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RS-USER-Katja
10.02.2006, 18:28
Was ist das? :eek:

RS-USER-Rippenspreizer
10.02.2006, 18:38
Die ungefähre Position - zumindest der Kamerawinkel wäre hilfreich, ansonsten sehe ich da nämlich nur reichlich Fettgewebe und ein ziemlich aufgetriebenes und gut vaskularisiertes Organ. Könnte eine ordentlich entzündete Gallenblase sein. Oder 1000 andere Dinge....

RS-USER-Katja
10.02.2006, 19:08
Die Kamera kommt so in etwa aus Richtung der linken Mamille. Und das Fettgewebe ist ein sehr oberflächliches, wenn auch etwa untypisch viel für das Organ darunter.
Unten links im Bild: Dein Namenspatron :D

Intensivling
10.02.2006, 21:56
Das könnte fast alles sein :grins: ... ich tipp einfach ins blaue .... Magen ???

Hörbird
10.02.2006, 22:22
Hmmm... wenn nicht Magen, dann Milz....
Aber wieso sollte eien Magen so aufgebläht sein? Außer wenn man natürlich einen Luftballon verschluckt hat?:D

RS-USER-Katja
11.02.2006, 09:40
Zu tief, zu tief...

Hörbird
11.02.2006, 09:43
Herz??? Nö, Quark...
Lunge?...

Mir fällt kein Organ ein, das in etwa an der Stelle so aussehen könnte.:confused:

Waldbrandmeister
11.02.2006, 09:51
Ich tippe mal einfach darauf das das Linke die Lunge oder das Zwerchfell ist, was das Rechts ist weiß ich nicht.

Intensivling
11.02.2006, 10:39
Ist das vielleicht ne Fettleber mit dazugehöriger Gallenblase ???

RS-USER-Katja
11.02.2006, 10:41
Das Dicke rechts soll normal NICHT so aussehen. Das links ist fettiger als normal, aber etwas Fettgewebe ist da eigentlich immer drauf...
Edit: Die Lunge ist auf dem Bild kollabiert, aber so nicht recht zu sehen.

RS-USER-Katja
11.02.2006, 10:44
Original geschrieben von Waldbrandmeister
Ich tippe mal einfach darauf das das Linke die Lunge oder das Zwerchfell ist, was das Rechts ist weiß ich nicht.
Das Zwerchfall wäre links gaaanz außen, ist aber nicht mehr drauf.
Peinlich, gerade nochmal angeguckt und gemerkt: Es ist sehr wohl drauf, schließlich liegt das Herz drauf (quasi...) :o

Intensivling
11.02.2006, 10:47
Ein Tumor ???
Man verzeihe mir .. ich bin Pfleger auf einer nicht operativen Intensivstation :grins:

RS-USER-Katja
11.02.2006, 12:35
Nein, aber eine... nicht adäquate Schwellung... im weitesten Sinne :D

silver tabby
11.02.2006, 17:22
Hmmm... Wir haben uns also auf Thorax geeinigt.

Das Fettgewebe vielleicht ein Thymus? IM Kindesalter soll er ja recht gross sein. Und haben wir es da mit irgendeiner Art von Aneurysma zu tun? THroakales Aortenaneurysma vielleicht...?

RS-USER-DocSunshine
11.02.2006, 17:39
Also ich würde auf ein Aneurysma des Herzens tippen. in diesem Fall ziemlich ausgeprägt...

RS-USER-Katja
11.02.2006, 18:30
Da kommt dann die Lösung:


Original geschrieben von silver tabby

Das Fettgewebe vielleicht ein Thymus? IM Kindesalter soll er ja recht gross sein.
Nee, das ist das Herz .... und da ist ziemlich viel perikardiales Fettgewebe drauf. War auf dem ganzen Patienten viel Fett (man sieht oben mittig so ein gelbes Fettbürzel ÜBER dem Sternum... normal ist da kein Fett...).


Und haben wir es da mit irgendeiner Art von Anerysma zu tun? THroakales Aortenaneurysma vielleicht...?

Die Kandidatin hat 99 Gummipunkte :rock: :rock: :rock:
Das war ein Pat. mit einem ziemlich monströsen thorakalen Aortenaneurysma der Aorta ascendens. Das Ding wurde reseziert und durch eine Prothese ersetzt (das ist das weiße Ding unten im Bild, hier noch offen, das untere Ende ist schon oberhalb der Aortenklappe eingenäht).
Sonst im Bild die diversen Haltefäden, die Anschlüsse an die Herz-Lungen-Maschine (diese Woodbridgeartigen ;)), der große Corosauger und der Rippenspreizer :D , vulgo Thoraxsperrer.

Soll ich noch den Blinden vertreten und was über Aortenaneurysmen erzählen?

Hörbird
11.02.2006, 18:33
Original geschrieben von Katja
Soll ich noch den Blinden vertreten und was über Aortenaneurysmen erzählen? [/B]

JAAAAAA!!!!:jump: :jump: :jump:

Intensivling
11.02.2006, 18:41
Ich werde wohl doch mal wieder ein Praktikum in der Anästhesie anstreben um wieder bisschen was operatives zu sehen :grins:
Ja Katja erzähl mal was von der OP und dergeleichen....

RS-USER-Katja
11.02.2006, 19:35
Aaaalso:

Man unterteilt die Aortenaneurysmen nach Stanford in zwei Gruppen:
Typ A: Aorta ascendens, kann bis in die Descendens reichen
Typ B: Dissektion der Aorta descendens.
Dann gibt es noch die EInteilung nach De Bakey, da suche ich mal ein Bild zu.

Der Hauptgrund für die Ausbildung eines Aortenaneurysmas ist der (chronische) arterielle Hypertonus; rheumatologische Erkrankungen wie Medianekrose Erdheimer-Gsell oder andere Krankheiten Marfansyndrom, Aortenistmusstenosen, eine biskuspide Aortenklappe, Ehlers-Danlos-Syndrom (schrieb man das so?) oder Lues etc machen insgesamt weniger als 20% der Genese aus. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt, dem Hypertonus folgend, über 50 (für Typ A-Dissektionen in den 50ern, für Typ B eher in den 60ern). Bei jüngeren Patienten liegt meist eine der anderen Grunderkrankungen vor - oder eine Schwangerschaft, da kann sowas unter der Geburt auch mal auftreten :( Und natürlich nach Traumen.
Solange die Dinger nicht dissezieren, sind die Patienten oft symptomlos. Haben vielleicht beim Bauchaortenaneurysma (BAA) öfters Rückenschmerzen, selten kann man mal einen pulsierenden "Tumor" im Bauch tasten und manchmal tastet sich der Puls in den Leisten unterschiedlich. Die mit dem thorakalen Aneurysma klagen manchmal auch über Rückenschmerz, über Durchblutungsstörungen oder Schwindel.


Dissezieren können Aneurysmen ohne äußeren Anlaß, meist aber bei unter Blutdruckspitzen (darunter fällt alles von Streß, Geburt, Pressen auf der Toilette, schlecht eingestelltem Hypertonus...).
Klassisch ist dabei der "Zerreißungsschmerz", lokalisiert beim Typ A zwischen den Schulterblättern oder in der Brust, beim Typ B im unteren Rücken/Bauch. Klassisch nimmt der Schmerz auch zu, kann evtl. mit der Dissektion "mitwandern". Schmerzlose Dissektionen sind selten, aber möglich (ich hab's noch nie gesehen).
Die freie Dissektion ist tötlich (eigentlich nur auf dem OP-Tisch zu überleben). Eine gedeckte Perforation ist überlebbar; unbehandelt geht man von einer Sterblichkeit von >90% aus.
Was bietet der Patient uns noch an? Eine Schocksymptomatik, ggf. blasse Skleren, instabile Blutdruckverhältnisse. Bei Typ A kann man mal ein neues Diastolikum hören, wenn die Aortenklappenregion mitbetroffen ist. Man kann, muß aber nicht (!), periphere Pulsausfälle tasten - obligat immer an allen 4 Extremitäten suchen und dokumentieren. Gesehen habe ich schon wechselnde Neurologien analog zu SAB/ICB bei Beteiligung der Carotiden und demzufolge wechselnder Hirndurchblutung. Bei Verschluß von Intercostalarterien sollen auch schon Paraplegien beschrieben worden sein.
Mögliche Komplikationen wie Hämatothorax, Perikardtamponade, Ischämien der inneren Organe und/oder der Extremitäten machen einem das Leben zusätzlich schwer.
Die Diagnose wird in der Klinik bestätigt (TTE bzw. TEE, CT oder MRT), der Patient muß da aber meist erst noch hin. Das ist eine Notarztindikation ;) und hier werden zur Vermeidung einer weiteren Blutung/Rupturausdehnung niedrignormale RR-Werte (Betablocker und/oder Ebrantil) angestrebt, eine milde Sedierung, dicke Zugänge und Load-and-run empfohlen. So weit ruckelarm wie irgendmöglich und unter Voranmeldung in die nächste geeignete Klinik. Das Einleiten einer Narkose "draußen" steht meist unter keinem guten Stern, da die Patienten mit Wegfallen ihrer endogenen Katecholamine meist so dekompensieren, daß sie ruckzuck mausetot sind. Narkose wird normal auch im KH erst eingeleitet, wenn der Operateur gewaschen am Tisch steht, der Patient abgewaschen ist und die OP-Pflege alles fertig aufgebaut hat.

Was wird operiert?
Bei Typ A wird entweder eine Prothese oder eine Kombination aus Klappe und Ascendensersatz eingesetzt. Dabei müssen je nach Höhe die Koronarien reimplantiert werden, ggf. auch weitere Kopf- und Oberkörper versorgende Arterien. Wenn das der Fall ist, wird für eine gewisse Zeit der Patient nicht nur an der Herz-Lungen-Maschiene sein, sondern einen völligen Kreislaufstillstand mit Hypothermie bekommen (und EEG, Trapanal, Kopfkühlung etc.).
Bei Typ B wird je nach Ausdehnung eine Y- oder Rohrprothese eingesetzt.
In jedem Fall muß der betroffene Aortenabschnitt komplett raus, damit es nicht hinter der Prothese weiter disseziert.

Genug für jetzt, ich kriege Fussel an den Fingern ;)

RS-USER-Katja
11.02.2006, 19:41
Da ist De Bakey

Klassifikation nach DeBakey:

Dissektion Typ I Öffnung (Einriss) im Bereich der Aorta ascendens, Doppellumen kann bis in die Aorta descendens reichen


Dissektion Typ II Öffnung (Einriss) im Bereich der Aorta ascendens, Doppellumen jedoch nur in der Aorta ascendens


Dissektion Typ III Öffnung (Einriss) hinter dem Aortenbogen, Doppellumen bis in die Aorta descendens