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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alphateam 11 - Oberschenkel-OP, 14 Jahre, komatös



RS-USER-Eva255
12.03.2006, 15:49
Hi!

Und hier der nächste Fall - und die nächste OP. Zwei von unseren ganz frühen Dialogen aus der Anfangsphase...


Ausgangssituation:

Jonas, 14, liegt nach einem schweren Autounfall (Gehirnprellung, Ruptur der Aorta und Oberschenkel-#) in der Hansaklinik
Die Aorta wurde sofort und erfolgreich operiert. Für die Gehirnprellung wurde konservative Behandlung angeordnet, die OP des Oberschenkels wurde auf später verlegt.
Nach der Aorta-OP ist Jonas ins Koma gefallen, nach eingehenden Untersuchungen kamen die Ärzte zu dem Ergebnis, dass es sich dabei höchstwahrscheinlich um ein psychogenes Koma handelt.

Die Oberschenkel-OP wurde einige Tage später angesetzt (kommt das hin? Wir hatten überlegt, dass der Kreislauf des Patienten erst wieder einigermaßen stabil sein sollte und dass das bei einer Aortaverletzung etwas länger dauern kann - oder? Ab wann kann man in so einem Fall die zweite OP ansetzen?)


Beteiligte an der Szene:

Jonas Scheu (Patient, 14 Jahre)
Dr. Eberhard Scheu (Jonas' Vater, Chirurg und Anästhesist - übernimmt diesmal die Anästhesie)
Dr. Lars Vonderwerth (Chirurg)
Dr. Sonya Demirel (Assistenzärztin Chirurgie)
Dunja (OP-Schwester)



X VORRAUM OPERATIONSSAAL INNEN / NACHT X

DR. VONDERWERTH und DR. DEMIREL stehen am Waschbecken und waschen sich die Hände.

DR. VONDERWERTH
Na, dann mal ran an den Speck! Hoffentlich benimmt sich Scheu einigermaßen vernünftig und macht keinen Fehler!

DR. DEMIREL
Warum sollte er! Dr. Scheu ist ein ausgezeichneter Arzt!

DR. VONDERWERTH
Das war klar, dass Sie ihn in Schutz nehmen!

DR. DEMIREL
Dr. Scheu ist der Beste, den Sie in diesem Fall kriegen können! Und Jonas vertraut ihm, das ist für eine Teilanästhesie die beste Voraussetzung...

DR. VONDERWERTH
Dann können wir nur hoffen, dass dieses Vertrauen nicht enttäuscht wird!

DR. VONDERWERT streift sich mit eisigen Bewegungen die Handschuhe über und rauscht in den OP. DR. DEMIREL folgt ihm.


X OPERATIONSSAAL INNEN / NACHT X

DR. VONDERWERTH betritt den OP, DR. DEMIREL folgt ihm. JONAS liegt auf dem OP-Tisch, DR. SCHEU sitzt am Kopfende und überwacht die Anästhesie.

DR. VONDERWERTH
Können wir anfangen?

DR. SCHEU
Ja – ich hab eine Spinalanästhesie gemacht, um den Kreislauf nicht unnötig zu belasten.

DR. VONDERWERTH
Ausgezeichnet! Und sonst? Wie sind die Werte?

DR. SCHEU
Alles bestens - Sie können anfangen!

DR. VONDERWERTH geht zum Tisch und stellt sich in Position.

DR. VONDERWERTH
Skalpell!

DUNJA reicht ihm ein Skalpell.

DR. VONDERWERTH
Na dann komm mal her, mein Junge!

DR. DEMIREL unterdrückt ein Kichern. DR. VONDERWERTH fängt an, zu operieren. DR. SCHEU streichelt JONAS beruhigend über die Wange.

DR. VONDERWERTH
Na, das ist mir doch mal ein schöner, sauberer Bruch, das lobe ich mir! Wir werden eine Marknagelung durchführen, dann kann der Junge sein Bein bald wieder belasten – sind Sie bereit, Frau Kollegin?

DR. DEMIREL
Ja.

DR. VONDERWERTH
Na fein, dann können wir ja anfangen! Verriegelungsnagel!

DR. VONDERWERTH fährt mit der Operation fort.



Fehlt noch was? Muss noch was geändert werden? Ist noch was zuviel? Stimmt die Wortwahl?

Grüße,
Eva255

RS-USER-Eva255
14.03.2006, 19:04
okay - anscheinend sind die Szenen in Ordnung so - sonst hätte sich bestimmt längst jemand gemeldet.

oder fehlt doch noch was?

Grüße,
Eva255

RS-USER-Bärentöter
14.03.2006, 23:04
warum eigentlich postest Du ständig unter "Feedback und Grüße"???

RS-USER-Eva255
15.03.2006, 07:07
Ich bin mir meistens nicht ganz sicher, in welches andere Forum die Fälle passen könnten. Außerdem kann ich mir so merken, wo ich sie abgelegt hab - und muss nur ein Forum durchsehen.

Grüße,
Eva255

RS-USER-Feife
15.03.2006, 13:45
Die Idee einen Patienten nach einer lebensrettenden OP (Aortenruptur) erst einmal auf der Intensiv ein paar Tage zu überwachen bevor man eine nicht lebensrettende OP (Oberschenkel#) nachschiebt ist in Ordnung.

Allerdings stimmen ein paar Details nicht.
- Eine geplante OP wird nicht in der Nacht durchgeführt (Alphateam spielt aber stets nachts).
- Ein komatöser Patient wird auf der Intensivstation versorgt werden (v.a. wenn man die umgebenden Umstände bedenkt). D.h. er wird sich nicht mehr in der Ersten Hilfe / Notaufnahme befinden (und dementsprechend die Ärzte nicht mehr verfügbar sein).
- "Aortenruptur" klingt zwar schon fast nach Fachchinesisch, ist es aber noch nicht ganz. Ihr müsstet euch noch überlegen welcher Teil der Aorta betroffen ist: eine abdominale Aortenruptur ist wahrscheinlicher im Kontext eines Unfalls als eine thorakale und obendrein mit einer weit höheren Überlebensschance verbunden.
- Eine Aorta rupturiert nicht 'einfach mal so' nach einem Unfall. Da braucht es schon die Qualität eines Frontalzusammenstoßes mit einem PKW in schneller Fahrt. Und selbst dann ist es nicht sehr wahrscheinlich, da die Aorta von vielen Organen verdeckt liegt, unter anderem Leber und Milz (die beide auch sehr heftig bluten können). Dazu kommt dann meist noch eine Nierenverletzung (Stichwort 'Riß der Nierenkapsel' und 'Schockniere'). Darmverletzungen sind eher untypisch weil der Darm relativ gut verschieblich ist und daher Schaden "aus dem Weg" geht.
- Wenn es nun also wirklich die Aortenruptur bei einem 14 Jährigen sein soll währe vielleicht eine Vorerkrankung, die zur Aortenruptur neigt hilfreich. Zum Beispiel ein Bauchaortenaneurysma.
- 14 Jährige Opfer von Autounfällen kommen in Unikliniken, bevorzugt mit Kinderchirurgischer Abteilung, nicht in Bezirkskrankenhäuser.

Sinnvoll wäre die Szene andersherum:
JONAS wurde mit einem Femurfraktur (Obrschenkel#) und Contusio Cerebri (Gehirnprellung - etwas heftiger als die Erschütterung) nach Autounfall eingeliefert - das ist etwas an dem sich auch eine kleinere Klinik zu schaffen machen kann. In der Sono Abdomen (Ultraschall des Bauches) im Schockraum (Standarduntersuchung bei Verkehrsunfällen) ist ein kleines Bauchaortenaneurysma aufgefallen.
Der Oberschenkel wurde in einer OP versorgt (mit Platten und Schrauben ist bei Kindern in dem Alter glaube ich üblicher als Marknagelung - aber da wissen unsere Docs mehr).
Nach der OP liegt er wegen der Contusio Cerebri in der Intensivüberwachung und wartet auf die Verlegung in ein Kinderkrankenhaus.
Dort hat er einen etwas helleren Moment und versucht sich im Bett aufzusetzen als er plötzlich drastisch(!) mit dem Blutdruck abfällt, tachycard wird und vor Schmerzen stöhnend zusammensackt.
- Naja... er wird erst zusammensacken, dann wird die Pflegekraft Blutdruck, Puls , Pupillenreaktion prüfen... und dann: den Notfallknopf drücken und schon einmal selbstständig (ohne Kommentar vom Doc wär mal schön) eine Infusion im Schuß einlaufen zu lassen (HAES, Gelafundin, je nachdem was eure Requisite so hat).
[Notfallknöpfe sind übrigens etwas tolles fürs Fernsehen: Hier geht nämlich wirklich irgendwo ein Blinklicht an und ein Alarm ertönt. Obendrein ist es fast die einzige Situation bei der das Personal mal schnell läuft.]
In der Notfallsono des Abdomens ist dann ein rupturiertes Aneurysma zu erkennen und man entscheidet sich zur Not-OP.

Vielleicht hat ja einer unserer Docs noch ein paar mehr Details für die Diskussion der Ärzte über Differentialdiagnosen für den Notfall zu bieten...

RS-USER-Feife
15.03.2006, 13:47
Oh...
wenn ich mir die Länge meines Posts anschaue glaube ich, es waren mehr als nur ein paar Details. :)

Gruß, Stefan

RS-USER-Eva255
15.03.2006, 14:50
@feife

Gut, das mit der geplanten OP ist ein Argument. Okay - dann können wie die Oberschenkel-OP streichen und haben wieder zwei Seiten mehr für andere Szenen...

Deine Argumente mit dem Kinderkrankenhaus haben was - allerdings handelt es sich bei Jonas um das einzige Kind vom Chefarzt der Notaufnahme - und um den Stiefsohn vom Notarzt. Aus diesem Grund ist er wohl in die Hansaklinik gekommen - und deshalb lassen wir ihn auch besser dort, statt ihn zu verlegen.
Aufgrund der besonderen Situation lassen wir Jonas außerdem in der Nähe der Notaufnahme (soweit ich mich erinnere, liegt die Intensiv sowieso gleich daneben).

Da Jonas an einem psychisch bedingten Koma leidet und bereits durch länger zurückliegende Ereignisse (Unfalltod der Mutter, Heim, Misshandlung und Missbrauch in einer Pflegefamilie) seelisch mehrfach schwer traumatisiert ist, übernimmt Dr. Scheu die Pflege von seinem Sohn selbst, gemeinsam mit Schwester Dorothea.

Die von mir geschilderten Verletzungen stammen noch aus der 10. Staffel, in der meine Co-Autoren und ich noch gar nicht im Spiel waren - leider, sonst hätten wir bestimmt andere ausgesucht! Ebenso wurde die erste OP (Aorta) noch während der 10. Staffel durchgeführt - aber stimmt, ein Aneurysma wurde da erwähnt.

Die 11. Staffel beginnt in der selben Nacht, in der der Unfall stattgefunden hat und zwar mit einer Albtraumszene: Dr. Scheu ist nach der Aorten-OP am Bett von seinem Sohn eingeschlafen und träumt, dass Jonas gestorben ist. Als Dr. Scheu schreiend aus dem Albtraum aufwacht, stellt er fest, dass Jonas ins Koma gefallen ist. Wie lange Dr. Scheu geschlafen hat, ist dabei unklar (ich hab mal gehört, ins Koma fällt man nicht von jetzt auf gleich).

Grüße,
Eva255