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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fieber, SChüttelfrost



RS-USER-DerDings
14.11.2005, 10:46
hatte im letzten dienst ne patientin, mitte 30. seit geburt des ersten kindes (1997) hat sie verlässliche 4mal im jahr ~3 tage fieber und schüttelfrost...

bislang hat nur der hausarzt dannach geforscht, es würde noch nie während einem dieser schübe blut abgenommen.

druck und hf waren normal (bedenkt man eine körpertemp von 39+ °C, also leicht hyperton/tachykard)

eine sättigung ließ sich nicht ermitteln da die pat nagellack trug, da sie in keinster weise vital bedroht war verzichteten wir darauf selbige noch weiter zu verfolgen und fuhren mit der pat eine interne notaufnahme einer klinik mit infektions/tropenmed. abteilung an...

jetzt des pudels kern:
was könnte die ursache für ein solches, immer wiederkehrendes fieber (plötzlicher eintritt, besserung am nächsten tag, am 4. tag wieder erholt) sein?
den einzigen _ähnlichen_ verlauf kenn ich von malaria patienten, aber wirklich überzeugend find ich die idee auch nicht...

irgendwelche vorschläge?

Ute Rus
14.11.2005, 11:47
Hi,
da du auf die Fieberschübe nach der Geburt des 1. Kindes hingewiesen hast, würde mich interessieren, wie es während den anderen Schwangerschaften, Wochenbetten und Stillzeiten lief?

Hat es was mit ihrer Verhütung zu tun?
Die 3-Monatsspritze zum Beispiel ist ein erheblicher hormoneller Eingriff in den Frauenkörper, der unter Umständen auch mit Fieber beantwortet werden kann, wenn die Spritze frisch gegeben wurde.
Das würde auch die Häufigkeit mit 4x im Jahr begründen.
Oder hat sie Endometriose? Oder eine Spirale?

Falls es kein Malaria ist, finde ich den Kasus sehr interessant!

Psychische Ursachen bei Streß sind auch Auslöser für Fieber.

Bin gespannt was die Frau hat.

Gruß und :kiss:
von
Ute Rus

RS-USER-Schädelspalter
14.11.2005, 17:28
Interessant.
Was für Ursachen kann Fieber haben?
Infektionen
Tumorerkrankungen
Gewebszerfall
Toxine, Medikamente
Allergie / Hyperergie
Autoimmunerkrankungen
(ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Wenn sie immunkompetent ist, sollte man zuerst an Allergien/Unverträglichkeiten denken. Vielleicht gibt es irgendwas, was sie 4x im Jahr macht/ erleidet/ einnimmt (3-Monatsspritze ist ein heißer Tipp, Ute Rus).
Außerdem kämen Autoimmunerkrankungen o.ä. mit schubweisen Verläufen in Frage (Vaskulitiden, rheumat. Erkrankungen,...)
Gegen eine Tumorerkrankung spricht der lange Verlauf, selbst wenn das paraneoplastisch ist, hätte sie in den Jahren sicher was gemerkt.
Intrazerebrale Prozesse (Tumor, Entzündung,...) können Fieber machen, aber nicht regelmäßig 4x im Jahr für nur kurze Zeit über mehrere Jahre.
Gewebszerfall kann Fieber verursachen (Infarkte, Trauma,...) aber so regelmäßig?
Infektionen bei normalem Immunsystem fallen mir nur wenige ein. Bestimmte Malariaformen können bei falscher Therapie in Leberzellen überleben und reaktiviert werden, aber das wäre sehr ungewöhnlich. Chronische Infektionen mit schubweisem Verlauf gibt es häfiger bei Immunsuppimierten (Mykobakterien, Viren der Herpesgruppe,...), aber Parasiten o.ä. wäre denkbar.

Vielleicht macht sie das Fieber auch selber (Selbstinfektion z.B.) wie bei einem Münchhausen-Syndrom.

Wie gesagt: interessant :D

Ute Rus
14.11.2005, 18:18
Original geschrieben von Schädelspalter


Vielleicht macht sie das Fieber auch selber (Selbstinfektion z.B.) wie bei einem Münchhausen-Syndrom.




Wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass Mütter beim Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom eher ihre Kinder krank machen, als sich selber...:mad:

RS-USER-DerDings
14.11.2005, 18:25
Original geschrieben von Ute Rus

Hat es was mit ihrer Verhütung zu tun?

Bin gespannt was die Frau hat.

wir haben aus routine gefragt ob sie evtl. schwanger sein könnte, die patientin meinte nein, ich glaub sie hat was von der pille erwähnt, aber ich bin mir jetzt nicht mehr sicher
:rolleyes: :confused:

mal sehen ob ich irgendwas in erfahrung bringen kann, dürfte eher schwierig werden, aber ich versuchs mal...