - bis die Bundeswehr eintraf.

Ich will mit diesem Post niemanden schlechtmachen, nicht den KatS und schon gar nicht die freiwilligen Helfer in Eschede, aber wirklich effektiv ist das nicht. Häuptling A weiß nicht was Häuptling B macht und Häuptling C ist das eh egal, weil "das ham wir schon immer so gemacht". Das ist ein strukturelles Problem. Wenn nach einer Anweisung erst 30 Minuten diskutiert wird, ob man das jetzt wirklich so machen sollte, dann ist effektive Hilfe schwierig. Das ist dann der Vorteil der BW mit ihren klaren Führungsstrukturen, Befehle werden ausgeführt, Punkt. Ich bin zwar sonst kein großer Fan von dem Haufen, aber in solchen Fällen hat sie sich echt bewehrt.

El Mosquito
03.09.2005, 14:32
@serial2k
Eschede war Rettungsdienst kein KatS! Nur weil SEGn eingesetzt werden heist es nicht das automatisch Katastophenzustand ist, denn SEGn sind erw. Rettungsdienst.

Zu den KatS-System USA meines wissens gibt es in den Staaten keinen Katastrophenschutz wie in Deutschland, diese Aufgaben werden von einigen Civil Defendern (Zivilschutz!), Fire Deparments und einige andere Freiwiligen (Red Cross, etc...) gemacht, koordiniert wird dieses durch die FEMA (Federal Emergency Managment Agency), die könnte man wohl als TASK-Force Führung oder als Fachberater mit Führungsauftrag sehen.
Die Hauptschlagkraft an Personal und Material kommt jedoch von der National Garde, leider sind die Kräfte aus der betroffenen Gegend grad im Irak.
Es gibt zwar auch DMAT (Disaster Medical Assistance Teams), die aus Ärzten, Schwestern und Paramedics sowie Unterstützungspersonal bestehen, aber diese sind meines Wissens eher darauf ausgelegt eine art Feld-Hospital zu betreiben und nicht eine Unterkunftsstelle so wie wir sie im dt. Betreuungsdienst kannten.

serial2k
03.09.2005, 16:41
Ok, dann streicht meine Aussagen zum KatS wieder ;)

El Mosquito
03.09.2005, 16:52
Nö streichen brauchen wir deine Aussagen nicht, denn du hast ja leider recht, nur die Begriffe müssen wir ausstauschen. :)