Einsatzkräfte proben den Ernstfall in Gelsenkirchen

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Hier (http://portale.web.de/Schlagzeilen/?msg_id=6082222) ist folgendes zu lesen:

Einsatzkräfte proben den Ernstfall in Gelsenkirchen

Gelsenkirchen - Ein Großaufgebot von Rettungskräften hat im Gelsenkirchener WM-Stadion erfolgreich den Ernstfall geprobt. Übungsmaßnahme war eine Explosion auf den Zuschauerrängen unmittelbar nach einem Spiel der Fußball-Weltmeisterschaft.

Zur Rettung der 670 Statisten rückten 820 Kräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Polizei an. "Das Schnittstellenkonzept zwischen Feuerwehr und Polizei hat sehr gut geklappt", lobte Gelsenkirchens Polizeipräsident Rüdiger von Schoenfeldt nach der Übung in der Arena des Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04.

"Es war die letzte große Übung vor der WM. So wie sie abgelaufen ist, gibt es keinen Anforderungsbedarf an den FC Schalke 04", sagte Schoenfeldt. Der Einsatz in der Schalker Arena, der auf Wunsch des Bundesinnenministeriums durchgeführt worden ist, war mit großer Spannung erwartet worden, nachdem die Multifunktionsstätte bei der Studie der Stiftung Warentest im Januar als eine von vier WM-Stadien mit dem Urteil "erhebliche Mängel" belegt worden war.

Neben Gelsenkirchen hatten auch Berlin, Leipzig und Kaiserslautern wegen "Sicherheitsmängel im Panikfall" die Rote Karte bekommen. "Die erfolgreiche Übung hat aber gezeigt, dass unsere Annahme, dass die Arena sicher ist, bestätigt wurde. Das Fluchtkonzept der Arena hat sich bewährt", betonte Michael von der Mühlen, Stadtdirektor der Stadt Gelsenkirchen.

© dpa - Meldung vom 18.02.2006 18:37 Uhr

[RS-USER-Lydia]

Hallo ihr Lieben!
Ich war dabei!´
Gab leider keine Besprechung danach.Warte erst mal weitere Meinungen ab bevor ich mich dazu näher äußere.
Liebe Grüße
Lydi

[einsatzfoto]

Original geschrieben von Lydia
Warte erst mal weitere Meinungen ab bevor ich mich dazu näher äußere.

Na, das ist ja schon Antwort genug :D

[RS-USER-Lydia]

Wusste gar nicht das es einen solchen Streß mit der Presse gab wegen den festgestellten Sicherheitsmängeln.
Warten wir mal ab was sonst noch berichtet wird.
Bis her habe ich von der Presse gehört das die Übung erfolgreich war.

[Waldbrandmeister]

Die Übung mag zwar gut gelaufen seien dabei hat sich auch das Fluchtkonzept bewärt, nur das waren "nur" 670 Statist. Was ist wen so etwas im voll besetztem Stadion passiert und ein Großteil der Zuschauer in Panik aus bricht, was nicht unwahrscheinlich ist, ist dann das Fluchtkonzept immer noch so gut. Menschen in Panik handeln nicht wie Statisten die das nur schauspielern.

[RS-USER-Rippenspreizer]

Original geschrieben von Lydia
Bis her habe ich von der Presse gehört das die Übung erfolgreich war.
Übungen sind immer erfolgreich. Das ist so wie mit Studien - Ergebnisse stehen im Voraus fest und Sinn und Zweck der Übung ist nur ein gespielter Beweis, dass die Sicherheitsbehauptungen auch stimmen. Wenn eine Übung völlig in die Hose geht, wird man höchstens mal im Kleingedruckten soetwas wie "Nachbesserungsbedarf" oder "kleinere Kommunikationsschwierigkeiten" lesen...
Wäre diese Übung von Stiftung Warentest organisiert worden, wäre die Übung vermutlich ein Disaster geworden. That´s life.

Übrigens: 670 Statisten sind schon ganz ordentlich - mehr lässt sich nicht trainieren und absolute Sicherheit gibt es sowieso nicht. Statisten rennen auch anders im Stadium herum als eine panische Menschenmenge, denen der Geruch von verbranntem Fleisch und der Anblick zerfetzter Menschen alles bis auf den Selbsterhaltungstrieb genommen hat!

:-meinung

[RS-USER-Obelix]

Original geschrieben von Rippenspreizer
als eine panische Menschenmenge, denen der Geruch von verbranntem Fleisch und der Anblick zerfetzter Menschen alles bis auf den Selbsterhaltungstrieb genommen hat!


Das traurige ist, daß es noch nicht mal so viel für eine Panik braucht. Die kann aus völlig irrationalen Gründen entstehen. Und normale Regeln gelten dann nicht mehr.

Das schlimmste was ich mal erlebt habe. Zahnradbahn auf einen Berg geht defekt. Es fährt die Ersatzbahn, die weniger Leute aufnehmen kann. Auf der Bergseite gibt es sogar ein Hotel. Also eigentlich absolut kein Gefahrenpotenzial. Vielleicht kommt man etwas später vom Berg, aber solang kan man sich ja im Hotel vergnügen. Nicht so diese Leute. Sie versuchten alle mit aller Gewalt in diese Ersatzbahn zu kommen. Kleine Kinder hatten einfach verloren, wurden brutal beiseite geschoben - einfach behandelt als seien sie nicht da. Keine schönen Szenen. Zum Glück wurde da keiner ernsthaft verletzt.:mad:
...
Das Essen im Hotel war lecker und abends gings dann wieder mit der mäßig gefüllten Originalbahn gen Tal
:)

[RS-USER-Lydia]

Habe noch einen Link zu der Übung:

http://www.veltins-arena.de/news_060219_uebung.php

[saddamski]

Hat ma jemand nen Link zu Fotos?
Oder wurden noch keine veröffentlicht?

[AchDu]

Zwei Kollegen von mir waren als off. Beobachter da und meinten .. naja... egal... gehört nicht hier her... aber auffällig war wohl:

1.) der Sicherheitsdienst ist nach einem "effektvollen Pyrotechn. Knall über die Lautsprecher" raus .. statt rein -> sollten eg mit der Evak. anfangen und nicht selber sputen-- ;) (obwohl... menschl. isses in nem Ernstfall) :D

2.) Die Statisten haben sich nicht wirklich gem. ihren Verletzungen verhalten und null Panik verbreitet, sondern "brav" mit einem Kichern auf ihren Plätzen gesessen....

aber positiv:

3.) die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen HiORgs muss sehr gut funktioniert haben: 4 FW+1 San, 4 Pol+ 1San etc.. als Tragetrupp inkl. Betreuung.... :knuddel:

dennoch negativ:

4.) die Pol. zwar im Stadion gut reagiert hat, aber drum herum die zusätzlichen Sicherungsfuktionen (die für einen Panikfall mit geübt werden sollten) nicht auch nur annäherungsweise erfüllt hat... :confused:

5.) Platzprob. im Einbahnstraßensystem bei der Schnittstelle Rettungsmittel/BHP ... FZG mussten quasi "vor" dem Stadion (äähh "Schadensort") drehen... :confused:


-------------das Problem an Übungen ist ja leider immer : es ist eine ÜBUNG---- Szenario bekannt..Helfer...hmm vorbereitet--- unreal. Alarmierungs und Eintreffzeiten.... -----------


Aber sonst: Übung macht den Meister.... und ein bissel Spass macht es ja auch...manchmal... :)

[RS-USER-Lydia]

Zu den Statisten kann ich auch noch was sagen.Es gab für die Ärzte und Sanitäter wohl keinerlei Informationen über das genau Verletzungsbild und die vitalen Werte.Die Statisten wussten zum teil weder was für Verletzungen sie hatten,noch welche Werte und ob dieses sich verändern.Entweder es wurd ihnen nicht gesagt oder sie haben es wieder vergessen,was ja auch verständlich wäre.Sie trugen auch keine Karte bei sich auf denen nachgelsen werden konnte.
Gefehlt hat es im Zelt der S II Patienten natürlich an Material.
Hinzu kam das sie wohl,bis auf eine Ausnahme,fast nur S II und sogar drei S I Patienten hatten.
Es kamen Verletzungen wie Beckenbruch, Wirbelsäulentrauma,Rippenserienfraktur,andere Frakturen und SHT´s vor.
An Material fehlten Sachen wie Decken, Verbandsmaterial,Hygienematerial (Handschuhe,Desinfektionsmittel) und so weiter.
So nun habe ich auch ein wenig mehr Berichtet nachdem ich weitere Informationen von Kollegen bekommen habe.
Liebe Grüße
Lydia
Ps:
Das mit dem Platzproblem an der Schnittstelle stimmt wohl die Rettungsmittel mussten erst drehen bevor sie einen Patienten aufnehmen konnten.