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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das RS-Notfalllexikon für Extreme Fälle - Ersteintreffender RTW bei MANV



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rettungsküken
14.09.2005, 21:02
Donnerstag abend, gegen 22 Uhr seit ihr mit eurem RTW grade ohne Patient auf der Rückfahrt von der Uniklinik auf der A 888, es ist nicht sonderlich viel los auf der Straße, als vor euch auf einmal folgendes Unfallszenario auftaucht. In der Dunkelheit schafft ihr es grade noch rechtzeitig zu bremsen. Beim Näheren Hinsehen seht ihr einen Sattelschlepper, der ganz offensichtlich 2 Spuren von 3 blockiert, in dem er seitlich auf der Straße liegt und mit dem Fahrerhaus in der Leitplanke eingeschlagen ist.
Ihr erkennt 3 weitere PKW , die wohl beim Versuch auszuweichen ins Schleudern gekommen sind. PKW 1 steckt auf dem Dach in der Leitplanke und hat Feuer gefangen , PKW 2 ist auf PKW 3 aufgefahren. Nachdem ihr voller Schrecken einmal nach rechts aus dem Seitenfenster guckt, seht ihr jenseits der Autobahn am Hang ein Auto ebenfalls auf dem Dach liegen.
Es sind bereits Passanten vor Ort, die mit Warnblinker am rechten Fahrbahnrand stehen und panisch auf euch zugelaufen kommen...

Hörbird
14.09.2005, 21:08
O.k.nachdem ich mir Überblick geschaffen habe, rufe ich einem Autofahrer nach Absicherung der U-Stelle mit warndreieck, und gehe zu dem brennenden Auto. Schaue, wieviel Personen darin sich befinden.
Frage die Pasasanten nach einem Feuerlöscher.
Gebe per Handy erste Notrufmeldung an die leitsetlle mit den mir bereitsbekannten Angaben.
EDIT: Unfallstelle ist durch die vielen Autos mit Warnblinkanlage wohl genug abgesichert....:rolleyes:

RS-USER-Elektro-Dengel
14.09.2005, 21:09
Ich würd mal sagen:

>>> !!! J A C K P O T !!! <<<

Was spielt der große bartige Mann da oben aber auch immer mit dem großen roten Knopf mit dem großen A drauf !?

Ne, wenn ich morgen nicht um 5 Uhr aufstehen müsste, dann hätt ich echt Lust mich ins Fallbeispiel-Getöße zustürzen, euch trotzdem viel Spass !!

Hörbird
14.09.2005, 21:15
Guter Einwand...
Werd morgen weitermachen, den Anfang habe ich ja bereits gemacht.

rettungsküken
14.09.2005, 21:22
Okay, was sagst du der Leitstelle?
Nach deiner ersten groben Runde stellst du folgendes fest:
LKW: Fahrer bewusstlos, eingeklemmt
PKW 1: Brennt, eine Person liegt 2m neben dem brennenden Wrack auf der Straße, ansprechbar, gibt starke Schmerzen an, sonst keine weiteren Personen im Auto.
PKW 2: 2 Insassen, Fahrer mit Bewusstsein, Beifahrer ohne´, beide eingeklemmt
PKW 3: Fahrer bei Bewusstsein, sorgt sich um sein Baby auf dem Rücksitz, dieses ist munter am Schreien
PKW 4: Fahrer eingeklemmt, ohne Bewusstsein

Die Ersthelfer haben keinen Feuerlöscher dabei. Sind allerdings dabei, wie blöd Warndreiecke aufzustellen und hysterisch durch die Gegend zu laufen und euch anzuschreien, ihr sollt doch endlich die Leute daraus holen!

RS-USER-Sani
14.09.2005, 21:45
Original geschrieben von rettungsküken
Okay, was sagst du der Leitstelle?
benötigen POL und FW, je nach Einsatzplan auch LNA und ELRD.
6 Personen, 5 verletzt, davon 4 eingeklemmt, 3 bewusstlos, bitte dementsprechend NA und RTW.

Die herumwirbelnden Ersthelfer sollen mal die Warndreiecke in ausreichender Entfernung (100-200m) aufstellen, je nach Verkehr wird es sich wahrscheinlich schon stauen. Danach sollen sie neben der (rechten) Leitplanke warten.

Das Feuer des PKW versuchen wir (RTW-Besatzung) per an Bord befindlichem FL zu löschen.

Tja, zu den Patienten:

LKW: Fahrer bewusstlos, eingeklemmt
--> kann man erstmal nix machen, so blöde es klingen mag.

PKW 1: Brennt, eine Person liegt 2m neben dem brennenden Wrack auf der Straße, ansprechbar, gibt starke Schmerzen an, sonst keine weiteren Personen im Auto.
Am besten versucht man, den Pat ein paar Meter vom Brandherd wegzuschleifen. kurzer Bodycheck --> wo Schmerzen ?

PKW 2: 2 Insassen, Fahrer mit Bewusstsein, Beifahrer ohne, beide eingeklemmt
kurzer Bodycheck, wo genau Schmerzen ?

PKW 3: Fahrer bei Bewusstsein, sorgt sich um sein Baby auf dem Rücksitz, dieses ist munter am Schreien
eingeklemmt ? wo Schmerzen ?

PKW 4: Fahrer eingeklemmt, ohne Bewusstsein
tjou, auch hier --> warten.

soweit möglich, grobe Wundversorgung durch Kompressen, evtl. schonmal Stifneck anlegen (bei den nicht-Bewusstlosen)

Tja, leider habe ich nur das Wissen aus der Schule, draussen war ich nur sehr selten bei einem ähnlichen Einsatz (2mal in 4 Jahren, und nie als Erstes Fzg)

rettungsküken
14.09.2005, 22:29
so, weitergehts:
Der erste grobe Bodycheck der Unfallbeteiligten:

LKW: Fahrer männlich, 43J, Beine eingeklemmt, bewusstlos. Thoraxprellung , Kopfplatzwunde. Abdomen weich.

PKW1: Auto spendet weiterhin Wärme, Fahrer aus dem Fahrzeug selbst noch befreit, liegt 2m neben seinem Wrack, ansprechbar, gibt starke Schmerzen im rechten Bein an, da guckt euch der Knochen entgegen, diverse Schürfwunden, Kopfplatzwunde. Abdomen weich.

PKW2: Fahrer eingeklemmt, weiblich, 52J, hysterisch schreiend, desorientiert, Schmerzen im Thoraxbereich und Oberschenkel. Abdomen weich.
Beifahrer: Patient eingeklemmt, bewusstlos, weiblich, 20J, Kopfplatzwunde. Leichte abdominelle Abwehrspannung.

PKW3:Fahrer nicht eingeklemmt, männlich, 28J, ansprechbar, Thoraxprellung , Kopfplatzwunde. Keine starken Schmerzen.
Baby auf Rücksitz: Keine sichtbaren äusseren Verletzungen, schreit.

PKW4: Fahrer eingeklemmt, bewusstlos, keine Atmung, verlangsamter Puls. Abdomen verhärtet.

Die Anfahrtszeit der weiteren Rettungsmittel beträgt ca 10min.
Der erste weitere RTW und ein NEF müssten in ca 5min vor Ort sein. Das Feuer habt ihr erstmal Feuer sein lassen und euch den 6 Patienten gewidmet, dabei den vom Feuer gefährdeten Pat. etwas weiter weg vom Feuer geschleift.

RS-USER-DocMezzoMix
15.09.2005, 09:16
Mal kurz nur so zum zeitlichen...

ordentlicher Bodycheck+kurzanamnese dauert ca.3 Minuten (macht ihn mal und schaut dabei auf die Uhr)
bei bei 6 Verletzten bin ich da schon bei ner guten Viertelstunde ... Also verkürze ich dies auf nen Kurzcheck, Bodycheck nur Körperstamm.

Von den vielen Hilflosen Passanten versuche ich pro Patienten einen zu motivieren auf ihn aufzupassen.
Wer möglich wird in die stabile Seitenlage gelegt.
Kurze Notiz zur Sichtung für unseren Teamleader.
Bis wir damit fertig sind, ist mit Sicherheit ein Fahrzeug eingetroffen, egal wo wir sind.
Diesem würde ich die Einsatzleitung (entgegen dem "erstes FZ ist EL bis EL eintrifft) übergeben, da er sich in seinem Bereich besser auskennt und weiß, welche Regionalspezifischen Kräfte er nachfordern, und welche Besonderheiten es in seinem Gebiet gibt.

Behandlungspriorität hat dann zuerst
PKW 2 Beifahrer -> Zugang, Volumen, Passanten zum Kopfüberstrecken
PKW 4 Fahrer -> Zugang, Volumen, Passanten zum Kopfüberstrecken
LKW Fahrer -> Zugang, Volumen, Passanten zum Kopfüberstrecken

Dabei ein Auge auf alle freiwilligen Helfer, das diese sích nicht selbst gefährden, das "unser Team" sich nicht zu sehr zerpflückt,
harren der Dinge die da kommen.

Nach eintreffen der Feuerwehr ergibt sich im Prinzip eine Reihe von Einzelfallbeispielen. Mal sehen wie die "Fallbeispielleiterin" dies in die Hand nimmt ;)

ka-be-em
15.09.2005, 09:53
Soso, unsere Rettungsdienstler üben mal wieder alleine...

Will ich mich mal (wie im richtigen Leben auch ;) )dazwischen Drängen und ein bischen Unordnung an der ESt schaffen.

Ihr seid eine FF und werdet alarmiert mit dem Stichwort "VU auf der A888, mehrere Personen eingeklemmt, Fahrzeug brennt"

Du bist Kommandant der FF, ihr rückt aus mit LF16/12, LF8 (mit Zusatzbel. THL). In Kürze wird noch das MZF mit VSA folgen. Damit ist bei Euch die Halle leer...

Von der Autobahnzufahrt bis zur ESt sinds zwei km Anfahrt. (is das ok, Küken?)

Auf der Anfahrt bekommst Du eine erste Lagemeldung, dass mehrere PKW und ein LKW beteiligt sind. 4 Personen eingeklemmt(eine davon im LKW). In dem brennenden Fz soll sich keine Person mehr befinden.

Was veranlasst ihr daraufhin?

Wie geht ihr beim Eintreffen an der ESt vor?

lumberjack
15.09.2005, 13:26
Nachalarmierung (wenn nicht schon durch Leitstelle mitalarmiert) von mindestens 3 weiteren Rettungssätzen, mindestens 1 x LKW-Arbeitsbühne, evtl. weitere Fahrzeuge mit Wassertank (TLF 24/50 oder 16/24) schon auf den Anfahrt nach lesen der Alarmmeldung, ELW 1 oder 2 zur Est kommen lassen.

Nach eintreffen an der Est MZF mit VSA zum absichern in Stellung bringen, Lageerkundung. 1 Trupp zur Brandbekämpfung vor, 1 Sicherungstrupp zum Absichern des weitern Einsatzes,
vorbereiten von THL und Besprechnung mit dem medizinischen Einsatzleiter.

ka-be-em
15.09.2005, 14:03
Schön. Also wird nachalarmiert.

Es kommen: Rüstzug der nahegelegenen Kreisstadt (LF16/12, RW, LF 8/6 (m.Zusatzbel. THL) und ELW2) sowie noch eine Nachbarwehr mit TLF 16/25 und LF 16. Genug?

Auf dem RW ist eine Rettungsbühne verladen.

Der medizinische Einsatzleiter kann Dir vorerst nicht mehr sagen, als ohnehin schon bekannt ist. Der Angriffstrupp deiner Gruppe (LF16) hat den Brand des PKW bereits im Griff.
Der Rest ist gerade beschäftigt mit Verkehrsabsicherung und dem Instellungbringen Eurer zwei Rettungssätze.

Was entscheidest du im Hinblick auf die Anzahl der eingeklemmten Personen, der Unübersichtlichkeit der EST und der zu erwartenden Fahrzeuge?

lumberjack
15.09.2005, 18:12
Ich versuche 2 Abschnitte zu bilden, einen für die technische Rettung und einen für die Brandbekämpfung.

Frage an den MEL/LNA nach der Priorität der Personenbefreiung, richte mich dementsprechend nach dessen Angaben.
Denke Priorität 3x klemmt zu befreien(PKW1, PKW2, LKW)

Instellungbringen der Arbeitsbühne durch Besatzung des RW. RW2 leuchtet Unfallstelle aus. Anschließend Personenbefreiung mit Rettungssatz / Rettungszylinder mit Personal des LF 16/12 meiner Stadt

LF 16 /12 der Nachbarwehr stürzt sich auf PKW1

LF 8 der Nachbarwehr auf PKW 2

LF 8 meiner Wehr sowie TLF 16/25 für BS sowie für Unterstützung RD.

LF 16 stellt Brandschutz für RTH sowie Ausleuchtung

Wichtig ist nun den Überblick zu behalten. Gegebenen Raum nach Möglichkeit ausnutzen aber nicht verbauen. Abfahrtswege freihalten.

rettungsküken
15.09.2005, 18:49
Wow, ich bin begeistert! :) Sehr schön zu sehen, das sich die Feuerwehrkollegen hier auch beteiligen, denn davon hab ich nun leider garkeine Ahnung :-blush
Gefällt mir bisher sehr gut, wie das hier läuft.

@ka-be-em: Jo, 2km von der Auffahrt zur EST kommen hin.
@ lumberjack: Nur zur Verständnis, ich denke, das du mit PKW 1 den PKW 4 gemeint hast, der in der Böschung rechts neben der Autobahn auf dem Dach liegt, richtig? Der PKW 1 brennt zwar, es ist aber niemand eingeschlossen.

Es wurden primär 2 weitere Rettungswagen alarmiert und 2 NEF's, mehr sind akut noch nicht verfügbar, aber die Leitstelle arbeitet dran. ;)

Okay, jetzt wirds wieder kompliziert:
Behandlungspriorität hat auf jeden Fall der PKW 2, dessen beide Insassen eingeklemmt sind, davon die Beifahrerin bewusstlos. Der RTW, der auf die weiteren nachalarmierten Kräfte wartet, versucht, PKW 2 Beifahrerin zu versorgen, und weist nebenbei die nachrückenden Einsatzkräfte ein.
Beifahrerin PKW 2: Zugang, Volumen, und der Rest gestaltet sich vorerst als schwierig, da das Fahrzeug doch ziemlich zusammengeschoben wurde. Also muss Beifahrerin defintiv rasch rausgeschnitten werden, Fahrerin gleich mit.

Die 2 weiteren eintreffenden RTW's gehen zum PKW 4 und dem LKW. Bei beiden das gleiche, ausser Zugang und Volumen geht da erstmal nix.
Stifneck bei allen eingeklemmten Patienten erst, wenn das Dach weg ist, bzw irgendwie eine Möglichkeit gefunden wird, effektiv die HWS zu immobilisieren.

So, wie geht ihr weiter vor, nachdem die Patienten so befreit sind, das sie irgendwie aus den Fahrzeugen befreit werden können? Crash Rettung oder auf die ganz schonende Art?

Info's , die euch die Entscheidung erleichtern/erschweren könnten:
PKW 2 Beifahrerin, nach wie vor ohne Bewusstsein, zu der Koplawu und der bereits festgestellten Abwehrspannung diagnostiziert ihr ein instabiles Becken, und weniger dramatisch eine Unterschenkelfraktur links dritten Grades.
Die ersten Werte , noch im PKW gemessen ergeben
RR 90/60 P138 Spo2 93%

Bei der Patientin in PKW 4 stellt ihr weder Bewusstsein noch Atmung fest, ein nach wie vor verlangsamten Puls, der bei ca 30 liegt, und die Abwehrspannung, sonst könnt ihr keine genauen Werte ermitteln.

Der LKW Fahrer ebenso bewusstlos, zu dem leicht instabilen Thorax und der Koplawu zusätzlich noch eine leichte Pupillendifferenz, Unterschenkel rechts frakturiert dritten Grades.
RR 140/80 P90 Spo2 92%.

Soviel zu den Schwerverletzten, weitere Werte und Daten der weniger schwer Verletzten und eine Weiterführung des Einsatzes folgt gegen 24 Uhr heute , ich muss jetzt weg! ;)

rettungsküken
15.09.2005, 23:22
Und weiter im Text.
Die Fahrerin des PKW 2 ist fortwährend bei Bewusstsein, schreit permanent rum und ist absolut desorientiert. Sie gibt Schmerzen im Thoraxbereich an , hat eine Koplawu und ihr linker Oberschenkel scheint drittgradig frakturiert zu sein.
RR 180/100 P 140 Spo2 98%

Der Patient des PKW 3, der vom PKW 2 ein gutes Stück vorgeschoben wurde, ist quasi schmerzfrei, bis auf eine warscheinlich leichte Thoraxprellung und eine winzige Koplawu.
Er macht sich wahnsinnig Sorgen um die anderen Unfallopfer und seinem 11 Monate altem Sohn, der auf dem Rücksitz in seinem Kindersitz hockt und voller Angst schreit.
Die Werte des Patienten sind:
RR 130/80 P 110 SpO2 99%

Der Patient des PKW 1, der in der Leitplanke links vorm LKW hängt und fröhlich vor sich hin fackelt, ist mittlerweile ein gutes Stück aus dem Gefahrenbereich geschleift worden, die ganze Zeit über ansprechbar , gibt starke Schmerzen an, vor allem im rechten Oberschenkel, der scheinbar 2gradig frakturiert ist, sowie der Fussknöchel, dieser allerdings drittgradig. Desweiteren prägen ihn diverse Schürfwunden, Brandwunden durch das Feuer, und der Mann hustet stark.
RR 140/80 P 105 Spo2 94%


Soweit die Daten zu allen Patienten. Mittlerweile sind zwei nachalarmierte RTW's und die beiden NEF's an der Einsatzstelle, die sind aber mit der Rettung der Beifahrerin des PKW 2 , der Fahrerin des PKW 4 und des LKW-Fahrers beschäftigt.

Die Leitstelle wartet auf weitere Lagemeldungen, wieviele Einsatzkräfte und Mittel tatsächlich noch benötigt werden.
POL , LNA und ELRD/OLRD vor Ort.

Soviel dazu. Wie geht ihr vor bei der Patientenversorgung?

RS-USER-Obelix
16.09.2005, 08:31
Also ich hätte ganz gerne noch'n RTW, 1x KTW. Gibt's nen Hubi zur Verfügung? Wie lange brauchen die Doktores denn noch? Wie sieht's mit LNA/OrgL aus? Sollen die das koordinieren, haben wir schon mal mehr Zeit für die Patientenversorgung.
Wundert mich, daß Pat 4 noch lebt. Hätte ihr erstmal keine Chance eingeräumt und damit abwartende Behandlung zugeteilt. Aber jetzt wo noch 3 RTW's da sind, kann sich ja eine Mannschaft um sie kümmern.
Und wenn jemand Zeit findet. Kann sich jemand mal den Säugling anschauen(Besonders, wenn plötzlich nix mehr schreit). Wenn der Vater schon 'ne Thoraxprellung hat, ist das Kind bestimmt nicht sehr sanft in seinem Transportwasauchimmer hinundhergeschaukelt.

RS-USER-DocMezzoMix
16.09.2005, 11:09
So, ich würde Besatzungen trennen, (bei uns sind die RTWs entweder mit Notfallkoffer UND Rucksack,(+Traumakoffer) oder zumindest mit Notfallkoffer und Traumakoffer (Verbandzeug,BurnpackAmputat,Zugang,Volumen,RR) ausgestattet) so das kein Patient ohne medizinische Betreuung darumliegen muss.
PKW 4 bekommt 1Helfer (z.B. NEF-Fahrer) welcher ihr Volumen und Sauerstoff angedeihen lässt. Crash Rettung wäre angedacht.

PKW 3 bekommt, nachdem das Baby und er von nem "echten" RDler versorgt wurden erstmal den RA/RS der Feuerwehr an die Hand (ist doch so, das die mittlerweile zwingend nen RS auf dem Auto haben?Zumindest hier ist einer im Zug) der soll drauf aufpassen und für Ruhe sorgen.

PKW 2 Fahrerin bekommt 1RS/RA von nem RTW1 an die Hand, der ihr erklärt, es ist Zeit zu schweigen und sie evtl. auch nach Absprache NA und unter berücksichtigung der Rettung medikamentös beruhigt.

PKW 2 Beifahrer bekomt den RTW", der sich über Zugang und Airwaymanagment Gedanken macht (Kombitube?),
Rettung hier mit KED?


LKW Fahrer bekommt nen RTW3 an die Hand, Kombitube? vorbereitung Rettung mit KED oder über Spinebord (lässt sich meines erachtens leichter "draufziehen")

PKW1 muss mit Sauerstoff und Zugang und nem RS/RAvon RTW1 erstmal alleine klar kommen, Brandwundenversorgung natürlich auch, und KetaDorm leicht dosiert um ihn nicht zu überwachungspflichtig zu machen.

Der NA kann sich nicht auf einen Patienten konzentrieren, muss bis eintreffen weiterer Ärzte erstmal delegieren und Massnahmen anordnen, je nach lokalen Zuständen wird er die Verantwortung auf einzelne RA's delegieren müssen, was die Bereiche Analgesie, Airway und Rettung betrifft.

Nach eintreffen des OrLD hat die Verteilung der PAtienten auf Zielkliniken priorität, desweiteren sollte weiter an einem (oder2-3) Hubis gearbeitet werden (dies unterliegt aber wieder lokalen besonderheiten-Transportweg in Klinik,Verfügbarkeit etc.)
und wir warten noch auf möglichst 2 RTW, wobei man Vater und Sohn mit viel Augenzudrücken auch in einem fahren könnte.

RS-USER-fwpbl
16.09.2005, 14:36
Original geschrieben von DocMezzoMix
PKW 3 bekommt, nachdem das Baby und er von nem "echten" RDler versorgt wurden erstmal den RA/RS der Feuerwehr an die Hand (ist doch so, das die mittlerweile zwingend nen RS auf dem Auto haben?Zumindest hier ist einer im Zug) der soll drauf aufpassen und für Ruhe sorgen.

hmmm, nöö, also bei uns mal nich und ich wüßte auch sons nicht wo, bei ner BF geht das natürlich, aber bei ner FF??? wir haben insgesamt bei ca 40 FM (SB) 1 LRA, 1RA, 1RS, 2San. und da muss man echt glück haben das die auch grad dann da sind.

RS-USER-Obelix
16.09.2005, 16:05
Original geschrieben von DocMezzoMix

PKW 4 bekommt 1Helfer (z.B. NEF-Fahrer) welcher ihr Volumen und Sauerstoff angedeihen lässt. Crash Rettung wäre angedacht.


Ich weiß nicht, wie der Patientin aus PKW 4 mit Atemstillstand mit einem Helfer geholfen werden soll. Die Frau ist mehr als nur akut vital bedroht. Kannst Du mir erklären, wie ein Helfer die Frau beatmen soll und gleichzeitig einen Zugang legen soll? Entweder hab ich jetzt nach eintreffen der 3 RTWs die Resourcen um der Frau mit vollem Einsatz zu helfen oder - wenn nicht - sie hat verloren und wird nicht versorgt. Halbe Sachen bringens nicht.
Sie ist definitiv die Patientin, die hier am nächsten zur Schwelle des Todes steht.
Ob ich sie zur Kat. 4 erkläre (-->keine Therapie) oder zur 1. der Kat. 1( ---> volle Therapie) hängt von den Möglichkeiten ab, die ich zur Verfügung habe.

RS-USER-DocMezzoMix
16.09.2005, 18:40
Obelix hat recht, hab erstmal mit 2 RTWs geplant, bis mir auffiel, das es ja bereits 3 sind. Hab es dann nicht richtig umgestellt...
Natürlich bekommt die Pat. aus PKW4 einen RTW.

Der eingeklemmte Beifahrer in PKw wird durch NEF Fahrer und den Betreuer der hysterischen Fahrerin mitversorgt.

Zum Thema Feuerwehr, sorry auf dem Gebiet Ausstattung und Ausbildung bei der Feuerwehr/Berufsfeuerwehr bin ich absoluter Laie.
Das ist halt ein Punkt bei Fallbeispielen, das es Regional deutlichste Unterschiede gibt. Wir haben hier ne BF wo alle neuen Mitarbeiter mind. RS sind, über Hubis mache ich mir keine Gedanken, weil wir sie seltenst brauchen, da wir in 2Häuser Maximalversorgung (davon1 Uni) max 15min Fahrzeit haben, und 4 RTWs sind im Tagdienst auch fix beisammen, nachts muss dann schon richtig viel los sein, um Probleme zu bekommen, und dann gibt es ja noch das Umland (Mainz, MTK,RHG. GG).
Das für mich ein Fallbeispiel anders abläuft, wie für jemanden auf dem Land ist klar, daher kommen dann halt so unstimmigkeiten.
Im Prinzip kann man bei sowas taktisch 2 Fallbeispiele eröffnen Stadt - Land. Mal schauen das wir es allgemeingültig über die Bühne bekommen ;)

rettungsküken
17.09.2005, 12:50
Okay, ich fasse zusammen:

PKW 1 hat einen RS bei sich zur Überwachung, und wurde im Vorfeld mit KetaDorm schmerzfrei gemacht und die Brandwunden versorgt. Der starke Husten kommt vermutlich von einem Inhalationstrauma.

PKW 2 Fahrerin wird von einem RA überwacht, ebenso ist ein Zugang indiziert, wegen Sedierung und Analgesie der offenen Oberschenkelfraktur. Rettung mit KED.

PKW 2 Beifahrerin hat RA+RS vom RTW für sich gepachtet. Der NA entscheidet sich für eine Crash-Rettung, um dann zügig intubieren zu können.

PKW 3 Fahrer + Kind bekommen ein RS der FF (ist verfügbar, hab ich jetzt mal so entschieden, BF gibt es in dem Bezirk weit und breit nicht) zur Betreuung und Versorgung der Koplawu und Schienung des geschwollenen , leicht schmerzenden Unterarms.

PKW 4 hat zwar bereits Zugang und Volumen bekommen sowie Sauerstoff.
Während der Rettungsarbeiten wird die Patientin jedoch pulslos.

Bei dem LKW Fahrer wird sich für eine "zügige Crashrettung" mittels Spineboard entschieden, da der RR langsam aber sicher von 140 auf 110 fällt.

Die Uniklinik, von dessen Rückfahrt der erste RTW ja kam, ist ca 30km über die Autobahn entfernt. 1 Hubi wäre allerdings auch ohne weiteres verfügbar.
Die 2 bestellten RTW sind alarmiert, brauchen allerdings ein Weilchen, weil beide RTW's einer SEG sind.

(ich hoffe ich hab nix übersehen :-blush )